AR 2023

Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns/Unternehmensprofil
Strategie
Werteorientiertes Steuerungssystem
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Wirtschaftsbericht/Unternehmensumfeld
Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres
Ertragslage
Finanz- und Vermögenslage
Geschäftsverlauf der Bereiche des Konzerns
Gesamtaussage der Unternehmensleitung zur wirtschaftlichen Lage
Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures)
Risiko- und Chancenbericht
Prognosebericht
Erläuterungen zum Jahresabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA (gemäß HGB)
Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung
Konzernabschluss/Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzernbilanz
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzernanhang
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Prüfungsvermerk zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung
Corporate Governance
Bericht des Aufsichtsrats
Organe/Mandate
Glossar
Finanzkalender/Kontakt/Impressum

Auf einen Blick 2023 Kennzahlen in Mio. € Geschäftsentwicklung Konzernumsatz Operating EBITDA adjusted EBITDA-Marge (in Prozent)¹ Konzernergebnis Investitionen² Konzernbilanz Eigenkapital Eigenkapitalquote (in Prozent) Bilanzsumme Nettofinanzschulden Wirtschaftliche Schulden3 Leverage Factor Dividende an die Bertelsmann-Aktionäre Genussscheinausschüttung Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter:innen 2023 20.169 3.119 15,5 1.326 1.438 15.165 46,5 32.622 2.267 4.713 1,8 220 44 74 2022 20.245 3.192 15,8 1.052 1.672 15.043 45,8 32.835 2.249 4.785 1,8 220 44 63 2021 18.696 3.241 17,3 2.310 1.954 13.606 42,8 31.769 959 3.475 1,3 180 44 89 2020 17.289 3.143 18,2 1.459 920 10.725 36,1 29.704 2.055 5.207 1,9 – 44 88 2019 18.023 2.887 16,0 1.091 1.240 10.445 38,2 27.340 3.364 6.511 2,6 180 44 96 Die in der Tabelle enthaltenen Kennzahlen sind zum Teil sogenannte Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures, APM), die in den IFRS weder definiert noch beschrieben sind. Detaillierte Erläuterungen hierzu finden sich im Abschnitt „Alternative Leistungskennzahlen“ im zusammengefassten Lagebericht. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich einzelne Werte nicht zur angegebenen Summe addieren und Prozentangaben sich nicht genau aus den dargestellten Werten ergeben. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Vorjahresinformationen“. 1 Operating EBITDA adjusted in Prozent vom Umsatz. 2 Nach Berücksichtigung der übernommenen Finanzschulden und Kaufpreiszahlungen für Anteilsaufstockungen an bereits vollkonsolidierten Tochterunternehmen betrugen die Investitionen 1.583 Mio. € (2022: 2.168 Mio. €). 3 Nettofinanzschulden zuzüglich Pensionsrückstellungen, Genusskapital und Leasingverbindlichkeiten (bis einschließlich des Geschäftsjahres 2022 außerdem abzüglich der kurzfristig liquidierbaren Anlagen in einen Spezialfonds; bis einschließlich des Geschäftsjahres 2021 außerdem abzüglich 50 Prozent des Nominalkapitals der Hybridanleihen).

Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen mit mehr als 80.000 Mitarbeitenden, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören das Entertainment-Unternehmen RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato Group, Bertelsmann Marketing Services, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 20,2 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medien- angebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030. www.bertelsmann.de

Finanzinformationen 6 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns 7 Unternehmensprofil 9 Strategie 11 Wertorientiertes Steuerungssystem 12 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Wirtschaftsbericht 14 Unternehmensumfeld 15 Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres 17 Ertragslage 20 Finanz- und Vermögenslage 25 Geschäftsverlauf der Bereiche des Konzerns 38 Gesamtaussage der Unternehmensleitung zur wirtschaftlichen Lage 39 Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures) 41 Risiko- und Chancenbericht 51 Prognosebericht 52 Erläuterungen zum Jahresabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA (gemäß HGB) 55 Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung 70 Konzernabschluss 70 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 71 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 72 Konzernbilanz 73 Konzern-Kapitalflussrechnung 74 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 75 Konzernanhang 158 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 159 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 168 Prüfungsvermerk zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung 171 Corporate Governance 174 Bericht des Aufsichtsrats 181 Organe/Mandate 181 Aufsichtsrat 184 Vorstand 185 Weitere Angaben 185 Glossar 187 Finanzkalender/Kontakt/Impressum Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 5

Zusammengefasster Lagebericht Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick Bertelsmann verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen soliden Geschäftsverlauf und profitierte von der breiten Aufstellung des Konzerns und den Wachstumsimpulsen seiner Boost-Strategie. Der Konzernumsatz blieb trotz portfolio- und währungsbedingter Rückgänge mit 20,2 Mrd. € stabil (Vj.: 20,2 Mrd. €). Umsatzzuwächse erzielten insbesondere die Buchverlags-, Musik- und Bildungsgeschäfte. Demgegenüber standen vor allem eine stark rückläufige Umsatzentwicklung der TV-Geschäfte angesichts herausfordernder TV-Werbemärkte, geringere Umsätze bei Fremantle und der Druckgeschäfte sowie der portfoliobedingte Umsatzrückgang der Dienstleistungsgeschäfte nach dem Verkauf der Majorel-Anteile. Das organische Umsatzwachstum lag bei 0,8 Prozent. Das Operating EBITDA adjusted lag mit 3.119 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 3.192 Mio. €). Ergebnisanstiege erzielten vor allem die Dienstleistungs- und Bildungsgeschäfte. Als ergebnisbelastend erwiesen sich im Wesentlichen die Entwicklung der Werbeerlöse der TV-Geschäfte insbesondere in Deutschland und der Verkauf der Majorel-Anteile. Die EBITDA-Marge reduzierte sich auf 15,5 Prozent trotz höherer Restrukturierungsaufwendungen auf 1.326 Mio. € (Vj.: 1.052 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Majorel-Anteile zurückzuführen. (Vj.: 15,8 Prozent). Das Konzernergebnis erhöhte sich Umsatz in Mrd. € Operating EBITDA adjusted in Mio. € Konzernergebnis in Mio. € 18,7 20,2 20,2 3.241 3.192 3.119 2.310 1.326 1.052 2021 2022 2023 2021 2022 2023 2021 2022 2023 • Umsatzrückgang von 0,4 Prozent; organisches Umsatzwachstum von 0,8 Prozent • Umsatzsteigerung bei Penguin Random House, BMG und Bertelsmann Education Group • Operating EBITDA adjusted mit 3.119 Mio. € um 2,3 Prozent unter Vorjahr • Anstieg Konzernergebnis, auch durch Veräußerungs- gewinn Majorel • EBITDA-Marge von 15,5 Prozent (Vj.: 15,8 Prozent) • Höhere Restrukturierungs- aufwendungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 6

Grundlagen des Konzerns Im vorliegenden Lagebericht wird das Wahlrecht genutzt, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der Bertelsmann SE & Co. KGaA zusammenzufassen. In diesem zusammengefassten Lagebericht wird über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bertelsmann-Konzerns sowie der Bertelsmann SE & Co. KGaA berichtet. Die Angaben gemäß HGB zur Bertelsmann SE & Co. KGaA werden in einem eigenen Abschnitt erläutert. Der zusammengefasste Lagebericht wird anstelle des Konzernlageberichts im Bertelsmann-Geschäftsbericht veröffentlicht. Der zusammengefasste Lagebericht wird, mit Ausnahme der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung, im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft. Für die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung wurde eine freiwillige inhaltliche Prüfung mit begrenzter Prüfungssicherheit durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised) des International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) durchgeführt. in Übereinstimmung mit dem Unternehmensprofil Bertelsmann ist in den Kerngeschäftsfeldern Medien, Dienstleistungen und Bildung in rund 50 Ländern der Welt aktiv. Die geografischen Kernmärkte umfassen Westeuropa – vor allem Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien – und die USA. Darüber hinaus engagiert sich Bertelsmann in den Wachstumsregionen Brasilien, Indien und China. Zu den Bertelsmann-Unternehmensbereichen zählen die RTL Group (Entertainment), Penguin Random House (Bücher), BMG (Musik), die Arvato Group (vormals Arvato; Dienstleistungen), Bertelsmann Marketing Services (vormals Bertelsmann Printing Group; Direktmarketing- und Druckaktivitäten), die Bertelsmann Education Group (Bildung) und Bertelsmann Investments (Venture- Capital-Aktivitäten und Wachstumsbereich Bertelsmann Next). Die Bertelsmann SE & Co. KGaA kapitalmarktorientierte, nicht börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien. Als Konzern-Holding übt sie zentrale Konzernfunktionen wie die Festlegung und Weiterentwicklung der Konzernstrategie, die Kapitalallokation, die Finanzierung und die Managemententwicklung aus. Die interne Unternehmenssteuerung und -berichterstattung folgen der Unternehmensorganisation, die sich aus den operativen Segmenten und dem Bereich Corporate zusammensetzt. ist eine Die RTL Group ist ein führendes europäisches Entertainment-Unternehmen im Sender-, Streaming-, Inhalte-, Publishing- und Digitalgeschäft mit Beteiligungen an 60 Fernsehsendern, sieben Streaming- Diensten und 36 Radiostationen. Zu den Fernsehsendern der RTL Group gehören RTL in Deutschland, M6 in Frankreich und die RTL-Sender in den Niederlanden, Luxemburg und Ungarn sowie eine Beteiligung an Atresmedia in Spanien. Zu den Streaming-Diensten gehören RTL+ in Deutschland und Ungarn, Videoland in den Niederlanden sowie 6play in Frankreich. Das Inhaltegeschäft Fremantle gehört zu den weltweit größten Entwicklern, Produzenten und Vertriebsgesellschaften von fiktionalen und nicht fiktionalen Inhalten. Das Streaming-Tech-Unternehmen Bedrock und das Ad-Tech-Unternehmen Smartclip gehören ebenfalls zur RTL Group. Die RTL Group ist börsennotiert und Mitglied im MDAX. Penguin Random House ist mit mehr als 300 Buchverlagen und Verlagsmarken auf sechs Kontinenten die nach Umsatz größte Publikumsverlagsgruppe der Welt. Zu den bekanntesten Buchverlagen zählen Doubleday, Riverhead, Viking und Alfred A. Knopf (USA), Ebury, Hamish Hamilton und Jonathan Cape (Großbritannien), Goldmann und Heyne (Deutschland), Plaza & Janés und Alfaguara (Spanien), Sudamericana (Argentinien) sowie der international tätige Buchverlag Dorling Kindersley. Penguin Random House veröffentlicht jährlich mehr als 16.000 Neuerscheinungen und verkauft rund 700 Millionen gedruckte Bücher, E-Books und Hörbücher. BMG ist ein international tätiges Musikunternehmen und integriert Plattenlabel und Musikverlag unter einem Dach. Mit 20 Niederlassungen in 13 Kernmusikmärkten repräsentiert BMG mehr als drei Millionen Titel und Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 7

Aufnahmen, darunter ikonische Kataloge sowie namhafte Künstler:innen und Songwriter wie Jason Aldean, Kylie Minogue, Mick Jagger und Keith Richards, Jennifer Lopez, Lenny Kravitz und Tina Turner. Die Arvato Group ist eine international agierende Dienstleistungsgruppe, die für Geschäftskunden diverser Branchen in rund 30 Ländern maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Geschäftsprozesse entwickelt und realisiert. Auf das Lösungsportfolio der Gruppe, das von Supply-Chain-Lösungen (Arvato) über Finanzdienstleistungen (Riverty) bis hin zu IT-Services (Arvato Systems) reicht, setzen weltweit renommierte Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen – von Telekommunikationsprovidern und Energieversorgern über Banken und Versicherungen bis hin zu E-Commerce-, IT- und Internetanbietern. Der Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services ist ein kanalübergreifender Full-Service- Dienstleister für die werbetreibende Wirtschaft, in dem sämtliche Direktmarketing- und Druckaktivitäten von Bertelsmann gebündelt sind. Bertelsmann Marketing Services umfasst vier Bereiche: die Offsetdruckereien in Deutschland; die Offset- und Digitaldruckereien in den USA; die Digital-Marketing-Geschäfte, zu denen unter anderem die Content-Agentur Territory, Campaign, die DeutschlandCard und das Dialog-Geschäft gehören; die Sonopress-Gruppe. Die Bertelsmann Education Group umfasst die Bildungsaktivitäten von Bertelsmann. Die Unternehmen der Gruppe konzentrieren sich auf die Bereiche Gesundheit und Bildung, insbesondere die Aus- bzw. Weiterbildung, und bieten innovative Lehr- und Lernmethoden sowie Performance-Management-Lösungen für Studierende, Fachkräfte und Organisationen an. Zu den Unternehmen gehören die führende brasilianische Hochschulgruppe für medizinische Aus- und Weiterbildung Afya, der US-Anbieter von Weiterbildungs- und Arbeitsprozesslösungen Relias sowie die berufspraktisch orientierte Alliant International University. Investments (BII) und Bertelsmann Digital Media Investments bündelt die globalen Venture-Capital-Aktivitäten von Bertelsmann, den Bertelsmann Geschäftsbereich Bertelsmann Next sowie den Geschäftsbereich Investments & Participations. Beteiligungen erfolgen im Wesentlichen über die Fonds Bertelsmann Asia Investments (BAI), Bertelsmann India Investments (BDMI) sowie Fonds- und Direktbeteiligungen in den Regionen Europa, Brasilien, Südostasien und Afrika. Der Geschäftsbereich Bertelsmann Next treibt die unternehmerische Entwicklung neuer Wachstumsbranchen und Geschäftsfelder voran, insbesondere in den Bereichen Digital Health, HR Tech und Mobile Ad Tech. Zum Geschäftsbereich Investments & Participations gehören unter anderem die DDV Mediengruppe sowie die Beteiligung an der Spiegel-Gruppe. Regulatorische Rahmenbedingungen Bertelsmann betreibt in mehreren europäischen Ländern Fernseh- und Radioaktivitäten, die regulatorischen Bestimmungen unterworfen sind, in Deutschland beispielsweise durch die medienrechtliche Aufsicht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich. Unternehmen des Bertelsmann-Konzerns nehmen in vielen Geschäftsfeldern führende Marktpositionen ein, sodass akquisitorisches Wachstum aus wettbewerbsrechtlichen Gründen begrenzt sein kann. Darüber hinaus unterliegen einige Bildungsaktivitäten regulatorischen Einige Finanzdienstleistungsaktivitäten unterliegen bankaufsichtsrechtlichen Regulierungen. Akkreditierungsstellen. Bestimmungen staatlicher Behörden und Aufgrund der Börsenzulassung der begebenen Genussscheine und Anleihen unterliegt Bertelsmann als kapitalmarktorientiertes Unternehmen den entsprechenden kapitalmarktrechtlichen Bestimmungen. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 8

Aktionärsstruktur Die Bertelsmann SE & Co. KGaA kapitalmarktorientierte, nicht börsennotierte Kommanditgesellschaft auf Aktien. Die Kapitalanteile der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden zu 80,9 Prozent von Stiftungen (Bertelsmann Stiftung, Reinhard Mohn Stiftung, BVG-Familienstiftung, BVG- Stiftung) und zu 19,1 Prozent von der Familie Mohn mittelbar gehalten. Alle Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der Bertelsmann Management SE (persönlich haftende Gesellschafterin) werden von der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) kontrolliert. ist eine Strategie Der strategische Fokus von Bertelsmann liegt auf einem wachstumsstarken, digitalen, internationalen und diversifizierten Konzernportfolio. Geschäfte, in die Bertelsmann investiert, sollen ein langfristig stabiles Wachstum, globale Reichweite, nachhaltige Geschäftsmodelle, hohe Markteintrittsbarrieren und Skalierbarkeit aufweisen. Die Strategie folgt dabei fünf Wachstumsprioritäten: nationale Media-Champions, globale Inhalte, globale Dienstleistungen, Bildung und Beteiligungen. Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Strategieumsetzung bilden die Themenbereiche Tech & Data, People, Kommunikation und ESG. Die im Jahr 2021 gestartete Boost-Strategie zur Steigerung der Wachstumsdynamik führt auch in den nächsten Jahren zu verstärkten Investitionen. Angestrebt wird hierbei Wachstum sowohl in bestehenden als auch in neuen Geschäftsfeldern – durch organische Initiativen und Akquisitionen. Bis Ende 2026 sollen 5 bis 7 Milliarden Euro im Rahmen von Boost investiert werden. Strategisch erzielte Bertelsmann im Geschäftsjahr 2023 entlang der fünf Wachstumsprioritäten folgende Fortschritte. Bei den nationalen Media-Champions erreichte die RTL Group einen weiterhin starken Zuwachs im Streaming-Geschäft. Die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland, 6play in Frankreich und RTL+ in Ungarn steigerten die Zahl ihrer zahlenden Abonnent:innen 2023 um 30,5 Prozent auf zusammen 5,6 Mio.; der Streaming-Umsatz wuchs um 72,6 Prozent auf 283 Mio. € (Vj.: 164 Mio. €). In Deutschland wurde das Inhalteangebot von RTL+ zudem erweitert und umfasst seitdem Serien, Reality-Inhalte, Live-Sport, Filme, Musik, Hörbücher, Podcasts sowie Magazintitel von Gruner + Jahr in einer „All Inclusive Entertainment“-App. Im Februar 2023 kündigte RTL Deutschland eine Neuaufstellung des Publishing-Geschäfts an, um sich künftig auf Kernmarken zu konzentrieren, in die bis 2025 rund 80 Mio. € investiert werden sollen. Mit der Verlängerung der exklusiven Übertragungs- und Streaming-Rechte für die UEFA Europa League und die UEFA Europa Conference League sicherte sich RTL Deutschland attraktive Sportrechte bis 2027. RTL Ungarn erwarb erstmals die Übertragungsrechte für die UEFA Champions League ab der Saison 2024/25. Darüber hinaus startete RTL Deutschland mit der crossmedialen Übertragung der NFL. Bertelsmann investierte weiter in den Ausbau der globalen Inhaltegeschäfte. Die RTL-Group-Tochter Fremantle schloss mit den oscarnominierten Produzenten Edward Berger und Amy Berg First-Look- Vereinbarungen. Penguin Random House baute das Buchverlagsgeschäft akquisitorisch und organisch weiter aus – unter anderem durch die Anteilsaufstockung am US-Verlag Sourcebooks, den anschließenden Erwerb des Verlagsvermögens vom US-Sachbuchverlag Callisto Media und Kreativerfolge wie „Reserve“ von Prinz Harry. BMG kündigte an, den digitalen Vertrieb der Musik seiner Künstler:innen künftig selbst zu übernehmen, und investierte im Rahmen der Boost-Strategie weiter in Musikkataloge. Zudem tätigte BMG zahlreiche Vertragsnahmen mit Künstler:innen und schloss unter anderem eine weltweite Label- und Verlagspartnerschaft mit dem globalen Superstar Jennifer Lopez ab. Auch die globalen Dienstleistungsgeschäfte wurden weiter ausgebaut. Das globale Standortnetzwerk des Logistikgeschäfts Arvato (vormals Arvato Supply Chain Solutions) wurde durch den Aufbau neuer und den Ausbau bestehender Distributionszentren, insbesondere in den USA, Polen und Spanien, erweitert. Zudem wurden neue Kunden unter anderem aus den Branchen Healthcare, Tech und Fashion gewonnen. Der Finanzdienstleister Riverty trieb die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle voran. Dazu zählten Dienstleistungen rund um das Thema „Mobility-as-a-Service“ oder „Instore Buy Now, Pay Later“-Lösungen. Der IT-Dienstleister Arvato Systems konnte neue Kunden aus der Energiewirtschaft und dem Gesundheitswesen gewinnen. Die Übernahme von Majorel durch Teleperformance wurde vollzogen. Infolgedessen wurde das Customer-Experience-Unternehmen ab dem Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 9

1. November 2023 endkonsolidiert. Die bislang in der Bertelsmann Printing Group gebündelten Direktmarketing- und Druckgeschäfte firmieren seit April unter der neuen Dachmarke Bertelsmann Marketing Services. Zu den Direktmarketinggeschäften gehört seit Anfang 2023 auch die Content-Agentur Territory. Bertelsmann Marketing Services gab zudem bekannt, die Tiefdruckgeschäfte am Standort Ahrensburg zum 31. Januar 2024 einzustellen. Das Bildungsgeschäft der Bertelsmann Education Group profitierte von den anhaltend günstigen Marktentwicklungen für Bildung im Gesundheitswesen. Afya, ein führender Anbieter für medizinische Aus- und Weiterbildung sowie für digitale Lösungen für Ärzte in Brasilien, setzte sein dynamisches Wachstum fort und schloss die Übernahme von zwei medizinischen Hochschulen in Brasilien, UNIMA und FCM Jaboatão dos Guararapes, ab. Darüber hinaus wurde der Anteil an Afya durch weitere Aktienkäufe am Markt erhöht. Zum 31. Dezember 2023 lag die Beteiligungsquote bei 61 Prozent der Stimmrechte und – nach Bereinigung von Afya selbst gehaltener Anteile – 49,6 Prozent der Kapitalanteile. Relias, ein führender Anbieter von Pflicht- und Fachfortbildungen und beruflicher Entwicklung im US-amerikanischen Gesundheitswesen wird mittlerweile auf Platz zehn der weltweiten „Top 100 Healthcare Technology Companies“, einer jährlichen Zusammenstellung der weltweiten Top-100-Technologieunternehmen im Gesundheitswesen, geführt. Im April eröffnete Alliant, das sich auf die Studiengänge Psychologie, Krankenpflege und Lehramt spezialisiert, die neue „Alliant School of Nursing and Health Sciences“, einen neuen Campus für Krankenpflege und Gesundheitswissenschaften, in Phoenix, USA. für Fachkräfte tätigte Bertelsmann Zum Ausbau des Beteiligungsportfolios im Berichtszeitraum 35 Neu- und 16 Folgeinvestitionen. Ende des Jahres 2023 hielt Bertelsmann Investments (BI) über seine internationalen Fonds insgesamt 363 Beteiligungen. Bertelsmann Asia Investments (BAI) beteiligte sich unter anderem an einer weiteren Finanzierungsrunde von ClearMotion, einem globalen Automobiltechnologieunternehmen. Bertelsmann India Investments (BII) ging unter anderem eine Folgeinvestition in die indische Fintech- Plattform Rupeek ein und Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) tätigte diverse Neu- und Folgeinvestitionen unter anderem in Percent, einen Onlinemarktplatz für Fremdkapital, und in das SaaS- Plattformunternehmen Tracer, das Marketingdaten optimiert und aggregiert. Der Wachstumsbereich Bertelsmann Next stärkte das Engagement im Geschäftsfeld Digital Health über diverse Direkt- und Folgeinvestitionen. Berliner Gesundheitstechnologieunternehmens Patient21 und an dem KI-Start-up QuantHealth. Zudem baute BI sein Portfolio im Pharma-Tech-Sektor mit einer Investition in das Unternehmen Author-it Software Corporation mit seiner Plattform Docuvera weiter aus. Durch die Übernahmen von Studyflix, der größten Karriereplattform für Schüler:innen und Studierende im deutschsprachigen Raum, und dem HR-Lösungsanbieter Milch & Zucker beschleunigte BI den Ausbau des HR-Tech-Unternehmens Embrace. Finanzierungsrunde beteiligte einer des So sich BI an Bertelsmann entwickelt seine Strategie fortlaufend weiter. Die Einhaltung und die Erreichung der strategischen Entwicklungsprioritäten werden der Unternehmensbereiche im Rahmen regelmäßiger Sitzungen der Strategy and Business Committees überprüft, ebenso im Rahmen des jährlichen Strategischen Planungsdialogs zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Darüber hinaus werden kontinuierlich relevante Märkte und das Wettbewerbsumfeld analysiert, um hieraus Schlüsse für die Weiterentwicklung der Konzernstrategie zu ziehen. Zu Fragen der Konzernstrategie und Konzernentwicklung wird der Vorstand durch das Group Management Committee (GMC) unterstützt, das mit Führungskräften besetzt ist, die wesentliche Geschäfte, Länder, Regionen und ausgewählte konzernübergreifende Funktionen repräsentieren. den Vorstand auf Ebene durch und Für die Strategieumsetzung ist darüber hinaus die inhaltliche und unternehmerische Kreativität von besonderer Bedeutung. Bertelsmann wird daher auch künftig in die kreative Substanz der Geschäfte investieren. Zugleich ist die Innovationskompetenz für Bertelsmann von hoher Bedeutung und ein wichtiger strategischer Bestandteil (siehe Abschnitt „Innovationen“). Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 10

Wertorientiertes Steuerungssystem Das übergeordnete Ziel von Bertelsmann ist die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes über eine nachhaltige Verbesserung der Ertragskraft bei einem gleichzeitig effizienten Kapitaleinsatz. Zur Steuerung des Konzerns bedient sich Bertelsmann seit vielen Jahren eines wertorientierten Steuerungssystems, in dessen Mittelpunkt Umsatz, operatives Ergebnis und optimaler Kapitaleinsatz stehen. Aus formalen Gründen unterscheidet Bertelsmann Steuerungskennzahlen im engeren Sinne von solchen im weiteren Sinne. Steuerungskennzahlen im engeren Sinne – hierzu zählen Umsatz und Operating EBITDA adjusted – dienen der unmittelbaren Beurteilung der laufenden Geschäftsentwicklung und finden dementsprechend Eingang in den Prognosebericht. Abgegrenzt von den Steuerungskennzahlen im engeren Sinne werden auch Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne verwendet, die sich zum Teil aus den vorgenannten Kennzahlen ableiten oder durch diese stark beeinflusst werden. Hierzu zählen die EBITDA-Marge (Operating EBITDA adjusted in Prozent vom Umsatz) sowie das organische Umsatzwachstum. Bestandteil des wertorientierten Steuerungssystems im weiteren Sinne ist darüber hinaus das finanzielle Steuerungssystem mit den definierten internen Finanzierungszielen. Angaben zur erwarteten Entwicklung von Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne erfolgen allenfalls ergänzend und sind kein Bestandteil des Prognoseberichts. Zur Erläuterung des Geschäftsverlaufs und zur Steuerung des Konzerns verwendet Bertelsmann weitere sogenannte Alternative Leistungskennzahlen, die nicht nach IFRS definiert sind (detaillierte Erläuterung hierzu im Abschnitt „Alternative Leistungskennzahlen“). Steuerungskennzahlen im engeren Sinne Zur Steuerung des Konzerns verwendet Bertelsmann den Umsatz und das Operating EBITDA adjusted. Der Umsatz wird als Wachstumsindikator der Geschäfte herangezogen. Im Geschäftsjahr 2023 sank der Konzernumsatz portfoliobedingt und infolge von Wechselkurseffekten um 0,4 Prozent auf 20,2 Mrd. € (Vj.: 20,2 Mrd. €). Eine wesentliche Steuerungskennzahl zur Messung der Profitabilität des Konzerns und der Unternehmensbereiche ist das Operating EBITDA adjusted. Im Berichtszeitraum ging das Operating EBITDA adjusted um 2,3 Prozent auf 3.119 Mio. € zurück (Vj.: 3.192 Mio. €). Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne Zur Beurteilung der Geschäftsentwicklung werden weitere Steuerungskennzahlen verwendet, die sich teilweise aus Umsatz und Operating EBITDA adjusted ableiten bzw. von diesen Größen stark beeinflusst werden. Als ergänzende Kriterien zur Beurteilung der operativen Geschäftsentwicklung werden die EBITDA-Marge sowie das organische Umsatzwachstum herangezogen. Im Geschäftsjahr 2023 lag die EBITDA-Marge mit 15,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 15,8 Prozent. Das organische Wachstum lag bei 0,8 Prozent nach 4,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das finanzielle Steuerungssystem von Bertelsmann ist definiert durch die internen Finanzierungsziele, die im Abschnitt „Finanz- und Vermögenslage“ dargestellt werden. Diese Grundsätze zur Finanzierung werden bei der Steuerung des Konzerns verfolgt und fallen unter das wertorientierte Steuerungssystem im weiteren Sinne. Zum wertorientierten Steuerungssystem im weiteren Sinne zählen nicht die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Mitarbeiter:innen, Corporate Responsibility und ähnliche Themenfelder). Aufgrund einer bislang nur eingeschränkten Messbarkeit können keine unmittelbar quantifizierbaren Aussagen zu Wirkungszusammenhängen nichtfinanziellen getroffen werden. Die und Wertsteigerungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 11

Leistungsindikatoren werden daher bisher noch nicht zur Steuerung des Konzerns verwendet. Bertelsmann plant jedoch mittelfristig auch ESG-Kennzahlen in das wertorientierte Steuerungssystem einzubeziehen. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Der folgende Abschnitt bezieht sich auf die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren bei Bertelsmann. Bezüglich weitergehender Informationen zu Organisation, Management und wesentlichen Themenfeldern der Corporate Responsibility inklusive ergänzender Ausführungen zu Arbeitnehmerbelangen wird auf den Abschnitt „Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“ verwiesen. Mitarbeiter:innen Die Mitarbeiter:innen von Bertelsmann sind der wichtigste Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 waren weltweit 80.418 Mitarbeiter:innen für Bertelsmann tätig. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 164.691 Mitarbeiter:innen ist vorwiegend zurückzuführen auf den Verkauf und die Endkonsolidierung von Majorel. Weitergehende Informationen sowie mitarbeiterbezogene nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden im Abschnitt „Arbeitnehmerbelange“ („Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“) dargelegt. Innovationen Unternehmen investieren in die Forschung und in die Entwicklung neuer Produkte, um nachhaltig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Bertelsmann innovative Medieninhalte, mediennahe Produkte sowie Dienstleistungen und Bildungsangebote in einem sich schnell entwickelnden Umfeld zu schaffen. Anstelle herkömmlicher Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist für Bertelsmann vor allem die eigene Innovationskraft für die Unternehmensentwicklung von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere Produktinnovationen, Investitionen in Zukunftsmärkte sowie die Integration neuer Technologien sind ausschlaggebend für einen langfristigen Unternehmenserfolg. Darüber hinaus ist die Innovationskompetenz von hoher Bedeutung für die Umsetzung der Strategie. ist gleichermaßen darauf angewiesen, Bertelsmann setzt auf Innovationen und Wachstum in Kerngeschäften und neuen Geschäftsfeldern. Das kontinuierliche Verfolgen bereichsübergreifender Trends und das Beobachten neuer Märkte zählen zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements. Auf Konzernebene identifiziert Bertelsmann gemeinsam mit den Unternehmensbereichen laufend innovative Geschäftsansätze und setzt sie um. Zusätzlich zu den marktnahen Aktivitäten werden konzernweite Initiativen vorangetrieben, die den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit aktiv fördern. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmensbereichen ausgebaut, insbesondere in der Anwendung neuer Technologien und datengetriebener Produkte. Innovationen im Bereich Künstlicher Im Jahr 2019 wurde bereits mit der Tech-&-Data-Agenda die Grundlage geschaffen, Bertelsmann als Anwender im Bereich Cloud, KI (Künstliche Intelligenz) und Daten auszubauen. Mit dem rasanten Wachstum generativer KI erhalten Projekte wie die Bertelsmann Kollaborationsplattform und die Datenplattform BeData in Deutschland einen besonderen Stellenwert, Intelligenz voranzutreiben. Generative KI bietet allen Bertelsmann-Unternehmen eine Vielzahl von Chancen, über sogenannte multimodale KI-Funktionen wie Text, Bild und Video ihre Geschäfte effizienter und innovativer zu gestalten. Dazu wurden im Konzern diverse Anwendungsbeispiele analysiert und Synergien identifiziert. Ein „AI Hub“ soll dabei die crossdivisionalen und horizontalen Verknüpfungen schaffen, um die künftigen Potenziale von KI Inhaltegenerierung, TV-Produktion, Musik- und Buchvermarktung optimal zu hebeln. Dabei sollen u. a. Partnerschaften mit großen Tech-Anbietern intensiviert und eine KI-Infrastruktur aufgebaut werden, um beispielsweise KI-Modelle im Konzern gemeinsam zu nutzen und Doppelungen zu vermeiden. Bertelsmann blickt beim Ausbau seiner Fähigkeiten in Bezug auf generative KI aber auch auf die Herausforderungen im verantwortlichen Umgang mit KI und hat dazu z. B. schon auch erste Richtlinien als „AI-ssential“ entwickelt. in Schwerpunktdomänen wie Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 12

Innovationen bei der RTL Group umfassen drei Kernthemen: die kontinuierliche Entwicklung neuer Bewegtbildformate, die Nutzung aller digitalen Distributionskanäle und eine verbesserte Monetarisierung der Zuschauerreichweite der RTL Group durch Personalisierung, Empfehlungen und Zielgruppenansprache, die zunehmend über KI erfolgt. Im Jahr 2023 startete RTL Deutschland die erste deutsche „All Inclusive Entertainment“-App RTL+, die Video, Musik, Podcasts, Radio, Hörbücher und Magazininhalte in einer App vereint. Der Streaming-Dienst ist mit einem innovativen Empfehlungsalgorithmus ausgestattet, der den Nutzer:innen personalisierte Inhalteangebote entlang aller Mediengattungen vorschlagen kann. Zudem investierte RTL Deutschland in sein Publishing-Geschäft, insbesondere in die Weiterentwicklung des digitalen Bezahlangebots Stern+. Ein weiterer innovativer Schwerpunkt ist die adressierbare TV-Werbung, die die große Reichweite des linearen Fernsehens mit gezielter digitaler Werbung kombiniert. Das Ad-Tech- Geschäft Smartclip entwickelte eine technologische Lösung, die Werbeblöcke im linearen Fernsehen durch Addressable-TV-Einblendungen flexibel austauschbar macht. Bei der Ad Alliance, dem Werbevermarkter von RTL Deutschland, entstehen im Rahmen der „CrossOver Evolution“ weitere innovative Lösungen wie bspw. im Mai 2023 der Start des xMedia Spots. Das neue Produkt der Ad Alliance bündelt das Videoinventar ihres Portfolios und reduziert gleichzeitig die Komplexität bei der Werbebuchung und Abwicklung, denn Werbemittelaussteuerung, Kampagnenoptimierung und Reporting funktionieren gattungsübergreifend. Ein wesentlicher Treiber der innovativen Projekte in vielen Bereichen der RTL Group war KI. So wurde unter anderem für die Serien-Produktion „Neue Geschichten vom Pumuckl“ bei RTL Deutschland mittels KI die unverkennbare Pumuckl-Stimme des verstorbenen Hans Clarin nachgeahmt. Im Jahr 2023 richtete RTL Deutschland zudem einen KI-Circle ein, dessen Ziel es ist, alle KI-Aktivitäten des Unternehmens zu sammeln und zu bewerten, um so einen Wettbewerbsvorteil und in der Folge Mehrwerte zu schaffen. Strategisch relevante Werthebel sind hierbei die Stärkung der Inhalte, der Vermarktung, der Inhaltenutzung und -entdeckung sowie der Effizienz, zudem Risikominderung und Innovation. Innovationen bei Penguin Random House zielen auf die Reichweitensteigerung und Ressourcenoptimierung ab. Mithilfe von KI-Technologie hat das US-amerikanische Team für Verbrauchermarketing und Data Science mit BookBoost eine eigene Plattform entwickelt, mit der auf Grundlage eigener Daten, maschinellen Lernens, KI und Automatisierung die Effizienz und die Wirkung von Werbemaßnahmen für Bücher verbessert werden können. Um den Kreis der Zuhörer:innen und Leser:innen zu erweitern, ist Penguin Random House mit Spotify eine Partnerschaft eingegangen, in deren Rahmen die Premiummitglieder des Streaming-Anbieters in den USA, in Australien und im Vereinigten Königreich auf Hörbücher von Penguin Random House zugreifen können. In den USA führte Penguin Random House die „Banned Wagon Tour“ durch. Im Rahmen dieser Aktion wurde Leser:innen im ganzen Land der Zugang zu Büchern ermöglicht, die aus deren Gemeinden und Schulbibliotheken verbannt sind. Die Initiative hat Schüler:innen, Student:innen und Eltern ermutigt, für ihr Recht einzustehen, das lesen zu können, was sie lesen möchten. Die Innovationen bei BMG konzentrieren sich darauf, den effektivsten und effizientesten Service für Künstler:innen und Songwriter, Kund:innen und Partner:innen zu bieten, seine Marktposition als global relevantes Musikunternehmen zu stärken und seine Kernwerte Service, Fairness und Transparenz zu untermauern. BMG hat seine Investitionen in Technologie deutlich erhöht, um solche Innovationen zu unterstützen. Beispiele hierfür sind die Einführung des Kundenserviceportals MyBMG Mobile App 3.0, um die Bereitstellung von Datenanalysen für Kund:innen weiter zu verbessern, die Einführung einer neuen BMG Production Music Website, um die Lizenzierung von Musik für Film und Fernsehen zu vereinfachen, und die Beschleunigung der Verarbeitung von Tantiemen durch die Nutzung von KI- und Big-Data-Funktionen von Google Cloud. Im Label-Bereich hat BMG in die Datenverarbeitung und -analyse investiert, um seine neuen direkten Beziehungen mit DSPs, einschließlich Spotify und Apple Music, zu optimieren. Innovationen bei der Arvato Group bezogen sich auch im vergangenen Geschäftsjahr vor allem auf die Optimierung von Prozessen, die Verbesserung bestehender Dienstleistungen bzw. die Entwicklung neuer Branchen- oder Kundenlösungen. Das Logistikgeschäft Arvato hat im Geschäftsjahr 2023 seine Automatisierungsstrategie konsequent weiterverfolgt und beispielsweise in Dorsten ein neues Shuttle- System und an den Standorten in Gennep und in Hams Hall hochmoderne Autostore-Systeme in Betrieb genommen. Zudem hat der Supply-Chain-Dienstleister in den Ausbau seiner Cloud-Infrastruktur investiert und zur Implementierung von Robotiklösungen eine Kooperation mit Boston Dynamics vereinbart. Der Finanzdienstleister Riverty hat im Jahr 2023 unter anderem innovative Payment-Services im Segment Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 13

Mobility am Markt etabliert und Arvato Systems hat sein Serviceportfolio in den wichtigen Zukunftsbereichen KI, Cloud Computing und IT-Security gezielt weiter ausgebaut. Innovationen der Bertelsmann Marketing Services fokussierten sich im vergangenen Geschäftsjahr auf die Themen Weiterentwicklung bestehender Prozesse durch neue Technologien und digitale Lösungen sowie Ausbau des Produkt- und Dienstleistungsportfolios durch neuartige Services. Insbesondere in den Direktmarketing- und Agenturgeschäften der Gruppe wurde die Nutzung KI-basierter Systeme geprüft und initiiert. Campaign hat die Programmatic-Print-Plattform „eesii“ am Markt eingeführt, die Werbetreibenden und Marketingverantwortlichen effiziente Lösungen bietet, um Direct-Mail-Kampagnen weitgehend zu automatisieren, die DeutschlandCard hat zusätzliche digitale Services auf ihrer Plattform integriert. Die Innovationen der Bertelsmann Education Group lagen vor allem in der Entwicklung digitaler, technologiebasierter und personalisierter Bildungs- und Serviceangebote, um effektive Aus-, Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen, mit dem Ziel, den zunehmenden Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche zu adressieren. So fokussierte sich Afya auf den Ausbau und die Weiterentwicklung seines digitalen Lösungsangebots, um zum einen den Präsenzunterricht in der Ausbildung von Mediziner:innen mit digitalen Lernpfaden zu ergänzen und zum anderen Ärzt:innen durch datengestützte Applikationen bei der Patientenbetreuung zu unterstützen. Relias entwickelte eine Vielzahl neuer Funktionalitäten innerhalb der Relias Learner App. Zudem wurde eine neue Stellenbörse gelauncht, die mit Hilfe von KI Kandidat:innen die jeweils passenden Jobs vorschlägt. Im Hochschulsegment konnte Alliant die Eröffnung der „Alliant School of Nursing and Health Sciences“ in Phoenix, USA, verkünden und führte neue Studiengänge, insbesondere in den Bereichen Pflege und soziale Arbeit, ein. Investments wurden durch weltweite Innovationen bei Bertelsmann in wachsende Digitalgeschäfte, die Förderung unternehmerischer Talente, den Wissensaustausch innerhalb des Konzerns und den Eintritt in neue Geschäftsfelder vorangetrieben. So baute der Unternehmensbereich seine Venture- Capital-Aktivitäten weiter aus, für digitale Gesundheitslösungen als Teil des Geschäftsbereiches Bertelsmann Next, übernahm das Digitalgeschäft Studyflix im Rahmen des Ausbaus des HR-Tech-Bereichs und unterstützte den Auf- und Ausbau proprietärer Technologielösungen beim App-Marketing-Spezialisten AppLike. Investitionen auf dem Wachstumsmarkt Investitionen tätigte Wirtschaftsbericht Unternehmensumfeld Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die Weltwirtschaft expandierte im Jahr 2023 vergleichsweise verhalten. Wichtige Rahmenbedingungen, die für die Abschwächung im Jahr 2022 wesentlich verantwortlich waren, wie gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe oder die Null-Covid-Politik in China, verbesserten sich deutlich. Belastend wirkten allerdings die hohen Inflationsraten und die geldpolitische Straffung, die zu deutlich höheren Finanzierungskosten führte und somit die Ausgabeneigung bremste. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 3,0 Prozent nach 3,4 Prozent im Jahr 2022. Der Euroraum konnte das Wachstumstempo des vorangegangenen Jahres nicht halten. Das reale BIP stieg im Jahr 2023 um 0,5 Prozent nach 3,5 Prozent im Vorjahr. Belastend wirkten vorwiegend eine hohe Inflation sowie die Folgen des Krieges in der Ukraine. bremste Die deutsche Wirtschaft ist in eine Rezession gerutscht. Das reale BIP sank im Jahr 2023 um 0,3 Prozent nach einem Wachstum von 1,8 Prozent im Vorjahr. Die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohe Inflation ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen sowie eine geringere Nachfrage aus dem Ausland die Wirtschaftsleistung. Auch in Frankreich ließ die konjunkturelle Dynamik nach. Das reale BIP-Wachstum im Jahr 2023 betrug 0,9 Prozent nach 2,5 Prozent im Jahr 2022. Das Wirtschaftswachstum in Großbritannien war ebenfalls schwach mit einem Anstieg des realen BIP um 0,1 Prozent nach 4,3 Prozent im Vorjahr. insbesondere dämpften Konsum. den privaten Zudem Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 14

Die Wirtschaft in den USA erwies sich 2023 trotz der starken Zinsanhebungen als robust. Das reale BIP wuchs um 2,5 Prozent nach 1,9 Prozent im Vorjahr. Entwicklung relevanter Märkte Die nachfolgende Analyse fokussiert Märkte und Regionen, die eine hinreichende Größe aufweisen und aus Konzernsicht über eine strategische Bedeutung verfügen. Die europäischen TV-Werbemärkte entwickelten sich im Jahr 2023 uneinheitlich. Während in den Ländern der DACH-Region und den Niederlanden eine stark rückläufige sowie in Frankreich eine moderat rückläufige Entwicklung zu verzeichnen war, wuchsen die TV-Werbemärkte in Ungarn stark. Die Streaming-Märkte in Deutschland und Ungarn verzeichneten ein starkes, in den Niederlanden ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Die Märkte für gedruckte Bücher entwickelten sich im Jahr 2023 insgesamt leicht wachsend. In den USA war der Umsatz mit gedruckten Büchern stabil. In Großbritannien entwickelte er sich moderat wachsend, während er in Deutschland und im spanischsprachigen Raum deutlich wuchs. Der Markt für E-Books war in den USA stabil und in Großbritannien stark wachsend. Die Umsätze mit digitalen Hörbüchern verzeichneten sowohl in den USA als auch in Großbritannien ein starkes Wachstum. Der globale Musikmarkt verzeichnete 2023 im Marktsegment Publishing ein starkes, im Marktsegment Recordings ein deutliches Wachstum. für Arvato Group Die für Customer Experience Solutions, Finanzdienstleistungen und IT-Dienstleistungen waren von einem moderaten bis deutlichen Wachstum geprägt, während der Markt für Logistikdienstleistungen, insbesondere bedingt durch die Normalisierung der pandemiebedingt hohen E-Commerce-Volumina in den Vorjahren, nur ein leichtes Wachstum verzeichnete. relevanten Dienstleistungsmärkte Der deutsche Offsetdruckmarkt verzeichnete 2023 eine stark rückläufige Entwicklung. Der Buchdruckmarkt in Nordamerika war moderat rückläufig. für Bertelsmann Die im Gesundheitswesen und der Hochschulbildung sind 2023 deutlich bzw. moderat, der brasilianische Markt für medizinische Hochschulbildung hingegen stark gewachsen. relevanten US-amerikanischen Bildungsmärkte im Bereich Training Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres Im Januar 2023 übernahm Afya 100 Prozent der Anteile an Sociedade Educacional e Cultural Sergipe DelRey Ltda. (DelRey). Zu DelRey gehören das Centro Universitário Tiradentes Alagoas („UNIMA“) und die Faculdade Tiradentes Jaboatão dos Guararapes („FCM Jaboatão“), zwei medizinische Hochschulen im Nordosten Brasiliens. Darüber hinaus erhöhte Bertelsmann im Berichtszeitraum den Anteil an Afya durch weitere Aktienkäufe am Markt. Im Januar 2023 stockte Penguin Random House seine Beteiligung am US-Verlag Sourcebooks auf einen Mehrheitsanteil von 53 Prozent auf. Ebenfalls im Januar 2023 informierte Prinovis über die Einstellung der Produktion am Standort Ahrensburg zum 31. Januar 2024. Hintergrund ist die negative Marktentwicklung, die sich in den vergangenen Jahren noch beschleunigt hat. Anfang Februar 2023 wurde bekannt gegeben, dass RTL Deutschland sein Verlagsgeschäft neu aufstellt und sich auf die Kernmarken „Stern“, „Geo“, „Capital“, „Stern Crime“, „Brigitte“, „Gala“, „Schöner Wohnen“, „Häuser“, „Couch“, „Eltern“, „Chefkoch“, „Geolino“ und „Geolino Mini“ fokussiert. Alle weiteren Titel wurden Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 15

verkauft oder eingestellt. Etwa 700 Stellen waren betroffen, davon 200 durch den geplanten Verkauf von Titeln. Mit Wirkung zum 23. März 2023 wurde Theonitsa Gosh-Roy (Kalispera), Executive Vice President Global Supply Chain im Unternehmensbereich BMG, neu in den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA berufen. Sie wird dem Kontrollgremium in ihrer Funktion als Vertreterin der Bertelsmann-Führungskräfte angehören. Im April 2023 informierte Bertelsmann darüber, das geplante Übernahmeangebot des französischen Unternehmens Teleperformance für seine Anteile am globalen Customer-Experience-Unternehmen Majorel anzunehmen. Im November 2023 erfolgte der Vollzug der Übernahme und Bertelsmann veräußerte seine Anteile an Majorel in Höhe von 39,5 Prozent für 977 Mio. € an Teleperformance. Der Kaufpreis wurde durch die Übertragung von 2,3 Mio. Teleperformance-Aktien für insgesamt 292 Mio. € und eine Barzahlung von 685 Mio. € beglichen. Ebenfalls im April 2023 gab Bertelsmann die Umbenennung seiner Dienstleistungs- und Druckgeschäfte bekannt. Seither firmiert der Unternehmensbereich Arvato unter dem Namen Arvato Group. Die Direktmarketing- und Druckaktivitäten des Unternehmensbereichs Bertelsmann Printing Group treten nun unter dem Namen Bertelsmann Marketing Services am Markt auf. Im April wurde rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Content-Agentur Territory von Bertelsmann Investments in Bertelsmann Marketing Services überführt. Die unter der Marke Embrace zusammengefassten Recruiting- und Employer-Branding- Angebote von Territory wurden aus der Agentur herausgelöst und verbleiben im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments. Am 8. Mai 2023 wurde der spanische Unternehmer Pablo Isla mit Wirkung zum 1. April 2024 neu in den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA berufen. Im Mai 2023 übernahm Penguin Random House das Verlagsvermögen des US-amerikanischen Sachbuchverlags Callisto Media. Im November 2023 berief der Aufsichtsrat Carsten Coesfeld, CEO des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments, mit Wirkung zum 1. Januar 2024 in den Konzernvorstand von Bertelsmann. Dort verantwortet Coesfeld das neue Vorstandsressort Bertelsmann Investments und Financial Solutions. Im Dezember 2023 schloss die RTL Group eine Vereinbarung für den Verkauf von RTL Nederland an DPG Media. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der regulatorischen Genehmigungen sowie der Informations- und Konsultationsprozesse mit den jeweiligen Arbeitnehmervertretungen. Der Abschluss der Transaktion wird gegen Mitte des Jahres 2024 erwartet. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 16

Ertragslage Umsatzentwicklung Umsatzanalyse in Mrd. € 20,2 -1,6 % 0,4 % 0,8 % 20,2 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Der Konzernumsatz reduzierte sich im Geschäftsjahr 2023 um 0,4 Prozent auf 20,2 Mrd. € (Vj.: 20,2 Mrd. €). Bereinigt um Wechselkurs-, Portfolio- und sonstige Effekte erwirtschaftete der Konzern ein organisches Wachstum von 0,8 Prozent. Umsatzzuwächse erzielten dabei insbesondere die Buchverlags-, Musik- und Bildungsgeschäfte sowie vor Portfolioeffekten die Dienstleistungsgeschäfte. Bei der RTL Group sank der Umsatz um 5,1 Prozent auf 6.854 Mio. € (Vj.: 7.224 Mio. €). Der organische Rückgang lag bei 4,0 Prozent. Der Umsatzrückgang ist zurückzuführen auf herausfordernde TV- Werbemärkte, insbesondere in Deutschland, sowie einen niedrigeren Umsatz bei Fremantle. Die Streaming- Dienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie 6play in Frankreich hingegen verzeichneten weiterhin ein starkes Umsatzwachstum und wuchsen insgesamt um 72,6 Prozent auf 283 Mio. € (Vj.: 164 Mio. €). Der Umsatz von Penguin Random House stieg um 7,3 Prozent auf 4.532 Mio. € (Vj.: 4.223 Mio. €). Das organische Wachstum lag bei 5,6 Prozent. Sowohl Portfolioeffekte infolge von Akquisitionstätigkeit als auch eine starke Bestsellerperformance beeinflussten den Umsatz positiv. BMG erzielte ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf 905 Mio. € (Vj.: 866 Mio. €) und wurde unter anderem durch hohe Investitionen in Katalogerwerbe positiv beeinflusst.. Das organische Wachstum lag bei 5,7 Prozent und zeigte sich insbesondere im Publishing-Geschäft. Der Umsatz der Arvato Group ging um 1,6 Prozent auf 5.476 Mio. € (Vj.: 5.564 Mio. €) zurück. Hintergrund ist der Verkauf von Majorel im Berichtszeitraum. Das organische Wachstum lag bei 5,9 Prozent. Zum organischen Wachstum trugen alle Bereiche der Arvato Group bei, insbesondere das Logistikgeschäft Arvato. Der Umsatz der Bertelsmann Marketing Services reduzierte sich im Wesentlichen angesichts von Standortschließungen und niedrigerer Auslastung im Druckbereich um 16,2 Prozent auf 1.317 Mio. € (Vj.: 1.572 Mio. €). Der organische Rückgang lag bei 15,9 Prozent. Der Umsatz der Bertelsmann Education Group stieg vorwiegend portfoliobedingt durch die im Mai 2022 erfolgte Vollkonsolidierung von Afya um 40,9 Prozent auf 876 Mio. € (Vj.: 622 Mio. €). Das organische Wachstum lag bei 8,7 Prozent. Die Umsätze des Unternehmensbereichs Bertelsmann im Wesentlichen durch Aktivitäten des Geschäftsbereichs Bertelsmann Next sowie des Geschäftsbereichs Investments & Participations, vor allem ehemalige Aktivitäten von Gruner + Jahr, generiert. Der Umsatz von Bertelsmann Investments betrug 432 Mio. € (Vj.: 411 Mio. €). Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf höhere Umsätze bei Bertelsmann Next zurückzuführen. Investments werden Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 17

Umsatz der Unternehmensbereiche in Mio. € 2023 RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Summe Umsatz der Unternehmensbereiche Corporate/Konsolidierung Fortgeführte Aktivitäten Deutschland 2.434 311 94 1.984 818 5 276 5.922 -136 5.786 International 4.420 4.221 811 3.492 499 871 156 14.470 -87 14.383 Gesamt Deutschland 2.615 298 69 1.952 962 4 268 6.168 -148 6.020 6.854 4.532 905 5.476 1.317 876 432 20.392 -223 20.169 2022 (angepasst) Gesamt 7.224 4.223 866 5.564 1.572 622 411 20.482 -237 20.245 International 4.609 3.925 797 3.612 610 618 143 14.314 -89 14.225 Bei der geografischen Umsatzverteilung ergaben sich im Vorjahresvergleich leichte Veränderungen. Der Anteil des in Deutschland erzielten Umsatzes belief sich auf 28,7 Prozent gegenüber 29,7 Prozent im Vorjahr. Auf die Geschäfte in Frankreich entfiel ein Umsatzanteil von 9,4 Prozent (Vj.: 9,8 Prozent). In Großbritannien belief sich der Umsatzanteil auf 6,4 Prozent (Vj.: 7,1 Prozent). Die übrigen europäischen Länder erwirtschafteten 19,7 Prozent des Gesamtumsatzes nach 20,1 Prozent im Vorjahr. Der Umsatzanteil der USA lag bei 25,3 Prozent (Vj.: 24,1 Prozent) und die sonstigen Länder erreichten einen Umsatzanteil von 10,5 Prozent (Vj.: 9,2 Prozent). Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz stieg somit leicht auf 71,3 Prozent (Vj.: 70,3 Prozent). Das Verhältnis der vier Erlösquellen (Produkte und Waren, Dienstleistungen, Werbung und Anzeigen, Rechte und Lizenzen) zum Gesamtumsatz hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. Konzernumsatz nach Regionen in Prozent Konzernumsatz nach Erlösquellen in Prozent 10,5 28,7 25,3 20,2 Mrd. € 9,4 6,4 19,7 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Operating EBITDA adjusted 40,7 20,2 Mrd. € 18,5 23,3 17,5 Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Im Geschäftsjahr 2023 sank das Operating EBITDA adjusted um 2,3 Prozent auf 3.119 Mio. € (Vj.: 3.192 Mio. €). Das Ergebnis ist trotz einer positiven Geschäftsentwicklung der Dienstleistungs- und Bildungsgeschäfte insbesondere von einer rückläufigen Entwicklung im TV-Geschäft und dem ab November 2023 entfallenen Beitrag von Majorel belastet. Die EBITDA-Marge lag bei 15,5 Prozent (Vj.: 15,8 Prozent). Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 18

Das Operating EBITDA adjusted der RTL Group reduzierte sich um 11,3 Prozent auf 1.173 Mio. € (Vj.: 1.323 Mio. €). Der Rückgang ist insbesondere auf geringere TV-Werbeerlöse vor allem in Deutschland zurückzuführen. Penguin Random House verzeichnete ein stabiles Operating EBITDA adjusted von 664 Mio. € (Vj.: 666 Mio. €). Als ergebnisbelastend erwiesen sich unter anderem negative Wechselkurseffekte, inflationsbedingte Kostenanstiege und ein positiver Effekt aus einem Gebäudeverkauf im Vorjahr. BMG verbuchte ein stabiles Operating EBITDA adjusted von 194 Mio. € (Vj.: 195 Mio. €) in einem Jahr erheblicher struktureller Veränderungen. Die Arvato Group erwirtschaftete ein Operating EBITDA adjusted von 895 Mio. € (Vj.: 877 Mio. €). Der Ergebnisanstieg um 2,1 Prozent ist vor allem auf das Logistikgeschäft Arvato zurückzuführen. Das Operating EBITDA adjusted der Bertelsmann Marketing Services stieg um 37,3 Prozent auf 29 Mio. € (Vj.: 21 Mio. €). Ursächlich hierfür waren sowohl ein höherer Ergebnisbeitrag der Digital-Marketing-Geschäfte als auch geringere Energie- und Personalkosten der Druckgeschäfte. Bei der Bertelsmann Education Group erhöhte sich das Operating EBITDA adjusted um 47,6 Prozent auf 283 Mio. € (Vj.: 192 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Portfolioeffekte zurückzuführen. Das Ergebnis der operativen Aktivitäten von Bertelsmann Investments sank um 42,8 Prozent auf 21 Mio. (Vj.: 37 Mio. €) unter anderem infolge des Geschäftsausbaus bei AppLike. Ergebnisanalyse in Mio. € Operating EBITDA adjusted der Unternehmensbereiche RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Summe Operating EBITDA adjusted der Unternehmensbereiche Corporate/Konsolidierung Operating EBITDA adjusted Nicht in den Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Sondereinflüsse EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ertragsteueraufwand Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Konzernergebnis davon: Ergebnis Bertelsmann-Aktionäre davon: Ergebnis nicht beherrschender Anteilseigner Sondereinflüsse 2023 2022 (angepasst) 1.173 664 194 895 29 283 21 3.258 -140 3.119 -1.131 -88 1.899 -337 1.563 -237 1.326 – 1.326 923 402 1.323 666 195 877 21 192 37 3.311 -119 3.192 -1.077 -562 1.553 -258 1.295 -246 1.049 3 1.052 671 381 Insgesamt beliefen sich die Sondereinflüsse im Geschäftsjahr 2023 auf -88 Mio. € nach -562 Mio. € im Vorjahr. Sie setzen sich zusammen aus Wertminderungen auf sonstige Finanzanlagen zu fortgeführten Anschaffungskosten von -4 Mio. € (Vj.: -32 Mio. €), Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sowie Gewinne aus Unternehmenserwerben von -18 Mio. € (Vj.: -7 Mio. €), einem Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen von 731 Mio. € (Vj.: 136 Mio. €), Bewertungen von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert von -229 Mio. € (Vj.: -232 Mio. €), Anpassung der Buchwerte der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte von -19 Mio. € (Vj.: –) sowie Restrukturierungsaufwendungen und weiteren Sondereinflüssen von insgesamt -549 Mio. € (Vj.: -420 Mio. €). Im Berichtszeitraum gab es keine Wertminderungen bzw. Wertaufholungen auf at-equity bilanzierte Beteiligungen nach im Vorjahr. Der hohe Anstieg beim Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen ist insbesondere auf die Veräußerung der Majorel-Anteile zurückzuführen. Die Restrukturierungsaufwendungen und weiteren Sondereinflüsse im Berichtszeitraum bestehen zu einem weit -7 Mio. € Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 19

überwiegenden Teil aus Restrukturierungsaufwendungen und beziehen sich vorwiegend auf die Reorganisation des Verlagsgeschäfts der RTL Group, die Neuorganisation des US-Geschäfts von Penguin Random House sowie auf die Standortschließungen im Tiefdruckgeschäft von Bertelsmann Marketing Services. Zu den weiteren Sondereinflüssen zählen unter anderem die in den USA bei Penguin Random House entstandenen Wertanpassungen im Zusammenhang mit Leerständen von Bürogebäuden. Die Veränderung bei den Bewertungen der Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert ist insbesondere auf Unternehmen im Portfolio von Bertelsmann Investments zurückzuführen. EBIT Ausgehend vom Operating EBITDA adjusted ergab sich nach Berücksichtigung der Sondereinflüsse in Höhe von -88 Mio. € (Vj.: -562 Mio. €) sowie der nicht in den Sondereinflüssen enthaltenen Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte in Höhe von -1.131 Mio. € (Vj.: -1.077 Mio. €) im Geschäftsjahr 2023 ein EBIT von 1.899 Mio. € (Vj.: 1.553 Mio. €). Konzernergebnis Das Finanzergebnis veränderte sich gegenüber dem Vorjahr von -258 Mio. € auf -337 Mio. €. Der Ertragsteueraufwand belief sich auf -237 Mio. € nach -246 Mio. € im Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten betrug somit 1.326 Mio. € (Vj.: 1.049 Mio. €). Im Berichtszeitraum gab es kein Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten. Im Vorjahr betrug dieses 3 Mio. € und war auf Nachlaufeffekte aus dem Verkauf der ehemals als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesenen Geschäfte der ehemaligen Direct Group zurückzuführen. Somit ergibt sich ein Konzernergebnis von 1.326 Mio. € (Vj.: 1.052 Mio. €). Der Anteil der nicht beherrschenden Anteilseigner am Konzernergebnis betrug 402 Mio. € (Vj.: 381 Mio. €). Der Anteil der Bertelsmann-Aktionäre am Konzernergebnis lag bei 923 Mio. € (Vj.: 671 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2023 ist vorgesehen, der Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 220 Mio. € (Vj.: 220 Mio. €) vorzuschlagen. Finanz- und Vermögenslage Finanzierungsgrundsätze Das übergeordnete finanzpolitische Ziel von Bertelsmann ist die Gewährleistung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Finanzierungssicherheit, Eigenkapitalrentabilität und Wachstum. Dazu richtet der Konzern seine Finanzierung an den Anforderungen eines soliden Investment Grade Credit Rating und den damit verbundenen qualitativen und quantitativen Kriterien aus. Rating und Transparenz gegenüber dem Kapitalmarkt leisten einen bedeutenden Beitrag zur finanziellen Sicherheit und Unabhängigkeit des Unternehmens. Entsprechend der Konzernstruktur erfolgt die Kapitalallokation zentral über die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die die Konzerngesellschaften mit Liquidität versorgt und die Vergabe von Garantien und Patronatserklärungen für Konzerngesellschaften steuert. Der Konzern bildet weitgehend eine finanzielle Einheit und optimiert damit die Kapitalbeschaffungs- und Anlagemöglichkeiten. Die finanzielle Steuerung bei Bertelsmann erfolgt nach quantifizierten Finanzierungszielen, die sich an der wirtschaftlichen Verschuldung und mit abgeschwächter Bedeutung an der Kapitalstruktur orientieren. Zu den Finanzierungszielen gehört ein dynamischer Verschuldungsgrad (Leverage Factor), der sich aus dem Verhältnis der Wirtschaftlichen Schulden zum Operating EBITDA adjusted ergibt und den definierten Wert von 2,5 nicht dauerhaft überschreiten sollte. Am 31. Dezember 2023 lag der Leverage Factor mit 1,8 auf dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 1,8). Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 20

Die Wirtschaftlichen Schulden zum 31. Dezember 2023 betrugen 4.713 Mio. € nach 4.785 Mio. € im Vorjahr. Die Nettofinanzschulden lagen mit 2.267 Mio. € ebenfalls nahezu auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 2.249 Mio. €). Die bilanziellen Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 reduzierten sich auf 1.333 Mio. € (31. Dezember 2022: 1.538 Mio. €). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zum 31. Dezember 2023 lagen mit 700 Mio. € auf Vorjahresniveau (31. Dezember 2022: 710 Mio. €). Die kurzfristig liquidierbaren Anlagen in einem im Jahr 2021 aufgelegten Spezialfonds wurden im Berichtszeitraum weitestgehend aufgelöst. Zum 31. Dezember 2022 wurden sie letztmals in Höhe von 125 Mio. € von den Wirtschaftlichen Schulden abgezogen. Ein weiteres Finanzierungsziel ist die Coverage Ratio (Zinsdeckungsgrad). Sie berechnet sich aus dem Verhältnis des für den Leverage Factor verwendeten Operating EBITDA adjusted zum Finanzergebnis und soll über einem Wert von 4 liegen. Im Berichtszeitraum lag die Coverage Ratio bei 8,3 (Vj.: 11,1). Die Eigenkapitalquote im Konzern erhöhte sich auf 46,5 Prozent (31. Dezember 2022: 45,8 Prozent) und lag weiterhin deutlich über der selbstgesetzten Mindestanforderung von 25 Prozent. Finanzierungsziele Leverage Factor: Wirtschaftliche Schulden/Operating EBITDA adjusted¹ Coverage Ratio: Operating EBITDA adjusted/Finanzergebnis¹ Eigenkapitalquote: Eigenkapital zu Konzernbilanzsumme (in Prozent) 1 Nach Modifikationen. Finanzierungsaktivitäten Ziel ≤ 2,5 > 4,0 ≥ 25,0 2023 1,8 8,3 46,5 2022 1,8 11,1 45,8 Im März 2023 übte Bertelsmann eine Kündigungsoption bezüglich der Hybridanleihe über nominal 650 Mio. € aus. Die vorzeitige Rückzahlung des noch ausstehenden Nennwertes in Höhe von 146 Mio. € erfolgte im April 2023, nachdem bereits im Dezember 2022 im Rahmen eines öffentlichen Rückkaufangebots nominal 504 Mio. € vorzeitig zurückgeführt worden waren. Im April 2023 wurde das Debt-Issuance- Programm mit einem maximalen Gesamtvolumen von 5 Mrd. € neu aufgelegt. Rating Bertelsmann verfügt seit dem Jahr 2002 über Emittenten-Ratings der Ratingagenturen Moody’s und S&P Global Ratings (S&P). Die Emittenten-Ratings erleichtern den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten und stellen daher ein wichtiges Element der Finanzierungssicherheit von Bertelsmann dar. Bertelsmann wird aktuell von Moody’s mit „Baa2“ (Ausblick: stabil) und von S&P mit „BBB“ (Ausblick: stabil) bewertet. Beide Bonitätsbeurteilungen Investment-Grade-Bereich. Die Einschätzung zur kurzfristigen Kreditqualität von Bertelsmann wird von Moody’s mit „P-2“ und von S&P mit „A-2“ beurteilt. liegen im Kreditlinien Der Bertelsmann-Konzern verfügt zusätzlich zur vorhandenen Liquidität unter anderem über eine syndizierte Kreditlinie mit 15 Banken. Diese zum 31. Dezember 2023 nicht in Anspruch genommene Kreditlinie bildet das Rückgrat der strategischen Kreditreserve und kann von Bertelsmann bis zum Jahr 2026 durch Ziehung in Euro und US-Dollar bis zu einem Betrag von 1,2 Mrd. € revolvierend in Anspruch genommen werden. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 21

Laufzeitenproﬁl – Finanzschulden in Mio. € Sonstige Finanzschulden 359 Anleihen und Schuldscheine 4.862 220 4.396 158 3.742 3 3 3.225 2.979 2.187 2023 2024 2025 2026 2027 2028 Kapitalflussrechnung Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.915 Mio. € generiert (Vj.: 1.382 Mio. €). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei -539 Mio. € (Vj.: -1.118 Mio. €). Auf Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen entfallen davon -1.076 Mio. € (Vj.: -1.408 Mio. €). Die Kaufpreiszahlungen für konsolidierte Beteiligungen (abzüglich erworbener liquider Mittel) betrugen -362 Mio. € (Vj.: -264 Mio. €). Die Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten sowie von sonstigem Anlagevermögen lagen bei 898 Mio. € (Vj.: 554 Mio. €). Der Anstieg der Einzahlungen ist insbesondere auf den Verkauf der Majorel-Anteile zurückzuführen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug -1.622 Mio. € (Vj.: -1.734 Mio. €). Dividenden an die Aktionäre der Bertelsmann SE & Co. KGaA beliefen sich auf -220 Mio. € (Vj.: -220 Mio. €). Dividenden an nicht beherrschende Anteilseigner und weitere Auszahlungen an Gesellschafter wurden in Höhe von -276 Mio. € (Vj.: -293 Mio. €) ausgezahlt. Zum 31. Dezember 2023 verfügte Bertelsmann über liquide Mittel in Höhe von 3,0 Mrd. € (Vj.: 3,2 Mrd. €). Konzern-Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) in Mio. € Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel Wechselkursänderungen und sonstige Veränderungen der liquiden Mittel Liquide Mittel am 1.1. Liquide Mittel am 31.12. Abzüglich liquider Mittel der Veräußerungsgruppen Liquide Mittel am 31.12. (laut Konzernbilanz) 2023 1.915 -539 -1.622 -246 -9 3.228 2.974 -20 2.954 2022 1.382 -1.118 -1.734 -1.470 29 4.669 3.228 – 3.228 Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 22

Außerbilanzielle Verpflichtungen Unter die außerbilanziellen Verpflichtungen finanzielle Verpflichtungen, die nahezu ausnahmslos aus der operativen Tätigkeit der Unternehmensbereiche resultieren. Die außerbilanziellen Verpflichtungen blieben stabil gegenüber dem Vorjahr. Die zum 31. Dezember 2023 vorhandenen außerbilanziellen Verpflichtungen hatten für das abgelaufene wie auch für das künftige Geschäftsjahr keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Konzerns. fallen Haftungsverhältnisse und sonstige Investitionen Die Gesamtinvestitionen einschließlich übernommener Finanzschulden in Höhe von 6 Mio. € (Vj.: 309 Mio. €) lagen im Geschäftsjahr 2023 bei 1.444 Mio. € (Vj.: 1.981 Mio. €). Die Investitionen gemäß Kapitalflussrechnung betrugen 1.438 Mio. € (Vj.: 1.672 Mio. €). Von den Sachanlageinvestitionen in Höhe von 441 Mio. € (Vj.: 450 Mio. €) entfiel wie in den Vorjahren der größte Teil auf die Arvato Group. In immaterielle Vermögenswerte wurden 456 Mio. € (Vj.: 586 Mio. €) investiert, die insbesondere auf BMG für den Erwerb von Musikkatalogen sowie auf die RTL Group für Investitionen in Filmrechte entfielen. Für Investitionen in Finanzanlagen wurden 179 Mio. € (Vj.: 372 Mio. €) aufgewandt. Kaufpreiszahlungen für konsolidierte Beteiligungen (abzüglich erworbener liquider Mittel) lagen im Berichtszeitraum bei 362 Mio. € (Vj.: 264 Mio. €) und beziehen sich insbesondere auf die Übernahmen von DelRey und Callisto Media. Investitionen nach Bereichen in Mio. € RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Gesamtinvestitionen Corporate/Konsolidierung Gesamtinvestitionen Bilanz 2023 259 163 227 321 35 241 177 1.423 15 1.438 2022 (angepasst) 196 104 372 345 37 136 219 1.409 263 1.672 Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023 reduzierte sich auf 32,6 Mrd. € (Vj.: 32,8 Mrd. €). Die liquiden Mittel beliefen sich auf 3,0 Mrd. € (Vj.: 3,2 Mrd. €). Das Eigenkapital lag bei 15,2 Mrd. € nach 15,0 Mrd. € im Vorjahr. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 46,5 Prozent (Vj.: 45,8 Prozent). Das auf die Aktionäre der Bertelsmann SE & Co. KGaA entfallende Eigenkapital lag bei 12,9 Mrd. € (Vj.: 12,5 Mrd. €). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beliefen sich auf 700 Mio. € (Vj.: 710 Mio. €). Die Bruttofinanzschulden beliefen sich auf 5.220 Mio. € nach 5.477 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Darüber hinaus blieb die Bilanzstruktur im Vorjahresvergleich weitgehend unverändert. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 23

Bilanzstruktur in Prozent 100 % 43,6 8,7 33,1 14,6 2021 Aktiva 46,2 9,7 34,3 9,8 2022 44,3 8,6 38,0 9,1 2023 Passiva 45,8 46,5 17,9 2,2 34,1 17,3 2,1 34,1 42,8 19,0 4,6 33,6 2021 2022 2023 Immaterielle Anlagewerte und Finanzanlagen Sachanlagen und Nutzungsrechte Kurzfristige und sonstige Vermögenswerte Liquide Mittel Eigenkapital einschließlich Fremdanteilen Finanzschulden und Genusskapital Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen/Sonstiges Fremdkapital Genusskapital Zum 31. Dezember 2023 betrug der Nennwert des Genusskapitals wie im Vorjahr 301 Mio. €. Unter Anwendung der Effektivzinsmethode belief sich der Buchwert des Genusskapitals zum 31. Dezember 2023 auf 413 Mio. € (Vj.: 413 Mio. €). 94 Prozent des nominalen Genusskapitals entfallen auf den Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) und 6 Prozent auf den Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900). Die Genussscheine 2001 sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel im Regulierten Markt zugelassen. Die Notierung erfolgt in Prozent des Nominalwerts. Im Mai erreichte der Schlusskurs des Genussscheins 2001 mit 279,80 Prozent seinen höchsten Stand, im Oktober mit 221,00 Prozent seinen niedrigsten Stand im Geschäftsjahr 2023. Nach den Genussscheinbedingungen für den Genussschein 2001 beträgt die Ausschüttung für jedes volle Geschäftsjahr 15 Prozent auf den Grundbetrag, vorausgesetzt, es stehen ein ausreichendes Konzernergebnis und ein ausreichender Jahresüberschuss der Bertelsmann SE & Co. KGaA zur Verfügung. Diese Voraussetzungen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr erfüllt. Daher wird für die Genussscheine 2001 auch für das Geschäftsjahr 2023 eine Ausschüttung von 15 Prozent auf den Grundbetrag erfolgen. Aufgrund des geringen Volumens weisen die zum Regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassenen Genussscheine 1992 einen nur noch bedingt liquiden Börsenhandel auf. Für die Genussscheine 1992 richtet sich die Ausschüttung nach der Gesamtkapitalrendite des Konzerns. Da im Geschäftsjahr 2023 eine Gesamtkapitalrendite von 5,01 Prozent (Vj.: 4,18 Prozent) erzielt wurde, wird sich die Ausschüttung auf die Genussscheine 1992 für das Geschäftsjahr 2023 auf 6,01 Prozent (Vj.: 5,18 Prozent) des Grundbetrags belaufen. Die Ausschüttung auf beide Genussscheine wird voraussichtlich am 7. Mai 2024 erfolgen. Laut den Genussscheinbedingungen kontrolliert der Abschlussprüfer der Bertelsmann SE & Co. KGaA, ob die Gewinnausschüttung zutreffend ermittelt wurde. Hierüber legt der Abschlussprüfer für beide Genussscheine eine Bescheinigung vor. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 24

Geschäftsverlauf der Bereiche des Konzerns RTL Group Umsatzanalyse in Mrd. € 7,2 -0,6 % -0,5 % -4,0 % 6,9 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Vor dem Hintergrund rückläufiger Werbemärkte in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich sowie niedrigerer Fremantle-Umsätze sanken Umsatz und Operating EBITDA adjusted der RTL Group 2023 stark. Im anhaltend von dynamischem Wachstum geprägten Streaming-Geschäft wuchsen die Streaming-Erlöse derweil um insgesamt 50,2 Prozent. Der Streaming-Umsatz betrug 2023 insgesamt 401 Mio. € (Vj.: 267 Mio. €), davon entfielen 118 Mio. € auf RTL Nederland/Videoland (Vj.: 104 Mio. €). Der Umsatz der RTL Group sank 2023 um 5,1 Prozent auf 6,9 Mrd. € (Vj.: 7,2 Mrd. €), das Operating EBITDA adjusted sank um 11,3 Prozent auf 1,2 Mrd. € (V.j: 1,3 Mrd. €). Organisch betrug der Umsatzrückgang 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die EBITDA-Marge lag bei 17,1 Prozent (Vj.: 18,3 Prozent). Im Einklang mit der Bertelsmann-Boost-Strategie hielt die RTL Group ihre Investitionen in attraktive Programminhalte, den Ausbau des Streaming-Geschäfts sowie Tech & Data auf hohem Niveau. Ziel ist es, die führenden Marktpositionen der Sender und Angebote zu stärken sowie Wachstumsgeschäfte der RTL Group auszubauen. 2023 sicherte sich die RTL Group exklusive Übertragungs- und Streaming-Rechte für Sportereignisse wie unter anderem die UEFA Europa League und die UEFA Europa Conference League in Deutschland, die UEFA Champions League in Ungarn sowie die NFL in Deutschland und Frankreich und ging Allianzen und Partnerschaften in der europäischen Medienbranche ein. RTL Deutschland schloss zudem im Berichtsjahr die Reorganisation des Publishing-Geschäfts ab, das sich nun auf seine Kernmarken wie „Stern“, „Geo“, „Capital“, „Brigitte“, „Gala“, „Schöner Wohnen“, „Eltern“ und „Chefkoch“ konzentriert. Im August startete der Rollout der ersten „All Inclusive Entertainment“-App RTL+, die Video-, Musik-, Podcast-, Hörbuch- und Magazininhalte in einer App bietet. Im Dezember 2023 gab die RTL Group bekannt, dass sie eine Einigung über den Verkauf von RTL Nederland an DPG Media sowie eine Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft mit dem Käufer erzielt hat. Der Vollzug der Bartransaktion wird für Mitte 2024 erwartet. Die Senderfamilie in Deutschland baute ihre Zuschauermarktanteile im Berichtsjahr weiter aus und verzeichnete den größten Vorsprung vor dem kommerziellen Hauptwettbewerber ProSiebenSat.1 seit zehn Jahren. RTL und Vox waren 2023 die Nummern eins und zwei der privaten TV-Sender in der werberelevanten Zielgruppe. Die Sender der Groupe M6 in Frankreich erreichten in der werberelevanten Zielgruppe einen Zuschauermarktanteil von 21,9 Prozent (Vj.: 22,3 Prozent). Die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland, 6play in Frankreich und RTL+ in Ungarn steigerten die Zahl ihrer zahlenden Abonnent:innen 2023 um 30,5 Prozent auf zusammen 5,6 Mio.; der Streaming-Umsatz wuchs um 72,6 Prozent auf 283 Mio. € (Vj.: 164 Mio. €). Die strategische Partnerschaft mit der Deutschen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 25

Telekom zur Bündelung von RTL+ in Magenta TV trug in Deutschland neben Reality-TV-Formaten wie „Das Sommerhaus der Stars“ und „Temptation Island“, Fußballspielen der UEFA Europa League und der UEFA Europa Conference League sowie der wachsenden Zahl von Originalformaten wie „Sisi“ und „Pumuckls neue Abenteuer“ maßgeblich zu diesem Wachstum bei. In Ungarn zählten „ValoVilág“ (Big Brother) und die Comedyserie „A mi kis falunk“ zu den erfolgreichsten Formaten. Fremantle verzeichnete 2023 insbesondere vor dem Hintergrund zeitlich verschobener Produktionen, unter anderem infolge des Autorenstreiks in den USA, Rückgänge sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Mit den oscarnominierten Produzenten Edward Berger und Amy Berg wurden im Berichtszeitraum First- Look-Vereinbarungen geschlossen. Darüber hinaus gründete das globale Produktionsgeschäft sein neues Label Undeniable, das sich auf die Produktion von erstklassigen Premium-Dokumentarfilmen konzentriert. Fremantle wurde 2023 mit insgesamt 145 Film- und Serienpreisen ausgezeichnet (2022: 115). Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 2,6 2,6 14,8 35,3 6,9 Mrd. € 23,5 4,5 19,3 5,1 41,7 6,9 Mrd. € 50,8 2,4 2,4 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 26

Penguin Random House Umsatzanalyse in Mrd. € 4,2 -3,9 % 5,6 % 5,6 % 4,5 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Die weltgrößte Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House verzeichnete 2023 einen starken Umsatzanstieg, der maßgeblich auf Verkaufszuwächse im Print- und Audiobuchsegment und die Mehrheitsbeteiligung an dem unabhängigen US-Verlag Sourcebooks zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis sank infolge negativer Wechselkurseffekte, inflationsbedingter Kostenanstiege und eines positiven Effekts aus einem Gebäudeverkauf im Vorjahr leicht. Der Umsatz erreichte 4,5 Mrd. €, ein Anstieg von 7,3 Prozent (Vj.: 4,2 Mrd. €). Das Operating EBITDA adjusted betrug 664 Mio. € (Vj.: 666 Mio. €, -0,4 Prozent). Die EBITDA-Marge lag bei 14,6 Prozent (Vj.: 15,8 Prozent). der US-amerikanischen Verlagsbereiche Zu Jahresbeginn übernahm Nihar Malaviya die globale Führung von Penguin Random House. Er leitete die Umstrukturierung und Betriebsoptimierungen durch, um Penguin Random House für weiteres Wachstum zu positionieren. Aufgrund starker Verlagsprogramme der einzelnen Sparten übertrafen die Buchverkäufe von Penguin Random House in den meisten Ländern die jeweiligen Buchmärkte, einschließlich USA, Großbritannien, Deutschland und Spanien. führte Kosten- ein und In den USA stockte Penguin Random House seine Beteiligung am innovativen Verlag Sourcebooks auf einen Mehrheitsanteil auf und erwarb mit ihm nachfolgend das Verlagsvermögen des datengesteuerten Sachbuchverlags Callisto Media. Im Dezember kündigte Penguin Random House den Erwerb des unabhängigen US-Buchverlags Hay House, eines der führenden Verlage in den USA in den Bereichen Wellness und Gesundheit, an. Zu den größten Bestsellern des Jahres zählten in den USA neben „Reserve“ von Prinz Harry, einem Titel, der sich dort mehr als drei Millionen Mal verkaufte, „Outlive“ von Peter Attia mit Bill Gifford, „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus, „Die Entführung“ von John Grisham, „Die 1%- Methode“ von James Clear und „Taylor Swift: A Little Golden Book“ von Wendy Loggia, die jeweils mehr als eine Million verkaufte Exemplare verzeichnen konnten. Im Kinderbuchbereich wurden die Klassiker von Dr. Seuss 2023 mehr als neun Millionen Mal abgesetzt. Penguin Random House UK entwickelte sich trotz negativer makroökonomischer Einflüsse positiver als der Markt. Die britische Verlagsgruppe legte dank erfolgreicher Bestseller, höherer Verkaufszahlen bei Hörbüchern und eines soliden internationalen Geschäfts sowohl bei Marktanteilen als auch beim Umsatz zu. Zu den meistverkauften Büchern gehörten „Reserve“, „Eine Frage der Chemie“ und „Die 1%-Methode“. Bei DK Publishing waren das Imprint DK Alpha mit Bestsellern wie „Baking Yesteryear“ sowie das Reiseführer- geschäft besonders erfolgreich. Penguin Random House Grupo Editorial wuchs in Spanien, Portugal und Lateinamerika erneut mit starken Buchverkäufen. Die spanischsprachige Verlagsgruppe übernahm zudem den unabhängigen Verlag Roca Editorial und legte den Grundstein für eine neue Verlagsauslieferung bei Barcelona. Zu den meistverkauften Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 27

Titeln gehörten „El viento conoce mi nombre“ von Isabel Allende, „El problema final“ von Arturo Pérez- Reverte und „El cuco de cristal“ von Javier Castillo. Die Penguin Random House Verlagsgruppe in Deutschland behauptete 2023 ihre Position als nationaler Marktführer. Mit „Atlas – Die Geschichte von Pa Salt“ von Lucinda Riley und Harry Whittaker, „Reserve“ von Prinz Harry und „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl veröffentlichte die Verlagsgruppe drei der größten deutschen Bestseller 2023. Die deutschsprachige Ausgabe von Britney Spears’ Memoiren „The Woman in Me: Meine Geschichte“ erschien im Oktober und verkaufte sich umgehend als nationaler Bestseller. Zahlreiche Autor:innen von Penguin Random House wurden mit internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter vier Pulitzer-Preise. Salman Rushdie erhielt zudem den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den PEN America Centenary Courage Award. renommierten Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 16,5 0,2 6,8 0,2 10,0 8,2 4,5 Mrd. € 58,3 3,8 1,6 4,5 Mrd. € 94,6 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 28

BMG Umsatzanalyse in Mio. € 866 -2,0 % 0,9 % 5,7 % 905 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Die Bertelsmann-Musiktochter BMG konnte ihren Umsatz 2023, getrieben durch organisches und akquisitorisches Wachstum im Verlags- und im Labelgeschäft, um 4,6 Prozent auf 905 Mio. € (Vj.: 866 Mio. €) steigern und erreichte damit einen Höchststand. In einem Jahr erheblicher struktureller Veränderungen blieb das Operating EBITDA adjusted mit 194 Mio. € (Vj.: 195 Mio. €) stabil. Die EBITDA- Marge sank leicht auf 21,4 Prozent (Vj.: 22,5 Prozent), der Erlösanteil digitaler Geschäfte am Gesamtumsatz von BMG belief sich auf 63 Prozent (Vj.: 70 Prozent). Im Geschäftsjahr 2023 tätigte BMG 30 Akquisitionen im Katalogbereich, angetrieben durch die Boost- Strategie von Bertelsmann, darunter bedeutende Musikrechtepakete von The Hollies, Snap!, Jet, Dope Lemon, Martin Solveig, der Band Nena und von Alain Chamfort. Zudem erwarb BMG einen maßgeblichen Anteil der Musikbeteiligungen von Paul Simon, darunter die Rechte an den Lizenzeinnahmen der Aufnahmen von Simon & Garfunkel. Neue Verträge wurden mit dem internationalen Superstar Jennifer Lopez (Label und Verlag) sowie den Sex Pistols (Verlag) geschlossen, ebenso mit den Künstlerinnen und Künstlern Wiz Khalifa, Sum 41, Corey Taylor, Mammoth WVH (Label und Verlag) und Half Moon Run. Pitbull, Robin Schulz und die Nachlassverwaltung von Juice WRLD verlängerten ihre langjährigen Verlagsverträge. Das Unternehmen sicherte sich auch das Recht, die Soloaufnahmen von George Harrison zu veröffentlichen und damit den Recorded-Katalog und die Verlagsrechte des Ex-Beatle unter einem Dach zu vereinen. Im Labelgeschäft erzielte BMG bedeutende Erfolge mit Neuerscheinungen von Kylie Minogue, Jason Aldean, Jelly Roll, Lainey Wilson, Rita Ora und Godsmack. 2023 war ein starkes Jahr für BMG im Bereich Country Music: Jason Aldeans „Try That In A Small Town“ wurde die erste Nummer-eins-Single von BMG in den Billboard Hot 100 und Lainey Wilson und Jelly Roll gewannen zusammen sechs der zwölf Auszeichnungen bei den renommierten Country Music Association Awards. Im Verlagsgeschäft schafften es der Song „I’m Good (Blue)“, der von der bei BMG verlegten Bebe Rhexa mitgeschrieben wurde, und „Boy’s A Liar Pt. 2“ (Co-Songwriterin Mura Masa, Künstlerinnen Pink Pantheress und Ice Spice) sowie die Alben „Hackney Diamonds“ von den Rolling Stones und „Broken By Desire To Be Heavenly Sent“ von Lewis Capaldi weltweit an die Spitze der Charts. Zum 1. Juli 2023 trat der bisherige CFO Thomas Coesfeld die Nachfolge des langjährigen BMG-CEO Hartwig Masuch an. Im Zuge einer umfassenden strategischen und organisatorischen Überprüfung des Unternehmens kündigte BMG an, sich auf seine Kernkompetenzen Musikverlag und Label zu konzentrieren. BMG führte eine neue globale Organisationsstruktur ein und nahm den digitalen Vertrieb seines Recorded- Katalogs erfolgreich in die eigenen Hände. In diesem Zuge stellte das Unternehmen seinen Katalog den beiden Streaming-Plattformen Spotify und Apple Music direkt zur Verfügung. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 29

Für den physischen Vertrieb traf BMG eine Vereinbarung mit der Universal Music Group (UMG), in deren Rahmen der Vertrieb von BMG-Tonträgern im Laufe des Jahres 2024 an den UMG-Geschäftsbereich Commercial Services übergehen wird. Mit verschiedenen technischen Neuerungen trieb BMG seine Innovationstätigkeiten voran. So wurde die „MyBMG Mobile App 3.0“ für Kunden des Unternehmens eingeführt und die neue Website der Produktionsmusikeinheit BMG Production Music weltweit gestartet. Vielseitige KI- und Big-Data- Anwendungen ermöglichen neuartige und schnellere Analyse-, Marketing- und Services-Funktionen. Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 7,3 10,3 7,0 905 Mio. € 12,8 51,5 11,1 0,8 0,8 10,6 905 Mio. € 88,6 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 30

Arvato Group Umsatzanalyse in Mrd. € 5,6 -1,7 % -5,8 % 5,9 % 5,5 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Die in der Arvato Group zusammengefassten Dienstleistungsgeschäfte von Bertelsmann bauten ihre Geschäftsaktivitäten auch 2023 weiter aus. Wachstumstreiber waren die Supply-Chain-Services von Arvato und bis zum Verkauf im November die Customer-Experience-Geschäfte von Majorel. Da die Umsätze von Majorel nur für zehn Monate konsolidiert wurden, ist der Gesamtumsatz der weltweit agierenden Dienstleistungsgruppe um 1,6 Prozent auf 5,5 Mrd. € (Vj.: 5,6 Mrd. €) leicht rückläufig. Das Operating EBITDA adjusted stieg trotz des ab November entfallenen Beitrags von Majorel um 2,1 Prozent auf 895 Mio. € (Vj.: 877 Mio. €). Die EBITDA-Marge erreichte 16,3 Prozent nach 15,8 im Vorjahr. Die Logistikgeschäfte von Arvato wuchsen im Geschäftsjahr 2023 erneut dynamisch und profitabel. Neue Kunden konnten unter anderem in den Branchen Healthcare und Tech sowie in der Verlagsbranche gewonnen werden. Parallel dazu wurde das weltweite Standortnetzwerk gezielt erweitert und neue Logistikstandorte in den USA, Polen und Spanien wurden in Betrieb genommen. Darüber hinaus hat Arvato vor allem in seine Nachhaltigkeitsaktivitäten und in moderne Automatisierungs- und Cloud-Technologien investiert. Mit Boston Dynamics wurde zudem eine Kooperation zur Implementierung von Robotiklösungen vereinbart. Die Finanzdienstleistungsgeschäfte von Riverty haben sich im Berichtszeitraum stabil entwickelt. Umsatzeinbußen aus dem Ausstieg aus den Geschäftsaktivitäten in Großbritannien konnten durch Wachstum in den Kerngeschäften kompensiert werden. Das Operating EBITDA adjusted war aufgrund des Ausstiegs leicht rückläufig. Durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Easypark in den Niederlanden und in Belgien wurden im Bereich Payment-Services die Weichen für nachhaltiges Wachstum gestellt. Mit einem weiteren großen Kunden aus dem Segment Mobilität, den Berliner Verkehrsbetrieben, baute Riverty die bestehende Zusammenarbeit aus. in Großbritannien und gestiegener Kosten Arvato Systems konnte seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr dynamisch steigern, das operative Ergebnis verblieb unter anderem aufgrund von Anlaufeffekten bei neu gewonnenen Kunden auf Vorjahresniveau. Der IT-Anbieter vertiefte seine Zusammenarbeit unter anderem mit Unternehmen aus dem Geschäftssegment Healthcare und konnte mit kubus IT, Tochter und IT-Dienstleister der AOK Bayern und der AOK Plus, einen neuen Kundenvertrag abschließen. Des Weiteren hat Arvato Systems sein Portfolio an Cloud-Dienstleistungen erneut erweitert, seine Aktivitäten im Themenfeld Künstliche Intelligenz kontinuierlich ausgebaut und diverse hochkarätige Auszeichnungen unter anderem im Bereich Cloud-Services gewinnen können. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 31

Auch der weltweit tätige Customer-Experience-Dienstleister Majorel, an dem Bertelsmann mit 39,5 Prozent beteiligt war und den es die ersten zehn Monate des Jahres vollkonsolidiert hat, ist im abgelaufenen Geschäftsjahr dynamisch gewachsen und hat seine Beziehungen mit Auftraggebern unter anderem aus den Branchen Internet/Hightech, Banken/Versicherungen, Energie/Versorgung und Tourismus weiter ausgebaut. Anfang November gab das französische Unternehmen Teleperformance den Vollzug des Ende April angekündigten freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots für alle Majorel-Aktien bekannt. Bertelsmann hat seine Anteile übertragen und dafür unter anderem etwa vier Prozent der Aktien von Teleperformance erhalten. Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 8,4 9,5 35,4 5,5 Mrd. € 32,1 8,3 6,3 1,1 1,1 5,5 Mrd. € 98,9 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 32

Bertelsmann Marketing Services Umsatzanalyse in Mrd. € 1,6 -0,3 % – % -15,9 % 1,3 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Seit April firmiert die Division unter der neuen Dachmarke Bertelsmann Marketing Services. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Agentur Territory rückwirkend zum 1. Januar in die Gruppe integriert. Der international tätige Druck- und Marketingdienstleister sah sich im Geschäftsjahr 2023 in fast allen Geschäftsbereichen mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert. Die anhaltend rückläufige Nachfrage nach Printprodukten sowie die weitere Reduktion von Marketingausgaben der werbetreibenden Wirtschaft führten zu Mengen- und Auslastungsrückgängen in den großen Produktionsbetrieben. Der Umsatz sank infolgedessen um 16,2 Prozent auf 1,3 Mrd. € (Vj. angepasst: 1,6 Mrd. €). Bedingt durch Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen stieg das Operating EBITDA adjusted hingegen um 37,3 Prozent auf 29 Mio. € (Vj. angepasst: 21 Mio. €). Die EBITDA-Marge betrug 2,2 Prozent (Vj.: 1,3 Prozent). Die Offsetdruckgeschäfte in Deutschland zeigten bei niedrigerer Auslastung und rückläufigen Umsätzen eine verringerte Ertragskraft im Berichtszeitraum. Rückläufige Preise für Energie und Rohstoffe machten sich kostenseitig positiv bemerkbar. Im Tiefdrucksegment wurde der strategische Rückbau konsequent fortgesetzt: Die 2022 angekündigte Schließung des Prinovis-Standorts in Liverpool wurde im Juni 2023 vollzogen. Der Tiefdruckstandort in Ahrensburg wurde zudem zum 31. Januar 2024 stillgelegt. trotz schwieriger Im Bereich der Digital-Marketing-Geschäfte konnten Umsätze und Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert werden. Aufgrund einer starken Marktbedingungen Zurückhaltung der Auftraggeber aus der werbetreibenden Wirtschaft standen das Agenturgeschäft von Territory sowie die datengetriebenen Multichannel-Marketingservices von Dialog ganzjährig unter Druck und verzeichneten Umsatzrückgänge. Das Multipartner-Bonusprogramm DeutschlandCard hingegen konnte seine Geschäftsaktivitäten weiter ausbauen, die Kampagnenmanagementgeschäfte von Campaign wuchsen profitabel. Die Geschäftsentwicklung der Buchdruckaktivitäten in den USA war durch eine geringere Nachfrage der Verlage nach Druck- und Veredelungsdienstleistungen über alle Buchformate hinweg geprägt. Vor diesem Hintergrund sanken sowohl die Umsätze als auch die Ergebnisse. Das umfassende Investitionsprogramm zur Stärkung der Produktivität und zur Digitalisierung der Produktionsprozesse ist im Jahresverlauf planmäßig fortgesetzt worden. Im Rahmen dieser Aktivitäten konnte unter anderem eine hochmoderne Offsetdruckmaschine zur Produktion von Softcover-Formaten am Standort in Berryville in Betrieb genommen werden. Im Zuge der strategischen Konsolidierung der US-Geschäfte wurde der Commercial-Print-Standort in Louisville Mitte des Jahres 2023 geschlossen. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 33

Die Replikationsspezialisten von Sonopress verzeichneten im Geschäftsjahr 2023 über alle Formate hinweg marktbedingte Mengenrückgänge, die sich negativ auf Auslastung und Umsatzentwicklung auswirkten. Das von Topac betriebene Geschäft mit nachhaltigen Lebensmittelverpackungen konnte hingegen weiter ausgebaut werden. Trotz rückläufiger Umsätze konnte das operative Ergebnis von Sonopress unter anderem aufgrund vielfältiger Effizienzmaßnahmen in Summe gesteigert werden. Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 1,2 10,5 1,2 12,4 6,7 4,5 1,3 Mrd. € 64,7 1,1 1,1 1,2 1,2 1,3 Mrd. € 97,7 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 34

Bertelsmann Education Group Umsatzanalyse in Mio. € 622 -0,2 % 2022 Wechsel- kurse 32,4 % 8,7 % 876 Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Die in der Bertelsmann Education Group gebündelten Bildungsgeschäfte verzeichneten im Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg sowohl beim Umsatz als auch beim Operating EBITDA adjusted, maßgeblich getrieben von starkem organischen Wachstum über alle operativen Einheiten hinweg, verbesserter Kosteneffizienz und Portfolioeffekten durch die im Mai 2022 erfolgte Vollkonsolidierung des brasilianischen Bildungsanbieters Afya. Sowohl Afya als auch der auf Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen spezialisierte E-Learning-Anbieter Relias und die berufspraktisch orientierte Alliant International University erweiterten ihr Angebotsportfolio und konnten die Zahl ihrer Kund:innen bzw. Studierenden steigern. Der Umsatz der Bertelsmann Education Group erreichte 2023 in Summe 876 Mio. € (Vj.: 622 Mio. €), 40,9 Prozent mehr als 2022. Das organische Wachstum betrug im Berichtsjahr 8,7 Prozent. Das Operating EBITDA adjusted stieg um 47,6 Prozent auf 283 Mio. € (Vj.: 192 Mio. €), die EBITDA-Marge erreichte mit 32,3 Prozent nach 30,8 Prozent im Vorjahr erneut ein hohes Niveau. Afya setzte sein dynamisches Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr fort. Höhere Einnahmen aus Studiengebühren und hohe Studierendenzahlen durch die Übernahme zweier medizinischer Hochschulen, UNIMA und FCM Jaboatão, waren maßgebliche Treiber des Wachstums. Durch die Übernahme baute Afya seine Präsenz im brasilianischen Nordosten weiter aus und erhöhte die Zahl der Medizinstudienplätze bei Afya auf 3.163 pro Jahrgang. Relias, US-amerikanischer Marktführer für Onlineangebote in der Aus- und Weiterbildung für Fachkräfte im Gesundheitswesen, profitierte im vergangenen Geschäftsjahr weiterhin von der Verlagerung zum Online- lernen sowie der steigenden Nachfrage nach Personalmanagement-Lösungen zur Optimierung klinischer Leistungen und nahm vielfältige Verbesserungen seiner digitalen Lern- und Serviceplattformen sowie der „Relias Learner App“ vor. Darüber hinaus erweiterte Relias seine Onlineplattform Nurse.com im Oktober um ein Jobportal, das qualifizierten Pflegekräften mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz die jeweils passenden Jobs vorschlägt. Relias erhielt 2023 zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und konnte sich in wichtigen Rankings platzieren. Unter anderem wurde die Lernplattform von Relias bei den EdTech Breakthrough Awards zur Plattform des Jahres gekürt. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 35

Die Alliant International University, die sich auf Ausbildung und Zertifizierung von Psycholog:innen, Gesundheits- und Krankenpfleger:innen sowie Lehrer:innen spezialisiert hat, weitete ihr Online- Programmangebot 2023 kontinuierlich aus und konnte einen weiteren Anstieg der Studierendenzahlen verzeichnen. Zum Jahresende waren rund 4.700 Studierende eingeschrieben. Im April eröffnete die Alliant International University mit der „Alliant School of Nursing and Health Sciences“ in Phoenix, USA, ihren neunten Campus. Dort werden die Studierenden zum „Bachelor of Science in Nursing (BSN)“ und „Direct Entry Master in Nursing (DEMSN)“ ausgebildet. Ziel ist es jeweils, Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden; für alle Ausbildungsberufe wird in den nächsten Jahren ein erhebliches Wachstum erwartet. Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 0,6 0,6 876 Mio. € 61,6 37,8 0,6 0,6 876 Mio. € 99,3 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 36

Bertelsmann Investments Umsatzanalyse in Mio. € 411 – % 0,9 % 4,1 % 432 2022 Wechsel- kurse Portfolio- und sonstige Effekte Organisches Wachstum 2023 Investments Bertelsmann (BI) umfasst das weltweite Fondsnetzwerk von Bertelsmann, den Geschäftsbereich Bertelsmann Next sowie den Geschäftsbereich Investments & Participations. Der Umsatz von BI lag 2023 bei 432 Mio. € (Vj. angepasst: 411 Mio. €), das Operating EBITDA adjusted erreichte 21 Mio. € (Vj. angepasst: 37 Mio. €). Die Geschäftsentwicklung der Venture-Capital-Organisationen spiegelt sich im Wesentlichen im EBIT wider. Das EBIT von BI lag vor allem aufgrund marktbedingter Beteiligungsabwertungen sowie bedingt durch Währungseffekte mit -219 Mio. € unter dem Vorjahreswert (-51 Mio. €). Bertelsmann Investments tätigte im Berichtszeitraum 35 Neu- und 16 Folgeinvestitionen im Venture-Capital- Bereich. Das aktive Venture-Capital-Portfolio bestand zum Stichtag aus 363 Beteiligungen. Bertelsmann Asia Investments (BAI) konzentriert sich auf Investments in global agierende Unternehmen mit Ursprung in China. BAI stärkte im Geschäftsjahr 2023 seine Portfoliounternehmen mit Folgeinvestitionen und baute in diesem Zusammenhang insbesondere seine Beteiligungen an Colorful Pines, einer Online- plattform für die ältere Bevölkerung, sowie an dem Automobiltechnologieunternehmen ClearMotion weiter aus. Neuinvestitionen erfolgten unter anderem in Harvers Biotech, ein Technologieunternehmen im Bereich synthetischer Biologie. Eine besonders starke Geschäftsentwicklung verzeichnete das Portfoliounternehmen Stori, die führende Neobank in Lateinamerika, insbesondere bedingt durch hohe Neukundengewinne und die Markteinführung eines neuen Finanzprodukts. Im Zusammenhang mit der konzernweiten Boost-Strategie tätigte Bertelsmann India Investments (BII) 2023 Folgeinvestitionen in die Logistikplattform Lets Transport und in Rupeek, eine der führenden indischen Fintech-Plattformen für die Vergabe von durch Gold besicherte Kredite, sowie eine Neuinvestition in Nat Habit, ein Beauty- und Wellness-Unternehmen aus Delhi. Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) tätigte 19 Neu- und sieben Folgeinvestitionen. Dazu gehörten Neuinvestitionen in Percent, einen Onlinemarktplatz für Fremdkapital, und in das SaaS- Plattformunternehmen Tracer, das Marketingdaten optimiert und aggregiert. Eine Folgeinvestition erfolgte unter anderem in Certa, ebenfalls ein SaaS-Unternehmen in den USA, das auf Lifecycle Management spezialisiert ist. Bei dem amerikanischen Plattformunternehmen für Online-Inhalteempfehlungen Zergnet gelang ein erfolgreicher Exit. Bertelsmann Central Investments (BCI) bündelt die zentralen Investitionstätigkeiten in den Regionen Südostasien, Lateinamerika, Europa und Afrika und im Geschäftsjahr 2023 weitere Fondsinvestitionen in diesen Regionen, darunter die Beteiligungen an Openspace Ventures+ II in Südostasien, am Web3-Fonds Greenfield Mainnet I und am Fonds 468 Capital in Europa. Darüber hinaus tätigte Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 37

wurden Investitionen in den europäischen Nachhaltigkeitsfonds AENU getätigt. Bis zum 31. Dezember 2023 hat BCI Investitionen im Wert von 12 Mio. € in vier Fonds getätigt, die in KI-Start-ups investieren. Über diese Fonds hält BCI Anteile an 28 KI-Start-ups wie Aleph Alpha und Builder.ai. Der 2022 neu geschaffene Geschäftsbereich Bertelsmann Next treibt vor allem die unternehmerische Entwicklung in den Wachstumsbranchen Digital Health, HR Tech und Mobile Ad Tech voran. Im Bereich Digital Health wurden seit dem Start der Next-Initiative bereits Investitionen und Kapitalzusagen von rund 90 Mio. € getätigt, darunter in den Berichtszeitraum fallende Investitionen in die Gesundheitsunternehmen Patient21, Doccla, QuantHealth und DeepC. Der Aufbau des Bereichs Pharma Tech wurde mit dem Erwerb der Roten Liste sowie einer Investition in die Author-it Software Corporation vorangetrieben. Im Bereich HR Tech stärkte BI seine Tochter Embrace mit dem Erwerb von Studyflix, der größten Karriereplattform für Schüler:innen und Studierende im deutschsprachigen Raum. Zudem gab Embrace den Erwerb des HR- Lösungsanbieters Milch & Zucker bekannt, zu dem unter anderem ein durch KI-Anwendungen gestütztes Stellenanzeigen- und Bewerbermanagementsystem gehört. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023 wurde der Verkauf der DDV Mediengruppe an die Mediengruppe Madsack unterzeichnet. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Die Anteile an der DDV Mediengruppe liegen im Bereich Investments & Participations. Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze) Umsatz nach Erlösquellen in Prozent 24,6 4,8 5,6 0,4 0,4 0,8 0,8 432 Mio. € 63,8 0,4 0,4 17,7 432 Mio. € 10,0 71,9 Deutschland Frankreich Großbritannien Übrige europäische Länder USA Sonstige Länder Rechte und Lizenzen Produkte und Waren Werbung und Anzeigen Dienstleistungen Gesamtaussage der Unternehmensleitung zur wirtschaftlichen Lage Bertelsmann überschritt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 erneut die Umsatzmarke von 20 Milliarden € – trotz portfolio- und währungsbedingter Rückgänge. Die breite Aufstellung des Konzerns und die Wachstumsimpulse der Boost-Strategie entfalten zunehmend ihre Wirkung. Umsatzzuwächse erzielten vor allem Penguin Random House, die Dienstleistungsgeschäfte der Arvato Group sowie die Bertelsmann Education Group. Der deutliche Umsatzanstieg dieser Geschäfte glich die geringeren Umsätze im TV- Geschäft, unter anderem infolge schwächerer TV-Werbemärkte, mehr als aus. Auch die Ergebnisentwicklung war geprägt von der weiterhin herausfordernden gesamtgesellschaftlichen Lage, die insbesondere das TV- Werbegeschäft belastete. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 38

Wegen des nach dem Anteilsverkauf ab November entfallenen Beitrags von Majorel zum Umsatz und zum operativen Ergebnis des Konzerns wurde im Ausweis ein gegenüber dem Vorjahr stabiler Umsatz sowie ein Im Berichtszeitraum wurde ein stabiler leicht rückläufiges Operating EBITDA adjusted erwartet. lediglich 0,4 Prozent unter dem Konzernumsatz erwirtschaftet, dieser Vorjahresniveau von 20,2 Mrd. € und entsprach damit den Einschätzungen im Geschäftsbericht 2022: stabiler Umsatz). Das organische Umsatzwachstum betrug 0,8 Prozent. Das Operating EBITDA adjusted lag mit 3.119 Mio. € um 2,3 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert von 3.192 Mio. € (Prognose im Geschäftsbericht 2022: leichter Rückgang). lag mit 20,2 Mrd. € um (Prognose Inclusive Entertainment“-App erweitert. Weiterhin intensiv an der Umsetzung der Boost-Strategie gearbeitet. Die Im Jahr 2023 wurde weiter Wachstumsinitiativen fördern die weitere Entwicklung und den kontinuierlichen Ausbau entlang der fünf strategischen Prioritäten: nationale Media-Champions, globale Inhalte, globale Dienstleistungen, Bildung und Beteiligungen. Bei den nationalen Media-Champions erreichte die RTL Group einen weiterhin starken Zuwachs im Streaming-Geschäft. In Deutschland wurde das Inhalteangebot von RTL+ zudem mit einer „All informierte die RTL Group zum Ende des Berichtszeitraums über den anstehenden Verkauf von RTL Nederland. Penguin Random House baute das Buchverlagsgeschäft akquisitorisch durch die Anteilsaufstockung am US-Verlag Sourcebooks sowie den anschließenden Erwerb des Verlagsvermögens des US-Sachbuchverlags Callisto Media aus und verbuchte Kreativerfolge wie „Reserve“ von Prinz Harry. BMG kündigte an, den digitalen Vertrieb der Musik seiner Künstler:innen künftig selbst zu übernehmen, und investierte im Rahmen der Boost-Strategie weiter in den Erwerb von Musikkatalogen. Auch die globalen Dienstleistungsgeschäfte wurden weiter ausgebaut. Die Übernahme von Majorel durch Teleperformance wurde vollzogen. Die Direktmarketing- und Druckgeschäfte firmieren seit April unter der neuen Dachmarke Bertelsmann Marketing Services. Das globale Bildungsgeschäft der Bertelsmann Education Group profitierte von den anhaltend günstigen Marktentwicklungen für Bildung im Gesundheitswesen. Afya schloss die Übernahme von zwei medizinischen Hochschulen in Brasilien ab. Im April eröffnete Alliant einen neuen Campus für Krankenpflege und Gesundheitswissenschaften in den USA. Zum Ausbau des Beteiligungsportfolios tätigte Bertelsmann im Berichtszeitraum 35 Neu- und 16 Folgeinvestitionen. Die Finanz- und Vermögenslage ist unverändert solide. Der Leverage Factor lag im Berichtszeitraum mit 1,8 weiterhin deutlich unterhalb des definierten Wertes von 2,5 (31. Dezember 2022: 1,8). Die ausgewiesenen liquiden Mittel zum 31. Dezember 2023 betragen 3,0 Mrd. € (31. Dezember 2022: 3,2 Mrd. €). Die Ratingagenturen Moody’s und S&P stufen die Kreditwürdigkeit von Bertelsmann weiter mit „Baa2“ bzw. „BBB“ bei einem stabilen Ausblick ein. Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures) Zur Erläuterung der Ertragslage bzw. der Finanz- und Vermögenslage werden im vorliegenden zusammengefassten Lagebericht ergänzend die folgenden Alternativen Leistungskennzahlen verwendet, die nicht nach IFRS definiert sind. Diese sollten nicht isoliert, sondern als vervollständigende Information zur Beurteilung der Geschäftslage von Bertelsmann betrachtet werden, und es unterscheiden sich wie im wertorientierten Steuerungssystem unter anderem Steuerungskennzahlen im engeren von jenen im weiteren Sinne. Organisches Umsatzwachstum in Prozent Organisches Umsatzwachstum Wechselkurseffekte Portfolio- und sonstige Effekte Ausgewiesenes Umsatzwachstum 2023 0,8 -1,6 0,4 -0,4 2022 4,1 2,8 1,4 8,3 Das organische Wachstum ergibt sich, indem das ausgewiesene Umsatzwachstum um den Einfluss von Wechselkurseffekten sowie Unternehmenserwerben und -veräußerungen sowie sonstigen Effekten bereinigt wird. Bei den Wechselkurseffekten wird die im jeweiligen Land gültige funktionale Währung zur Berechnung herangezogen. Zu den sonstigen Effekten zählen bspw. Methoden- und Ausweisänderungen. Zur Ermittlung Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 39

der Wechselkurseffekte wird der Umsatz des aktuellen Jahres zu den Wechselkursen des Vorjahres als Vergleich herangezogen. Die Berechnung der Portfolioeffekte erfolgt monatsgenau: Im Fall von Akquisitionen werden die relevanten Monate im laufenden Jahr und im darauffolgenden Jahr bereinigt, im Fall von Verkäufen werden die nicht vergleichbaren Monate im Vorjahr des aktuellen Jahres und im Vorjahr des Folgejahres herausgenommen. Operating EBITDA adjusted in Mio. € EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) Abzüglich Sondereinflüssen davon: RTL Group davon: Penguin Random House davon: BMG davon: Arvato Group davon: Bertelsmann Marketing Services davon: Bertelsmann Education Group davon: Bertelsmann Investments davon: Corporate/Konsolidierung Abzüglich Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Abzüglich Korrektur um in Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Operating EBITDA adjusted 2023 1.899 -88 -121 -186 -36 680 -79 -122 -225 – -1.259 128 3.119 2022 1.553 -562 -94 -272 -7 -22 -25 -46 -75 -21 -1.099 22 3.192 Das Operating EBITDA adjusted ist als das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern, Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen festgelegt und um Sondereinflüsse bereinigt. Die Bereinigungen um Sondereinflüsse dienen der Ermittlung eines nachhaltigen, unter normalen wirtschaftlichen Gegebenheiten wiederholbaren operativen Ergebnisses, das nicht durch Sondersachverhalte oder strukturelle Verwerfungen beeinflusst wird. Zu den Sondereinflüssen zählen im Wesentlichen Wertminderungen und Wertaufholungen, Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert, Restrukturierungsaufwendungen und das Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen. Hiermit eignet sich das Operating EBITDA adjusted als aussagekräftige Steuerungsgröße. Veräußerungseffekte aus Immobilientransaktionen zählen nicht zu den Sondereinflüssen. Um eine doppelte Bereinigung auszuschließen, werden bereits in den Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen durch eine Korrektur eliminiert. Wirtschaftliche Schulden in Mio. € Bruttofinanzschulden Abzgl. liquider Mittel Nettofinanzschulden Abzgl. Anlagen in Spezialfonds Pensionsrückstellungen Genusskapital Leasingverbindlichkeiten Wirtschaftliche Schulden 2023 5.221 2.954 2.267 – 700 413 1.333 4.713 2022 5.477 3.228 2.249 -125 710 413 1.538 4.785 Ausgehend von den Bruttofinanzschulden, die sich aus den Bilanzpositionen kurzfristige und langfristige Finanzschulden zusammensetzen, und gemindert um die liquiden Mittel, ergeben sich die Nettofinanzschulden. Die Wirtschaftlichen Schulden sind definiert als Nettofinanzschulden zuzüglich Pensionsrückstellungen, Genusskapital und Leasingverbindlichkeiten. Die kurzfristig liquidierbaren Geldanlagen in einem 2021 aufgelegten Spezialfonds wurden im Berichtszeitraum weitestgehend aufgelöst. Zum 31. Dezember 2022 wurden diese letztmals in Höhe von 125 Mio. € von den Wirtschaftlichen Schulden abgezogen. Für Zwecke der Berechnung des Leverage Factor werden die Wirtschaftlichen Schulden modifiziert. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 40

Leverage Factor in Mio. € Wirtschaftliche Schulden Modifikationen Wirtschaftliche SchuldenLF Operating EBITDA adjusted Modifikationen Operating EBITDA adjustedLF Leverage Factor 2023 4.713 250 4.963 3.119 -312 2.807 1,8 2022 4.785 250 5.035 3.192 -319 2.873 1,8 Zu den Finanzierungszielen gehört ein dynamischer Verschuldungsgrad (Leverage Factor), der sich aus dem Verhältnis von Wirtschaftlichen Schulden zum Operating EBITDA adjusted ergibt und den definierten Wert von 2,5 nicht dauerhaft überschreiten sollte. Bei der Ermittlung des Verschuldungsgrads werden die Wirtschaftlichen Schulden und das Operating EBITDA adjusted modifiziert, um eine der Struktur des Konzerns entsprechende finanzielle Steuerung zu ermöglichen. Die Modifikationen betreffen bei den Wirtschaftlichen Schulden überwiegend liquide Mittel, die im Konzern gebunden sind, während die Modifikationen beim Operating EBITDA adjusted die Struktur des Konzerns mit seinen Mitgesellschafteranteilen adressieren. Der ermittelte Leverage Factor ist somit stets konservativer, als er sich bei Verwendung der rein bilanziellen Positionen ergeben würde. Risiko- und Chancenbericht Risikomanagementsystem Das Risikomanagementsystem (RMS) von Bertelsmann dient der Früherkennung, Beurteilung und Steuerung interner und externer Risiken. Ziel des RMS ist es, materielle Risiken für den Konzern rechtzeitig zu identifizieren, um Gegenmaßnahmen ergreifen und Kontrollen durchführen zu können. Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für Bertelsmann negativen Prognose bzw. Zielabweichung führen können. Darüber hinaus können sich Risiken negativ auf die Erreichung der strategischen, operativen sowie berichterstattungs- und compliancerelevanten Ziele des Konzerns sowie auf dessen Reputation auswirken. Das Interne Kontrollsystem (IKS) als integraler Bestandteil des RMS überwacht die Wirksamkeit der zur Risikosteuerung implementierten Gegenmaßnahmen in allen involvierten Unternehmensbereichen auf lokaler und zentraler Ebene. Berücksichtigt werden hierbei auch Nachhaltigkeitsaspekte, die auf Basis der regulatorischen Vorgaben kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das RMS beinhaltet ebenfalls ein Compliance-Management-System (CMS). Der Prozess des Risikomanagements erfolgt in Anlehnung an die international anerkannten Rahmenwerke des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO Enterprise Risk Management – Integrated Framework bzw. Internal Control – Integrated Framework) und ist in die Teilschritte Identifikation, Bewertung, Steuerung, Kontrolle, Kommunikation und Überwachung gegliedert. Schwerpunkt der Risikoidentifizierung ist die Risikoinventur, die jährlich die wesentlichen Risiken vom Profit Center aufwärts ermittelt. Diese werden stufenweise auf Unternehmensbereichs- und Konzernebene zusammengefasst. So ist sichergestellt, dass Risiken am Ort ihrer Wirksamkeit erfasst werden. Zusätzlich erfolgt halbjährlich eine konzernweite Nacherhebung der wesentlichen Risiken. Durch die Ad-hoc- Berichterstattungspflicht werden unterjährig wesentliche Veränderungen in der Risikoeinschätzung dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Den Risiken werden Steuerungsmaßnahmen und Kontrollaktivitäten gegenübergestellt. Auf diese Weise wird das sogenannte Nettorisiko ermittelt. Der Zeithorizont für die Einschätzung von Risiken beträgt sowohl ein Jahr als auch drei Jahre, um Steuerungsmaßnahmen frühzeitig einleiten zu können. Ausgangspunkt für die Ermittlung der wesentlichen Konzernrisiken ist analog der mittelfristigen Unternehmensplanung der Dreijahreszeitraum. Dabei ergibt sich die Bewertung eines Risikos als Produkt aus geschätzter negativer Auswirkung auf den Free Cash Flow des Konzerns bei Eintritt des Risikos und geschätzter Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Risikoüberwachung durch das Management erfolgt fortlaufend. Der Konzernabschlussprüfer prüft das Risikofrüherkennungssystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG auf seine Eignung, Entwicklungen, die den Fortbestand der Bertelsmann SE & Co. KGaA gefährden könnten, Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 41

frühzeitig zu erkennen, und berichtet die Ergebnisse an den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Die Konzernrevision führt fortlaufend Prüfungen der Angemessenheit und der Funktionsfähigkeit des RMS in allen Unternehmensbereichen außer der RTL Group, M6 und Afya (Bertelsmann Education Group) durch. Das RMS der RTL Group, M6 und Afya wird jeweils durch die eigenen internen Revisionen sowie den externen Abschlussprüfer beurteilt. Majorel hatte bis zum Konzernaustritt ebenfalls eine eigene interne Revision. Aufgedeckte Mängel werden zeitnah durch geeignete Maßnahmen beseitigt. Der Bertelsmann- Vorstand hat Umfang und Ausrichtung des RMS anhand der unternehmensspezifischen Gegebenheiten ausgestaltet. Das RMS sowie das IKS als Teil des RMS werden kontinuierlich weiterentwickelt und sind in die laufende Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat von Bertelsmann eingebunden. Die Erfüllung gesetzlicher und interner Anforderungen wird unter anderem durch Divisional Risk Management Meetings sichergestellt. Basierend auf den erworbenen Erkenntnissen liegen dem Vorstand bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts keine Hinweise darauf vor, dass die beiden Systeme in ihrer jeweiligen Gesamtheit nicht angemessen oder nicht wirksam wären. Dennoch kann selbst ein angemessen eingerichtetes und funktionsfähiges RMS keine absolute Sicherheit für die Identifikation und Steuerung von Risiken gewährleisten. Rechnungslegungsbezogenes Risikomanagementsystem und Internes Kontrollsystem Die Ziele des rechnungslegungsbezogenen RMS und des rechnungslegungsbezogenen IKS sind zum einen die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der externen und internen Rechnungslegung gemäß der geltenden Gesetzeslage sowie eine zeitnahe Bereitstellung von Informationen für die verschiedenen Empfänger. Zum anderen soll die Berichterstattung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Bertelsmann vermitteln. Die nachstehenden Aussagen gelten für den Konzernabschluss (einschließlich Konzernanhang und zusammengefasstem Lagebericht) inklusive der Zwischenberichterstattungen wie auch für das interne Management-Reporting. zeitnah Das IKS für den Rechnungslegungsprozess besteht aus folgenden Teilbereichen: Die konzerninternen Regeln zur Abschlusserstellung und Bilanzierung (z. B. IFRS-Handbuch, Richtlinien, Rundschreiben) werden allen eingebundenen Mitarbeiter:innen zur Verfügung gestellt. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt in einem konzernweit einheitlichen Berichterstattungssystem. Durch umfangreiche automatische Systemkontrollen wird die Datenkonsistenz der Abschlüsse sichergestellt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Systems erfolgt durch einen dokumentierten Änderungsprozess. Systemseitige Abstimmprozesse von konzerninternen Geschäftsvorfällen dienen zur Vorbereitung der entsprechenden Konsolidierungsschritte. Sachverhalte, die zu wesentlichen Fehlaussagen im Konzernabschluss führen können, werden jeweils zentral von Mitarbeiter:innen der Bertelsmann SE & Co. KGaA überwacht sowie gegebenenfalls unter Hinzunahme externer Expert:innen verifiziert. Zentrale Ansprechpartner:innen der Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie der Unternehmensbereiche stehen zudem in kontinuierlichem Kontakt mit den Tochterfirmen vor Ort, um die IFRS-konforme Bilanzierung sowie die Einhaltung von Berichtsfristen und -pflichten sicherzustellen. Abgerundet werden diese präventiven Maßnahmen durch Kontrollen in Form von automatisierten und manuellen Analysen durch das Konzernrechnungswesen der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Diese Analysen dienen der Aufdeckung verbliebener Inkonsistenzen. In das interne Management-Reporting sind zudem die Controlling-Abteilungen der Unternehmensbereiche und des Konzerns eingebunden. Im Rahmen der Segmentabstimmung erfolgt eine Abstimmung zwischen dem internen und dem externen Berichtswesen. Mittels eines weltweit verbindlichen Kontrollrahmens für die dezentralen Rechnungslegungsprozesse soll zudem ein standardisierter Aufbau des lokalen Buchhaltungen aller vollkonsolidierten Konzerngesellschaften erreicht werden. Feststellungen der externen Prüfer sowie der Konzernrevision und der internen Revisionen der RTL Group, M6, Majorel und Afya in Bezug auf die Bilanzierung werden zeitnah mit den betroffenen Unternehmen besprochen und Lösungswege erarbeitet. Im Rahmen einer Selbsteinschätzung erfolgt jährlich eine Bestandsaufnahme der Qualität des IKS in den wesentlichen vollkonsolidierten Konzerngesellschaften. Die Ergebnisse werden auf Ebene der Unternehmensbereiche diskutiert. Gleichwohl gilt grundsätzlich auch für das rechnungslegungsbezogene IKS, dass es keine absolute Sicherheit liefern kann, wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung zu vermeiden oder aufzudecken. IKS auf Ebene der Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 42

Die Konzernrevision sowie die internen Revisionen der RTL Group, M6, Majorel und Afya beurteilen die rechnungslegungsrelevanten Prozesse im Rahmen ihrer Prüfungstätigkeit. Darüber hinaus berichtet der Konzernabschlussprüfer im Rahmen seiner Abschlussprüfung dem Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA über gegebenenfalls erkannte wesentliche Schwächen des rechnungslegungsbezogenen IKS und die Feststellungen zum Risikofrüherkennungssystem. Wesentliche Konzernrisiken Bertelsmann ist einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Die für Bertelsmann wesentlichen Risiken, die im Rahmen der Risikoberichterstattung identifiziert wurden, sind in der nachfolgenden Tabelle ihrem Rang nach aufgelistet. Entsprechend der Höhe des möglichen Mittelabflusses werden die Risiken als gering, moderat, signifikant, erheblich oder bestandsgefährdend klassifiziert. Im Rahmen der abgelaufenen Risikoinventur wurden keine Risiken, die als erheblich oder bestandsgefährdend einzustufen wären, identifiziert. Eine Ermittlung der Risikotragfähigkeit mittels Monte-Carlo-Simulation auf Konzernebene zeigt zudem, dass keine bestandsgefährdende Situation erkennbar ist, da ausreichend Liquidität zur Risikodeckung zur Verfügung steht. Übersicht wesentlicher Konzernrisiken Risikoklassifizierung Gering Moderat Risikoart Kundenrisiken Konjunkturelle Entwicklung Änderungen im Marktumfeld Preis- und Margenerosion Rechtliche und regulatorische Risiken Zuschauer- und Marktanteil Lieferantenrisiken Informationssicherheitsrisiken Finanzmarktrisiken Mitarbeiterbezogene Risiken Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Risikoklassifizierung (möglicher Mittelabfluss im Dreijahreszeitraum): gering: < 50 Mio. €, moderat: < 100 Mio. €, signifikant: < 250 Mio. €, erheblich: < 500 Mio. €, bestandsgefährdend: > 500 Mio. € ■ Vorhandene Risiken Signifikant Erheblich Bestands- gefährdend Aufgrund der Heterogenität der Konzerngeschäfte und der damit verbundenen unterschiedlichen Risiken, denen die einzelnen Unternehmensbereiche ausgesetzt sind, werden im Folgenden die identifizierten wesentlichen strategischen und operativen Konzernrisiken konkretisiert. Als übergeordnete Risiken wurden Risiken aus Akquisitionen identifiziert und separat beschrieben. Im Anschluss erfolgt eine Erläuterung der rechtlichen und regulatorischen Risiken, der Informationssicherheitsrisiken, der klimabezogenen Risiken sowie der Finanzmarktrisiken. Diese Risiken werden über die Konzernfunktionen im Wesentlichen zentral gesteuert. Strategische und operative Risiken Im Jahr 2023 expandierte die Weltwirtschaft vergleichsweise verhalten. Rahmenbedingungen, die für die Abschwächung im Jahr 2022 wesentlich verantwortlich waren, wie gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe oder die Null-Covid-Politik in China, verbesserten sich deutlich. Belastend wirken allerdings die hohen Inflationsraten und die geldpolitische Straffung, die zu deutlich höheren Finanzierungskosten führte und somit die Ausgabeneigung bremste. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 3,1 Prozent nach 3,4 Prozent im Jahr 2022. Auch die weiteren Aussichten bleiben verhalten. Die konjunkturelle Entwicklung unterliegt einem hohen Maß an Unsicherheit. Das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs ist einerseits nicht zu vernachlässigen, sollte die restriktive geldpolitische Ausrichtung nicht ausreichend lange aufrechterhalten werden. Andererseits könnten die ersten Zentralbanken im Verlauf des Jahres an das Ende ihrer Straffungszyklen gelangen, was eine konjunkturelle Stütze darstellen würde. Nicht absehbar sind zudem die dämpfenden Effekte der geopolitischen Spannungen und Krisen auf die Weltwirtschaft. Für die Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 43

Geschäftsentwicklung von Bertelsmann ergeben sich zudem weitere gesamtwirtschaftliche Risiken. Wenngleich mögliche negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäfte von Bertelsmann nicht mehr berichtet werden, führen Regulierung in den Werbemärkten und eine weitere Verlagerung von Werbebudgets hin zu Streaming-Anbietern zu einem Anstieg der Risiken insbesondere bei der RTL Group. Kurz- und mittelfristig stellen eine negative konjunkturelle Entwicklung aufgrund zunehmender makroökonomischer Unsicherheiten, Kunden- und Lieferantenrisiken, ein sich änderndes Marktumfeld, rechtliche und regulatorische Risiken, Preis- und Margenerosionen sowie ein Verlust an Zuschauer- und Marktanteilen bei der RTL Group signifikante Konzernrisiken dar. Deren Entwicklung kann durch ein verändertes Kundenverhalten infolge der fortschreitenden Digitalisierung, durch zunehmende Regulierung, durch die Entwicklung und Einführung von Produkten und Dienstleistungen durch Wettbewerber, durch Forderungsausfälle sowie Ausfälle und Beeinträchtigungen entlang der Produktionsstufen der einzelnen Unternehmensbereiche wesentlich beeinflusst werden. Auch der strukturelle Rückgang in den Druckgeschäften setzt sich weiterhin fort. Insbesondere die Druck- und Dienstleistungsgeschäfte sind erheblich von steigenden Personal- und Sachkosten betroffen. Eine Weitergabe des Kostenauftriebs ist jedoch mit Zeitverzug. Die Kompensation wird durch zusätzliche teilweise möglich, oftmals Kostenmaßnahmen Informationssicherheits- und Finanzmarktrisiken sowie mitarbeiterbezogene Risiken stellen für Bertelsmann moderate Risiken dar. einzelnen Geschäftsbereichen in ergänzt. Ein wesentliches Risiko für die RTL Group besteht neben dem verstärkten Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen und die Akquisition von Programminhalten in der beschleunigten Fragmentierung der Märkte im digitalen Umfeld mit möglichen negativen Auswirkungen auf die TV- Werbeerlöse. Um diesen Risiken zu begegnen, erfolgt eine kontinuierliche Überarbeitung und Weiterentwicklung der Sender- und Programmstrategie. Durch den Aufbau lokal führender Positionen im Streaming-Markt begegnet die RTL Group Risiken aus der steigenden Nutzung nicht linearer Angebote. Durch die Einführung von kostengünstigen, werbefinanzierten Abonnementmodellen bei Streaming- Anbietern kann sich der Wettbewerb auf den Werbemärkten zusätzlich erhöhen. Die RTL Group ist bestrebt, durch den aktiven Ausbau von Addressable TV die Werbeerlöse abzusichern und durch die Erschließung werbeunabhängiger Einnahmequellen die Erlösbasis zu diversifizieren. Im vergangenen Jahr haben sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen, wie einleitend beschrieben, deutlich verschlechtert. Die RTL Group reagiert auf derartige ökonomische Abschwünge und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Werbemarkt mit einer fortlaufenden Beobachtung der Marktentwicklung und daraus abgeleiteten Szenarioanalysen sowie einer strikten Kostenkontrolle. Sollten sich lokale oder europäische gesetzliche Rahmenbedingungen ändern, könnte dies eine Notwendigkeit einer Anpassung der Erlösströme zur Folge haben. Die RTL Group ist bestrebt, Änderungen in der Gesetzgebung frühzeitig zu erkennen und notwendige Anpassungen zeitnah umzusetzen. für Penguin Random House besteht Das größte Risiko in sich möglicherweise verändernden Marktbedingungen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Profitabilität. Zusätzlich bestehen Forderungsausfallrisiken, die durch Debitorenmanagement und teilweise durch Kreditversicherungen begrenzt werden. Im Bereich der Beschaffung und der Lieferketten führen steigende Rohstoff- und Energiekosten zu weiteren Risiken. Den Risiken in der Lieferkette wird durch ein laufendes Lieferanten- und Kostenmanagement sowie eine fortlaufende Überprüfung der eingesetzten Materialien begegnet. Darüber hinaus sieht sich Penguin Random House allgemeinen konjunkturellen Risiken ausgesetzt, die zu geringeren Verkäufen führen können. Die Risiken werden durch innovative Vermarktungsaktivitäten sowie flexible Kostenstrukturen, die eine schnelle Reaktion auf konjunkturelle Schwächephasen ermöglichen, adressiert. BMG betreffende Risiken umfassen das Klientenportfolio, insbesondere die Vertragsverlängerung mit Künstler:innen und Autor:innen, sowie Vertragsbeziehungen mit Geschäftspartnern sowohl für den digitalen und physischen Vertrieb als auch für Film, TV und Werbung. Im digitalen Vertriebsbereich ergeben sich Risiken aus potenziellen Änderungen der Vergütungsmodelle von Streaming-Diensten. Daneben können sich Risiken auch insbesondere bei der Geschäftsintegration und Skalierung der technischen Plattform und Organisation. Markt- und absatzseitigen Risiken, insbesondere den Veränderungen im Marktumfeld mit erhöhtem Wettbewerbsdruck und sinkenden Absatzmengen, wird durch Preissetzung und durch hohe Umsatzdiversifikation in den Dimensionen Repertoire (Klientengruppen, Musikgenres), geografische Abdeckung sowie Segmente begegnet. Weiterhin infolge des akquisitorischen Wachstums ergeben, Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 44

dienen strategische Allianzen, vertragliche Schutzklauseln zur Absicherung geleisteter Vorauszahlungen, die Erzielung zu erhaltender Vorauszahlungen sowie Mindestumsatzgarantien als Maßnahmen zur Risikominderung. In einem Umfeld bestehender gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten sieht sich die Arvato Group insbesondere dem Risiko des Verlustes von Großkunden ausgesetzt. Diesem Risiko wird durch Vertragsgestaltungen mit umfangreichen Leistungsbündeln bei gleichzeitig flexiblen Kostenstrukturen entgegengetreten. Der zunehmende Wettbewerb um Fachpersonal und weiter steigende Personalkosten stellen die wesentlichen mitarbeiterbezogenen Risiken dar. Mit zielgerichteten HR-Instrumenten soll diesen Risiken entgegengetreten werden. Daneben könnte auch eine weitere konjunkturelle Eintrübung zu sinkenden Umsatzerlösen führen, was Kostensenkungsmaßnahmen und Kapazitätsanpassungen erfordern würde. Risikomindernd wirken die breite Diversifikation über Regionen und Branchen hinweg sowie die stetige Optimierung der Kosten- und Organisationsstrukturen. Lieferantenseitig bestehen Risiken in der Verfügbarkeit von Dienstleistungen sowie durch weiter ansteigende Faktorkosten. Gegenmaßnahmen sind ein aktiver Austausch mit bestehenden Lieferanten sowie der Abschluss von langfristigen Rahmenverträgen. Weiterhin können Änderungen in der Gesetzgebung negativen Einfluss auf die Geschäftsmodelle haben. Eine Beobachtung der gesetzlichen Entwicklungen und angepasste Betriebsabläufe verringern dieses Risiko. geringeren Deckungsbeiträgen damit und zu Für Bertelsmann Marketing Services stellt der mögliche Verlust von Kunden ein wachsendes Risiko dar. Die weiter zunehmende digitale Substitution forciert den Rückgang des Druckgeschäftes, insbesondere in den Drucksegmenten Zeitschriften und Kataloge. Eine Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds kann ebenfalls zu Auflagenrückgängen und einem beschleunigten Rückgang des Druckmarktes führen. Das von Überkapazitäten gekennzeichnete Marktumfeld resultiert zudem in Preis- und Margendruck. Die immer noch volatile Preissituation auf den Rohstoff- und Energiemärkten auf Lieferantenseite stellt weiterhin ein Risiko dar. Risikominderungsstrategien beruhen innovativer Druck- und Marketingdienstleistungen, fortlaufenden Initiativen zur Weiterentwicklung bestehender Kundenbeziehungen und der Gewinnung neuer Kunden sowie einer ständigen Optimierung der Kostenstrukturen und Prozesse. Steigende Faktorkosten sollen sukzessive durch erhöhte Leistungspreise im Druck- und Marketinggeschäft kompensiert werden. insbesondere auf dem Ausbau Für die Bertelsmann Education Group kann der Eintritt neuer Wettbewerber, insbesondere im US- amerikanischen Gesundheitsmarkt, zu einer Substitution von existierenden Produkten führen. Eine dadurch entstehende Veränderung des Marktumfelds kann zu einem steigenden Preis- und Margendruck und reduzierter Neukundenakquise führen und sich damit negativ auf die geplanten Wachstumsziele auswirken, insbesondere sofern sich neue Produktmöglichkeiten oder die Innovationskraft zur Verbesserung bestehender Produkte als Reaktion auf Marktveränderungen als unzureichend erweisen. Diesen Risiken wird insbesondere durch strategische Partnerschaften, langfristige Kundenverträge, gezielte Maßnahmen zur Kundenbindung sowie eine Ausweitung des Produktportfolios entgegengewirkt. Bei Relias bestehen darüber hinaus potenzielle Risiken aus der Nichteinhaltung vertraglicher Verpflichtungen und Bedingungen aus der Lizenzierung von Drittanbieterinhalten. Zur Verringerung dieses Risikos werden die vertraglichen Lizenzierungsbedingungen kontinuierlich überwacht. Zusätzlich ist die Hochschulbildung in den USA und in Brasilien stark in Bezug auf staatliche Studienfinanzierungsprogramme. Fehlverhalten bei der Einhaltung bestehender oder zukünftiger Gesetze und Vorschriften könnte die Geschäfte von Afya und Alliant erheblich beeinträchtigen. Gegenmaßnahmen beinhalten die fortlaufende Überwachung des politischen und regulatorischen Umfelds, um potenzielle Risiken frühzeitig zu adressieren, sowie die Sicherstellung der vollständigen Einhaltung aller regulatorischen Standards und die kontinuierliche Aufrechterhaltung der hohen akademischen Qualität. Des Weiteren ist die Bertelsmann Education Group in Brasilien und den USA gewissen makroökonomischen Risiken (z. B. Währungseffekten und politischer Unsicherheit) ausgesetzt. insbesondere reguliert, Die wesentlichen Risiken für die Venture-Capital-Aktivitäten bei Bertelsmann Investments bestehen in fallenden Portfoliobewertungen und ausbleibenden Verkaufserlösen. Durch einen standardisierten Investitionsprozess und ein fortlaufendes Monitoring des Beteiligungsportfolios einschließlich möglicher Exit- Opportunitäten wird diesen Risiken Rechnung getragen. Im Geschäftsbereich Bertelsmann Next stellen eine unterplanmäßige konjunkturelle Entwicklung sowie veränderte Rahmenbedingungen in der mobilen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 45

Werbevermarktung wesentliche Risiken dar. Für die übrigen Beteiligungen ergeben sich Risiken insbesondere aus einem herausfordernden Marktumfeld mit potenziell nachteiligen Auswirkungen auf Abo- und Werbeerlöse sowie Faktorkosten. Eine zunehmend schnellere Veränderung der Märkte und damit auch in den Geschäftsbereichen von Bertelsmann verlangt allen Beschäftigten in Zukunft noch mehr Anpassungsbereitschaft und -fähigkeit ab. Weiterhin bestehen demografische Risiken, die durch Verschiebungen in der Altersstruktur Auswirkungen auf Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Talenten haben. Darüber hinaus hat sich in vielen operativ- gewerblichen Bereichen der Fachkräftemangel weiter verstärkt, dem es mit geeigneten Maßnahmen, insbesondere individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten, umfangreichen Gesundheitsprogrammen, einer wettbewerbsfähigen Vergütung und flexiblen Arbeitszeitmodellen, entgegenzuwirken gilt. Zudem verstärkt Bertelsmann das Talent Management durch die kontinuierliche Digitalisierung von Rekrutierungsprozessen und -maßnahmen und erleichtert interne Wechsel durch die fortwährende Harmonisierung von Prozessen und Strukturen. Risiken aus Akquisitionen Die Konzernstrategie beinhaltet neben organischem Wachstum Akquisitionen von Geschäften. Das Risiko möglicher Fehlentscheidungen bei der Auswahl von Investitionsobjekten und der Allokation von Investitionsmitteln wird durch strikte Investitionskriterien und -prozesse begrenzt. Die Akquisitionen bergen sowohl Chancen als auch Risiken. So erfordert die Integration in den Konzern Einmalaufwendungen, denen in der Regel langfristig Vorteile durch Synergieeffekte gegenüberstehen. Risiken bestehen darin, dass die Integrationskosten höher als erwartet ausfallen oder die Synergien nicht in dem Maße eintreten wie prognostiziert. Die Integrationsprozesse werden daher vom Management permanent überwacht. Rechtliche und regulatorische Risiken Bertelsmann ist als weltweit tätiger Konzern einer Vielzahl rechtlicher und regulatorischer Risiken ausgesetzt, die beispielsweise Rechtsstreitigkeiten oder unterschiedliche Auslegungen steuerlicher Sachverhalte betreffen können. Bertelsmann betreibt in mehreren europäischen Ländern Fernseh- und Radioaktivitäten, die regulatorischen Bestimmungen unterworfen sind, in Deutschland beispielsweise durch die medienrechtliche Aufsicht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich. Darüber hinaus unterliegen die Bildungsaktivitäten regulatorischen Bestimmungen von staatlichen Behörden und Akkreditierungsstellen. Einige Finanzdienstleistungsaktivitäten unterliegen bankaufsichtsrechtlichen Regulierungen. In vielen Geschäftsfeldern nehmen Unternehmen des Bertelsmann-Konzerns führende Marktpositionen ein, sodass akquisitorisches Wachstum aus wettbewerbsrechtlichen Gründen begrenzt sein kann. Weitere Risiken umfassen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen und -verkäufen sowie steigende datenschutzrechtliche Anforderungen, die zu wachsenden Herausforderungen, insbesondere führen. Diese Risiken werden durch die entsprechenden Fachbereiche des Konzerns laufend überwacht. für die datenbasierten Geschäftsmodelle, Mehrere Tochtergesellschaften der RTL Group werden vom Sender RTL 2 Fernsehen GmbH & Co KG und dessen Werbezeitenvermarkter El Cartel Media GmbH & Co. KG vor dem Landgericht Düsseldorf verklagt. Ziel ist die Offenlegung von Informationen zur Untermauerung einer möglichen Schadensersatzforderung. Die Klage wurde eingereicht, nachdem das Bundeskartellamt im Jahr 2007 eine Geldbuße gegen Ad Alliance GmbH (vormals IP Deutschland GmbH) und Seven One Media GmbH verhängt hatte, die den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bei der Gewährung von Rabatten („Share Deals“) an Mediaagenturen sanktionierte. Cartel Media hat gegen die Entscheidungen des Landgerichts Berufung eingelegt. Das Verfahren wird nun vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf fortgesetzt. Eine Anhörung ist für September 2024 geplant. Ähnliche Klagen anderer, kleinerer Fernsehsender bei verschiedenen Gerichten waren erfolglos oder wurden zurückgezogen. Im Juni 2016 wurde Fun Radio von seinen Hauptwettbewerbern vorgeworfen, dass ein Moderator der Morning Show die Ergebnisse einer Médiamétrie-Befragung zu Gunsten von Fun Radio beeinflusst hat, indem er seine Zuhörer aufgefordert haben soll, in dieser Befragung bevorzugt für Fun Radio abzustimmen. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 46

Als Reaktion auf diese Anschuldigungen hat Médiamétrie entschieden, die für Fun Radio ermittelten Ergebnisse nicht zu veröffentlichen. Aufgrund einer von Fun Radio hiergegen eingereichten Klage wurde Médiamétrie dazu verpflichtet, die Ergebnisse für Fun Radio ab September 2016 wieder zu veröffentlichen. Allerdings hat Médiamétrie entschieden, das für Fun Radio tatsächlich ermittelte Ergebnis mit einem Abschlag zu belegen, um eine mögliche Verzerrung der Ergebnisse zu berücksichtigen („Halo-Effekt“). Nach einem von Fun Radio eingeleiteten Verfahren wurde im Dezember 2017 ein Gerichtssachverständiger bestellt, der die Einschätzung von Médiamétrie zum angeblichen „Halo-Effekt“ prüfen sollte. Der Gerichtsgutachter legte im September 2019 sein Abschlussgutachten vor, das zwar den „Halo-Effekt“ bestätigte, aber die Ergebnisse von Fun Radio als überkorrigiert bewertete. Seit September 2017 veröffentlicht Médiamétrie wieder die vollständigen Zuhörermarktanteile von Fun Radio. Parallel zu dem oben genannten Verfahren haben die Hauptwettbewerber von Fun Radio im Dezember 2016 auch eine Schadensersatzklage wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht. Dieses Verfahren wurde bis zur Vorlage des Gutachtens ausgesetzt. In der Zwischenzeit haben vier der insgesamt sechs Kläger ihre Klagen zurückgenommen. Am 23. Januar 2023 gab das Gericht der Klage wegen unlauteren Wettbewerbs statt. Fun Radio legte am 26. Januar 2023 Berufung gegen die Gerichtsentscheidung ein und ist zuversichtlich, vor dem Berufungsgericht eine Entscheidung zu seinen Gunsten zu erzielen. Im November 2019 kam die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC im Disziplinarverfahren zu einer Entscheidung, die die Zahlung eines Bußgeldes von Atresmedia und Mediaset beinhaltet und beiden Anbietern bestimmte Verhaltensweisen untersagt. Die Parteien wurden dazu aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Geschäfts- und Vertragsbeziehungen an das Urteil anzupassen. An Atresmedia wurde ein Bußgeld in Höhe von 38 Mio. € verhängt. 2020 stellte Atresmedia einen Antrag auf gerichtliche Überprüfung bei der Verwaltungskammer des Nationalen Gerichtshofs von Spanien (Audiencia Nacional). Der Antrag wurde als zulässig erklärt. Infolgedessen wird Atresmedia vor dem zuvor genannten Gericht mit dem Einspruch fortfahren. Die Geschäftsführung und rechtlichen Berater von Atresmedia sind zuversichtlich, dass der Antrag auf gerichtliche Überprüfung gegen die Entscheidung der CNMC erfolgreich verläuft. Das Investitionsumfeld in China unterliegt kontinuierlichen und schwer prognostizierbaren Veränderungen. So begegnet die chinesische Politik aus ihrer Sicht unerwünschten gesellschaftlichen Entwicklungen mit regulatorischen Eingriffen, z. B. in Teilen des Web-3.0-Umfelds. Dies beeinflusst die Ausrichtung der Investitionstätigkeit von BAI, die Wachstumserwartungen der Geschäfte sowie mögliche Exit-Kanäle bezogen auf das Bestandsportfolio, die sich von den USA immer mehr nach Hongkong und China verlagern. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen zeichnen sich zunehmende wirtschaftliche Herausforderungen und wachsende gesellschaftliche Spannungen ab. Daneben können sich auch die anhaltenden globalen geopolitischen Spannungen nachteilig auf das Portfolio von BAI auswirken. Zumindest in Bezug auf das drohende Delisting von chinesischen Unternehmen an US-Börsen bei einer Nichtbefolgung der regulatorischen Anforderungen in Hinblick auf die Auswahl der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die Erfüllung von Offenlegungserfordernissen konnte zwischenzeitlich eine Vereinbarung getroffen werden, die sich jetzt noch in der praktischen Umsetzung beweisen muss. Die weiteren Entwicklungen werden von den internen und externen Bertelsmann-Jurist:innen in enger Abstimmung mit der Konzernrechtsabteilung begleitet, um rechtliche sowie wirtschaftliche Konsequenzen für die Geschäfte von Bertelsmann frühzeitig antizipieren zu können. vor Ort Abgesehen von den oben genannten Sachverhalten sind gegenwärtig keine weiteren für den Konzern wesentlichen rechtlichen und regulatorischen Risiken ersichtlich. Informationssicherheitsrisiken Für Bertelsmann ist die Fähigkeit, Informationen zeitgerecht, vollständig und vertraulich zur Verfügung zu stellen und störungsfrei zu verarbeiten, erfolgskritisch und gewinnt weiterhin an Bedeutung. Bertelsmann begegnet den sich durch Cyber-Bedrohungen verschärfenden Rahmenbedingungen auf Managementebene durch den konzernweiten Betrieb eines Information Security Management System (ISMS, basierend auf dem Industriestandard ISO 27001) und die dadurch initiierten Maßnahmen. Ziele des ISMS sind das strukturierte Management von Cyber-Risiken und die Überwachung der Einhaltung der sich mit dem Stand der Technik weiterentwickelnden Konzernmindestvorgaben. Um im Regelbetrieb und im Krisenfall Zugriff auf modernste Cybersecurity-Technologien und Spezialisten-Know-how zu haben, nutzt Bertelsmann zusätzlich zum Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 47

Vorhalten und Weiterentwickeln eigener Ressourcen ein Netzwerk an externen Partnern und ist aktives Mitglied in der Deutschen Cyber-Sicherheitsorganisation (DCSO). Darüber hinaus begegnet Bertelsmann der erhöhten Bedrohungslage mit konkreten Maßnahmen, die unmittelbar die Cyber-Resilienz erhöhen, wie bspw. der Stärkung von Security Operations Centers oder von Authentifizierungstechnologien, sowie mit konkreten Anforderungen an Applikationssicherheit und Cloud-Security. Eine indikative Bewertung der Risiken der Informationssicherheit erfolgte im Geschäftsjahr 2023 auf Basis der Bewertungsmethodik operativer Konzernrisiken. Demnach sind die Risiken der Informationssicherheit analog der Kategorisierung der wesentlichen Konzernrisiken als moderat zu klassifizieren. Klimabezogene Risiken Bertelsmann befasst sich aktiv mit den von einem Klimawandel ausgehenden potenziellen Risiken. Transitorische und physische Klimarisiken werden im Rahmen der jährlichen Risikoinventur erhoben. Kurz- und mittelfristig sind neben Risiken in der Lieferkette insbesondere Risiken zu nennen, die zu steigenden Kosten in der Wertschöpfungskette oder verändertem Nachfrageverhalten führen könnten. Risikomindernd wirken sich ein aktives Lieferantenmanagement, Versicherungen für Elementarschäden und Betriebsunterbrechungen sowie Pläne zur Aufrechterhaltung von Geschäftsbetrieben und die marktgerechte Anpassung von Geschäftsmodellen aus. Für finanzielle Risiken in Verbindung mit steigenden Faktorkosten, insbesondere durch die Verteuerung von Energie, wird auf die Lieferantenrisiken im Abschnitt „Wesentliche Konzernrisiken“ verwiesen. Weitere Informationen zur Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ finden sich im Abschnitt „Umweltbelange“ der „Zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.“ Finanzmarktrisiken in ausländische Gesellschaften werden nicht abgesichert. fortlaufend angepasst wird. Eine Reihe von Tochtergesellschaften Als international tätiger Konzern ist Bertelsmann einer Reihe von Finanzmarktrisiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Zins- und Währungsrisiken. Diese Risiken werden im Wesentlichen zentral durch den Bereich Finanzen auf Basis einer durch den Vorstand festgelegten Richtlinie gesteuert. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt. Währungsderivate dienen vornehmlich zur Sicherung zukünftiger Verpflichtungen, die einem Wechselkursrisiko unterliegen. Bei einigen festen Abnahmeverpflichtungen in Fremdwährung erfolgt bei Vertragsabschluss eine Teilsicherung, die ist außerhalb des Euro- Währungsraums angesiedelt. Die langfristige Steuerung der sich hieraus ergebenden Translationsrisiken auf den Leverage Factor (Verhältnis von Wirtschaftlichen Schulden zu Operating EBITDA adjusted) erfolgt, indem sich die Verschuldung in den wesentlichen Fremdwährungen am aktuellen Leverage Factor und an dem definierten Leverage-Höchstwert von 2,5 für den Gesamtkonzern orientiert. Translationsrisiken aus Nettoinvestitionen Im Rahmen des Zinsmanagements wird das Cashflow-Risiko aus Zinsänderungen zentral überwacht und gesteuert. Dabei wird ein ausgewogenes Verhältnis verschiedener Zinsbindungen durch die Wahl entsprechender Fristigkeiten bei den originären liquiditätswirksamen Finanzaktiva/-passiva und fortlaufend durch den Einsatz von Zinsderivaten erzielt. Das Liquiditätsrisiko wird regelmäßig auf Basis der Planungsrechnung überwacht. Die syndizierte Kreditlinie und eine angemessene Liquiditätsvorsorge bilden einen ausreichenden Risikopuffer für ungeplante Auszahlungen. Kontrahentenrisiken bestehen im Konzern bei angelegten liquiden Mitteln sowie im Ausfall eines Kontrahenten bei Derivategeschäften. Geldgeschäfte und Finanzinstrumente werden grundsätzlich nur mit einem fest definierten Kreis von Banken mit einwandfreier Bonität abgeschlossen. Im Rahmen der Richtlinien wurde für Finanzanlagen und Derivate für jeden Kontrahenten ein vom Vorstand vorgegebenes Risikolimit vergeben. Die Einhaltung der Limits wird regelmäßig vom Bereich Finanzen überwacht. Die Richtlinien zur Anlage liquider Mittel werden kontinuierlich überprüft und bei Bedarf erweitert. Die Finanzanlagen sind grundsätzlich kurzfristig ausgerichtet, um das Anlagevolumen reduzieren zu können. Die Finanzmarktrisiken befinden sich weiterhin auf einem moderaten Niveau. im Falle einer veränderten Bonitätseinschätzung Gesamtaussage zur Risikolage Die im Geschäftsjahr 2023 identifizierten Risiken haben keinen bestandsgefährdenden Charakter. Ebenso sind keine Risiken ersichtlich, die den Fortbestand des Konzerns zukünftig gefährden könnten. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 48

führt. Aufgrund einer hohen Im Berichtszeitraum realisierten sich im Vorjahresvergleich einige Risiken. Trotz des Anstiegs einzelner Risiken in verschiedenen Kategorien befindet sich die Gesamtrisikoposition insgesamt auf Vorjahresniveau. Dies ist zum einen auf die Tatsache zurückzuführen, dass pandemiebedingte Risiken an Relevanz verloren haben, und zum anderen auf den Konzernaustritt von Majorel, was zu einer Reduzierung in einzelnen Kategorien Inflation sowie großer Unsicherheiten hinsichtlich einer konjunkturellen Eintrübung aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten stellen Kundenrisiken und Risiken aus der konjunkturellen Entwicklung die wesentlichsten Herausforderungen dar. Lieferantenrisiken, Risiken aus einem sich verändernden Marktumfeld, Preis- und Margenrisiken, rechtliche und regulatorische Risiken, der mögliche Verlust an Zuschauer- und Marktanteilen bei der RTL Group sowie Lieferantenrisiken stellen weitere wesentliche Risiken dar. Allerdings bestehen aufgrund der Diversifikation des Konzerns weder auf der Beschaffungs- noch auf der Absatzseite Klumpenrisiken aus der Abhängigkeit von einzelnen Geschäftspartnern oder Produkten. Die finanzielle Ausstattung des Konzerns ist solide, der Bedarf an liquiden Mitteln ist durch vorhandene Liquidität und freie Kreditlinien gedeckt. Chancenmanagementsystem Ein effizientes Chancenmanagementsystem ermöglicht Bertelsmann, den unternehmerischen Erfolg langfristig zu sichern und Potenziale optimal auszuschöpfen. Chancen sind mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für Bertelsmann positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Das Chancenmanagementsystem ist, wie auch das Risikomanagementsystem, ein integraler Bestandteil der Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen. Im Strategie- und Planungsprozess werden die wesentlichen Chancen jährlich vom Profit Center aufwärts ermittelt und anschließend stufenweise auf Divisions- und Konzernebene zusammengefasst. Durch die systematische Erhebung auf mehreren Berichtsebenen können entstehende Chancen frühzeitig erkannt und genutzt werden. Darüber hinaus wird eine bereichsübergreifende Übersicht über die aktuellen Chancen von Bertelsmann geschaffen. Eine halbjährliche Nacherfassung maßgeblicher Änderungen der Chancen erfolgt auf Ebene der Unternehmensbereiche. Zudem wird das vorwiegend dezentrale Chancenmanagement durch zentrale Stellen im Konzern koordiniert, um Synergien durch zielgerichtete Kooperationen der einzelnen Bereiche zu heben. Der bereichsübergreifende Erfahrungsaustausch wird in regelmäßigen Treffen des GMC weiter gestärkt. Chancen Einerseits können den beschriebenen Risiken bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancen gegenüberstehen, und andererseits werden gewisse Risiken eingegangen, um Chancenpotenziale zu nutzen. Aus dieser Verknüpfung mit den wesentlichen Konzernrisiken ergeben sich für Bertelsmann strategische und operative, rechtliche und regulatorische sowie finanzwirtschaftliche Chancen. Strategische Chancen können vorrangig aus der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns abgeleitet werden (siehe Abschnitt „Strategie“). Insbesondere durch die strategischen Portfolioerweiterungen entstehen teilweise Chancen zur Nutzung von Synergien. Neben der Möglichkeit einer günstigeren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bestehen individuelle operative Chancen. in den einzelnen Unternehmensbereichen Wesentliche Chancen für die RTL Group sind eine bessere Entwicklung von Werbetechnologie und Streaming-Diensten als erwartet, eine höhere Nachfrage nach Inhalten sowie positivere Entwicklungen bei den Zuschauer- und Werbemarktanteilen. Die zunehmende Digitalisierung und Fragmentierung der Medienlandschaft eröffnet neue Möglichkeiten. Professionell produzierte Inhalte können über mehrere Plattformen auf nationaler und internationaler Ebene verbreitet werden. Durch die Verwertung bestehender TV-Inhalte auf unterschiedlichen Plattformen sowie die Entwicklung eigener digitaler Inhalte könnten neue Ertragsströme generiert werden. Ebenso bietet die verstärkte Präsenz im digitalen Bereich Chancen im Hinblick auf den Absatz von Onlinevideo-Werbung auf allen Geräten und Plattformen und den Ausbau von abonnementbasierten Erlösen der zielgruppengerechten Vermarktung des eigenen in Werbetechnologieangeboten für Dritte. Darüber hinaus könnte die Strategie der RTL Group, nationale Streaming-Champions zu bilden, durch Synergiepotenziale erhebliche Werte schaffen. im On-Demand-Geschäft. Weitere Chancen liegen Inventars (adressierbare Werbung) und in Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 49

Für die Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House ergeben sich Chancen aus der Untervertragnahme weiterer Autor:innen sowie aus neuen Buchprojekten. Die Verlagsgruppe ist gut positioniert, um in neue Märkte und Inhalte zu investieren und ihre Produkte einer möglichst großen Leserschaft anzubieten. Generell bietet die digitale Transformation der Buchmärkte Chancen für die Entwicklung neuer Produkte und den Aufbau effizienterer Vermarktungswege sowie einer verbesserten Auffindbarkeit der Backlist. Digitale Audio-Bücher verzeichnen weltweit Wachstum, während neue Technologien Bücher interessanter und Buchinhalte einem breiteren Publikum zugänglich machen könnten. Die Entwicklung neuer Marketinginstrumente und -plattformen erweitert die Möglichkeiten der Bindung zwischen Autor:innen und ihrem Lesepublikum. Der Wachstumsfokus von BMG liegt neben dem Abschluss zusätzlicher Verträge mit Künstler:innen und Autor:innen vor allem auf dem Erwerb von Musikrechten und deren Monetarisierung in den Kernbereichen Recordings und Publishing. Darüber hinaus bietet die zunehmende internationale Marktdurchdringung von abonnementbasierten Streaming-Angeboten die Chance der besseren Monetarisierung. Erreicht wird dies durch ein steigendes Preisniveau für abonnementbasierte Streaming-Angebote bei Endkund:innen, durch vorteilhaftere vertragliche Vereinbarungen zwischen Streaming-Anbietern und BMG und durch Markterweiterungen zum Beispiel in den Bereichen Gaming oder Fitness. Bei der Arvato Group können sich durch strategische Partnerschaften und Großprojekte zusätzliche Chancen der Neukundengewinnung ergeben. Der weltweite E-Commerce-Markt wird erwartungsgemäß in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterwachsen. Die Arvato Group könnte an diesem Wachstum durch den weiteren Geschäftsausbau insbesondere des Logistikdienstleisters Arvato und des Finanzdienstleisters Riverty partizipieren. Weitere Wachstumschancen aus der fortschreitenden Digitalisierung ergeben sich für das Angebot Multi-Cloud-basierter IT-Services, insbesondere im Segment souveräner IT-Services. Die Geschäfte von Bertelsmann Marketing Services könnten durch zusätzliche Volumina von Bestands- und Neukunden im Druckbereich weniger stark zurückgehen. Ferner könnte hier eine weitere Konsolidierung im Markt zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition führen. Der Bereich Digital Marketing kann über datenbasiertes Multichannel-Marketing und Kampagnenmanagement-Services bis hin zu modernen Kommunikationslösungen nachhaltig wachsen. Wachstumschancen für das Bildungsgeschäft ergeben sich insbesondere durch die weiter zunehmende Verlagerung zu online- und kompetenzbasierten Lern- und Schulungsformaten sowie aus der weiterhin hohen Nachfrage nach medizinischer Hochschulbildung. Zusätzlich bietet der zunehmende Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sowie im Bildungsbereich organische Wachstumschancen für die Bertelsmann Education Group. So hat beispielsweise Relias in den USA das Potenzial, durch zusätzliche Angebote für Fachkräfte im Gesundheitswesen im Bereich Compliance- und Workforce-Management- Lösungen für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen stärker als erwartet zu wachsen. Bei Afya besteht weiteres Wachstumspotenzial durch eine fortgesetzte Marktkonsolidierung in der medizinischen Ausbildung sowie durch die steigende Nachfrage nach digitalen Gesundheitslösungen. Für die Venture-Capital-Aktivitäten von Bertelsmann Investments ergibt sich die Chance, infolge steigender Portfoliobewertungen oder durch den Verkauf von Beteiligungen höhere Ergebnisbeiträge zu realisieren als erwartet. Im Geschäftsbereich Bertelsmann Next und für die sonstigen Beteiligungen bestehen Chancen insbesondere infolge verbesserter makroökonomischer Rahmenbedingungen, die unter anderem zu einer stärkeren organischen Wachstumsdynamik führen können. Zusätzliche Chancenpotenziale Innovationsbemühungen, die im Abschnitt „Innovationen“ dargestellt sind. für die einzelnen Unternehmensbereiche bieten die vorhandenen Weitere Chancen können durch Änderungen der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen entstehen. Die finanzwirtschaftlichen Chancen beziehen sich weitgehend auf eine für Bertelsmann vorteilhafte Entwicklung der Zinsen und Wechselkurse. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 50

Prognosebericht Erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung Für das Jahr 2024 geht Bertelsmann von der folgenden Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird auf historisch schwachem Niveau verharren. Ein wesentlicher Grund für die verhaltenen Aussichten sind die Zinserhöhungen der Notenbanken. Mit einer restriktiveren Geldpolitik soll der postpandemische Inflationsschub eingedämmt werden. Im Jahr 2024 werden sich insbesondere die verzögerten Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik stärker in der Weltwirtschaft niederschlagen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Zinssensitivität fällt die konjunkturelle Abkühlung von Land zu Land unterschiedlich aus. Hinzu kommen die dämpfenden Effekte der geopolitischen Spannungen und Krisen. Die ersten Zentralbanken könnten im Verlauf des Jahres jedoch an das Ende ihrer Straffungszyklen gelangen, was eine konjunkturelle Stütze darstellen würde. Gemäß der Prognose des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) wird die Weltproduktion im Jahr 2024 um 2,8 Prozent zunehmen nach einem Anstieg um 3,0 Prozent im Jahr 2023. Vor dem Hintergrund einer sinkenden Inflation, einer Erholung des Einkommens der privaten Haushalte und einer steigenden Auslandsnachfrage dürfte das Wirtschaftswachstum im Euroraum wieder etwas höher ausfallen. Das realwirtschaftliche Wachstum soll nach Einschätzung des IfW im Jahr 2024 bei 0,7 Prozent liegen. In Deutschland dürfte die Wirtschaftsleistung 2024 wieder zulegen. Das IfW rechnet für Deutschland mit einem realen Wachstum des BIP von 0,1 Prozent. Die reale Wachstumsrate für Frankreich wird bei 0,6 Prozent erwartet. Für Großbritannien wird mit einem realen Wachstum des BIP im Jahr 2024 um 0,4 Prozent gerechnet. In den USA erwartet das IfW für 2024 ein reales Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent. Erwartete Entwicklung relevanter Märkte Die globale Medienindustrie wird maßgeblich von der Entwicklung der Weltwirtschaft und der daraus resultierenden Wachstumsdynamik beeinflusst. Aus dem fortgesetzten Trend zur Digitalisierung von Inhalten und Vertriebskanälen, einer sich ändernden Mediennutzung sowie dem zunehmenden Einfluss der Schwellenländer werden sich auch in den kommenden Jahren Chancen und Risiken ergeben. Durch seine strategische Ausrichtung erwartet Bertelsmann, in zunehmendem Maße von den sich daraus ergebenden Chancen zu profitieren. Bertelsmann ist mit seinen Geschäften in einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte und Regionen vertreten, deren Entwicklungen einer Reihe von Einflüssen unterliegen und gesamtwirtschaftlichen Tendenzen nicht linear folgen. Im Folgenden wird nur auf Märkte und Regionen abgestellt, die für Prognosezwecke eine hinreichende Größe aufweisen und deren voraussichtliche Entwicklung angemessen aggregiert und beurteilt werden kann bzw. die aus Konzernsicht über eine strategische Bedeutung verfügen. Für das Jahr 2024 werden die TV-Werbemärkte in den Ländern der DACH-Region moderat und in Ungarn stark wachsend erwartet, während in Frankreich und in den Niederlanden eine stabile Entwicklung prognostiziert wird. Für die Streaming-Märkte in Deutschland und Ungarn wird mit einem starken Wachstum gerechnet. Der Streaming-Markt in den Niederlanden wird moderat wachsend erwartet. Die Buchmärkte werden insgesamt stabil erwartet. Der relevante Musikmarkt wird im Marktsegment Publishing und Recordings stark wachsend erwartet. Die Märkte für Logistik-, Finanz- und IT-Dienstleistungen werden im Jahr 2024 erwartungsgemäß ein moderates Wachstum zeigen. Der deutsche Offsetdruckmarkt wird stark rückläufig erwartet, während sich der Buchdruckmarkt in Nordamerika leicht rückläufig entwickeln soll. Für die relevanten US-Bildungsmärkte und den brasilianischen Markt für medizinische Hochschulbildung wird insgesamt mit einem anhaltend moderaten bis starken Wachstum gerechnet. Erwartete Geschäftsentwicklung Die vorliegenden Einschätzungen unterliegen einem besonders hohen Maß an Unsicherheit. Das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs ist nicht zu vernachlässigen, sollte die restriktive geldpolitische Ausrichtung nicht ausreichend lange aufrechterhalten werden. Ebenso sind die weiteren wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges nicht absehbar und daher unzureichend prognostizierbar. Daher stellt die Einschätzung der Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 51

Auswirkungen auf die für Bertelsmann relevanten Märkte und die erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung eine Herausforderung dar. Darüber hinaus könnten weitere geopolitische Krisen, Staatsdefizite, Währungsturbulenzen oder die Einführung höherer Zölle infolge zunehmender protektionistischer Tendenzen die Wirtschaftsentwicklung zusätzlich beeinträchtigen. Die hieraus resultierenden Entwicklungen könnten sich ebenfalls negativ auf die Konjunkturlage auswirken, die ein wichtiger Einflussfaktor für die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann ist. Die nachfolgenden Erwartungen basieren auf der Annahme einer fortgesetzten allmählichen Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage und unterstellen ein weitgehendes Eintreten der prognostizierten Marktentwicklungen und der von den Forschungsinstituten geäußerten konjunkturellen Erwartungen. Bertelsmann erwartet für das Geschäftsjahr 2024, dass die Geschäftsentwicklung von insgesamt stabilen bis stark wachsenden europäischen TV-Werbemärkten, stabilen Buchmärkten sowie von wachsenden Dienstleistungs-, Musik- und Bildungsmärkten geprägt sein wird. Die durch die strategischen Portfolioerweiterungen eingeleiteten Wachstumsimpulse werden das Wachstumsprofil von Bertelsmann weiterhin positiv beeinflussen. Neben den unterstellten Marktentwicklungen bilden die erwarteten konjunkturellen Entwicklungen in den geografischen Kernmärkten Westeuropa und USA den Ausgangspunkt für die zu erwartende Geschäftsentwicklung. Bei einem zu erwartenden Umsatz- und Ergebnisanteil von derzeit rund zwei Dritteln innerhalb des Euroraums richtet sich die Bandbreite des Wachstums vor allem nach der prognostizierten wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Wirtschaftsraum. In Anbetracht der konjunkturellen Erwartungen geht Bertelsmann auch angesichts der angestoßenen Wachstumsinitiativen bei den fortgesetzten Geschäften, d. h. ohne bereits erfolgte oder geplante Verkäufe (Majorel, RTL Nederland, DDV Mediengruppe), von einem moderaten Umsatz- und Ergebnisanstieg für das Geschäftsjahr 2024 aus. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der TV-Werbemärkte in Deutschland und Frankreich kann bei der RTL Group eine moderate Ergebnisbelastung nicht ausgeschlossen werden. Vor dem Hintergrund des Verkaufs der Majorel-Anteile im November 2023 und der daraufhin folgenden Endkonsolidierung sowie der geplanten Verkäufe (RTL Nederland und DDV Mediengruppe) wird für den ausgewiesenen Umsatz und das Operating EBITDA adjusted jeweils ein starker Rückgang erwartet. Bei der RTL Group werden unter Berücksichtigung des geplanten Verkaufs von RTL Nederland der Umsatz leicht und das Ergebnis stark zurückgehen. Der Umsatz und das Ergebnis der Arvato Group werden infolge des Verkaufs der Majorel-Anteile stark zurückgehen. Für Penguin Random House hingegen wird angesichts der bereits umgesetzten Boost-Initiativen mit einem deutlichen Umsatzwachstum und einem starken Ergebnisanstieg gerechnet. Die vorstehenden Erwartungen basieren auf der operativen Planung für das Geschäftsjahr 2024 und stellen auf die für das Jahr 2024 geplanten Wechselkurse ab. Abhängig von der weiteren konjunkturellen Entwicklung geht Bertelsmann davon aus, dass sich aufgrund der mittel- bis langfristigen Finanzierung zunächst keine wesentlichen Auswirkungen auf die durchschnittlichen Finanzierungskosten aus Zinsänderungen ergeben. Die Liquiditätssituation wird für den Prognosezeitraum als ausreichend erwartet. Den Prognosen liegt die Geschäftsausrichtung des Bertelsmann-Konzerns zugrunde, die im Kapitel „Unternehmensprofil“ dargelegt ist. Generell spiegeln die Prognosen eine Risiko- und Chancenabwägung wider. Alle Aussagen hinsichtlich der möglichen zukünftigen konjunkturellen und geschäftlichen Entwicklung stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der derzeit zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen und/oder weitere Risiken eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr für die Angaben kann daher nicht übernommen werden. Erläuterungen zum Jahresabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA (gemäß HGB) zur Konzernberichterstattung wird Ergänzend im Folgenden die Geschäftsentwicklung der Bertelsmann SE & Co. KGaA erläutert. Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist Muttergesellschaft und Konzern- Holding des Bertelsmann-Konzerns. Als Konzern-Holding übt sie zentrale Konzernfunktionen wie die Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 52

Festlegung und Weiterentwicklung der Konzernstrategie, die Kapitalallokation, die Finanzierung und die Managemententwicklung aus. Hinzu kommen Dienstleistungsfunktionen einiger Bereiche des Corporate Centers. Ferner ist sie die steuerliche Organträgerin für die meisten inländischen Tochtergesellschaften. Die Lage der Bertelsmann SE & Co. KGaA wird im Wesentlichen vom geschäftlichen Erfolg des Bertelsmann- Konzerns bestimmt. Der Jahresabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Ertragslage der Bertelsmann SE & Co. KGaA Gewinn- und Verlustrechnung der Bertelsmann SE & Co. KGaA nach HGB in Mio. € Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Beteiligungsergebnis Zinsergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern Sonstige Steuern Jahresüberschuss Gewinnvortrag Einstellung in andere Gewinnrücklagen Bilanzgewinn 2023 111 165 -20 -122 -20 -225 175 4 -20 -11 37 -2 35 524 – 559 2022 106 103 -21 -154 -21 -327 173 145 -6 24 22 -2 20 724 – 744 Die Entwicklung der Ertragslage der Bertelsmann SE & Co. KGaA wird aufgrund ihrer Funktion als Muttergesellschaft des Bertelsmann-Konzerns maßgeblich durch die Höhe des Beteiligungsergebnisses geprägt. Der Anstieg des Jahresüberschusses auf 35 Mio. € (Vj.: 20 Mio. €) ist im Wesentlichen auf den Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie den Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge zurückzuführen. Gegenläufig hat sich die Verringerung des Zinsergebnisses negativ auf die Entwicklung des Jahresüberschusses ausgewirkt. Die Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 62 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Auflösung von Rückstellungen für unrealisierte Währungsverluste zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 102 Mio. € ist primär durch den Rückgang der Verluste aus Derivaten zur Steuerung aus Währungssicherungsgeschäften bedingt. aus Währungsschwankungen geringere der Risiken und Verluste Die Höhe des Beteiligungsergebnisses wird maßgeblich durch die Höhe der Ergebnisabführungen der Bertelsmann Capital Holding GmbH, Gütersloh, und der Reinhard Mohn GmbH, Gütersloh, geprägt. Insbesondere aufgrund von Bewertungseffekten ist die von der Bertelsmann Capital Holding GmbH vereinnahmte Ergebnisabführung im Vergleich zum Vorjahr um 356 Mio. € gesunken. Gegenläufig hat sich die Ergebnisabführung der Reinhard Mohn GmbH durch vereinnahmte Dividenden um 462 Mio. € erhöht. Darüber hinaus wurde das Beteiligungsergebnis im Vorjahr durch die Leistung eines Sanierungszuschusses an ein Tochterunternehmen belastet. Die Verringerung des Zinsergebnisses ist maßgeblich auf die geringere Vereinnahmung von Dividenden aus Wertpapieren, die vom Bertelsmann Pension Trust e. V. gehalten werden, zurückzuführen. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 53

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Geschäftsjahres 2023 betreffen Aufwendungen für Vorjahre. Finanz- und Vermögenslage der Bertelsmann SE & Co. KGaA Bilanz der Bertelsmann SE & Co. KGaA nach HGB (Kurzfassung) in Mio. € Aktiva Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Passiva Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2023 31.12.2022 8 356 18.964 19.328 5.668 650 950 7.268 19 26.615 10.074 606 15.931 4 26.615 9 364 19.049 19.422 5.167 879 621 6.667 22 26.111 10.259 769 15.079 4 26.111 Die Bilanzsumme der Bertelsmann SE & Co. KGaA ist gegenüber dem Vorjahr um 504 Mio. € auf 26.615 Mio. € gestiegen. Die Finanz- und Vermögenslage ist weiterhin durch einen hohen Anteil des Eigenkapitals (38 Prozent) und der Finanzanlagen (71 Prozent) an der Bilanzsumme geprägt. Der Rückgang der Finanzanlagen betrifft mit 131 Mio. € die Veräußerung der zuvor gehaltenen Anteile an einem Spezialfonds. Der gegenläufige Anstieg ist im Wesentlichen auf Investitionen in Wertpapiere durch den Bertelsmann Pension Trust e.V. zurückzuführen. Der Anstieg der flüssigen Mittel um 329 Mio. € steht im Zusammenhang mit Finanzierungsaktivitäten. Das Eigenkapital verminderte sich um die für das Geschäftsjahr 2022 getätigte Dividende in Höhe von 220 Mio. € abzüglich des Jahresüberschusses des Berichtsjahres in Höhe von 35 Mio. €. Die Verbindlichkeiten sind aufgrund der Rückzahlung von Anleihen und Schuldverschreibungen um 146 Mio. € gesunken. Die gegenläufige Zunahme der Verbindlichkeiten aufgrund des Anstiegs der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 1.016 Mio. € ist auf die gestiegene Anlage von liquiden Mitteln durch Tochterunternehmen bei der Bertelsmann SE & Co. KGaA zurückzuführen. Risiken und Chancen der Bertelsmann SE & Co. KGaA Da die Bertelsmann SE & Co. KGaA unter anderem durch Finanzierungs- und Garantiezusagen sowie durch mittel- und unmittelbare Investitionen in die Tochtergesellschaften weitgehend mit den Unternehmen des Bertelsmann-Konzerns verbunden ist, ist die Risiko- und Chancensituation der Bertelsmann SE & Co. KGaA wesentlich von der Risiko- und Chancensituation des Bertelsmann-Konzerns abhängig. Insoweit gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risiko- und Chancensituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risiko- und Chancensituation der Bertelsmann SE & Co. KGaA (siehe Abschnitt „Risiko- und Chancenbericht“). Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 54

Ausblick der Bertelsmann SE & Co. KGaA Als Muttergesellschaft des Bertelsmann-Konzerns erhält die Bertelsmann SE & Co. KGaA Gewinnausschüttungen und Erträge bzw. Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen von ihren Tochtergesellschaften sowie Erlöse aus Leistungen an diese. Infolgedessen wird die Entwicklung der Bertelsmann SE & Co. KGaA im Wesentlichen durch die Geschäftsentwicklung des Bertelsmann-Konzerns bestimmt (siehe Abschnitt „Prognosebericht“). Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Ergebnis der Bertelsmann SE & Co. KGaA erwartet, das eine Dividendenzahlung in Höhe der Dividende für das Berichtsjahr ermöglicht. Abhängigkeitsbericht (Erklärung gemäß § 312 AktG) Der Vorstand der Bertelsmann Management SE als persönlich haftende Gesellschafterin der Bertelsmann SE & Co. KGaA hat dem Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA in analoger Anwendung der §§ 278 Abs. 3, 312 Abs. 1 Aktiengesetz einen freiwilligen Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Der Vorstand erklärt, dass die Bertelsmann SE & Co. KGaA nach den Umständen, die bei der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung Die Inhalte dieses Abschnitts sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Abschlussprüfung, sondern wurden einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterzogen. seinen („Bertelsmann“) mit Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf die Bertelsmann SE & Co. KGaA und den Bertelsmann- Konzern Tochtergesellschaften („Tochtergesellschaften“) gemäß §§ 315b, 315c HGB in Verbindung mit §§ 289b bis 289e HGB. Bertelsmann ist in den Kerngeschäftsfeldern Medien, Dienstleistungen und Bildung in rund 50 Ländern der Welt aktiv (siehe Abschnitt „Unternehmensprofil“). Die Übernahme von Verantwortung – für Mitarbeiter:innen, Gesellschaft und die Umwelt – ist fest in der Unternehmenskultur von Bertelsmann verankert. Mit seinem Corporate-Responsibility-Management verfolgt Bertelsmann das Ziel, ökonomische Interessen mit sozialen und ökologischen Anliegen innerhalb und außerhalb des Unternehmens in Einklang zu bringen. einbezogenen vollkonsolidierten Zusätzlich zu der nichtfinanziellen Erklärung erfolgt zur Jahresmitte eine freiwillige Berichterstattung nach den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und für das Thema Umwelt orientiert an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Unternehmensgrundsätze und Leitlinien für eine Unternehmenskultur, Voraussetzung in der Mitarbeiter:innen, Unternehmensführung und Gesellschafter:innen erfolgreich, respekt- und vertrauensvoll zusammenarbeiten, sind gemeinsame Ziele und Grundwerte. Festgeschrieben sind diese in den Unternehmenswerten „Kreativität & Unternehmertum“, den Bertelsmann Essentials. Des Weiteren definiert der Bertelsmann Code of Conduct für alle Mitarbeiter:innen als verbindliche Leitlinie Mindeststandards für integres und gesetzmäßiges Verhalten innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit. In Bezug auf Geschäftspartner legt der Bertelsmann Supplier Code of Conduct verbindliche Mindeststandards für die Geschäftsbeziehung mit Bertelsmann fest. in der Unternehmensverfassung sowie Auch externe Leitlinien sind für Bertelsmann handlungsleitend. Bertelsmann bekennt sich zu den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den „Free & Equal“-Standards der Vereinten Nationen. Als Teilnehmer am Global Compact der Vereinten Nationen unterstützt Bertelsmann auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Unternehmen bekennt sich zudem zu den Kernarbeitsnormen der Internationalen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 55

Arbeitsorganisation, folgt weitgehend den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und zieht die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex für gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung zur Orientierung heran. Corporate-Responsibility-Management Organisation Das Gremium für die Steuerung und strategische Weiterentwicklung von Corporate Responsibility (CR) bei Bertelsmann ist das CR-Council. Mitglieder des CR-Council sind Führungskräfte aus den Unternehmensbereichen sowie der Personalvorstand von Bertelsmann, der dem Gremium vorsteht. Es befasst sich mit der Weiterentwicklung konzernweiter, die Unternehmensstrategie flankierenden ESG- Prioritäten, der weiteren Verankerung von Corporate Responsibility in den Unternehmensbereichen und der ESG-Berichterstattung sowie mit der bereichsübergreifenden Koordination von ESG-Aktivitäten. Auf Konzernebene koordiniert und unterstützt die CR-Abteilung in enger Zusammenarbeit mit weiteren Konzernfunktionen die Arbeit des CR-Council. Im Sinne der Bertelsmann-Unternehmensstruktur liegt die Verantwortung für die Umsetzung von Corporate Responsibility durch konkrete Maßnahmen bei den lokalen Geschäftsführungen. Die Unternehmensbereiche und Firmen haben – entsprechend den lokalen Erfordernissen – dafür eigene Ressourcen aufgebaut sowie eigene Strukturen und Prozesse implementiert. Themenfelder Zur Identifikation thematischer ESG-Prioritäten führt Bertelsmann regelmäßig eine Relevanzanalyse durch. Dafür werden externe und interne Stakeholder zu vorab ausgewählten ESG-Themen befragt. Die externen Stakeholder schätzen die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Bertelsmann auf ESG-Themen ein, während die internen Stakeholder deren Geschäftsrelevanz bewerten. Dieser Prozess dient zur Ermittlung der ESG-Prioritäten, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage des Konzerns sowie der Auswirkungen seiner Tätigkeit auf Mitarbeiter:innen, Gesellschaft und die Umwelt erforderlich sind. Die Betrachtung der ESG-Prioritäten erfolgt innerhalb der Grenzen des Unternehmens, soweit nicht anders angegeben. Auf Grundlage der durchgeführten Relevanzanalyse wurden die folgenden acht ESG-Prioritäten vom Bertelsmann-Vorstand verabschiedet: kreative/journalistische Unabhängigkeit & freie Meinungsäußerung; Inhalteverantwortung; faire Arbeitsbedingungen; Diversity, Equity & Inclusion; Health & Well-being; Lernen; Verantwortung in der Lieferkette sowie Klimawandel. Das Bertelsmann-ESG- Programm wurde bis 2024 verlängert und befindet sich weiterhin in der Umsetzung. Dessen Inhalte mit Relevanz für das Geschäftsjahr 2023 werden an anderen Stellen dieser nichtfinanziellen Erklärung erläutert. ESG-Themen, einschließlich deren Leistungsindikatoren, gewinnen zunehmend an Relevanz für die Geschäfte von Bertelsmann. Darüber hinaus ist ESG eine Rahmenbedingung für die Konzernstrategie – neben People, Kommunikation sowie Tech & Data. Zum wertorientierten Steuerungssystem des Konzerns (siehe Abschnitt „Wertorientiertes Steuerungssystem“) zählen ESG-Kennzahlen derzeit noch nicht. Bertelsmann plant jedoch, mittelfristig auch ESG-Kennzahlen in das wertorientierte Steuerungssystem einzubeziehen. Risiken Mit den für Bertelsmann relevanten ESG-Prioritäten sind eine Reihe von Risiken verbunden. Diese Risiken können sich aus der eigenen Geschäftstätigkeit oder aus Geschäftsbeziehungen sowohl für das Unternehmen selbst als auch seine Stakeholder sowie das Unternehmensumfeld ergeben. Für die im deutschen HGB definierten nichtfinanziellen Aspekte Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung und Umweltbelange waren im Rahmen der Berichterstattung 2023 keine wesentlichen Risiken erkennbar, die einzeln oder aggregiert sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen haben. Ausführungen zu den relevanten Risiken befinden sich im Abschnitt „Risiko- und Chancenbericht“. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 56

Arbeitnehmerbelange Motivierte Mitarbeiter:innen stellen die wichtigste Ressource für Kreativität und Unternehmertum und damit den Unternehmenserfolg von Bertelsmann dar. Auf diesem – in der Unternehmensverfassung und den Bertelsmann Essentials fußen die Vorstandsrichtlinien zur Personalarbeit. Ergänzende Regelungen werden durch den Bertelsmann Code of Conduct getroffen. festgeschriebenen – Selbstverständnis Verantwortlich für Arbeitnehmerbelange ist der Personalvorstand von Bertelsmann. Zu seinen wesentlichen konzernweiten Aufgabenschwerpunkten gehören die Festlegung der strategischen HR-Agenda, die Ausrichtung der Top-Führungskräfte- und Talententwicklung auf die strategischen Wachstumsprioritäten des Konzerns, die Ausgestaltung der „Workforce Transformation“ durch zielgerichtete Lernangebote der Bertelsmann University, der Ausbau von „Digital HR“ sowie die Weiterentwicklung von Corporate Responsibility, ESG-Berichterstattung und Unternehmenskultur. Der Personalvorstand leitet das HR-Committee, das zentrale Gremium der internationalen Personalarbeit bei Bertelsmann. Dessen Mitglieder sind die Personalverantwortlichen der Unternehmensbereiche, die fachlich an den Personalvorstand berichten, sowie die Inhaber:innen von Leitungspositionen der Zentralen Personalabteilung. Faire Arbeitsbedingungen Die Umsetzung der Strategie und die operative Geschäftsverantwortung sind im Sinne des Subsidiaritätsprinzips weitgehend in die Unternehmensbereiche und Firmen delegiert. Vor diesem Hintergrund sieht es Bertelsmann als seine Verantwortung, faire Arbeitsbedingungen und ein gesundes, sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen zu gewährleisten. In Bezug auf die Geschäftspartner von Bertelsmann formuliert der Supplier Code of Conduct den Anspruch, dass diese sich an die gesetzlichen Regelungen zur Schaffung fairer Arbeitsbedingungen halten und Rahmenbedingungen vorgeben, die es ihren Mitarbeiter:innen ermöglichen, Themen offen und ohne Sorge vor Repressalien anzusprechen. fairer Arbeitsbedingungen. Das Vergütungsthemen sind bei Bertelsmann Vergütungssystem soll dabei eine markt-, leistungsgerechte Entlohnung unter Berücksichtigung geschäftsspezifischer Besonderheiten gewährleisten. In zahlreichen in- und ausländischen Tochtergesellschaften bestehen nach lokalen Anforderungen ausgestaltete betriebliche bzw. divisionale Erfolgs- und Gewinnbeteiligungsmodelle. Im Jahr 2023 wurden weltweit insgesamt 63 Mio. € an Erfolgs- und Gewinnbeteiligungen für das Vorjahr ausgeschüttet. integraler Bestandteil funktions- und in die Ausgestaltung Der kontinuierliche Dialog zwischen Mitarbeiter:innen und Unternehmensführung bei Bertelsmann stellt einen weiteren Bestandteil fairer Arbeitsbedingungen dar. Mitarbeiter:innen sind über Personalgespräche (unter anderem Leistungs- und Entwicklungsdialog, Zielvereinbarung, Teamgespräch) sowie durch regelmäßig stattfindende Mitarbeitendenbefragungen ihrer Arbeitsbedingungen eingebunden. Obwohl Bertelsmann als Medienunternehmen tendenzgeschützt ist und insofern nicht der gesetzlichen Mitbestimmung im Aufsichtsrat unterliegt, stellt das Unternehmen den Mitarbeiter:innen auf freiwilliger Basis gegenwärtig fünf Sitze im Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA zur Verfügung. Drei Sitze wurden im Jahr 2023 von Betriebsratsmitgliedern deutscher Konzerngesellschaften, ein Sitz von einer Vertreterin der internationalen Arbeitnehmer:innen sowie ein Sitz von der Vorsitzenden der internationalen Führungskräftevertretung gehalten. Zudem verfügen Führungskräfte, Belegschaft, Mitarbeiter:innen mit Behinderung und Auszubildende über verschiedene Dialogformate und Plattformen, um sich auszutauschen, gemeinsame Themen einzubringen. Die Bertelsmann- Konzerndialogkonferenz beispielsweise dient dem Austausch zwischen dem Vorstandsvorsitzenden, dem Personalvorstand von Bertelsmann sowie Konzernbetriebsratsmitgliedern aus den Unternehmensbereichen in Deutschland. ihre Anliegen voranzutreiben und Weitere Elemente des Themas faire Arbeitsbedingungen, wie z. B. Achtung der Menschenrechte; Diversity, Equity & Inclusion; Health & Well-being sowie Lernen, werden an anderen Stellen dieser nichtfinanziellen Erklärung erläutert. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 57

Im Rahmen des Bertelsmann-ESG-Programms wurden strategische Stoßrichtungen faire Arbeitsbedingungen festgelegt und Maßnahmen abgeleitet. Dazu zählen die weitere Entwicklung eines konzernweiten Ansatzes zur Achtung der Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen, die Weiterentwicklung der Erhebungsprozesse zur Identifikation menschenrechtlicher Risiken und der kontinuierliche Wissensaufbau bezüglich dieser Themen. für für Im Jahr 2023 gehörten zu den wichtigsten Maßnahmen die Durchführung der Bertelsmann- Mitarbeitendenbefragung sowie die Verabschiedung einer Policy zu Menschenrechten und fairen Arbeitsbedingungen. Diversity, Equity & Inclusion (DEI) Die Vielfalt der Mitarbeiter:innen ist eine Voraussetzung für Kreativität, Innovation und den nachhaltigen Unternehmenserfolg von Bertelsmann. Diese Überzeugung wird in den Bertelsmann Essentials und in der Bertelsmann DEI Policy zum Ausdruck gebracht. Darin bekräftigt der Bertelsmann-Vorstand seine Absicht, die Vielfalt der Belegschaft auf allen Ebenen und jeder Hinsicht weiter zu steigern sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wertschätzung und Einbindung von Mitarbeiter:innen fördern und Chancengerechtigkeit sicherstellen. in Die DEI-Strategie sowie die DEI-relevanten Inhalte des Bertelsmann-ESG-Programms werden durch die CR-Abteilung mit Unterstützung einer konzernweiten Arbeitsgruppe sowie weiterer Gremien in den Unternehmensbereichen umgesetzt. Der Fokus im Jahr 2023 neben der Förderung von Chancengerechtigkeit und einem folgenden Vielfaltsdimensionen: Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität. Die Unternehmensbereiche setzen darüber hinaus teilweise ergänzende Schwerpunkte. inklusiven Arbeitsumfeld auf den lag Zum 31. Dezember 2023 war die Geschlechterverteilung im Hinblick auf die Gesamtbelegschaft nahezu ausgeglichen und betrug 53 Prozent Frauen (Vj.: 54 Prozent) und 47 Prozent Männer (Vj.: 46 Prozent). Im Group Management Committee waren von 19 Mitgliedern (Vj.: 20) 6 weiblich (Vj.: 7). Der Anteil weiblicher Führungskräfte lag unverändert zum Vorjahr bei 35 Prozent im Top-Management und bei 36 Prozent im Senior-Management (siehe Tabelle). lag der Fokus auf der Überarbeitung der Zielgruppendefinition für das Top-Management und das Senior-Management. Diese überarbeitete Zielgruppe dient als Grundlage für die Berichterstattung ab dem Jahr 2024. In den Talent Pools wurde der angestrebte Frauenanteil von 40 Prozent im Top-Management-Pool sowie 50 Prozent im Senior-Management- und im Career-Development-Pool für die Talent-Pool-Kohorten 2023/2024 erfüllt. Der Fortschritt wird jährlich dem Vorstand und dem Aufsichtsrat zur Kenntnis gebracht. Im Jahr 2023 Frauenanteil im Top-Management und Senior-Management in Prozent Top-Management1, 2 Senior-Management1, 3 1 Das Top-Management und Senior-Management umfasst diejenigen Positionen, die aufgrund ihrer erfolgskritischen Funktion und ihrer strategischen Relevanz für die weitere 2023 35 36 2022 35 36 Transformation des Konzerns und das Erreichen der strategischen Konzernziele von besonderer Bedeutung sind. Die Top-Management-Positionen beinhalten die GMC- Positionen, nicht jedoch die Vorstandspositionen. 2 Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Geschlechtsangabe 2023 (100 %), mit Geschlechtsangabe 2022 (100 %), begrenzte Vergleichbarkeit. 3 Basis: unbefristet und befristet Beschäftigte zum Stichtag 31.12.; mit Geschlechtsangabe 2023 (93 %), mit Geschlechtsangabe 2022 (92 %), begrenzte Vergleichbarkeit. Im Rahmen des Bertelsmann-ESG-Programms wurden strategische Stoßrichtungen zu DEI festgelegt. Diese umfassen die stärkere Einbindung des Vorstands und Top-Managements in das DEI-Engagement, die strategische Weiterentwicklung von Diversity- hin zu „Diversity, Equity & Inclusion“-Management, die Professionalisierung der Governance-Strukturen in den Unternehmensbereichen sowie Bewusstseinsbildung und Kompetenzaufbau. für DEI Im Jahr 2023 wurden vor diesem Hintergrund Maßnahmen fortgeführt, um die Integration von DEI in priorisierten Phasen des Mitarbeiter:innen-Lebenszyklus („Employee Life Cycle“) voranzutreiben. Zudem wurden in den Unternehmensbereichen Ressourcen und Expertise für DEI aufgebaut und entsprechende Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 58

Arbeitsgruppen verstetigt. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und zum Kompetenzaufbau umgesetzt, unter anderem im Zuge des internationalen Bertelsmann-DEI-Monats. Der Bertelsmann-Aktionsplan Inklusion (2019–2024) hat zum Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in den deutschen Bertelsmann-Firmen zu verbessern, und wird jährlich evaluiert. Die mehr als 35 Mitarbeiter:innen-Netzwerke bei Bertelsmann engagieren sich für DEI-Themen in ihrem Unternehmenskontext. Das bereichsübergreifende LGBTIQ+-Mitarbeiter:innen-Netzwerk „be.queer“ hat unter anderem mit Aktivitäten rund um den „Pride Month“ zur Bewusstseinsbildung beigetragen. Die Frauennetzwerke der deutschen Unternehmensbereiche haben ihre Zusammenarbeit intensiviert. Zur Förderung der Netzwerke wurde im Jahr 2023 ein internationales Austauschforum aufgesetzt. Health & Well-being Bertelsmann verfolgt das Ziel, ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld und Rahmenbedingungen zur Vermeidung arbeitsbedingter Krankheitsrisiken zu schaffen. Das Thema wurde im Jahr 2023 vom Bertelsmann-Vorstand als konzernweite ESG-Priorität bestätigt und Health, Safety & Well-being ist Teil der strategischen HR-Agenda des Personalvorstands. Die CR-Abteilung ist für die Entwicklung und Umsetzung der „Health, Safety & Well-being“-Strategie verantwortlich. Gemeinsam mit einer internationalen, bereichsübergreifenden Arbeitsgruppe entwickelt sie den strategischen Rahmen für gesundheitsbezogene Themen. Aufgrund der weiter vorhandenen Corona-Endemie wurden Präventions- und Schutzmaßnahmen fortgeführt. Mitarbeiter:innen wurden weiterhin z. B. kostenlose Tests, Masken und Desinfektionsmittel am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden gemäß den landesspezifischen Empfehlungen Impfungen für Risikogruppen angeboten. Im Bertelsmann-ESG-Programm wurden neben der strategischen und organisatorischen Weiterentwicklung des Themas sowie dem Corona-Krisenmanagement zwei weitere Handlungsfelder festgelegt: einerseits die Befähigung von Führungskräften zur Gestaltung einer gesunden, sicheren Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur sowie andererseits die Unterstützung der Mitarbeiter:innen zur Stärkung ihres gesunden Arbeits- und Lebensstils und ihrer individuellen Resilienz. Im Jahr 2023 wurde die konzernweite Abdeckung mit externen Beratungsangeboten für Mitarbeiter:innen („Employee Assistance Program“) außerhalb von Deutschland weiter vorangetrieben, um Mitarbeiter:innen weltweit Zugang zu betrieblicher Sozialberatung zu gewähren. Darüber hinaus stand die mentale Gesundheit aller Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt weiterer Maßnahmen. Zum einen wurden Analysen der gesundheitsrelevanten Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung mit dem Blick auf mentale Gesundheit in den Unternehmensbereichen angestoßen sowie umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt. Zum anderen wurden sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter:innen mit einer konzernweiten Initiative zur Sensibilisierung für mentale Gesundheit adressiert. Weiterhin wurden Trainings zur Förderung eines gesundheitsorientierten Führungsstils in einigen Unternehmensbereichen sowie eine internationale „Fit for Work“-Aktion durchgeführt. Lernen Bertelsmann verfolgt das Ziel, Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen dazu zu befähigen, sich den Herausforderungen eines sich schnell verändernden Umfelds anzupassen sowie kontinuierlich mit- und voneinander zu lernen. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass einer offenen und experimentierfreudigen Haltung in den Bertelsmann Essentials eine hohe Bedeutung beigemessen wird. „Workforce Transformation“ durch zielgerichtete Lernangebote ist Teil der strategischen HR-Agenda des Personalvorstands. Die Lernstrategie des Konzerns wird durch den Chief Learning Officer verantwortet. Umgesetzt wird sie durch die Bertelsmann University sowie die Bertelsmann-Berufsschule in Deutschland. Das HR-Committee stimmt sich in den regelmäßig dazu ab und unterstützt die Umsetzung der Lernstrategie Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 59

Unternehmensbereichen. Darüber divisionalen Weiterbildungsinitiativen ergänzt. Mitarbeiter:innen weltweit erhalten damit zentrale und bereichsspezifische Lernangebote sowie freien Zugang zu mehr als 15.000 Onlinekursen von LinkedIn Learning. die Umsetzung mit hinaus wird eigenen Im Rahmen des Bertelsmann-ESG-Programms wurden strategische Stoßrichtungen zum Thema Lernen festgelegt. Hierzu gehören die Entwicklung eines Re- und Upskilling-Ansatzes, die Befähigung und Vernetzung von Führungskräften zur zukunftsorientierten Gestaltung der Bertelsmann-Transformation, der Ausbau von Angeboten zu geschäftskritischen Kompetenzen für Mitarbeiter:innen (z. B. Tech & Data) sowie die Förderung der Lernkultur. Im Jahr 2023 wurden dazu verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Zur Identifikation und Schließung von Qualifikationslücken wurde die regelmäßige Berichterstattung zu erfolgskritischen Tech-&-Data-Rollen fortgeführt und um eine Bedarfsabfrage in Bezug auf notwendige Fähigkeiten zu Künstlicher Intelligenz ergänzt. Zur Befähigung und Vernetzung von Top-Führungskräften von Bertelsmann wurden neben der digitalen Programmserie „BeReady“ beispielsweise die Strategieprogramme „Managing Strategy for Action“ an der Harvard Business School und „Leading Transformation and Disruption“ an der Stanford University durchgeführt. Im Rahmen der neuen dreijährigen Bertelsmann-Tech-&-Data-Scholarship-Initiative mit mehr als 50.000 Plätzen wurden sowohl das Udacity-Technologie-Stipendienprogramm „Next Generation Tech Booster“ für Externe als auch das „Employee Scholarship“-Programm mit Udacity, Coursera und Harvard Online für Bertelsmann-Mitarbeiter:innen mit der ersten Runde abgeschlossen. Beide Programme gingen in die zweite Runde. Darüber hinaus fanden zur Förderung der Lernkultur beispielsweise das digitale Peer-to- Peer-Lernformat „Your Campus“ sowie zur Förderung der Lernfähigkeit das Lernformat „Your Growth Booster“ statt. Sozialbelange Kreative/journalistische Unabhängigkeit & freie Meinungsäußerung Freies und kritisches Denken sowie der Austausch unterschiedlicher Meinungen sind Voraussetzungen für Kreativität. Bertelsmann steht in Bezug auf seine Inhaltegeschäfte für redaktionelle und journalistische Unabhängigkeit sowie für Presse- und künstlerische Freiheit. Diese Grundprinzipien der Inhaltegeschäfte sind im Bertelsmann Code of Conduct festgeschrieben. Das Unternehmen veröffentlicht eine Vielzahl an Meinungen und Positionen. Das Ziel von Bertelsmann ist es, diese kreative/journalistische Unabhängigkeit in zwei Richtungen zu gewährleisten. Im Innenverhältnis gilt, dass die Geschäftsführungen die Entscheidungen von Künstler:innen, Autor:innen, Redakteur:innen sowie Programmverantwortlichen weder beeinflussen noch diese in ihrer Freiheit einschränken. Nach außen gilt sowohl für die Inhalteverantwortlichen als auch für die Geschäftsführungen, bestehende Regeln zur Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten einzuhalten sowie in der Berichterstattung politischer oder wirtschaftlicher Einflussnahme nicht nachzugeben. Gemäß dem Bertelsmann-„Chefredakteursprinzip“ obliegen redaktionelle Entscheidungen allein den Inhalteverantwortlichen. In der bereichsübergreifenden Arbeitsgruppe „Pressefreiheit“ kommen Vertreter:innen der Bertelsmann- Unternehmensbereiche mit Inhaltebezug – RTL Group, Penguin Random House und BMG – zusammen, um Fragen aus diesem Themenfeld zu diskutieren und Informationen, aktuelle Herausforderungen und Best Practices auszutauschen. Journalist:innen, Im Rahmen des Bertelsmann-ESG-Programms wurden strategische Stoßrichtungen zum Thema kreative/ journalistische Unabhängigkeit festgelegt. Hierzu zählen die Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit von hochwertigen Nachrichtenberichterstattung und die Schaffung eines Umfelds, das kreative/journalistische Unabhängigkeit fördert sowie die Vielfalt von Perspektiven und die Verschiedenheit von Menschen und ihren Meinungen, Ideen und Erzählungen abbildet. kontinuierliche Weiterentwicklung qualitativ die einer Im Jahr 2023 setzten die Sender der RTL Group ihre umfangreiche Berichterstattung zum Krieg in der Ukraine fort – verbunden mit großen Anstrengungen hinsichtlich des Schutzes der Reporter:innen vor Ort in der Ukraine und in Russland. Vor dem Hintergrund des Kriegsgeschehens in Israel und dem Gaza-Streifen Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 60

wurden zudem umgehend umfassende Programmänderungen und Sonderberichterstattungen zur Lage vor Ort initiiert. Darüber hinaus beschäftigte sich die Arbeitsgruppe „Pressefreiheit“ im Jahr 2023 unter anderem mit dem Thema „Cancel Culture“ sowie mit dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Journalismus und Pressefreiheit. Inhalteverantwortung internationaler Ebene Inhalteverantwortung bei Bertelsmann heißt, die Wirkung der Erstellung und Verbreitung von Inhalten zu bedenken, um die Rechte und Interessen der Mediennutzer:innen, Kund:innen und Dritter bestmöglich zu schützen. Übergeordnete medienethische Prinzipien und Grundsätze sind durch Presse-, Rundfunk- und Multimediagesetze auf nationaler und festgelegt. Sie werden durch Selbstverpflichtungen zu externen Leitlinien, z. B. zu Ethikkodizes nationaler Presseräte, sowie unternehmensintern durch den Bertelsmann Code of Conduct ergänzt. Demzufolge verpflichten sich die Inhalteverantwortlichen bei Bertelsmann unter anderem „zur Achtung der Privatsphäre sowie zum korrekten und verantwortungsvollen Umgang mit Informationen, Meinungen und Bildern“. Daraus resultiert der Anspruch auf sorgfältige Recherche, qualitativ hochwertige Berichterstattung und Transparenz bei Fehlern, denn gründliches journalistisches Handwerk ist angesichts von Online-Desinformationen („Fake News“) und Künstlicher Intelligenz wichtiger denn je. Bereichsübergreifende Verifizierungsteams tragen mit ihrer Expertise dazu bei, authentische von manipulierten oder von aus dem Kontext gerissenen Fotos und Videos zu unterscheiden. Darüber hinaus ist das Thema Inhalteverantwortung in verschiedener Hinsicht auf Unternehmensbereichs-, Firmen- und Redaktionsebene verankert. Gemäß dem „Chefredakteursprinzip“ obliegt die Verantwortung für Medieninhalte allein den Verantwortlichen in den Redaktionen und Kreativabteilungen. Eine besondere Verantwortung bei der Erstellung und Verbreitung von Inhalten besteht Kindern und Jugendlichen gegenüber, die ihre Lebenswelt als „Digital Natives“ erfahren. Im Bereich Jugendmedienschutz werden, in Übereinstimmung mit nach Medium und Region unterschiedlichen Auflagen, Inhalte daraufhin überprüft, ob sie die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen beeinträchtigen könnten. Wird eine solche Wirkung vermutet, treten verschiedene Beschränkungen in Kraft, z. B. Sendezeitbeschränkungen oder Inhalte- die Unternehmensbereiche und Firmen dabei teilweise über Regulierungen hinaus, die auf EU- und nationaler Ebene insbesondere im Bereich der audiovisuellen Medien bestehen. Zudem engagieren sich Bertelsmann- Firmen kontinuierlich in Kinder- und Jugendmedienschutzorganisationen. bzw. Produktkennzeichnungen. Durch freiwillige Kennzeichensysteme gehen des Bertelsmann-ESG-Programms wurden Im Rahmen zur Inhalteverantwortung festgelegt. Dazu gehören z. B. der Ausbau der Berichterstattung zu gesellschaftspolitischen Themen, die Sicherstellung eines im Streaming- und Digitalangebot sowie die Entwicklung von publizistischen Leitlinien zur Veröffentlichung von Inhalten. Zudem wurden branchenübergreifende Partnerschaften zu sozialen Themen mit Künstler:innen ausgebaut. lückenlosen Jugendmedienschutzes strategische Stoßrichtungen Im Jahr 2023 wurde durch zahlreiche Sondersendungen sowie neue Formate in den Magazinen von RTL Deutschland das Thema „Lebenshilfe“ deutlich ausgeweitet. Hierzu zählten unter anderem Gesundheitssprechstunden und Wirtschaftsberichterstattung für weibliche Zielgruppen. Bei seiner zweiten „Woche der Vielfalt“ stellte RTL Deutschland das Thema Inklusion in den Mittelpunkt seiner Inhalteangebote. In einer weiteren Themenwoche widmete sich RTL Deutschland medienübergreifend dem Thema „Packen wir’s an – für bewusstes Kaufen“. Darüber hinaus fand umfangreiche Berichterstattung zum Thema Behindertensport in Deutschland und Frankreich statt: Als Partner der Medienallianz der Special Olympics berichtete RTL Deutschland über das weltweit größte inklusive Sportevent in Berlin. In Frankreich nahm die Groupe M6 an der landesweiten Initiative „Jouons Ensemble“ (deutsch: „Lasst uns gemeinsam spielen“) der französischen Medienaufsicht Arcom teil. Eine weitere Maßnahme umfasste die Überarbeitung der bestehenden „Journalistischen Leitlinien“ – des internen Orientierungsrahmens für redaktionell Arbeitende – in Bezug auf neue Anforderungen unter anderem im Bereich crossmediale Produktion, Social-Media- Aktivitäten von Journalist:innen sowie Künstliche Intelligenz. Des Weiteren begleitete UFA die zweimonatige Arktisexpedition zur Dokumentation „Arcwatch – Hoffnung im Eis“, die die Fortsetzung der preisgekrönten Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 61

Dokumentation „Expedition Arktis“ darstellt und sich mit den Folgen des Klimawandels in der Arktis beschäftigt. Achtung der Menschenrechte Bertelsmann bekennt sich zur Achtung und zum Schutz der Menschenrechte im Unternehmen und in seinen Lieferketten. Diese Haltung ist im Code of Conduct und in der Bertelsmann-Grundsatzerklärung verankert und wird durch die Selbstverpflichtung zu externen Leitlinien, wie z. B. den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie den „Free & Equal“-Standards der Vereinten Nationen oder den OECD- Leitsätzen für multinationale Unternehmen, zum Ausdruck gebracht. Ziel ist es, die Risiken von Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung weitestgehend zu minimieren. Zur Sicherstellung der Compliance hat der Bertelsmann-Vorstand ein Integrity-&-Compliance-Programm etabliert und ein Corporate Compliance Committee (CCC) berufen. Das CCC erstattet dem Bertelsmann- Vorstand sowie dem Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats jährlich einen Compliance-Bericht. Vorsitzender des CCC ist der Leiter der Konzernrechtsabteilung. Er übt ebenfalls die Rolle des Bertelsmann- Menschenrechtsbeauftragten aus. Für die Umsetzung des Themas „Compliance“ in der Organisation ist die Abteilung Integrity & Compliance (I&C) zuständig, die organisatorisch dem CCC unterstellt ist. I&C unterstützt das CCC bei der Erfüllung seiner Aufgaben und bringt Vorschläge zu erforderlichen Verbesserungen des I&C, die Mitarbeiter:innen über die wesentlichen gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien, einschließlich solcher zur Achtung der Menschenrechte, zu informieren. I&C koordiniert die Zusammenarbeit mit der RTL Group, Afya und Alliant (sowie Majorel bis zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung), die jeweils über separate Compliance-Organisationen verfügen. Integrity-&-Compliance-Programms ein. Es ist die Aufgabe von Bertelsmann verpflichtet sich, die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten in seinen Lieferketten zu erfüllen. Die Einhaltung der Menschenrechte durch Geschäftspartner ist durch den Supplier Code of Conduct ausdrücklich festgeschrieben. Dazu gehören beispielsweise das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, die Bekräftigung des Rechts auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sowie das Verbot von Diskriminierung und Einschüchterung. Im Jahr 2023 wurde ein neues Supply-Chain-Screening-Tool eingeführt. Bertelsmann analysiert damit seine Zulieferer im Hinblick auf Menschenrechts- und Umweltrisiken anhand von gesetzlich vorgegebenen Kriterien (z. B. Länder, Branchen und potenzieller Einfluss von Bertelsmann auf Zulieferer). Sobald ein Risiko erkannt wird, werden Maßnahmen ergriffen, um die Risiken zu minimieren oder bereits eingetretene Verstöße abzustellen. Zur Supply Chain Due Diligence finden Schulungen statt und werden Orientierungshilfen angeboten. In Bezug auf die Geschäftspartner legt der Supplier Code of Conduct fest, dass Bertelsmann keinerlei diskriminierendes Verhalten aus unter ein Diskriminierungsverbot fallenden Gründen duldet. Tatsächliche und/oder vermutete Verstöße gegen die darin genannten Prinzipien können bei Bertelsmann durch Mitarbeiter:innen und durch Dritte über die Meldewege des bestehenden Compliance-Management-Systems angegeben werden. Jeder Hinweis auf einen potenziellen Compliance-Verstoß wird nach einem festgelegten Verfahren gemäß der Vorstandsrichtlinie zum Umgang mit Hinweisen auf Compliance-Verstöße bearbeitet. Bei ausreichender Beweislage wird eine Untersuchung eingeleitet mit dem Ziel, jeden Fall vollständig aufzuklären. Erfährt Bertelsmann von tatsächlichen und/oder vermuteten Menschenrechtsverletzungen bei Zulieferern, tritt das Unternehmen mit den verantwortlichen Akteur:innen in den Dialog und fordert angemessene Abhilfemaßnahmen. Die für alle Mitarbeiter:innen verpflichtende Code-of-Conduct-Schulung stärkt das grundsätzliche Verständnis unter anderem zum Thema „Menschenrechte“, sensibilisiert zum Thema „Antidiskriminierung“ und weist die Mitarbeiter:innen auf ihre Rechte und Pflichten hin. Zur Auffrischung des vorhandenen Wissens wurde allen Mitarbeiter:innen, die schon eine Code-of-Conduct-Schulung absolviert hatten, im Jahr 2023 eine ebenfalls verpflichtende Auffrischungsschulung zugewiesen. An deutschen Standorten stehen zusätzlich Ansprechpartner:innen für das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zur Verfügung. Diesbezüglich wurden Mitarbeiter:innen über ihre Rechte informiert. Sowohl Bertelsmann als auch einzelne Tochtergesellschaften veröffentlichten im Jahr 2023 Selbsterklärungen gemäß dem UK Modern Slavery Act, die alle Formen moderner Sklaverei, von Zwangs- und Kinderarbeit sowie von Ausbeutung und Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 62

Diskriminierung verurteilen und Maßnahmen zur Vermeidung dieser Menschenrechtsverletzungen aufführen. Darüber hinaus wurden der neue Supplier Code of Conduct zur Erfüllung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten in den Lieferketten sowie die neue Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte veröffentlicht. Bekämpfung von Korruption und Bestechung Bertelsmann setzt sich aktiv für die Bekämpfung von Korruption ein. Als Teilnehmer am Global Compact der Vereinten Nationen verpflichtet sich das Unternehmen unter anderem dazu, gegen alle Arten der Korruption vorzugehen. Die effektive Korruptionsbekämpfung innerhalb der Organisation ist eine wesentliche Vorstandspriorität bei Bertelsmann. Ziel ist es, das Korruptionsrisiko weitestgehend zu minimieren. Die dem Corporate Compliance Committee unterstellte Abteilung Integrity & Compliance entwickelt das Thema Korruptionsprävention im Konzern stetig weiter. Sowohl der Bertelsmann Code of Conduct als auch die Vorstandsrichtlinie „Antikorruption und Integrität“ verbieten ausdrücklich jegliche Form von Korruption und Bestechung. Dieses Verbot gilt auch für alle Dritten, die für, gemeinsam mit oder im Namen von Bertelsmann tätig werden, wie im Supplier Code of Conduct festgeschrieben. Neben Anweisungen für den Umgang mit Amtsträger:innen und Leitlinien für das Gewähren oder Annehmen von Zuwendungen im Rahmen von Geschäftsbeziehungen legt die Vorstandsrichtlinie „Antikorruption und Integrität“ angemessene Due-Diligence-Prozesse für die Beauftragung von Dritten fest. Eine Due-Diligence-Prüfung erfolgt individuellem Risikoprofil durch eine entsprechende Risikoklassifizierung. Das allgemeine Geschäftspartner- und Lieferkettenrisiko wird jährlich anlässlich der Bertelsmann-Compliance-Risikoanalyse die Vorstandsrichtlinie „Antikorruption und Integrität“ Wege, um vermutete Verstöße zu melden und weitergehende Beratung zu erhalten, sowie weitere Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle. Die Vorstandsrichtlinie zum Umgang mit Hinweisen auf Compliance-Verstöße verankert eine Meldepflicht an das Bertelsmann Corporate Center für den Fall des Vorliegens objektiver Anhaltspunkte unter anderem für Verstöße gegen das Korruptionsverbot. beurteilt. Außerdem je nach beschreibt Zu den wichtigsten Maßnahmen zählte im Jahr 2023 die Einführung der für einen ausgewählten Nominierungskreis verpflichtenden neuen Online-Compliance-Schulung zum Thema „Schutz vor Korruption“. Ziel dieser Schulung ist es, einen Überblick über geltendes Recht und interne Richtlinien zum Schutz vor Korruption zu vermitteln. Mitarbeiter:innen werden über ihre Verantwortung, Rechte und Pflichten aufgeklärt und erhalten Hinweise, wie Verstöße gegen anwendbare Vorschriften vermieden werden können. Groupe M6, Afya und Alliant verfügen über eigenständige Schulungsprogramme. Umweltbelange Bertelsmann strebt an, bis 2030 klimaneutral zu werden. Das Umweltmanagement des Unternehmens basiert auf der Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ und dem Bertelsmann-ESG-Programm. Darüber hinaus bilden Leitlinien, z. B. für Energie- und Papierbeschaffung, den Rahmen für Umwelt- und Klimaschutz. Die Klimastrategie „Bertelsmann Klimaneutral 2030“ priorisiert Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion von Emissionen vor der Kompensation verbleibender Emissionen. Treibhausgasemissionen, die an den eigenen Standorten, durch Geschäftsreisen der Mitarbeiter:innen und die Herstellung der eigenen Produkte entstehen, sollen bis 2030 deutlich reduziert und verbleibende Emissionen ausgeglichen werden. Das Konzernziel, die bilanzierten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren, wurde durch die „Science Based Targets initiative“ (SBTi) validiert und steht gemäß SBTi im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Auf Grundlage der Klimastrategie wurden eigene Ziele für Unternehmensbereiche von Bertelsmann abgeleitet und relevante Maßnahmen identifiziert. Die bereichsspezifische Zielerreichung wird im Rahmen jährlich stattfindender Strategiesitzungen des Konzernvorstands mit den Geschäftsleitungen der Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 63

Unternehmensbereiche diskutiert. Für die bereichsübergreifende Koordination und den Austausch zu Umweltthemen dient die „be green“-Arbeitsgruppe mit Vertreter:innen aus den Unternehmensbereichen. Im Jahr 2023 lagen die Schwerpunkte der Zusammenarbeit auf der Umsetzung der strategischen Stoßrichtungen des Bertelsmann-ESG-Programms. Dies umfasste insbesondere die Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung des Ziels, 100 Prozent des eingekauften Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen, die Erarbeitung einer neuen, umfassenden Bertelsmann-Umwelt-Policy sowie die Weiterentwicklung der konzernweiten Umweltberichterstattung. Im Rahmen der jährlichen Umweltdatenerhebung an den Unternehmensstandorten weltweit werden Daten zu Energie- und Treibstoffverbräuchen, zu beschafften Materialien und Dienstleistungen sowie zur Mobilität und IT-Ausstattung der Mitarbeiter:innen erhoben. Aus diesen Daten werden über die konzernweit eingesetzte IT-Plattform green.screen die Treibhausgasemissionen quantifiziert und in Umweltbilanzen auf Standort-, Bereichs- und Firmenebene dargestellt. Die Umweltkennzahlen unterstützen die Verantwortlichen auf den unterschiedlichen Ebenen des Konzerns bei der Bewertung von Chancen und Risiken sowie bei der Berichterstattung an Geschäftspartner. Darüber hinaus werden sie als Informationsbasis für ESG-Ratings genutzt. Für das Berichtsjahr 2023 konnte erstmals der eingekaufte Strom nahezu vollständig aus erneuerbaren Quellen bezogen werden. Damit lag der Ökostromanteil am Strombezug bei allen berichteten Standorten mit einem Stromverbrauch von mehr als 100 Megawattstunden bei 99 Prozent (Vj.: 76 Prozent). Die fortlaufende Umstellung auf erneuerbare Energien unter Verwendung von Herkunftsnachweisen an den eigenen Standorten sowie die trugen wesentlich zu sinkenden Treibhausgas(THG)-Emissionen (Scope 1 und 2 kombiniert, gemessen in Kohlendioxidäquivalenten CO2e) bei. Die Summe der bilanzierten direkten (Scope 1) und energiebedingten indirekten (Scope 2) Treibhausgasemissionen belief sich im Jahr 2023 auf 165.900 Tonnen CO2e. Der CO2-Ausstoß von Bertelsmann betrug 8,2 Tonnen CO2e pro 1 Mio. € Umsatz (Scope 1 und 2, Vj.: 12,9 Tonnen CO2e pro 1 Mio. € Umsatz). rückläufige Entwicklung des Tiefdrucks Umweltkennzahlen Ökostromanteil am Strombezug in Prozent (bei berichteten Standorten mit einem Stromverbrauch von mehr als 100 Megawattstunden) THG-Emissionen in Tonnen CO2e Scope 1 und 2 (kombiniert) THG-Emissionen in Tonnen CO2e Scope 1 und 2 (kombiniert) pro 1 Mio. € Umsatz 2023 99 165.900 8,2 2022 76 261.800 12,9 EU-Taxonomie Die EU-Kommission hat mit der Verordnung 2020/852 (im Folgenden „EU-Taxonomie“) beschrieben, was als eine „ökologisch nachhaltige Tätigkeit“ gilt und anhand welcher Kriterien die Einstufung einer Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig erfolgt. Für die Umweltziele 1 „Klimaschutz“ und 2 „Anpassung an den Klimawandel“ umfasst die Berichterstattung zur EU-Taxonomie Angaben zum taxonomiefähigen und taxonomiekonformen Anteil der Wirtschaftstätigkeiten an Umsatzerlösen, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx). Für das Jahr 2023 umfasst die Berichtspflicht erstmals auch den taxonomiefähigen Anteil an Umsatzerlösen, Investitionsausgaben und Betriebsausgaben in Bezug auf die weiteren Umweltziele (3 „Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen“, 4 „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“, 5 „Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung“ und 6 „Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme“). Wirtschaftstätigkeiten gelten als taxonomiefähig, wenn sie in der EU-Taxonomie aufgeführt sind. Sie gelten als taxonomiekonform, wenn sie (a) einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung eines oder mehrerer Umweltziele leisten („substantial contribution“), (b) nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der weiteren Umweltziele führen („do no significant harm“, DNSH) sowie (c) unter Einhaltung von Mindeststandards für Arbeits- und Menschenrechte („minimum safeguards“) erfolgen. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 64

Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das mit einer Vielzahl von Geschäftsmodellen in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist (siehe Abschnitt „Unternehmensprofil“). Auf dieser Basis identifizierte Bertelsmann die taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten. Die Analyse erfolgt auf Konzernebene gemeinsam mit den Unternehmensbereichen, um die Vollständigkeit der taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten sicherzustellen. Im Jahr 2023 führte Bertelsmann erstmals eine Analyse seiner taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten in Bezug auf die zuvor genannten weiteren Umweltziele 3 bis 6 durch. Darüber hinaus analysierte Bertelsmann die Taxonomiekriterien zur Bestimmung der Taxonomiekonformität für die ersten beiden Umweltziele. Die Delegierte Verordnung 2022/1214 (im Folgenden „Complementary Climate Delegated Act“) der EU- Kommission in Bezug auf einzelne Wirtschaftstätigkeiten in bestimmten Energiesektoren wurde von Bertelsmann im Hinblick auf ihre Anwendung überprüft. Bertelsmann betreibt Blockheizkraftwerke zur Stromerzeugung für überwiegend interne Zwecke. Die im Zusammenhang mit diesen Blockheizkraftwerken entstandenen Umsatzerlöse, für Bertelsmann unwesentlich. Darüber hinaus sind nach Auffassung von Bertelsmann die im Anhang XII des Complementary Climate Delegated Act beschriebenen Wirtschaftstätigkeiten nicht deckungsgleich mit den Wirtschaftstätigkeiten von Bertelsmann, die im Zusammenhang mit den Blockheizkraftwerken stehen. Investitionsausgaben und Betriebsausgaben sind im Hinblick auf ihre Taxonomiefähigkeit: folgenden Wirtschaftstätigkeiten Taxonomiefähigkeit In Bezug auf das Umweltziel „Klimaschutz“ berichtet Bertelsmann über Umsatzerlöse der Wirtschaftstätigkeiten „8.1. Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten“ sowie „8.2. Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen“ des Unternehmensbereichs Arvato Group. Bezüglich des Umweltziels „Anpassung an den Klimawandel“ analysierte Bertelsmann darüber hinaus die „8.3. Rundfunktätigkeiten“, „11. Erziehung und Unterricht“ sowie „13.3. Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik“. Diese Wirtschaftstätigkeiten stellen eine angepasste ermöglichende Tätigkeit („adapted enabling activity“) im Sinne der EU-Taxonomie dar und betreffen die Unternehmensbereiche RTL Group, BMG und Bertelsmann Education Group. Gemäß Vorgaben der Bekanntmachungen („Commission Notices“) der EU-Kommission zu Auslegungsfragen der EU-Taxonomie ist für solche ermöglichenden Tätigkeiten eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung Voraussetzung, um Umsatzerlöse, taxonomiefähig auszuweisen. Da eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung für diese Wirtschaftstätigkeiten nicht durchgeführt wurde, weist Bertelsmann keine taxonomiefähigen Umsatzerlöse, Investitionsausgaben und Betriebsausgaben in Bezug auf das Umweltziel „Anpassung an den Klimawandel“ aus. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Die Analyse der für die Umweltziele 3 bis 6 in der EU-Taxonomie aufgeführten Wirtschaftstätigkeiten zusätzlichen Wirtschaftstätigkeiten. Im Rahmen der Angaben über Investitionsausgaben berichtet Bertelsmann weitere Wirtschaftstätigkeiten, die dem Abschnitt „EU-Taxonomie-Kennzahlen“ entnommen werden können. Investitionsausgaben und Betriebsausgaben als ergab keine für Bertelsmann relevanten Taxonomiekonformität Bertelsmann weist für das Jahr 2023 keine taxonomiekonformen Umsatzerlöse, Investitionsausgaben und Betriebsausgaben in Bezug auf die Umweltziele 1 „Klimaschutz“ und 2 „Anpassung an den Klimawandel“ aus. Die technischen Bewertungskriterien für einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung dieser beiden Umweltziele bzw. die DNSH-Kriterien aus der Anlage A zum Anhang I bzw. Anhang II der EU-Taxonomie werden für die relevanten Wirtschaftstätigkeiten von Bertelsmann nicht erfüllt. Vor dem Hintergrund einer notwendigen kumulativen Einhaltung der Anforderungen der technischen Bewertungskriterien für einen wesentlichen Beitrag, der DNSH-Kriterien sowie der Einhaltung der für Taxonomiekonformität wurde nicht weiter überprüft, ob weitere Taxonomiekriterien erfüllt werden. „minimum safeguards“ EU-Taxonomie-Kennzahlen Die Berichterstattung erfolgt anhand der in Artikel 8 der EU-Taxonomie definierten Kennzahlen für taxonomiefähige Umsatzerlöse, Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx). Sofern Umsatzerlöse, im Zusammenhang mit einer Wirtschaftstätigkeit mehr als einem Umweltziel zugeordnet werden können, erfolgt eine vollständige Zuordnung zum Umweltziel „Klimaschutz“, um Doppelerfassungen zu vermeiden. Die Ermittlung der Investitionsausgaben oder Betriebsausgaben Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 65

Kennzahlen für taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten erfolgte unter Beachtung der von der EU-Kommission bisher veröffentlichten FAQ-Dokumente sowie der IDW(Institut der Wirtschaftsprüfer)-Veröffentlichung „Besonderheiten bei der Berichterstattung nach Artikel 8 der Taxonomie-Verordnung“, die Auslegungsfragen in Bezug auf die EU-Taxonomie adressieren. Umsatzerlöse: Grundlage ausgewiesenen Umsatzerlöse. für die Umsatzerlöse sind die nach IFRS 15 im Konzernabschluss investiert Bertelsmann IAS 16 und Leasingverhältnisse gemäß CapEx: Die Investitionsausgaben umfassen die Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten gemäß IAS 38, Sachanlagen gemäß IFRS 16. Neben den Investitionsausgaben in Musik-, Film- und Übertragungsrechte bei der RTL Group und BMG sowie Investitionsausgaben in immaterielle Vermögenswerte der Bertelsmann Education Group insbesondere für Online-Weiterbildung in die Modernisierung und die Verbesserung der Energieeffizienz an seinen Standorten. In diesem Zusammenhang erfolgten z. B. Investitionsausgaben in Photovoltaikanlagen. Die taxonomiefähigen Investitionsausgaben betrugen 282 Mio. € im Jahr 2023. Hierbei handelte es sich insbesondere um Investitionen in Rechenzentren in Höhe von 38 Mio. €, Zugänge aus Leasingverhältnissen von Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten in Höhe von 194 Mio. €, den Erwerb von Gebäuden in Höhe von 9 Mio. € sowie den Neubau von Gebäuden in Höhe von 16 Mio. €. Für das Jahr 2023 weist Bertelsmann keine Investitionsausgaben als taxonomiekonform aus. Die Gesamtinvestitionsausgaben können wie folgt den folgenden Abschnitten des Konzernanhangs entnommen werden: • Textziffer 9 „Immaterielle Vermögenswerte“: „Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse“ sowie „Sonstige Zugänge“ in „Sonstige immaterielle Vermögenswerte“ • Textziffer 10 „Sachanlagen und Nutzungsrechte“: „Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse“ sowie „Sonstige Zugänge“ in „Sachanlagen“ sowie „Zugänge“ aus „Veränderung der Nutzungsrechte“ OpEx: Betriebsausgaben im Sinne der EU-Taxonomie umfassen operative Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen (inklusive Wartungsaufwendungen für taxonomiefähige Software) sowie Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen. Sonstige Ausgaben im Zusammenhang mit dem täglichen Betrieb von Sachanlagen sind in den Betriebsausgaben nicht enthalten. Die Aufwendungen aus operativen Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen sowie kurzfristigen Leasingverhältnissen betrugen im Jahr 2023 276 Mio. € (OpEx-Nenner gemäß der EU-Taxonomie). Die im Sinne der EU-Taxonomie definierten Betriebsausgaben im Verhältnis zu den operativen Gesamtaufwendungen (Material-, Honorar-, Lizenz- und Personalaufwand sowie sonstige betriebliche Aufwendungen) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einen unwesentlichen Anteil (1,5 Prozent). Aus diesem Grund verzichtet Bertelsmann auf die Ermittlung des OpEx-Zählers, da die Betriebsausgaben im Sinne der EU-Taxonomie nicht wesentlich für die Geschäftsmodelle des Unternehmens sind. In Anwendung der Befreiungsoption der EU-Kommission (Second Commission Notice vom 19. Dezember 2022) berichtet Bertelsmann daher taxonomiefähige Betriebsausgaben von 0 Mio. € bzw. 0 Prozent. für das Jahr 2023 haben Die Tabellen im folgenden Abschnitt geben einen Überblick über die berichtspflichtigen EU-Taxonomie- Kennzahlen für das Jahr 2023. Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 66

Kennzahlen gemäß EU-Taxonomie Umsatzerlöse Geschäftsjahr 2023 Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien (keine erhebliche Beeinträchtigung) Wirtschaftstätigkeiten Code Umsatz- erlöse Umsatz- anteil, 2023 in Mio. € in % Klima- schutz J; N; N/ EL 1, 2 An- passung an den Klima- wandel J; N; N/ EL 1, 2 Wasser J; N; N/ EL 1, 2 Umwelt- ver- schmut- zung J; N; N/ EL 1, 2 Kreis- laufwirt- schaft J; N; N/ EL 1, 2 Biolo- gische Vielfalt J; N; N/ EL 1, 2 Klima- schutz J/N An- passung an den Klima- wandel J/N Umwelt- ver- schmut- zung Kreis- laufwirt- schaft J/N TJ/N Biolo- gische Vielfalt J/N Wasser J/N A. Taxonomiefähige Tätigkeiten A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) davon ermöglichende Tätigkeiten 0 0 davon Übergangstätigkeiten 0 0 0 0 A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) CCM 8.1 Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgas- emissionen Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) A. Umsatz taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1+A.2) CCM 8.2 161 11 172 172 1 0 1 1 EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Anteil taxonomie- konformer (A.1.) oder taxonomie- fähiger (A.2.) Umsatz, 2022 Kate- gorie ermög- lichende Tätigkeit Kate- gorie Über- gangs- tätigkeit Mindest- schutz J/N % T T E E 0 0 0 1 0 1 1 B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten Gesamt (A+B) 19.997 20.169 99 100 1 J – Ja, taxonomiefähige und mit dem relevanten Umweltziel taxonomiekonforme Tätigkeit, N – Nein, taxonomiefähige, aber mit dem relevanten Umweltziel nicht taxonomiekonforme Tätigkeit, N/EL – „Not eligible“, für das jeweilige Umweltziel nicht taxonomiefähige Tätigkeit. 2 Taxonomiefähigkeit und -konformität je Umweltziel: Umweltziele Klimaschutz: CCM (Climate Change Mitigation) Anpassung an den Klimawandel: CCA (Climate Change Adaptation) Wasser- und Meeresressourcen: WTR (Water and Marine Resources) Kreislaufwirtschaft: CE (Circular Economy) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung: PPC (Pollution Prevention and Control) Biologische Vielfalt und Ökosysteme: BIO (Biodiversity and ecosystems) Umsatzanteil/Gesamtumsatz Taxonomiekonform je Ziel 0% 0% 0% 0% 0% 0% Taxonomiefähig je Ziel 1% 0% 0% 0% 0% 0% Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 67

Investitionsausgaben Geschäftsjahr 2023 Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien (keine erhebliche Beeinträchtigung) Wirtschaftstätigkeiten Code CapEx CapEx- Anteil, 2023 in Mio. € in % An- passung an den Klima- wandel J; N; N/ EL 1, 2 Wasser J; N; N/ EL 1, 2 Umwelt- ver- schmut- zung J; N; N/ EL 1, 2 Klima- schutz J; N; N/ EL 1, 2 Kreis- laufwirt- schaft J; N; N/ EL 1, 2 Biolo- gische Vielfalt J; N; N/ EL 1, 2 Klima- schutz J/N An- passung an den Klima- wandel J/N Umwelt- ver- schmut- zung Kreis- laufwirt- schaft J/N TJ/N Biolo- gische Vielfalt J/N Wasser J/N A. Taxonomiefähige Tätigkeiten A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) davon ermöglichende Tätigkeiten davon Übergangstätigkeiten 0 0 0 0 0 0 A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL CCM 6.5 CCM 7.1 CCM 7.2 CCM 7.3 CCM 8.2 Beförderung mit Personenkraft- wagen und leichten Nutzfahrzeugen Neubau von Gebäuden Renovierung bestehender Gebäude CCM 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien Erwerb von und Eigentum an Gebäuden sowie deren Anmietung Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) A. CapEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1+A.2) CCM 7.7 CCM 8.1 1 16 8 8 3 203 38 5 282 282 EL EL EL EL EL EL EL EL 0 1 1 1 0 15 3 0 21 21 N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL N/EL 21 21 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Anteil taxonomie- konformer (A.1.) oder taxonomie- fähiger (A.2.) CapEx, 2022 Kate- gorie ermög- lichende Tätigkeit Kate- gorie Über- gangs- tätigkeit Mindest- schutz J/N % E E T T 0 3 1 0 0 10 1 0 15 15 B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten Gesamt (A+B) 1.061 1.343 79 100 1 J – Ja, taxonomiefähige und mit dem relevanten Umweltziel taxonomiekonforme Tätigkeit, N – Nein, taxonomiefähige, aber mit dem relevanten Umweltziel nicht taxonomiekonforme Tätigkeit, N/EL – „Not eligible“, für das jeweilige Umweltziel nicht taxonomiefähige Tätigkeit. 2 Taxonomiefähigkeit und -konformität je Umweltziel: Umweltziele Klimaschutz: CCM (Climate Change Mitigation) Anpassung an den Klimawandel: CCA (Climate Change Adaptation) Wasser- und Meeresressourcen: WTR (Water and Marine Resources) Kreislaufwirtschaft: CE (Circular Economy) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung: PPC (Pollution Prevention and Control) Biologische Vielfalt und Ökosysteme: BIO (Biodiversity and ecosystems) CapEx-Anteil/Gesamt-CapEx Taxonomiekonform je Ziel 0% 0% 0% 0% 0% 0% Taxonomiefähig je Ziel 21% 0% 0% 0% 0% 0% Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 68

Betriebsausgaben Geschäftsjahr 2023 Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien (keine erhebliche Beeinträchtigung) Wirtschaftstätigkeiten Code OpEx OpEx- Anteil, 2023 in Mio. € in % An- passung an den Klima- wandel J; N; N/ EL 1, 2 Wasser J; N; N/ EL 1, 2 Umwelt- ver- schmut- zung J; N; N/ EL 1, 2 Klima- schutz J; N; N/ EL 1, 2 Kreis- laufwirt- schaft J; N; N/ EL 1, 2 Biolo- gische Vielfalt J; N; N/ EL 1, 2 Klima- schutz J/N An- passung an den Klima- wandel J/N Umwelt- ver- schmut- zung Kreis- laufwirt- schaft J/N TJ/N Biolo- gische Vielfalt J/N Wasser J/N A. Taxonomiefähige Tätigkeiten A.1. Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) davon ermöglichende Tätigkeiten davon Übergangstätigkeiten 0 0 0 0 0 0 A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonforme Tätigkeiten) (A.2) A. OpEx taxonomiefähiger Tätigkeiten (A.1+A.2) B. Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten Gesamt (A+B) 0 0 276 276 0 0 100 100 EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL EL; N/EL 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Anteil taxonomie- konformer (A.1.) oder taxonomie- fähiger (A.2.) OpEx, 2022 Kate- gorie ermög- lichende Tätigkeit Kate- gorie Über- gangs- tätigkeit Mindest- schutz J/N % T T E E 0 0 0 0 0 1 J – Ja, taxonomiefähige und mit dem relevanten Umweltziel taxonomiekonforme Tätigkeit, N – Nein, taxonomiefähige, aber mit dem relevanten Umweltziel nicht taxonomiekonforme Tätigkeit, N/EL – „Not eligible“, für das jeweilige Umweltziel nicht taxonomiefähige Tätigkeit. 2 Umfang der Taxonomiefähigkeit und -konformität je Umweltziel: Umweltziele Klimaschutz: CCM (Climate Change Mitigation) Anpassung an den Klimawandel: CCA (Climate Change Adaptation) Wasser- und Meeresressourcen: WTR (Water and Marine Resources) Kreislaufwirtschaft: CE (Circular Economy) Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung: PPC (Pollution Prevention and Control) Biologische Vielfalt und Ökosysteme: BIO (Biodiversity and ecosystems) OpEx-Anteil/ Gesamt-OpEx Taxonomiekonform je Ziel 0% 0% 0% 0% 0% 0% Taxonomiefähig je Ziel 0% 0% 0% 0% 0% 0% Finanzinformationen Zusammengefasster Lagebericht Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 69

Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Honorar- und Lizenzaufwand Personalaufwand Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen Wertminderungen und Wertaufholungen auf at-equity bilanzierte Beteiligungen Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) Zinserträge Zinsaufwendungen Sonstige finanzielle Erträge Sonstige finanzielle Aufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ertragsteueraufwand Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Konzernergebnis davon: Bertelsmann-Aktionäre Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten Ergebnis Bertelsmann-Aktionäre Nicht beherrschende Anteilseigner Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nicht beherrschender Anteilseigner Anhang 1 2 13 3 4 5 11 11 6 6 7 7 8 2023 20.169 330 -6.420 -1.551 -6.640 -1.259 -3.529 67 – 731 1.899 50 -187 47 -247 -337 1.563 -237 1.326 – 1.326 923 – 923 402 – 402 2022 20.245 341 -6.553 -1.496 -6.485 -1.099 -3.535 6 -7 136 1.553 30 -140 73 -221 -258 1.295 -246 1.049 3 1.052 668 3 671 381 – 381 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 70

Konzern-Gesamtergebnisrechnung in Mio. € Konzernergebnis Posten, die anschließend nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Neubewertungskomponente leistungsorientierter Versorgungspläne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts bei Eigenkapitalinstrumenten Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Posten, die anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind Umrechnungsdifferenzen – im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung – Reklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Cash Flow Hedges – im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung aus der Marktbewertung – Reklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Sonstiges Ergebnis nach Steuern Konzern-Gesamtergebnis davon: Bertelsmann-Aktionäre Nicht beherrschende Anteilseigner Anhang 17 2023 1.326 -30 2 -1 -141 27 14 -23 -2 -155 1.171 777 394 2022 1.052 503 -1 23 13 5 -11 32 33 597 1.649 1.275 374 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 71

Konzernbilanz in Mio. € Aktiva Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte Aktive latente Steuern Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte Ertragsteuerforderungen Liquide Mittel Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Passiva Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Eigenkapital Bertelsmann-Aktionäre Nicht beherrschende Anteile Langfristige Schulden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen Passive latente Steuern Genusskapital Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige Schulden Übrige Rückstellungen Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten Ertragsteuerverbindlichkeiten Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Vorjahresinformationen“. Anhang 31.12.2023 31.12.2022 9 9 10 11 12 14 15 8 13 14 12 15 16 17 18 19 8 20 21 22 23 23 19 21 22 23 23 8.403 4.077 2.808 549 1.414 66 1.194 969 19.480 2.154 5.356 503 1.322 95 2.954 12.383 758 13.142 32.622 1.000 2.345 9.597 12.942 2.223 15.165 700 227 157 413 4.616 1.066 609 392 8.180 257 604 268 5.702 2.073 63 8.967 309 9.277 32.622 8.876 3.967 3.185 621 1.716 101 1.124 812 20.402 2.259 5.044 256 1.321 184 3.228 12.292 141 12.433 32.835 1.000 2.345 9.193 12.538 2.505 15.043 710 156 175 413 5.199 1.227 674 385 8.939 261 278 311 5.403 2.489 111 8.853 – 8.853 32.835 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 72

Konzern-Kapitalflussrechnung in Mio. € Gesamtkonzernergebnis vor Finanzergebnis und Steuern Gezahlte Ertragsteuern Ab-/Zuschreibungen langfristiger Vermögenswerte Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Veränderung der übrigen Rückstellungen Veränderung des Nettoumlaufvermögens Bewertung von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert Erhaltene Zinsen Sonstige Effekte Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Investitionen in: – Immaterielle Vermögenswerte – Sachanlagen – Finanzanlagen – Kaufpreiszahlungen für konsolidierte Beteiligungen (abzüglich erworbener liquider Mittel) Verkäufe von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten Verkäufe von sonstigem Anlagevermögen Cashflow aus Investitionstätigkeit Emission von Anleihen/Schuldscheindarlehen Auszahlungen für Tilgung von Anleihen/Schuldscheindarlehen Tilgung von übrigen Finanzschulden Aufnahme von übrigen Finanzschulden Tilgung von Leasingverbindlichkeiten Gezahlte Zinsen Dividenden an Bertelsmann-Aktionäre Dividenden an nicht beherrschende Anteilseigner und Auszahlungen an Gesellschafter Veränderung des Eigenkapitals Sonstige Effekte Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel Wechselkursänderungen und sonstige Veränderungen der liquiden Mittel Liquide Mittel am 1.1. Liquide Mittel am 31.12. Abzüglich liquider Mittel der Veräußerungsgruppen Liquide Mittel am 31.12. (laut Konzernbilanz) Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Vorjahresinformationen“. 2023 1.899 -314 1.283 -731 -34 -131 128 -551 229 95 43 1.915 -456 -441 -179 -362 488 410 -539 – -146 -113 90 -328 -318 -220 -276 -139 -171 -1.622 -246 -9 3.228 2.974 -20 2.954 2022 1.558 -339 1.135 -141 -24 -97 -140 -988 232 66 120 1.382 -586 -450 -372 -264 197 357 -1.118 835 -1.188 -218 193 -311 -279 -220 -293 -187 -66 -1.734 -1.470 29 4.669 3.228 – 3.228 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 73

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung Gezeich- netes Kapital Kapital- rücklage¹ Übrige Gewinn- rücklagen Gewinnrücklagen Kumuliertes übriges Eigenkapital² Cash Flow Hedges Umrech- nungs- differen- zen Rücklage aus Än- derungen des beizu- legenden Zeitwerts in Mio. € Stand 1.1.2022 Konzernergebnis Sonstiges Ergebnis Konzern-Gesamtergebnis Dividendenausschüttungen Transaktionen mit Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung³ Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern Übrige Veränderungen4 Stand 31.12.2022 Stand 1.1.2023 Konzernergebnis Sonstiges Ergebnis Konzern-Gesamtergebnis Dividendenausschüttungen Transaktionen mit Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung³ 1.000 – – – – – – – 1.000 1.000 – – – – – 2.345 – – – – – – – 2.345 2.345 – – – – – 8.230 671 471 1.142 -220 -129 -349 20 9.043 9.043 923 -27 896 -220 -156 36 – 65 65 – – – – 101 101 – -111 -111 – -7 16 – – – – – – -8 8 8 – 2 2 – – 3 – 18 18 – – – -11 10 10 – -8 -8 – – Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteili- gungen entfällt -19 – 50 50 – – – – 31 31 – -2 -2 – – Gesamt Eigen- kapital Bertels- mann- Aktionäre Nicht beherr- schende Anteile 11.611 671 604 1.275 -220 -129 -349 1 12.538 12.538 923 -146 777 -220 -163 1.995 381 -7 374 -284 -123 -407 543 2.505 2.505 402 -8 394 -273 -69 13.606 1.052 597 1.649 -504 -252 -756 544 15.043 15.043 1.326 -155 1.171 -493 -231 -725 -324 15.165 Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern Übrige Veränderungen4 Stand 31.12.2023 Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Vorjahresinformationen“. 1 Die Kapitalrücklage enthält im Wesentlichen die bei Ausgabe von Stammaktien über den Nennbetrag hinaus erzielten Beträge. 2 Zum 31. Dezember 2023 entfallen -14 Mio. € auf Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten nach IFRS 5 klassifiziert werden (31. Dezember 2022: 0 Mio. €). 3 Die Transaktionen mit Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung resultieren im Wesentlichen aus Put-Optionen im Zusammenhang mit der Anteilserhöhung an 10 12.942 13 9.574 -334 2.223 – 1.000 – 2.345 – -16 – 30 – 10 -3 -1 -383 -376 -342 -7 – – – – – Tochterunternehmen von Penguin Random House und aus der weiteren Aufstockung der gesellschaftsrechtlichen Anteile am Bildungsunternehmen Afya. Bertelsmann erhöhte durch den Erwerb weiterer Class-A-Aktien seine Beteiligungsquote an Afya auf 50 Prozent (31. Dezember 2022: 40 Prozent). Im Vorjahreszeitraum resultierten die Transaktionen mit Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung im Wesentlichen aus der Änderung von nicht beherrschenden Anteilen mit Put-Optionen. 4 Die übrigen Veränderungen der nicht beherrschenden Anteile resultieren im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen aus der Veräußerung der Anteile an Majorel, gegenläufig wirkt die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen von Penguin Random House. Die Vorjahreswerte der übrigen Veränderungen der nicht beherrschenden Anteile resultierten im Wesentlichen aus dem Erwerb des Bildungsunternehmens Afya. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 74

Konzernanhang Segmentinformationen (fortgeführte Aktivitäten) RTL Group 2023 6.839 15 6.854 2022 7.199 25 7.224 Penguin Random House 2022 2023 4.222 4.532 – 1 4.532 4.223 BMG 2023 902 3 905 2022 863 3 866 Arvato Group 2023 5.397 79 5.476 2022 5.495 69 5.564 Bertelsmann Marketing Services 2023 1.170 147 1.317 2022 1.416 156 1.572 1.173 1.323 664 666 194 195 895 877 29 21 17,1 18,3 14,6 15,8 21,4 22,5 16,3 15,8 2,2 1,3 in Mio. € Außenumsatz Innenumsatz Umsatz der Bereiche Operating EBITDA adjusted EBITDA-Marge (in Prozent)¹ -4 -1 -96 – -14 – -5 -39 -28 – Wertminderungen (-)/ Wertaufholungen (+) auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen Wertminderungen (-)/ Wertaufholungen (+) auf at-equity bilanzierte Beteiligungen Wertminderungen (-)/ Wertaufholungen (+) auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen Wertminderungen (-)/ Wertaufholungen (+) auf at-equity bilanzierte Beteiligungen 62 – 14 -5 – – 4 – – – – – 9 – 8 -2 – – -72 – – 55 Investiertes Kapital 7.756 7.504 2.721 2.844 2.233 2.211 2.383 2.421 in Mio. € Außenumsatz Innenumsatz Umsatz der Bereiche Operating EBITDA adjusted EBITDA-Marge (in Prozent)¹ Bertelsmann Education Group 2023 2022 622 876 – – 622 876 Bertelsmann Investments² Summe der Bereiche Corporate 2023 430 2 432 2022 410 1 411 2023 20.145 247 20.392 2022 20.227 255 20.482 2023 24 35 59 2022 18 34 52 Konsolidierung 2022 2023 – – -289 -282 -282 -289 Fortgeführte Aktivitäten 2023 20.169 – 20.169 2022 20.245 – 20.245 283 192 21 37 3.258 3.311 -134 -120 -6 1 3.119 3.192 32,3 30,8 4,9 8,9 16,0 16,2 n/a n/a n/a n/a 15,5 15,8 – – – -1 -147 -41 – – – 1 -147 -40 -12 – -30 – 8 – 11 – 67 – 7 -7 – – 110 – – 223 – – -8 -1 – 67 – 6 -7 -8 19.046 19.260 Investiertes Kapital 2.536 2.550 1.388 1.462 18.944 19.047 Die Vorjahreswerte für Bertelsmann Marketing Services (vormals Bertelsmann Printing Group), Bertelsmann Investments und Corporate wurden angepasst. Der Unternehmensbereich Arvato wurde in Arvato Group umbenannt. Weitere Erläuterungen zur Segmentberichterstattung finden sich unter Textziffer 27 „Segmentberichterstattung“. 1 Operating EBITDA adjusted in Prozent vom Umsatz. 2 Die Geschäftsentwicklung der Venture-Capital-Organisationen von Bertelsmann Investments wird im Wesentlichen auf Basis des EBIT ermittelt. Das EBIT von Bertelsmann Investments betrug -219 Mio. € (Vj.: -51 Mio. €). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 75

Überleitung zum Operating EBITDA adjusted (fortgeführte Aktivitäten) in Mio. € EBIT aus fortgeführten Aktivitäten Abzüglich Sondereinflüssen Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sowie Gewinne aus Unternehmenserwerben Anpassung der Buchwerte der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte Wertminderungen (-)/Wertaufholungen (+) auf sonstige Finanzanlagen zu fortgeführten Anschaffungskosten Wertminderungen (-)/Wertaufholungen (+) auf at-equity bilanzierte Beteiligungen Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen Bewertung von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert Restrukturierungsaufwendungen und weitere Sondereinflüsse Abzüglich Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Abzüglich Korrektur um in Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Operating EBITDA adjusted aus fortgeführten Aktivitäten 2023 1.899 -18 -19 -4 – 731 -229 -549 -1.259 128 3.119 2022 1.553 -7 – -32 -7 136 -232 -420 -1.099 22 3.192 Informationen nach geografischen Regionen (fortgeführte Aktivitäten) Deutschland Frankreich Großbritannien 2022 2023 1.294 1.437 Sonstige europäische Länder USA Sonstige Länder Fortgeführte Aktivitäten 2023 1.894 2022 6.020 2023 5.786 in Mio. € Außenumsatz Langfristige Vermögens- werte¹ 1 Langfristige Vermögenswerte umfassen immaterielle Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten), Sachanlagen und Nutzungsrechte. Erläuterungen zur 2023 20.169 2022 4.073 2023 5.107 2022 4.875 2023 2.105 2022 1.861 2023 3.983 1.503 3.090 3.615 3.551 3.592 1.347 1.542 4.042 4.130 2022 1.979 2022 20.245 1.269 1.793 1.841 15.288 16.028 Segmentberichterstattung finden sich unter Textziffer 27 „Segmentberichterstattung“. Informationen zu Erlösquellen (fortgeführte Aktivitäten) in Mio. € Außenumsatz Produkte und Waren 2022 4.456 2023 4.705 Dienstleistungen 2023 8.206 2022 8.237 Werbung und Anzeigen 2023 3.532 2022 3.779 Rechte und Lizenzen 2022 3.773 2023 3.726 Fortgeführte Aktivitäten 2023 20.169 2022 20.245 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 76

Allgemeine Grundsätze Der Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA zum 31. Dezember 2023 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) sowie diesbezüglichen Interpretationen (IFRIC) des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) erstellt, wie sie in der EU anzuwenden sind (EU-IFRS). Ergänzend wurden die nach § 315e HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, erfolgen alle Angaben in Millionen Euro (Mio. €). Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich einzelne Werte nicht zur angegebenen Summe addieren und Prozentangaben sich nicht genau aus den dargestellten Werten ergeben. Um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern- Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang detaillierter ausgewiesen und erläutert. Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist eine in Gütersloh, Deutschland, ansässige Kommanditgesellschaft auf Aktien. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Gütersloh eingetragen (HRB 9194). Die Anschrift des eingetragenen Firmensitzes ist: Carl-Bertelsmann-Straße 270, 33335 Gütersloh. Bertelsmann ist in den Kerngeschäftsfeldern Medien, Dienstleistungen und Bildung in rund 50 Ländern der Welt aktiv. Die geografischen Kernmärkte umfassen Westeuropa – vor allem Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien – und die USA. Darüber hinaus engagiert sich Bertelsmann in den Wachstumsregionen Brasilien, Indien und China. Zu den Bertelsmann-Unternehmensbereichen zählen die RTL Group (Entertainment), Penguin Random House (Bücher), BMG (Musik), die Arvato Group (vormals Arvato; Dienstleistungen), Bertelsmann Marketing Services (vormals Bertelsmann Printing Group; Direktmarketing- und Druckaktivitäten), die Bertelsmann Education Group (Bildung) und Bertelsmann Investments (Venture- Capital-Aktivitäten und Wachstumsbereich Bertelsmann Next). Weitere Erläuterungen zu den Hauptaktivitäten der Bertelsmann SE & Co. KGaA und ihrer Tochterunternehmen sind ausführlich im zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards Bertelsmann wendet die Ausnahmeregelung an, die durch die Änderung von IAS 12 „Ertragsteuern“ im Zusammenhang mit der internationalen Steuerreform Pillar II in Bezug auf den Nichtansatz von aktiven und passiven latenten Steuern im Zusammenhang mit Pillar-II-Ertragsteuern geboten ist. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Ertragsteuern“. Die Effekte aus der Erstanwendung weiterer neuer Rechnungslegungsvorschriften, Änderungen bereits bestehender Rechnungslegungsvorschriften des IASB sowie veröffentlichte Interpretationen des IFRS IC sind für den Bertelsmann-Konzern insgesamt von unwesentlicher Bedeutung. Auswirkungen von zukünftig verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsstandards Der Bertelsmann-Konzern hat keine vom IASB oder IFRS IC veröffentlichten, aber noch nicht verpflichtend anzuwendenden Standards, Interpretationen oder Änderungen vorzeitig angewendet. Die erwarteten Effekte aus weiteren zukünftig verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften sind für den Bertelsmann-Konzern ebenfalls unwesentlich. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 77

Auswirkungen von externen Ereignissen auf den Konzernabschluss Die Kerngeschäfte des Bertelsmann-Konzerns haben sich im Geschäftsjahr 2023 trotz weiterer belastender externer Ereignisse wie zum Beispiel der andauernden geopolitischen Spannungen in der Ukraine und des Konflikts im Nahen Osten robust entwickelt. Die volkswirtschaftlichen Herausforderungen und damit verbundenen Unsicherheiten wurden von Beginn an und werden auch weiterhin vom Management regelmäßig verfolgt, um ggf. frühzeitig steuernd eingreifen zu können. Daher wurden die bilanziellen Auswirkungen für die besonders relevanten Bereiche Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten und Einzelvermögenswerten, Leasing, Autorenhonorare, Programmrechte, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, aktive latente Steuern, Drohverluste sowie Umsatzerlöse fortlaufend analysiert. Aufgrund der anhaltend angespannten geopolitischen und wirtschaftlichen Situation in Russland hat der Konzern im Unternehmensbereich Arvato Group Maßnahmen ergriffen, um seine Geschäfte in dieser Region zu beenden. Insgesamt sind die hieraus resultierenden Effekte für den Bertelsmann-Konzern jedoch von untergeordneter Bedeutung. Bertelsmann sah sich im Geschäftsjahr 2023 weiterhin mit hoher Inflation und steigenden Zinsen konfrontiert. Die direkten und indirekten Auswirkungen dieser Entwicklung wurden im Rahmen getroffener Bilanzierungsentscheidungen angemessen berücksichtigt. Darüber hinaus werden für die als anfällig eingestuften Bilanzierungsfelder derzeit keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage des Bertelsmann-Konzerns erwartet. Grundlage für die Einschätzungen sind Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen, die in der gegenwärtigen von geopolitischen und volkswirtschaftlichen Herausforderungen geprägten Situation zusätzliche Unsicherheiten enthalten. Das Management ist der Auffassung, diese Unsicherheiten angemessen zu berücksichtigen. Berücksichtigung des Klimawandels Bei der Erstellung des Konzernabschlusses liegt die Annahme zugrunde, dass sich die unterschiedlichen Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen sowie Kostenstrukturen an die Folgen des fortschreitenden Klimawandels dergestalt anpassen können, dass sich aus dem Klimawandel keine materiellen Auswirkungen auf die Schätzungen und Annahmen für Bilanzierungszwecke zum 31. Dezember 2023 ergeben. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 78

Konsolidierung Konsolidierungsgrundsätze Der Bertelsmann-Konzernabschluss beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens sowie von dessen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen. Tochterunternehmen sind Unternehmen, die von der Bertelsmann SE & Co. KGaA gemäß IFRS 10 beherrscht werden. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht, und endet, wenn Bertelsmann die Möglichkeit der Beherrschung verliert. Der Gewinn oder Verlust und jede Komponente des Gesamtergebnisses werden den Anteilseignern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugeordnet, auch wenn dadurch die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen. Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 nach der Erwerbsmethode bilanziert. Anteile nicht beherrschender Anteilseigner werden mit den anteiligen beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden bewertet. Wenn die übertragene Gegenleistung des Unternehmenszusammenschlusses oder die den identifizierbaren Vermögenswerten und übernommenen Schulden des erworbenen Unternehmens zuzuweisenden beizulegenden Zeitwerte zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nur vorläufig bestimmt werden können, wird der Unternehmenszusammenschluss mittels dieser vorläufigen Werte bilanziert. Die Finalisierung der IFRS 3.45 unter Berücksichtigung des erstmaligen Bilanzierung erfolgt Bewertungszeitraums von maximal einem Jahr. Vergleichsinformationen für Berichtsperioden vor Fertigstellung der erstmaligen Bilanzierung werden so dargestellt, als wären sie bereits zum Erwerbszeitpunkt vollzogen. Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens an einem Tochterunternehmen, die nicht führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Nach dem Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens erfolgt dessen Endkonsolidierung entsprechend den Vorschriften des IFRS 10.25 in Verbindung mit IFRS 10.B98 f. Alle an dem ehemaligen Tochterunternehmen weiterhin gehaltenen Anteile sowie alle von dem ehemaligen oder an das ehemalige Tochterunternehmen geschuldeten Beträge werden ab dem Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes gemäß den anzuwendenden IFRS bilanziert. zu einem Verlust der Beherrschung in Übereinstimmung mit Gemeinschaftsunternehmen gemäß IFRS 11 und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity- Methode gemäß IAS 28 in den Konzernabschluss einbezogen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die Bertelsmann maßgeblichen Einfluss ausübt. Dies ist regelmäßig bei Stimmrechtsanteilen zwischen 20 und 50 Prozent der Fall. Bei geringerem Anteilsbesitz wird die Bilanzierung nach der Equity-Methode durch das Vorliegen eines maßgeblichen Einflusses nach IAS 28.6 begründet. Bei einem Übergang von der Bilanzierung als Finanzinvestition hin zu der Equity-Methode werden die Vorschriften des IFRS 3 analog angewendet, sodass der beizulegende Zeitwert der Altanteile in die Anschaffungskosten der at-equity bilanzierten Beteiligung einfließt. Die Differenz zwischen Zeitwert und Buchwert der Altanteile wird ergebniswirksam erfasst. Das Portfolio der von den Venture-Capital- Organisationen des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments gehaltenen Beteiligungen umfasst unter anderem Anteile an assoziierten Unternehmen, die nach IAS 28.18 in Verbindung mit IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Bei der Anwendung der Equity-Methode auf ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen, das eine Investmentgesellschaft ist, behält Bertelsmann, das selbst keine Investmentgesellschaft ist, in der Regel die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bei, die das Beteiligungsunternehmen auf seine Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet. im Übergangszeitpunkt Unwesentliche Beteiligungen werden im Bertelsmann-Konzern unter Berücksichtigung von IFRS 9 dargestellt. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 79

Konsolidierungskreis Bertelsmann ist zum 31. Dezember 2023 an der RTL Group mit 76,3 Prozent als Mehrheitsgesellschafter beteiligt. Penguin Random House, BMG, die Arvato Group, Bertelsmann Marketing Services und die Bertelsmann Education Group sowie Bertelsmann Investments gehören jeweils zu 100 Prozent zu Bertelsmann. Im April wurde rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Content-Agentur Territory von Bertelsmann Investments in Bertelsmann Marketing Services überführt. Die unter der Marke Embrace zusammengefassten Recruiting- und Employer-Branding-Angebote von Territory wurden aus der Agentur herausgelöst und verbleiben im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 27 „Segmentberichterstattung“. Zusammensetzung Konsolidierungskreis Tochterunternehmen Gemeinschafts- unternehmen² Gesamt 31.12.2023 364 117 64 79 44 59 57 37 821 31.12.2022 371 117 63 218 35 61 61 40 966 RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Corporate¹ Gesamt 1 Einschließlich der Bertelsmann SE & Co. KGaA (Vj.: außerdem einschließlich eines Spezialfonds). 2 Bei den in der Tabelle enthaltenen Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen handelt es sich um at-equity bilanzierte Beteiligungen. Assoziierte Unternehmen² 31.12.2022 31.12.2023 24 25 1 – – – 2 – – – 4 4 1 1 – – 30 32 31.12.2022 336 116 63 212 34 57 60 40 918 31.12.2023 328 117 64 75 43 55 56 37 775 31.12.2022 11 – – 4 1 – – – 16 31.12.2023 11 – – 4 1 – – – 16 Entwicklung Konsolidierungskreis Einbezogen am 31.12.2022 Zugänge Abgänge Einbezogen am 31.12.2023 Deutschland Frankreich Großbritannien 242 7 34 215 97 6 26 77 166 7 9 164 Sonstige europäische Länder 196 6 44 158 USA Sonstige Länder Gesamt 90 5 3 92 175 1 61 115 966 32 177 821 in den Venture-Capital-Organisationen des Unternehmensbereichs Bertelsmann Nicht im Konsolidierungskreis enthalten sind 168 (Vj.: 162) Unternehmen. Diese setzen sich zusammen aus den Investments befindlichen assoziierten Unternehmen sowie Unternehmen ohne nennenswerten Geschäftsbetrieb und mit einer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Bertelsmann- Konzerns. Die vollständige Liste des Anteilsbesitzes des Bertelsmann-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB wird als Anlage zum vorliegenden Konzernabschluss im Bundesanzeiger veröffentlicht und auf der Hauptversammlung ausgelegt. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 80

Akquisitionen und Desinvestitionen Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Cashflow aus Akquisitionstätigkeit -362 Mio. € (Vj.: -264 Mio. €), davon entfielen auf die Neuerwerbe der Berichtsperiode nach Abzug erworbener liquider Mittel -235 Mio. € (Vj.: -215 Mio. €), auf Zahlungen im Zusammenhang mit Akquisitionen aus früheren Jahren -117 Mio. € (Vj.: -49 Mio. €) und auf eine im Voraus geleistete Kaufpreiszahlung für den Erwerb der Agentur Milch & Zucker im Geschäftsjahr 2024 -10 Mio. € (Vj.: 0 Mio. €). Die übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 belief sich auf insgesamt 338 Mio. € (Vj.: 612 Mio. €) unter Berücksichtigung von bedingten Bestandteilen in Höhe von 27 Mio. € (Vj.: 56 Mio. €). Des Weiteren wurden Put-Optionen im Zusammenhang mit der Anteilserhöhung an Sourcebooks im Unternehmensbereich Penguin Random House bilanziert. Zum 31. Dezember 2022 wurde außerdem ein Forward in Höhe von 1 Mio. € im Zusammenhang mit einem Unternehmenserwerb im Unternehmensbereich Penguin Random House bilanziert. insgesamt Im Januar 2023 übernahm das zur Bertelsmann Education Group gehörende Bildungsunternehmen Afya 100 Prozent der Anteile an Sociedade Educacional e Cultural Sergipe DelRey Ltda (DelRey). Zu DelRey gehören das Centro Universitário Tiradentes Alagoas („UNIMA“) und die Faculdade Tiradentes Jaboatão dos Guararapes („FCM Jaboatão“), zwei medizinische Hochschulen im Nordosten Brasiliens. Die übertragene Gegenleistung belief sich auf 145 Mio. € und setzt sich zusammen aus einer sofortigen Zahlung von 102 Mio. € und weiteren Zahlungen von insgesamt 42 Mio. € in drei jährlichen Raten. Zudem enthält die übertragene Gegenleistung ein kostenloses Angebot für digitale Lösungen von Afya an den Hochschulen des Verkäufers bis Ende 2030. Der beizulegende Zeitwert dieser Dienstleistung zum Akquisitionszeitpunkt wurde mit 1 Mio. € bewertet. Aus der Kaufpreisallokation ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 13 Mio. €, der vor allem auf Synergie- und Netzwerkeffekte zurückzuführen ist. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Afya zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen 2 Mio. € und wurden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. DelRey trug seit der Erstkonsolidierung 44 Mio. € zum Umsatz und 11 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Wie im Halbjahresabschluss 2023 berichtet, hat Penguin Random House im Januar 2023 eine Transaktion abgeschlossen, um seinen Anteil an Sourcebooks LLC um weitere 8 Prozent von 45 Prozent auf 53 Prozent zu erhöhen. Infolge der Kontrollerlangung wird die bislang nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung ab dem Erwerbszeitpunkt vollkonsolidiert. Die Erlangung der Beherrschung führte zu einem Abgang der bisher at-equity bilanzierten Beteiligung. Nach dem Halbjahresabschluss hatte Penguin Random House die Möglichkeit, über die Einsichtnahme in die Daten hinaus ein besseres qualitatives Verständnis des Geschäftsmodells von Sourcebooks zu gewinnen, das sich vom Penguin-Random-House-Modell unterscheidet. Dadurch konnte Penguin Random House eine tiefergehende Beurteilung vornehmen, um das Sourcebooks-Geschäft über die Betrachtung von Daten hinaus zu analysieren, und kam zu dem Ergebnis, dass das Sourcebooks-Geschäftsmodell ein wesentlich höheres Zukunftspotenzial und eine höhere Profitabilität aufweist als zuvor angenommen. Dies führte zu einer Neubewertung mit einem beizulegenden Zeitwert der bereits gehaltenen Beteiligung von 93 Mio. € und einem Ertrag in Höhe von 77 Mio. €. Aus der Kaufpreisallokation ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 74 Mio. €, der vor allem auf die internationale Ausweitung des Geschäftsbetriebs über neue Vertriebskanäle und neue Märkte außerhalb der USA zurückzuführen ist. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig und wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Penguin Random House zugeordnet. Des Weiteren wurden im Zusammenhang mit der Akquisition Put-Optionen auf die verbleibenden 47 Prozent der Anteile in Höhe des Barwerts des Rückkaufbetrags gegen das Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr 2023 waren die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen unwesentlich und wurden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Sourcebooks trug seit der Erstkonsolidierung 176 Mio. € zum Umsatz und 24 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Im Mai 2023 übernahm Penguin Random House das Verlagsvermögen des US-amerikanischen Sachbuchverlags Callisto Media Inc. Die Transaktion fällt durch die Übernahme von Mitarbeiter:innen und Rechten am geistigen Eigentum und damit verbundenen Prozessen in den Anwendungsbereich des IFRS 3. Die übertragene Gegenleistung belief sich auf 63 Mio. €, wovon 57 Mio. € durch Zahlungsmittel erbracht wurden. Die Earn-Out-Consideration belief sich auf 6 Mio. €. Außerdem wurde im Zuge der Transaktion ein Darlehen in Höhe von 7 Mio. € zurückgezahlt. Aus der vorläufigen Kaufpreisallokation ergab sich ein Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 81

Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 44 Mio. €, der vor allem auf Kostensynergien zurückzuführen ist. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich abzugsfähig und wurde der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Penguin Random House zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen 1 Mio. € und wurden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Callisto trug seit der Erstkonsolidierung 23 Mio. € zum Umsatz und 2 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Bei Einbeziehung ab dem 1. Januar 2023 hätte Callisto 34 Mio. € zum Umsatz und -25 Mio. € zum Konzernergebnis beigetragen. Außerdem tätigte der Bertelsmann-Konzern im Geschäftsjahr 2023 mehrere Akquisitionen, die für sich genommen nicht wesentlich waren. Auch in Summe sind die Auswirkungen dieser Akquisitionen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Nach Abzug erworbener liquider Mittel erfolgten für diese Akquisitionen Zahlungen in Höhe von -72 Mio. €, die übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 belief sich für diese Akquisitionen auf 110 Mio. € unter Berücksichtigung von bedingten Bestandteilen in Höhe von 20 Mio. €. Aus den sonstigen Akquisitionen entstanden Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 60 Mio. €, die Synergie- und künftige Wachstumspotenziale widerspiegeln und steuerlich teilweise nicht abzugsfähig sind. Die mit diesen Transaktionen verbundenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2023 1 Mio. € und wurden ergebniswirksam als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Die vorläufigen Kaufpreisallokationen berücksichtigen sämtliche bis zur Aufstellung dieses Abschlusses verfügbaren Informationen über Fakten und Umstände, die zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt bestanden. Insbesondere die Bewertungen sind noch nicht finalisiert. Daher wurden die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, insbesondere der immateriellen Vermögenswerte, und der erworbenen Verbindlichkeiten nur vorläufig bestimmt. Die Bilanzierung der Erwerbe wird innerhalb des zwölfmonatigen Bewertungszeitraums nach IFRS 3 auf Grundlage solcher Fakten und Umstände, die zum Zeitpunkt der Übernahme der Kontrolle existierten, finalisiert und es erfolgt eine entsprechende Anpassung der Kaufpreisallokationen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden erfolgt bei der Anwendung des IFRS 3 vorrangig nach dem marktpreisorientierten Verfahren. Danach werden Vermögenswerte und Schulden mit ihren an einem aktiven Markt feststellbaren Preisen bewertet. Ist eine Bewertung nach dem marktpreisorientierten Verfahren nicht möglich, wird in der Regel das kapitalwertorientierte Verfahren herangezogen. Danach ergibt sich der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld als Barwert der zukünftig zufließenden bzw. abfließenden Zahlungen (Cashflows). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 82

Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden der Akquisitionen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung auf Basis der derzeit zum Teil vorläufigen Kaufpreisallokationen können der folgenden Tabelle entnommen werden: Auswirkungen der Akquisitionen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Sonstige langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Liquide Mittel Schulden Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten Erworbenes Nettovermögen Geschäfts- oder Firmenwerte Nicht beherrschende Anteile Beizulegender Zeitwert der zuvor gehaltenen Anteile Übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 Abzüglich Wandeldarlehen Abzüglich aufgeschobener Zahlungen Abzüglich bedingter Gegenleistungen Durch Zahlungsmittel erbrachte Gegenleistung Erworbene liquide Mittel Zurückgezahlte Finanzschulden Cashflow aus Akquisitionen nach IFRS 3 Zahlungen aus Akquisitionen in früheren Jahren Vorauszahlungen für Akquisitionen Gesamter Cashflow aus Akquisitionstätigkeiten DelRey Sourcebooks Callisto Sonstige Summe 129 16 1 – 6 – 1 – -12 -11 131 13 – – 145 – -43 – 102 -1 – 101 72 2 2 22 43 7 2 -5 -1 -61 81 74 -42 -93 20 -20 – – – -2 – -2 18 – – 6 6 – – -7 – -4 19 44 – – 63 – – -6 57 – 7 64 37 2 – 16 13 5 17 -1 -2 -38 49 60 – – 110 – – -20 89 -17 – 72 256 20 4 43 68 12 20 -13 -14 -114 281 192 -42 -93 338 -20 -43 -27 248 -20 7 235 117 10 362 Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen beläuft sich zum Erwerbszeitpunkt auf 68 Mio. €. Davon entfallen 67 Mio. € auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 1 Mio. € auf sonstige Forderungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von 3 Mio. € wertberichtigt, sodass der Bruttobetrag 70 Mio. € entspricht. Die sonstigen Forderungsposten sind nur in unwesentlicher Höhe wertberichtigt, sodass der beizulegende Zeitwert dem Bruttobetrag entspricht. Sämtliche im Geschäftsjahr 2023 getätigten Neuerwerbe im Rahmen des IFRS 3 trugen seit der Erstkonsolidierung 311 Mio. € zum Umsatz und 39 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Bei Einbeziehung dieser Neuerwerbe ab dem 1. Januar 2023 hätten diese 358 Mio. € zum Umsatz und 9 Mio. € zum Konzernergebnis beigetragen. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 83

Im November 2022 erwarb Fremantle 55 Prozent der Anteile an 72 Films, einem unabhängigen TV- Produktionsunternehmen, das sich auf Dokumentarfilme und Factual Entertainment konzentriert. Zum Erwerbszeitpunkt wurde die übertragene Gegenleistung auf 51 Mio. € geschätzt, wovon 44 Mio. € durch Zahlungsmittel erbracht wurden. Die Earn-Out-Consideration wurde auf 7 Mio. € geschätzt. Ebenfalls im November 2022 erwarb Fremantle 51 Prozent der Anteile an Wildstar Films, einer Produktionsfirma, die sich auf naturhistorische Dokumentarfilme konzentriert. Zum Erwerbszeitpunkt wurde die übertragene Gegenleistung auf 19 Mio. € geschätzt, wovon 13 Mio. € durch Zahlungsmittel erbracht wurden. Die Earn- Out-Consideration wurde auf 5 Mio. € und eine aufgeschobene Zahlung auf 1 Mio. € geschätzt. Für den Bertelsmann-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurden die Kaufpreisallokationen für beide Akquisitionen in Übereinstimmung mit IFRS 3 auf vorläufiger Basis erstellt. Im Bewertungszeitraum hat der Konzern die Bewertung der bei der Akquisition angesetzten immateriellen Vermögenswerte und der bei der Akquisition übernommenen Verbindlichkeiten abgeschlossen, sodass die Vorjahreszahlen in der Konzernbilanz entsprechend angepasst wurden. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der erfassten Beträge der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten nach Abschluss der Kaufpreisallokationen im Vergleich zu den im Bertelsmann-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 erfassten Angaben. in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Sonstige langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Liquide Mittel Schulden Leasingverbindlichkeiten Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten Erworbenes Nettovermögen Geschäfts- oder Firmenwerte Nicht beherrschende Anteile Übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 72 Films Wildstar Films Veröffentlicht 2022 Angepasst 2023 Veröffentlicht 2022 Angepasst 2023 – 1 2 12 4 1 7 – -25 2 50 -1 51 16 1 – 7 4 1 7 – -22 14 49 -6 57 – 5 – – 7 3 17 -2 -21 9 14 -4 19 5 5 – – 7 3 17 -2 -22 13 18 -6 25 Im April 2023 informierte Bertelsmann darüber, das geplante Übernahmeangebot des französischen Unternehmens Teleperformance für seine Anteile am globalen Customer-Experience-Unternehmen Majorel anzunehmen. Im November 2023 erfolgte der Vollzug der Übernahme und Bertelsmann veräußerte seine Anteile an Majorel in Höhe von 39,5 Prozent für 977 Mio. € an Teleperformance. Der Kaufpreis wurde durch die Übertragung von 2,3 Mio. Teleperformance-Aktien für insgesamt 292 Mio. € und eine Barzahlung von 685 Mio. € beglichen. Aus der Transaktion resultierte nach Abzug der Transaktionskosten insgesamt ein Gewinn in Höhe von 697 Mio. €, der in der Position „Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen“ erfasst wurde. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 84

Aus den gesamten Desinvestitionen erzielte der Bertelsmann-Konzern nach Berücksichtigung abgehender liquider Mittel Zahlungsströme in Höhe von 488 Mio. € (Vj.: 197 Mio. €). Die Desinvestitionen haben zu einem Gewinn aus Endkonsolidierung in Höhe von 715 Mio. € (Vj.: 54 Mio. €) geführt, der in dem Posten „Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen“ ausgewiesen wird. Ihre Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden des Bertelsmann-Konzerns zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung zeigt die nachfolgende Tabelle: Auswirkungen der Desinvestitionen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Sonstige langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Liquide Mittel Schulden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten Nicht fortgeführte Aktivitäten Majorel Sonstige Summe 165 35 331 47 – 621 217 32 124 141 471 11 14 3 6 3 23 40 2 1 2 54 176 50 334 53 3 644 256 34 125 143 525 Das im Geschäftsjahr 2022 ausgewiesene Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 3 Mio. € umfasste Nachlaufeffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Gesellschaften des ehemaligen Unternehmensbereichs Direct Group. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 85

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Die Buchwerte der als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und zugehörige Schulden in Mio. € Aktiva Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen Aktive latente Steuern Sonstige langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Ertragsteuerforderungen Liquide Mittel Wertminderungen auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Schulden Langfristige Schulden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Sonstige langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Übrige Rückstellungen Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Sonstige kurzfristige Schulden Ertragsteuerverbindlichkeiten Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten RTL Nederland Sonstige Summe 31.12.2023 Summe 31.12.2022 404 7 27 5 1 – 96 118 3 – – – 661 – 4 – 20 – 2 4 – 4 123 69 – 226 17 2 30 – 1 1 4 26 6 2 19 -11 97 4 – 1 3 20 – 2 1 3 24 24 1 83 421 9 57 5 2 1 99 144 9 2 20 -11 758 4 4 1 23 20 2 6 1 8 147 93 1 309 – – 18 123 – – – – – – – – 141 – – – – – – – – – – – – – Die Buchwerte der als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden entfallen zum 31. Dezember 2023 im Wesentlichen auf den Unternehmensbereich RTL Group. Im Dezember 2023 gab die RTL Group bekannt, dass sie eine Vereinbarung über den beabsichtigten Verkauf von RTL Nederland unterzeichnet hat. Der Kaufpreis für RTL Nederland beträgt 1,1 Mrd. € und wird bei Abschluss der Transaktion gezahlt. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der regulatorischen jeweiligen Genehmigungen Arbeitnehmervertretungen und wird voraussichtlich Mitte 2024 abgeschlossen sein. In die Veräußerungsgruppe RTL Nederland ist nicht nur der direkt zurechenbare Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 159 Mio. € einbezogen, sondern auch der auf die Veräußerung entfallende Fair-Value- proportionale Anteil des Geschäfts- oder Firmenwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „RTL Group, Konzernebene“ in Höhe von 245 Mio. €. und Konsultationsprozesse mit Informations- sowie der den Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 86

Weitere als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und zugehörige Schulden entfallen zum 31. Dezember 2023 auf die Veräußerungsgruppe DDV Mediengruppe innerhalb des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments, auf die Veräußerungsgruppe Arvato Russland innerhalb des Unternehmensbereichs Arvato Group und auf Alliant Mexiko innerhalb des Unternehmensbereichs Bertelsmann Education Group. Bei Veräußerungsgruppen, die zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet wurden, wurden Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 19 Mio. € erfasst, die auf geplante oder erfolgte Veräußerungen im Unternehmensbereich Arvato Group entfallen. Die beizulegenden Zeitwerte sind der Stufe 3 der Hierarchie der nicht wiederkehrenden beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Die Bewertungen der Stufe 3 basieren auf den Informationen der Vertragsverhandlungen. Die ergebniswirksam erfassten Wertminderungsaufwendungen sind in dem Posten „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. Zum 31. Dezember 2022 entfielen die Buchwerte der als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden im Wesentlichen auf die Unternehmensbereiche Arvato Group und Bertelsmann Marketing Services. Fremdwährungsumrechnung Transaktionen, die auf eine von der funktionalen Währung eines Tochterunternehmens abweichende Währung lauten, werden in der funktionalen Währung mit dem Umrechnungskurs am Tag ihrer erstmaligen Bilanzierung erfasst. Zum Bilanzstichtag werden auf Fremdwährung lautende monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in der funktionalen Währung mit dem dann gültigen Stichtagskurs bewertet. Gewinne und Verluste aus diesen Fremdwährungsbewertungen werden grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Nicht monetäre Bilanzposten in Fremdwährung werden zu historischen Wechselkursen fortgeführt. Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die in Fremdwährung aufgestellt wurden, werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet, bevor sie in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden in die Berichtswährung erfolgt zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag, während die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjahres umgerechnet wird. Unterschiede aus der Währungsumrechnung werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Solche Differenzen entstehen bei der Umrechnung von Bilanzposten zu einem Stichtagskurs, der vom vorherigen Stichtagskurs abweicht, sowie durch den Unterschied zwischen Durchschnitts- und Stichtagskurs bei der Umrechnung des Konzernergebnisses. Zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung von Konzerngesellschaften werden die jeweiligen kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis zu diesem Zeitpunkt im sonstigen Ergebnis erfasst und in einem separaten Bestandteil des Eigenkapitals kumuliert wurden, vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Für die aus der Sicht des Bertelsmann-Konzerns wichtigsten Fremdwährungen wurden für Zwecke der Währungsumrechnung folgende Euro-Wechselkurse zugrunde gelegt: Euro-Wechselkurse der wichtigsten Fremdwährungen Fremdwährung für 1 € Australischer Dollar Brasilianischer Real Kanadischer Dollar Chinesischer Renminbi Britisches Pfund US-Dollar Durchschnittskurse Stichtagskurse 2023 1,6278 5,4024 1,4596 7,6604 0,8696 1,0813 2022 1,5162 5,4411 1,3709 7,0920 0,8520 1,0530 31.12.2023 1,6263 5,3618 1,4642 7,8509 0,8691 1,1050 31.12.2022 1,5693 5,6386 1,4440 7,3582 0,8869 1,0666 AUD BRL CAD CNY GBP USD Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 87

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ertrags- und Aufwandsrealisierung im Vertrag explizit oder Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden werden gemäß IFRS 15 erfasst. Danach werden anhand eines fünfstufigen vertragsbasierten Modells zunächst die relevanten Verträge mit Kunden identifiziert und abgegrenzt. Anschließend werden die implizit vereinbarten separaten Leistungsverpflichtungen identifiziert und das Vertragswerk wird auf fixe und variable Vergütungsbestandteile untersucht, um auf dieser Grundlage den jeweiligen Transaktionspreis zu bestimmen. Dabei werden mögliche Restriktionen der Schätzbarkeit von variablen Gegenleistungen angemessen berücksichtigt. Sofern in einem Vertragswerk mehr als eine separate Leistungsverpflichtung identifiziert wird, erfolgt anschließend die Allokation des Transaktionspreises auf die definierten Leistungsverpflichtungen nach der Methode der relativen Einzelveräußerungspreise, die in der Regel als Preise auf den für die jeweiligen Kunden relevanten Märkten bestimmt werden. Die Umsatzrealisierung erfolgt bei der Erfüllung der Leistungsverpflichtung in Abhängigkeit von dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell entweder zeitpunkt- oder zeitraumbezogen. Sofern erforderlich, werden auch die im IFRS 15 dargestellten umfangreichen Prinzipal-Agent-Überlegungen angemessen in der Vertragsanalyse berücksichtigt. an einen Vermittler Die Gewichtung der fünf Stufen hängt von der Ausgestaltung des jeweiligen Geschäftsmodells ab. Auf Basis der zugrunde liegenden Erlösquellen im Bertelsmann-Konzern werden im Rahmen der Umsatzrealisierung folgende wesentliche Aspekte beachtet: • Produkte und Waren: Die aus diesen Verträgen resultierenden Umsatzerlöse werden bei Übertragung der Kontrolle grundsätzlich zeitpunktbezogen erfasst. Dies ist regelmäßig in Abhängigkeit von den zugrunde liegenden Lieferbedingungen mit Auslieferung an den Kunden der Fall. Erwartete Remissionen aus dem Vertrieb von Produkten, im Wesentlichen von physischen Büchern und Zeitschriften, werden passiviert und „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Die bilanzielle Erfassung der Herausgabeansprüche für erwartete Remissionen erfolgt in dem Bilanzposten „Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte“. In einzelnen Geschäftsmodellen bei der RTL Group erfüllt die den Kunden gewährte Prämie das Kriterium einer separaten als Vertragsanbahnungskosten aktiviert und über die erwartete Laufzeit des Abonnements amortisiert werden. Leistungsverpflichtung, während in dem Bilanzposten gewährte Prämien • Dienstleistungen: Grundsätzlich werden Dienstleistungen über einen Zeitraum erbracht und der Umsatz wird unter Berücksichtigung einer angemessenen output- oder inputbasierten Methode zur Messung des Leistungsfortschritts erfasst. Sofern zulässig, werden Umsatzerlöse im Bertelsmann-Konzern in Höhe des Rechnungsbetrags erfasst, wenn dieser Betrag dem Wert der erbrachten Leistung entspricht. Erlöse aus Finanzdienstleistungen werden gesondert als Umsatzerlöse ausgewiesen, sofern sie im Wesentlichen aus Zinseffekten resultieren. • Werbung und Anzeigen: Grundsätzlich werden Werbung und Anzeigen über einen Zeitraum geschaltet und der Umsatz wird unter Berücksichtigung einer angemessenen outputbasierten Methode zur Messung des Leistungsfortschritts erfasst. Sofern in einem Werbe- bzw. Anzeigenvertrag mehrere identifiziert werden, erfolgt die Aufteilung des Transaktionspreises auf Leistungsverpflichtungen Grundlage der relativen Einzelveräußerungspreise. • Rechte und Lizenzen: Bei Geschäftsmodellen, die zur Erzielung von Lizenzerlösen führen, hängt der Zeitpunkt der Umsatzrealisierung davon ab, ob ein Recht auf Zugriff auf das geistige Eigentum über den gesamten Lizenzierungszeitraum oder ein Recht auf Nutzung der Lizenzerteilung eingeräumt wird. Die zugrunde liegenden Verträge werden insbesondere dahingehend analysiert, ob der Kunde wesentlichen Veränderungen am geistigen Eigentum ausgesetzt ist oder ob das geistige Eigentum in Bezug auf Inhalt und Umfang über die Vertragslaufzeit unverändert in dem bei Vertragsschluss definierten Zustand bleibt. Während Lizenzerlöse aus gewährten Nutzungsrechten zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs realisiert werden, erfolgt die Realisierung von Lizenzerlösen aus den Zugangsrechten zeitraumbezogen über die Vertragslaufzeit. Bei der Mehrheit der im TV-Geschäft gewährten Lizenzen steht die Nutzung des geistigen Eigentums mit Stand zum Zeitpunkt der Lizenzerteilung im Vordergrund, was zu einer vollständigen Erlösrealisierung zum Zeitpunkt der Übertragung der Nutzungsrechte führt, während im Musikgeschäft auch umfangreiche Zugangsrechte vereinbart werden, deren Erlöse über den Vertragszeitraum erfasst werden. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 88

IFRS 15 sieht Erleichterungen vor, von denen im Bertelsmann-Konzern die folgenden angewendet werden: • Kosten der Auftragserlangung werden nicht aktiviert, sofern der zugrunde liegende Vermögenswert innerhalb von nicht mehr als zwölf Monaten amortisiert wird. • Der Wert der Gegenleistung wird nicht um eine wesentliche Finanzierungskomponente angepasst, sofern sich die Finanzierungskomponente auf einen Zeitraum von nicht mehr als zwölf Monaten bezieht. • Für Verträge mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu zwölf Monaten sowie für Verträge, für die Umsatzerlöse vereinfachend in Höhe des Rechnungsbetrags realisiert werden dürfen, wird auf die Angabe des aggregierten Transaktionspreises verzichtet. Einzahlungen, die vor Erfüllung der entsprechenden Leistungsverpflichtung erzielt werden, werden als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Sofern vertragliche Regelungen die Fakturierung bereits erbrachter Leistungen kausal davon abhängig machen, dass zunächst weitere Leistungen zu erbringen sind, wird ein Vertragsvermögenswert bilanziert. Forderungen aus Kundenverträgen sind in der Regel in weniger als zwölf Monaten fällig. Zinserträge und -aufwendungen im Zusammenhang mit zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode in Übereinstimmung mit IFRS 9 periodengerecht erfasst. Dividenden werden erst dann erfolgswirksam erfasst, wenn das Recht auf Zahlung der Dividende begründet ist. Übrige Erträge werden erfasst, wenn der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich und der Betrag verlässlich bestimmbar ist. Aufwendungen werden nach sachlichen oder zeitlichen Kriterien abgegrenzt. Geschäfts- oder Firmenwerte Der aus einem Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird bei dem erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, in den Folgeperioden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) gemäß IAS 36 unterzogen. Im Bertelsmann-Konzern werden Werthaltigkeitstests auf Geschäfts- oder Firmenwerte wie im Abschnitt „Wertminderungen“ erläutert durchgeführt. Sonstige immaterielle Vermögenswerte im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses entgeltlich erworbene Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens werden mit ihren aktivierungspflichtigen Herstellungskosten gemäß IAS 38 bilanziert, wenn dafür die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Nicht immaterielle Vermögenswerte werden ebenfalls gemäß IAS 38 mit ihren Anschaffungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen, bilanziert. Der erstmalige Ansatz von immateriellen Vermögenswerten, die im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses übernommen wurden, erfolgt gemäß IFRS 3 zum beizulegenden Zeitwert im Erwerbszeitpunkt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen bei immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter Nutzungsdauer grundsätzlich linear über deren Nutzungsdauer. Wertminderungen und Wertaufholungen werden gemäß den Vorschriften des Werthaltigkeitstests in Übereinstimmung mit IAS 36 vorgenommen. Die planmäßige Nutzungsdauer beträgt für aktivierte Software in der Regel drei bis fünf Jahre, für erworbene Kundenbeziehungen zwei bis 15 Jahre, für Warenzeichen, Musik- und Verlagsrechte drei bis 25 Jahre. Lizenzen werden linear entsprechend der Vertragslaufzeit bzw. der angenommenen wirtschaftlichen Nutzungsdauer oder leistungsabhängig (im Verhältnis der in der Berichtsperiode erzielten Nutzungserlöse zu den gesamten geschätzten Nutzungserlösen Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Stattdessen werden sie mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen und gegebenenfalls auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. für die gesamte Nutzungsdauer) abgeschrieben. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 89

Sachanlagen Sachanlagen werden gemäß IAS 16 bilanziert und zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um kumulierte planmäßige Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen, bewertet. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen Methode über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts. Im Geschäftsjahr 2023 lagen den planmäßigen Abschreibungen in der Regel folgende Nutzungsdauern zugrunde: • Gebäude zehn bis 50 Jahre • • andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen drei bis 15 Jahre Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. technische Anlagen und Maschinen vier bis 15 Jahre Wertminderungen Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden zum 31. Dezember eines jeden Jahres sowie anlassbezogen auf Wertminderung gemäß IAS 36 überprüft. Immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer sowie Sachanlagen und Nutzungsrechte werden zum Bilanzstichtag gemäß IAS 36 nur dann einem Werthaltigkeitstest unterzogen, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Eine Wertminderung gemäß IAS 36 liegt vor, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit seinen erzielbaren Betrag überschreitet. Der erzielbare Betrag wird dabei als der jeweils höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ermittelt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und der Nutzungswert werden in der Regel unter Anwendung der Discounted- Cashflow-Methode ermittelt, die auf im Rahmen von Unternehmensplanungen ermittelten zukünftigen Cashflow-Prognosen basiert. Korrespondierend zur Berücksichtigung der bilanzierten Nutzungsrechte im Rahmen der Bestimmung des Buchwerts, werden die Leasingzahlungen bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags nicht in die Nutzungsrechte im Modell berücksichtigt. Bei zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten wird ausschließlich der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten als Vergleichsmaßstab herangezogen. in Abzug gebracht. Zudem werden Reinvestitionserfordernisse es sei denn, Einheiten resultieren, unberücksichtigt, Bei der Bestimmung des Nutzungswerts bleiben geschätzte künftige Mittelzuflüsse bzw. Mittelabflüsse, die aus künftigen Restrukturierungen oder aus der Verbesserung bzw. Erhöhung der Ertragskraft der zahlungsmittelgenerierenden die zahlungsmittelgenerierende Einheit hat sich am Bilanzstichtag zu einer Restrukturierung verpflichtet und eine entsprechende Rückstellung gebildet. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts ist, sofern ein aktiver Markt besteht, der Marktpreis oder gegebenenfalls der Preis der jüngsten vergleichbaren Transaktion heranzuziehen. Liegt kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten in der Regel unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen Cashflows zugeordnet werden können, werden die Wertminderungen anhand der Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ermittelt, zu denen die Vermögenswerte gehören. Die prognostizierten Cashflows werden den unternehmensinternen Planungen, die drei Detailperioden umfassen, entnommen und in der Regel um zwei weitere Detailplanungsperioden ergänzt. Die über die Detailplanung hinausgehenden Perioden werden durch eine ewige Rente unter Berücksichtigung individueller geschäftsspezifischer Wachstumsraten abgebildet. Die Abzinsung erfolgt grundsätzlich mit den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten nach Steuern (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Für zahlungsmittelgenerierende Einheiten mit unterschiedlichen Risikoprofilen werden spezifische WACC abgeleitet. Der Bertelsmann-Konzern führt für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Sensitivitätsanalysen durch, insbesondere für diejenigen, bei denen die Spanne zwischen dem erzielbaren Betrag und dem Buchwert gering ist. Sind die Gründe für einen Wertminderungsaufwand, der in früheren Perioden erfasst worden ist, entfallen, werden Zuschreibungen bis zu dem Betrag vorgenommen, der sich ergeben hätte, wenn kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Letztere Regelung gilt nicht für Geschäfts- oder Firmenwerte. Sowohl der Wertminderungsaufwand als auch eine Zuschreibung werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 90

Leasing Grundsätzlich werden für alle Leasingverhältnisse, bei denen der Bertelsmann-Konzern Leasingnehmer ist, die damit verbundenen vertraglichen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz als Nutzungsrecht am Leasinggegenstand und als Leasingverbindlichkeit erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt der Erstbilanzierung mit dem Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen erfasst. Die Leasingzahlungen umfassen fixe Zahlungen abzüglich vom Leasinggeber zu leistender Leasinganreize, variable Zahlungen, die an einen Index oder einen Zins gekoppelt sind, erwartete Zahlungen aus Restwertgarantien, den Ausübungspreis einer Kaufoption, sofern deren Ausübung hinreichend sicher ist, und Vertragsstrafen für die Kündigung von Leasingverhältnissen, sofern in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass die Kündigungsoption in Anspruch genommen wird. Variable, vom Umsatz abhängige Leasingzahlungen werden in der Periode ergebniswirksam erfasst, wenn die Bedingungen für die Zahlungen eingetreten sind. Der Barwert wird unter Anwendung laufzeit-, währungs- und risikospezifischer Grenzfremdkapitalzinssätze ermittelt. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert. Die Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen angesetzt. Die Anschaffungskosten beinhalten den Betrag der erfassten Leasingverbindlichkeiten, die anfänglichen direkten Kosten und die geleisteten Leasingzahlungen, die am oder vor dem Beginn des Leasingverhältnisses geleistet wurden, abzüglich der erhaltenen Leasinganreize. Das Nutzungsrecht wird linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte, im Bertelsmann-Konzern keine Nutzungsrechte und keine Leasingverbindlichkeiten angesetzt werden. Für solche Leasingverhältnisse werden die Zahlungen linear als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. Sofern bei Sale-and-leaseback-Transaktionen die Verfügungsgewalt im Sinne des IFRS 15 über den zugrunde liegenden Vermögenswert übertragen wird, setzt der Bertelsmann-Konzern als Veräußerer und Leasingnehmer einen Vermögenswert an, der sich aus dem anteiligen, zurückbehaltenen Nutzungsrecht ableitet. Der Gewinn oder Verlust aus der Verkaufstransaktion wird anteilig in Höhe der auf den Leasinggeber übertragenen Rechte erfolgswirksam im Posten „Sonstige betriebliche Erträge“ oder „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfasst. für die Finanzielle Vermögenswerte zwischen drei Klassifizierungskategorien für Gemäß dem IFRS 9 Klassifizierungs- und Bewertungsansatz für finanzielle Vermögenswerte wird im Bertelsmann-Konzern finanzielle Vermögenswerte unterschieden: • • • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI) und zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL). Die Zuordnung in die jeweilige Klassifizierungskategorie erfolgt auf Basis folgender Kriterien: • des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und • der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts. Der erstmalige Ansatz der finanziellen Vermögenswerte (außer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswerts zuzurechnen sind. Der Ansatz der finanziellen Vermögenswerte erfolgt zum Erfüllungstag des Geschäfts. Transaktionskosten werden bei den finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, unmittelbar im Gewinn und Verlust als Aufwand erfasst. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 91

Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten erfolgt in Abhängigkeit von den Klassifizierungskategorien: • Zu fortgeführten Anschaffungskosten: Finanzielle Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen gehalten werden und deren Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf das ausstehende Kapital darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. In dieser Kategorie werden überwiegend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Forderungen erfasst. Ein aus der Ausbuchung resultierender Gewinn oder Verlust sowie Wertminderungsaufwendungen werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. • FVOCI: Finanzielle Vermögenswerte, die sowohl zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungen als auch zur Veräußerung gehalten werden und deren Zahlungsströme ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf das ausstehende Kapital darstellen, werden zum beizulegenden Zeitwert mit Wertveränderungen im sonstigen Ergebnis bewertet. Der Bertelsmann-Konzern hält keine Fremdkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert übt Bertelsmann überwiegend für einzelne unwesentliche Beteiligungen aus. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierende Gewinne und Verluste dieser Eigenkapitalinstrumente werden unter Berücksichtigung latenter Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine Umgliederung der Gewinne und Verluste aus dem beizulegenden Zeitwert in die Gewinn- und Verlustrechnung nach der Ausbuchung der Eigenkapitalinstrumente erfolgt nicht. Dividenden aus solchen Eigenkapitalinstrumenten werden weiterhin erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. • FVTPL: Finanzielle Vermögenswerte, die die Kriterien für „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ oder FVOCI nicht erfüllen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierenden Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. für Fremdkapitalinstrumente, Wertminderung und Bewertung erwarteter Verluste: fortgeführten Bertelsmann wendet Anschaffungskosten erfolgt, und für Vertragsvermögenswerte das Expected-Credit-Loss(ECL)-Modell gemäß IFRS 9 an. Danach hängt die Höhe der als Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle erfassten Wertberichtigung grundsätzlich davon ab, inwieweit sich das Ausfallrisiko seit dem erstmaligen Ansatz verschlechtert hat. Gemäß dem sogenannten allgemeinen Ansatz wird zwischen folgenden beiden Bewertungsebenen unterschieden: • 12-Monats-ECL: Bei erstmaliger Erfassung und wenn sich das Ausfallrisiko ab dem erstmaligen Ansatz des Fremdkapitalinstrumentes nicht signifikant erhöht hat, wird eine Wertberichtigung für die innerhalb der nächsten zwölf Monate erwarteten Kreditausfälle erfasst. deren Folgebewertung • Gesamtlaufzeit-ECL: Wenn sich das Ausfallrisiko signifikant erhöht hat, wird eine Wertberichtigung für die zu erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des Fremdkapitalinstrumentes erfasst. Bei der Bemessung des Ausfallrisikos werden angemessene quantitative und qualitative Informationen und Analysen berücksichtigt, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen wie etwa kundenspezifischer Informationen und Prognosen künftiger wirtschaftlicher Bedingungen, beruhen. Es wird angenommen, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswerts signifikant angestiegen ist, wenn dieser mehr als 30 Tage überfällig ist. Ein Ausfall des finanziellen Vermögenswerts wird spätestens dann angenommen, wenn die Vertragspartei die Vornahme von vertraglichen Zahlungen innerhalb von 90 Tagen nach Fälligkeit versäumt, es sei denn, es liegen angemessene und belastbare Informationen vor, die einen anderen Überfälligkeitszeitpunkt begründen. Der Konzern prüft zu jedem Abschlussstichtag, ob ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist. Dies ist dann der Fall, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme eingetreten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden abgeschrieben, wenn nach angemessener Einschätzung nicht mehr erwartet wird, dass der finanzielle Vermögenswert noch ganz oder teilweise realisierbar ist. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte wendet Bertelsmann zur Bewertung erwarteter Kreditausfälle eine vereinfachte Vorgehensweise an. Nach dieser bemisst sich die Wertberichtigung erwarteten Kreditverlusten. Dazu werden Wertberichtigungsmatrizen auf Basis historischer Forderungsausfälle, Laufzeitbänder und erwarteter Kreditausfälle erstellt. Die Bildung der Wertberichtigungsmatrizen erfolgt unternehmensbereichs- bzw. Laufzeit über den an die Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 92

Business-Unit-spezifisch für Forderungsgruppen, die jeweils ähnliche Ausfallmuster aufweisen. Darüber hinaus werden separate Risikobeurteilungen vorgenommen. Die Vertragsvermögenswerte weisen im Wesentlichen die gleichen Risikoeigenschaften auf wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für gleichartige Verträge, sodass die erwarteten Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auch eine angemessene Annäherung an die Ausfallraten für das Vertragsvermögen darstellen. Bewertung zum beizulegenden Zeitwert Bei finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, hängt das angewendete Bewertungsverfahren davon ab, welche Inputfaktoren jeweils vorliegen. Wenn notierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte ermittelt werden können, werden diese zur Bewertung herangezogen (Stufe 1). Wenn dies nicht möglich ist, werden die beizulegenden Zeitwerte vergleichbarer Markttransaktionen herangezogen sowie finanzwirtschaftliche Methoden, basierend auf beobachtbaren Marktdaten, verwendet (Stufe 2). Sofern die beizulegenden Zeitwerte nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren, werden sie mithilfe anerkannter finanzmathematischer Methoden oder auf Basis von beobachtbaren erzielbaren Preisen im Rahmen von zuletzt durchgeführten qualifizierten Finanzierungsrunden unter Berücksichtigung des Lebens- und Entwicklungszyklus des jeweiligen Unternehmens ermittelt (Stufe 3). Vorräte Vorräte, darunter Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und unfertige Erzeugnisse sowie Handelswaren, werden gemäß IAS 2 bilanziert und am Bilanzstichtag grundsätzlich mit dem niedrigeren Wert aus historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Gleichartige Vorräte werden zu Durchschnittskosten oder nach dem FIFO-Verfahren (first in, first out) bewertet. Darüber hinaus werden im Vorratsvermögen alle kurzfristigen Film-, Fernseh- und ähnlichen Rechte ausgewiesen, die zur Ausstrahlung oder zum Verkauf im normalen operativen Geschäftszyklus bestimmt sind. Dazu gehören insbesondere sich in der Produktion befindende Film- und Fernsehformate, Koproduktionen sowie erworbene Senderechte. Der Ansatz zum Bilanzstichtag erfolgt auch hier mit dem niedrigeren Wert aus historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert. Der Verbrauch von Film- und Fernsehrechten erfolgt mit Beginn der ersten Ausstrahlung und ist von der Anzahl der geplanten Ausstrahlungen abhängig. Der ausstrahlungsbedingte Verbrauch bei den Film- und Fernsehrechten ist wie folgt: • • themenbezogene Free-TV-Kanäle: linearer Verbrauch über maximal sechs Ausstrahlungen sonstige Free-TV-Kanäle: – Blockbuster, Miniserien, sonstige Filme, Serien, TV-Filme und (Ko-)Produktionen werden über maximal vier Ausstrahlungen nach einem degressiven Abschreibungsansatz in Abhängigkeit von der vereinbarten Gesamtzahl der Ausstrahlungen abgeschrieben. – Soaps, Eigenproduktionen, Quiz- und Spielshows, Sport- und andere Veranstaltungen, Dokumentationen und Musiksendungen werden in voller Höhe bei der ersten Ausstrahlung verbraucht. – Kindersendungen und Zeichentrickfilme werden über den Lizenzzeitraum linear verbraucht, da eine Sättigung nur sehr langsam erfolgt und eine sehr hohe Anzahl von Wiederholungen für die Zielgruppe der Kinder (Drei- bis 13-Jährige) stattfindet. • Pay-TV-Kanäle: linearer Verbrauch über die Lizenzdauer Der Verbrauch von Vorräten und von kurzfristigen Film- und Fernsehrechten, Bestandsveränderungen aus unfertigen und fertigen Erzeugnissen und andere aktivierte Eigenleistungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Materialaufwand“ erfasst. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 93

Ertragsteuern In Übereinstimmung mit IAS 12 enthalten die Ertragsteuern sowohl tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Laufende Ertragsteuern werden auf das zu versteuernde Einkommen des Geschäftsjahres sowie alle Anpassungen des zu versteuernden Einkommens früherer Geschäftsjahre unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Steuersätze ermittelt. Bei der Berechnung laufender und latenter Steuern werden die anwendbaren steuerlichen Gesetze und steuerlichen Rechtsprechungen der jeweiligen Länder berücksichtigt, in denen die konsolidierten Konzerngesellschaften ihren Sitz haben. Aktive und passive latente Steuern werden nach Maßgabe von IAS 12 für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen der IFRS-Konzernbilanz sowie für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften angesetzt. Aktive latente Steuern werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können. Für aktive latente Steuern, deren Realisierung in einem überschaubaren Zeitraum nicht zu erwarten ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Passive latente Steuern werden grundsätzlich für sämtliche zu versteuernden temporären Differenzen gebildet. Latente Steuern werden nicht erfasst für • temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden bei einem Geschäftsvorfall, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt und der weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen, sofern das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern und es wahrscheinlich ist, dass sie sich in absehbarer Zeit nicht auflösen werden, zu versteuernde temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwerts. • • Bei der Berechnung werden diejenigen Steuersätze angewendet, deren Gültigkeit zum Zeitpunkt der Umkehrung temporärer Differenzen bzw. Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften erwartet wird. Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich ergebniswirksam erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Sachverhalte, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden laufende und latente Steuern im sonstigen Ergebnis erfasst. Laufende und latente Ertragsteuerpositionen werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und die Steueransprüche und Steuerschulden sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Mit der Veröffentlichung des Gesetzes am 27. Dezember 2023 ist das Gesetzgebungsverfahren zur Einführung der globalen Mindestbesteuerung (Pillar II) in Deutschland, dem Land des Mutterunternehmens, abgeschlossen. Die Regelungen finden ab dem 1. Januar 2024 für den Bertelsmann-Konzern Anwendung. Darüber hinaus ist die Pillar-II-Gesetzgebung in den folgenden, für den Konzern relevanten, Ländern beschlossen und ab dem 1. Januar 2024 in Kraft getreten: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Japan (nur Income Inclusion Rule), Korea, Luxemburg, Malaysia (ab 1. Januar 2025), Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, Schweden, Schweiz (nur Domestic Minimum Top-up Tax), Ungarn und dem Vereinigten Königreich. Da die Pillar-II-Gesetzgebung zum 31. Dezember 2023 noch nicht in Kraft war, unterliegt der Bertelsmann-Konzern aktuell keiner zusätzlichen Steuerbelastung. Der Bertelsmann-Konzern macht von der Ausnahmeregelung zur Bilanzierung latenter Steuern im Zusammenhang mit Pillar-II- Ertragsteuern Gebrauch, die Gegenstand der im Mai 2023 veröffentlichten Änderungen des IAS 12 war. Der Bertelsmann-Konzern ist derzeit dabei, die Auswirkungen von Pillar II nach Inkrafttreten der Gesetzgebung zu ermitteln. Aus der ersten indikativen Analyse liegen unter Berücksichtigung der Übergangsregelung zum Country-by-Country Safe Harbour die effektiven Steuersätze in den folgenden Ländern unterhalb von 15 Prozent: Argentinien, Brasilien, Malaysia (aufgrund von staatlichen Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 94

Förderprogrammen) und Irland (aufgrund des lokalen Steuersatzes von 12,5 Prozent). Wäre Pillar II bereits in 2023 in Kraft getreten, läge die erwartete zusätzliche Steuerbelastung auf Basis des Konzernabschlusses 2023 bei rund 8 Mio. €. Kumuliertes übriges Eigenkapital Im kumulierten übrigen Eigenkapital werden neben dem Saldo aus Umrechnungsdifferenzen auch Gewinne bzw. Verluste aus der Fair-Value-Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (IFRS 9 Klassifizierungskategorie FVOCI) und von Finanzderivaten, die zur Sicherung eines künftigen Zahlungsstroms (Cash Flow Hedge) eingesetzt werden, gemäß IFRS 9 erfolgsneutral bilanziert. (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste auf die Darüber hinaus werden gemäß IAS 28.10 Veränderungen im sonstigen Ergebnis bei nach der Equity- Methode bilanzierten Unternehmen hier erfasst. Effekte aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne leistungsorientierte Verpflichtung, Unterschiedsbeträge zwischen den tatsächlichen und den durch den Nettozinsaufwand implizierten Erträgen auf das Planvermögen sowie Effekte aus der Begrenzung eines Nettovermögenswerts) werden der Eigenkapitalveränderungsrechnung in den übrigen Gewinnrücklagen im Jahr des Anfalls dieser Gewinne und Verluste erfasst. Der Ausweis von latenten Steuern auf die oben genannten Sachverhalte erfolgt dementsprechend ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital. des Gesamtergebnisses Verteilung Periode im Zuge der der in Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß Rückstellungen IAS 19 nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Der im Pensionsaufwand enthaltene Nettozinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Effekte aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne (versicherungsmathematische Gewinne und Verluste auf die leistungsorientierte Verpflichtung, Unterschiedsbeträge zwischen den tatsächlichen und den durch den Nettozinsaufwand implizierten Erträgen auf das Planvermögen sowie Effekte aus der Begrenzung eines Nettovermögenswerts) werden sofort erfolgsneutral in einer nachfolgenden Periode auch nicht mehr ergebniswirksam umgegliedert (recyclet). Mit Ausnahme der nach IAS 19 berechneten übrigen personalbezogenen Rückstellungen werden alle anderen Rückstellungen auf Basis von IAS 37 gebildet. Der Ansatz erfolgt in Höhe des wahrscheinlichsten Verpflichtungsumfangs. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Die Abzinsungssätze berücksichtigen aktuelle Markterwartungen und gegebenenfalls in Einzelfällen für die Schuld spezifische Risiken. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen werden grundsätzlich in dem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt, in dem zuvor die Zuführung erfasst wurde. im sonstigen Ergebnis erfasst und Finanzielle Verbindlichkeiten Bei erstmaligem Ansatz werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten inklusive des Genusskapitals zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten erfasst. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten, es sei denn, die finanzielle Verbindlichkeit wird beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Zukünftige Zahlungen im Zusammenhang mit den vom Bertelsmann-Konzern ausgegebenen Put-Optionen auf Eigenkapitalanteile von Tochtergesellschaften werden als finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen. Der erstmalige Ansatz der Verbindlichkeit erfolgt zum Barwert des Rückzahlungsbetrags mit einer entsprechenden Reduzierung des Eigenkapitals. Im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses mit dem Übergang der Risiken und Chancen aus den der Put-Option zugrunde liegenden Eigenkapitalanteilen von den nicht beherrschenden Anteilen auf den Bertelsmann- Konzern wird beim erstmaligen Ansatz der Geschäfts- oder Firmenwert entsprechend erhöht. Die Folgebewertung der Verbindlichkeiten aus Put-Optionen erfolgt ergebniswirksam. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 95

Derivative Finanzinstrumente Nach IFRS 9 werden alle derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Der Ansatz der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum Handelstag des Geschäfts. Bei Vertragsabschluss eines Derivates wird festgelegt, ob dieses zur Absicherung eines Bilanzpostens (Fair Value Hedge) oder zur Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cash Flow Hedge) dient. Einzelne Derivate erfüllen nicht die Voraussetzungen von IFRS 9 für eine Bilanzierung als Sicherungsgeschäft, obwohl sie bei wirtschaftlicher Betrachtung eine Sicherung darstellen (Stand-alone Hedge). Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten werden wie folgt erfasst: • Fair Value Hedge: Marktwertänderungen dieser Derivate, die zur Absicherung von Vermögenswerten bzw. Schulden dienen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; der entsprechende Gewinn oder Verlust aus der Bewertung des gesicherten Bilanzpostens wird ebenfalls sofort im Ergebnis ausgewiesen. • Cash Flow Hedge: Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Derivate, die zur Absicherung künftiger Cashflows dienen, wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei Zugang eines zugrunde liegenden, nicht finanziellen Vermögenswerts bzw. einer nicht finanziellen Verbindlichkeit wird der Betrag aus dem kumulierten übrigen Eigenkapital in den jeweiligen Posten umgegliedert. In den anderen Fällen erfolgt die Umgliederung der zuvor erfassten Gewinne und Verluste aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung, wenn das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Der ineffektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments wird erfolgswirksam erfasst. • Stand-alone Hedge: Marktwertänderungen von Derivaten, die nicht die Voraussetzungen für die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllen, werden erfolgswirksam erfasst. Im Geschäftsjahr 2023 lag keine Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb vor. Anteilsbasierte Vergütung Anteilsbasierte Vergütungen für Mitarbeiter:innen des Bertelsmann-Konzerns umfassen Vergütungspläne, deren Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erfolgt, sowie Vergütungspläne mit Barausgleich. Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden ausgewählten Geschäftsführer:innen und leitenden Angestellten in Form von Aktienoptionen gewährt. Diese Optionen werden zu dem am Tag der Ausgabe geltenden Marktpreis gewährt und sind zu diesem Preis ausübbar. Für Aktienoptionen erfolgt die Erfassung des beizulegenden Zeitwerts der Optionen als Personalaufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals. Der beizulegende Zeitwert wird am Tag der Gewährung ermittelt und verteilt sich über den Zeitraum, für den die Mitarbeiter:innen vorbehaltlos Anspruch auf die Optionen haben. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird mithilfe eines Binomialmodells zur Bestimmung von Optionspreisen bemessen, wobei die Bedingungen, zu denen die Optionen gewährt wurden, berücksichtigt werden. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die tatsächliche Anzahl an ausübbaren Aktienoptionen wiederzugeben. Aktienoptionen, deren Verfall nur auf ein Nichterreichen des für die Ausübung vorgeschriebenen Aktienkurses zurückzuführen ist, sind hiervon ausgenommen. Die finanzielle Verbindlichkeit, die aufgrund einer anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich entsteht, wird unter Anwendung eines Optionspreismodells mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Bis zur Begleichung der Verpflichtung ist deren beizulegender Zeitwert zu jedem Bilanzstichtag und am Erfüllungstag neu zu bestimmen und alle Wertänderungen sind ergebniswirksam als Personalaufwand der Periode zu erfassen. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 96

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und zugehörige Schulden Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten eingestuft, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Solche langfristigen Vermögenswerte und die zugehörigen Schulden werden gemäß IFRS 5 in separaten Bilanzposten dargestellt. Die Bewertung erfolgt zum jeweils niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen werden nicht erfasst, solange ein langfristiger Vermögenswert als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird oder zu einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe gehört. Unternehmensbestandteile, die die Anforderungen des IFRS 5.32 erfüllen, werden als nicht fortgeführte Aktivitäten klassifiziert und in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung entsprechend gesondert dargestellt. Alle in der Berichtsperiode vorgenommenen Änderungen von Beträgen, die in direktem Zusammenhang mit der Veräußerung einer nicht fortgeführten Aktivität in einer der vorangehenden Perioden stehen, werden ebenfalls in dieser gesonderten Kategorie angegeben. Wird ein Unternehmensbestandteil nicht mehr als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, so wird das Ergebnis dieses Unternehmensbestandteils, das zuvor unter nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen wurde, für alle dargestellten Berichtsperioden in die fortgeführten Aktivitäten umgegliedert. Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie auf die Höhe der Aufwendungen und Erträge auswirken können. Die Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Anpassungen der Schätzungen werden grundsätzlich in der Periode der Änderung und in den zukünftigen Perioden berücksichtigt. Die tatsächlich realisierten Beträge können von den Schätzwerten abweichen. Nachstehend werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen dargestellt, die im Bertelsmann-Konzernabschluss wesentlich für das Verständnis der mit der Finanzberichterstattung verbundenen Unsicherheiten sind. Ermessensentscheidungen • Beherrschung von Unternehmen, an denen der Bertelsmann-Konzern nicht die Mehrheit der Stimmrechte hält: Das Management ist der Auffassung, dass der Bertelsmann-Konzern die zur RTL Group gehörende Groupe M6 trotz einer Stimmrechtsbeteiligung von weniger als 50 Prozent beherrscht. Die RTL Group ist der beherrschende Aktionär von Groupe M6, während sich die übrigen Anteile im Streubesitz befinden und die übrigen Anteilseigner ihre Anteile nicht derart organisiert haben, dass sie ihre Stimmrechte abweichend vom Bertelsmann-Konzern ausüben. • Maßgeblicher Einfluss, obwohl der Bertelsmann-Konzern weniger als 20 Prozent der Eigenkapitalanteile eines anderen Unternehmens hält: Obwohl der Bertelsmann-Konzern weniger als 20 Prozent der Eigenkapitalanteile an Atresmedia hält, ist das Management der Auffassung, dass der Bertelsmann- Konzern aufgrund der Präsenz der RTL Group in anderen Entscheidungsgremien von Atresmedia weiterhin maßgeblichen Einfluss auf Atresmedia ausübt. im Board of Directors und • Leasing: Immobilien-Leasingverträge enthalten zum Teil Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen. Die Zahlungen aus diesen optionalen Zeiträumen sind in der Leasingverbindlichkeit enthalten, sofern hinreichend sicher ist, dass der Leasingvertrag über die Grundmietzeit hinaus verlängert wird oder eine Kündigungsoption nicht ausgeübt wird. Bei der Beurteilung der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen berücksichtigt das Management sämtliche Fakten und Umstände, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung bzw. Nichtausübung der Option geben. Hierzu zählen insbesondere die Höhe der Leasingzahlungen im Vergleich zu Marktpreisen im Optionszeitraum, fertiggestellte oder erwartete Mietereinbauten und die Bedeutung des zugrunde liegenden Vermögenswerts für die Geschäftstätigkeit des Bertelsmann-Konzerns. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 97

im IFRS 15 definierten Schätzungen und Annahmen • Ertrags- und Aufwandsrealisierung: Bei Vorliegen von Remissionsrechten, im Wesentlichen für Printprodukte, müssen Schätzungen in Bezug auf das erwartete Remissionsvolumen vorgenommen werden, da die Umsatzrealisierung unter Beachtung der erwarteten Remissionen erfolgt. Zur Ermittlung der erwarteten Remissionen werden statistisch ermittelte Rückgabequoten herangezogen. Die im Rahmen des fünfstufigen vertragsbasierten Modells zu ermittelnden Transaktionspreise umfassen häufig neben fixen auch variable Vergütungsbestandteile. Die Bestimmung der variablen Bestandteile unterliegt Schätzungen, die unter Berücksichtigung möglicher Restriktionen vorgenommen und aktualisiert werden. Variable Bestandteile werden demnach nur in der Höhe einbezogen, wie es hochwahrscheinlich ist, dass bereits erfasste Umsatzerlöse nicht storniert werden müssen, sobald die Unsicherheit über die tatsächliche Höhe der Gegenleistung nicht mehr besteht. Die Schätzung beeinflussende externe Faktoren, wie z. B. langer Wertbestimmungszeitraum bis zum Eintritt, Vergangenheitserfahrungen, Anzahl der Leistungsverpflichtungen innerhalb eines Vertrags, werden dabei bestmöglich berücksichtigt. Bei verschiedenen Geschäftsmodellen sind im Rahmen von Prinzipal-Agent- Überlegungen qualitative Einschätzungen zu treffen, wer als Kunde einer Bertelsmann-Gesellschaft anzusehen ist und ob eine Bertelsmann-Gesellschaft als Prinzipal oder als Agent im Rahmen einer Transaktion anzusehen ist. Angaben zu erwarteten Remissionen finden sich unter Textziffer 23 „Verbindlichkeiten“. • Finanzinvestitionen in von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen: Zur Bewertung verschiedener zum beizulegenden Zeitwert bilanzierter, von Venture-Capital-Organisationen gehaltener Minderheitsbeteiligungen (31. Dezember 2023: 1.007 Mio. €; 31. Dezember 2022: 1.119 Mio. €), denen keine auf aktiven Märkten notierten Preise zugrunde liegen, werden in der Regel beobachtbare qualifizierten Finanzierungsrunden unter Berücksichtigung des Lebens- und Entwicklungszyklus des jeweiligen Unternehmens verwendet. Weitere Anpassungen werden bei Finanzinstrumenten mit vertraglichen Handelsbeschränkungen (Lock-ups) berücksichtigt. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 25 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“. erzielbare Preise durchgeführten im Rahmen zuletzt von • Annahmen werden zudem bei der Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten sonstiger finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten getroffen. Hierbei verwendet Bertelsmann verschiedene finanzmathematische Methoden, die den zu den jeweiligen Bilanzstichtagen herrschenden Marktbedingungen und Risiken Rechnung tragen. Die in die Modelle eingehenden Inputfaktoren stützen sich soweit möglich auf beobachtbare Marktdaten. Liegen solche nicht vor, basiert die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte auf Annahmen des Managements. Diese Annahmen betreffen Inputfaktoren wie Cashflows, Abzinsungssatz sowie Liquiditätsrisiko und Ausfallrisiken. Sofern für Finanzschulden ein Recht auf vorzeitige Kündigung oder Rückzahlung besteht, wird bei der Bestimmung der Restlaufzeit berücksichtigt, ob die Ausübung dieses Rechts tatsächlich beabsichtigt ist. Weitere Erläuterungen hierzu finden sich unter Textziffer 25 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“. • Darüber hinaus werden bei Kaufpreisallokationen Annahmen hinsichtlich der Bewertung von im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Vermögenswerten und übernommenen Schulden getroffen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die erworbenen immateriellen Vermögenswerte, da als Bewertungsmaßstab der beizulegende Zeitwert dient, der in der Regel als Barwert der zukünftigen Cashflows nach Berücksichtigung des Barwerts des abschreibungsbedingten Steuervorteils (Tax Amortization Benefit) ermittelt wird. Ferner basiert die Festlegung konzerneinheitlicher Nutzungsdauern auf Einschätzungen des Managements. Allgemeine Ausführungen zu Nutzungsdauern finden sich in den Abschnitten „Sonstige immaterielle Vermögenswerte“ und „Sachanlagen“. Im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und zugehörigen Schulden sowie bei den Werthaltigkeitstests der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte der Veräußerungskosten Ermessensentscheidungen des Managements, die sich auf die Schätzung der Veräußerungserlöse, die verbleibenden Verpflichtungen und die direkten Veräußerungskosten beziehen. Die Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und als nicht fortgeführte Aktivitäten erfordert ebenfalls eine Einschätzung durch das Management. beizulegenden Zeitwerts die Bestimmung abzüglich erfordert • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen: Die Ermittlung der Wertberichtigung auf Forderungen erfolgt auf Basis historischer Kreditverlustquoten für Gruppen finanzieller Vermögenswerte mit ähnlichen Risikoeigenschaften und zukunftsgerichteter Informationen, darunter kundenspezifische Informationen und Prognosen künftiger wirtschaftlicher Bedingungen. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 25 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“. des • Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 98

• Geleistete Anzahlungen: Beim Entrichten von Vorauszahlungen an Autor:innen zur Sicherung der Verwertungsrechte an deren Veröffentlichungen werden Schätzungen und Annahmen bezüglich der zukünftigen Verkaufserfolge vorgenommen. Angaben zu geleisteten Anzahlungen finden sich unter Textziffer 13 „Vorräte“. • Wertminderungen: Die den Werthaltigkeitstests zugrunde liegenden Cashflow-Prognosen des Managements basieren unter anderem auf Annahmen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung und der damit verbundenen Risiken, der regulatorischen Rahmenbedingungen, des Wettbewerbsumfelds, der Marktanteile, der Investitionen, der EBITDA-Margen sowie der Wachstumsraten. Um die Annahmen über die Entwicklung von verschiedenen relevanten Märkten, in denen der Bertelsmann-Konzern tätig ist, begründen zu können, wird eine Kombination von langfristigen Trends, industriespezifischen Ausblicken sowie von internem Wissen unter besonderer Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse eingesetzt. Die relevanten Märkte sind in hohem Maße der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ausgesetzt. Die Entwicklung der relevanten Märkte ist nur einer der wesentlichen operativen Faktoren, die vom Bertelsmann-Konzern herangezogen werden, um individuelle Geschäftsmodelle zu bewerten. Die wichtigsten Annahmen beinhalten auch geschätzte Wachstumsraten, gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten und Steuersätze. Diese verschiedenen Elemente sind insgesamt variabel, voneinander abhängig und es ist schwierig, sie als Hauptfaktoren für verschiedene Geschäftsmodelle und entsprechende Bewertungen zu isolieren. Änderungen dieser Schätzungen infolge neuerer Informationen können einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der möglichen Wertminderung ausüben. Die angesetzten Wachstumsraten orientieren sich am langfristigen realen Wachstum der relevanten Volkswirtschaften, an den Wachstumserwartungen der einschlägigen Branchen und an den langfristigen Inflationserwartungen in jenen Ländern, in denen die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ihre Geschäftstätigkeit ausüben. Die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte stimmen dabei grundsätzlich mit externen Informationsquellen überein. Die unter Berücksichtigung entsprechender Diskontierungssätze ermittelten Werte spiegeln den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wider. Aus wesentlichen Veränderungen im Markt- und Wettbewerbsumfeld können sich nachteilige Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ergeben. Erläuterungen hinsichtlich des Werthaltigkeitstests immaterieller Vermögenswerte (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte) im Bertelsmann-Konzern finden sich unter Textziffer 9 „Immaterielle Vermögenswerte“. Zudem werden bei Sport- und Filmrechten Schätzungen hinsichtlich der erwarteten Umsatzerlöse vorgenommen. • Pensionsverpflichtungen: Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Dabei werden neben den biometrischen Rechnungsgrundlagen und dem aktuellen langfristigen Kapitalmarktzins insbesondere auch Annahmen über zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt. Der Rückgang des Abzinsungssatzes für die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen führte zur Erfassung versicherungsmathematischer Verluste in Höhe von 151 Mio. € vor Berücksichtigung der damit verbundenen steuerlichen Auswirkungen im Posten „Neubewertungskomponente leistungsorientierter Versorgungspläne“. Erläuterungen hinsichtlich der bei der Pensionsbilanzierung getroffenen Annahmen finden sich unter Textziffer 18 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“. • Rückstellungen für Drohverlustrisiken und Gewährleistungen beruhen hinsichtlich ihrer Höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit ebenfalls in erheblichem Maße auf Einschätzungen des Managements. Der Beurteilung, ob eine gegenwärtige Verpflichtung vorliegt, ein Ressourcenabfluss wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtung verlässlich ermittelbar ist, liegen in der Regel Expertisen interner oder externer Sachverständiger zugrunde. Durch neuere Informationen können sich die Einschätzungen ändern und somit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinflusst werden. Das rechtliche und regulatorische Umfeld, in dem sich Bertelsmann bewegt, birgt keine bedeutenden Prozessrisiken. Zur Risikovorsorge für den potenziellen Eintritt von Verlusten aus Rechtsstreitigkeiten bildet Bertelsmann Rückstellungen, wenn die Risiken eines Verlustes als wahrscheinlich eingestuft werden und wenn es möglich ist, eine verlässliche Schätzung der erwarteten finanziellen Auswirkungen zu bestimmen. Für wesentliche Eventualverbindlichkeiten, bei denen die Möglichkeit eines zukünftigen Verlusts größer als unwahrscheinlich, aber kleiner als wahrscheinlich ist, schätzt der Bertelsmann-Konzern den möglichen Verlust, wenn er der Auffassung ist, dass eine Schätzung vorgenommen werden kann. Zum Bilanzstichtag lagen Eventualverbindlichkeiten aus Rechtsstreitigkeiten vor, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind. Das Management überprüft regelmäßig den Ansatz, die Bewertung und die Inanspruchnahme der Rückstellungen sowie die Angabepflicht von Eventualverbindlichkeiten. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 99

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• Verbindlichkeiten aus Put-Optionen: Verbindlichkeiten aus Put-Optionen bemessen sich nach einem zugrunde liegenden beizulegenden Zeitwert oder beruhen auf prognostizierten Leistungszielen. Die Leistungsziele basieren beispielsweise auf einem Vielfachen des Gewinns, sodass eine Ermessensentscheidung erforderlich ist, wenn es zu Anpassungen der prognostizierten Ergebnisse oder der Wahrscheinlichkeit des Erreichens der einzelnen Leistungsziele kommt. Darüber hinaus ist bei langfristigen Verbindlichkeiten aus Put-Optionen die Ermittlung der transaktionsspezifischen Abzinsungssätze ermessensbehaftet. Weitere Erläuterungen zu Put-Optionen finden sich unter Textziffer 23 „Verbindlichkeiten“. laufzeit-, währungs- und für die Ermittlung der Grenzfremdkapitalzinssätze sind risikofreie • Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen unter risikospezifischer Grenzfremdkapitalzinssätze angesetzt. Anwendung Ausgangspunkt länder- und laufzeitspezifische Zinssätze für Staatsanleihen. Diese Zinssätze werden um einen spezifischen Risikozuschlag für die Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie um einen leasingspezifischen Risikoaufschlag und einen Sicherheitsabschlag ergänzt. Der leasingspezifische Risikoaufschlag berücksichtigt insbesondere, dass die Leasingverträge nicht durch die Bertelsmann SE & Co. KGaA selbst, sondern durch deren Tochtergesellschaften abgeschlossen werden, sowie das unterschiedliche Zahlungsprofil eines Leasingvertrages im Gegensatz zu einer endfälligen Staatsanleihe. Weitere Erläuterungen zu Leasingverbindlichkeiten finden sich unter Textziffer 22 „Leasingverbindlichkeiten“. • Die Unternehmen des Konzerns unterliegen mit ihren Aktivitäten den jeweils gültigen steuerlichen Gesetzen und Verlautbarungen. Annahmen und Schätzungen liegen auch den Beurteilungen hinsichtlich der Realisierbarkeit unsicherer Steuerpositionen und zukünftiger Steuerentlastungen zugrunde, die sich bei der Auslegung steuerlicher Vorschriften ergeben können. Die Bilanzierung eines Vermögenswerts oder einer Schuld aus einer Steuerrisikoposition erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12, wenn eine Zahlung oder eine Erstattung bezüglich der Rechtsunsicherheit wahrscheinlich ist. Die Bewertung der unsicheren Steueransprüche und Steuerschulden erfolgt gemäß IFRIC 23 mit dem wahrscheinlichsten Wert. Aktive latente Steuern werden in der Höhe angesetzt, in der sie später wahrscheinlich genutzt werden können. Zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der zukünftigen Nutzbarkeit aktiver latenter Steuern werden verschiedene Faktoren herangezogen, darunter die vergangene Ertragslage, die Unternehmensplanung und Steuerplanungsstrategien sowie Verlustvortragsperioden. Erläuterungen zur Beurteilung der Realisierbarkeit steuerlicher Entlastungen werden unter Textziffer 8 „Ertragsteuern“ dargelegt. • Des Weiteren beziehen sich die Annahmen und Schätzungen auf die anteilsbasierte Vergütung. Die Bedingungen der anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich und der Aktienoptionspläne werden im Abschnitt „Anteilsbasierte Vergütungen“ unter Textziffer 17 „Eigenkapital“ näher erläutert. Vorjahresinformationen Im November 2022 erwarb Fremantle 55 Prozent der Anteile an 72 Films, einem unabhängigen TV- Produktionsunternehmen, das sich auf Dokumentarfilme und Factual Entertainment konzentriert. Ebenfalls im November 2022 erwarb Fremantle 51 Prozent der Anteile an Wildstar Films, einer Produktionsfirma, die sich auf naturhistorische Dokumentarfilme konzentriert. Für den Bertelsmann-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurden die Kaufpreisallokationen für beide Akquisitionen in Übereinstimmung mit IFRS 3 auf vorläufiger Basis erstellt. Während des Bewertungszeitraums im Geschäftsjahr 2023 wurden die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten vorläufigen Beträge rückwirkend angepasst, um neue Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden, widerzuspiegeln. Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation in der Konzernbilanz entsprechend angepasst. Weitere Erläuterungen „Akquisitionen und Desinvestitionen“. im Geschäftsjahr 2023 wurden die Vorjahreswerte im Abschnitt finden sich Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 100

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Erläuterungen zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und der Bilanz 1 Umsatzerlöse Der Konzernumsatz wurde im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 19.760 Mio. € aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 generiert (Vj.: 19.896 Mio. €). Die weiteren Umsatzerlöse in Höhe von 409 Mio. € (Vj.: 349 Mio. €), die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen, resultieren nahezu vollständig aus Finanzdienstleistungen im Unternehmensbereich Arvato Group. Die folgende Tabelle zeigt ausschließlich die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 je Unternehmensbereich und ist untergliedert nach Erlösquellen, geografischen Regionen und Zeitpunkt der Umsatzrealisierung. Die dargestellte Kategorisierung der Erlösquellen und geografischen Regionen entspricht der in der Segmentberichterstattung. Im April 2023 wurde rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Content-Agentur Territory von Bertelsmann Investments in Bertelsmann Marketing Services überführt. Die unter der Marke Embrace zusammengefassten Recruiting- und Employer-Branding-Angebote von Territory wurden aus der Agentur herausgelöst und verbleiben im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 27 „Segmentberichterstattung“. Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden in Mio. € Erlösquellen Produkte und Waren Dienstleistungen Werbung und Anzeigen Rechte und Lizenzen Geografische Regionen Deutschland Frankreich Großbritannien Sonstige europäische Länder USA Sonstige Länder Zeitpunkt Zeitpunktbezogen Zeitraumbezogen RTL Group Penguin Random House 166 346 3.476 2.851 6.839 2.416 1.319 305 1.607 1.012 179 6.839 2.306 4.532 6.839 4.288 173 – 71 4.532 310 10 454 372 2.642 743 4.532 4.357 174 4.532 2023 BMG 96 7 – 799 902 93 63 115 100 465 65 902 212 690 902 Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Summe der Bereiche¹ 59 4.930 – – 4.988 1.714 446 340 1.518 513 457 4.988 60 4.928 4.988 14 1.143 13 – 1.170 757 52 78 146 123 14 1.170 25 1.144 1.170 6 870 – – 876 5 – – – 331 540 876 11 865 876 76 309 43 2 430 274 3 2 24 21 106 430 84 346 430 4.704 7.777 3.532 3.723 19.736 5.569 1.894 1.293 3.768 5.107 2.105 19.736 7.056 12.681 19.736 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 101

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RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Summe der Bereiche¹ 2022 231 347 3.714 2.907 7.199 2.589 1.367 317 1.696 999 231 7.199 2.542 4.657 7.199 3.986 168 – 68 4.222 298 14 450 371 2.406 683 4.222 4.053 169 4.222 64 3 – 796 863 69 59 105 104 465 61 863 216 647 863 62 5.084 – – 5.146 1.671 467 464 1.567 487 490 5.146 66 5.080 5.146 22 1.373 21 – 1.416 888 70 98 177 168 15 1.416 40 1.376 1.416 3 619 – – 622 4 – 1 – 322 295 622 5 617 622 87 277 44 2 410 267 2 2 26 27 86 410 105 305 410 4.455 7.871 3.779 3.773 19.878 5.786 1.979 1.437 3.941 4.874 1.861 19.878 7.027 12.851 19.878 in Mio. € Erlösquellen Produkte und Waren Dienstleistungen Werbung und Anzeigen Rechte und Lizenzen Geografische Regionen Deutschland Frankreich Großbritannien Übriges Europa USA Sonstige Länder Zeitpunkt Zeitpunktbezogen Zeitraumbezogen 1 Ohne Corporate-Aktivitäten. Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden setzen sich in der Berichtsperiode zusammen aus Leistungsverpflichtungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt wurden, in Höhe von 7.056 Mio. € (Vj.: 7.027 Mio. €) und aus Leistungsverpflichtungen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt wurden, in Höhe von 12.681 Mio. € (Vj.: 12.851 Mio. €). Sofern die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen erfolgt, bestimmt sich der jeweilige Zeitpunkt der Umsatzrealisierung nach den vertraglich vereinbarten Lieferbedingungen. Für über einen Zeitraum zu erfüllende Leistungsverpflichtungen werden zur Ermittlung des Leistungsfortschritts grundsätzlich outputbasierte Methoden eingesetzt, um den Umsatz entsprechend zu realisieren. Inputbasierte Methoden werden bei den Geschäftsmodellen zur Bestimmung der Umsatzrealisierung angewendet, bei denen dadurch der Leistungsfortschritt zutreffender dargestellt wird. Umsatzerlöse in Höhe von 1 Mio. € (Vj.: 5 Mio. €) resultieren aus Leistungsverpflichtungen, die bereits in früheren Perioden erfüllt wurden. Bertelsmann nimmt Erleichterungsvorschriften des IFRS 15 in Anspruch und macht in Bezug auf noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen keine Angaben für Verträge mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu zwölf Monaten sowie für Verträge, für die Umsatzerlöse vereinfachend in Höhe langfristigen Dienstleistungsrahmenverträgen erwartet Bertelsmann zum 31. Dezember 2023 einen zukünftigen Umsatz in Höhe von 1.595 Mio. € (Vj.: 1.513 Mio. €), der zum Stichtag auf nicht (oder teilweise nicht) erfüllte Leistungsverpflichtungen entfällt und voraussichtlich in Höhe von 616 Mio. € (Vj.: 523 Mio. €) im nächsten Geschäftsjahr und in Höhe von 979 Mio. € (Vj.: 990 Mio. €) in den darauffolgenden Jahren realisiert wird. des Rechnungsbetrags bestehenden realisiert werden dürfen. Aus 2 Sonstige betriebliche Erträge in Mio. € Erträge aus Erstattungen Zusatz- und Nebenerträge Erträge aus Anlagenabgängen Fremdwährungsgewinne Übrige betriebliche Erträge 2023 45 37 43 – 205 330 2022 52 44 28 16 201 341 Der Posten „Übrige betriebliche Erträge“ setzt sich aus einer Vielzahl im Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochterunternehmen zusammen. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 102

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3 Personalaufwand in Mio. € Löhne und Gehälter Staatliche Sozialabgaben Aufwendungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Gewinnbeteiligung Sonstige Personalaufwendungen 2023 5.338 813 127 74 288 6.640 2022 5.202 805 160 63 255 6.485 Die im Geschäftsjahr 2023 gezahlten Arbeitgeberbeiträge an staatliche Rentenversicherungsträger belaufen sich auf 424 Mio. € (Vj.: 420 Mio. €). 4 Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen und Nutzungsrechte in Mio. € Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf – Immaterielle Vermögenswerte – Sachanlagen und Nutzungsrechte 2023 567 692 1.259 2022 490 609 1.099 Weitere Erläuterungen zu den dargestellten Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen finden sich unter Textziffer 9 „Immaterielle Vermögenswerte“ und Textziffer 10 „Sachanlagen und Nutzungsrechte“. 5 Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. € Verwaltungskosten Vertriebskosten und Übertragungskosten Werbekosten Wertberichtigungen auf Forderungen, Darlehen und nicht finanzielle Vermögenswerte Beratungs- und Prüfungskosten Bewertung von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert Bewertung von sonstigen Forderungen zum beizulegenden Zeitwert Betriebliche Steuern Verluste aus Anlagenabgängen Anpassung der Buchwerte der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte Fremdwährungsverluste Übrige betriebliche Aufwendungen 2023 1.379 605 402 341 194 229 25 101 9 19 2 222 3.529 2022 1.338 622 382 306 274 232 – 91 4 – – 286 3.535 Der Posten „Verwaltungskosten“ enthält Reparatur- und Wartungskosten in Höhe von 236 Mio. € (Vj.: 225 Mio. €) und Kosten für IT-Dienstleistungen in Höhe von 361 Mio. € (Vj.: 339 Mio. €). Darüber hinaus umfasst dieser Posten im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen in Höhe von 40 Mio. € (Vj.: 41 Mio. €) und Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 19 Mio. € (Vj.: 17 Mio. €). Der Posten „Wertberichtigungen auf Forderungen, Darlehen und nicht finanzielle Vermögenswerte“ enthält im Wesentlichen Wertberichtigungen auf geleistete Anzahlungen auf Honorare und Lizenzen des Unternehmensbereichs Penguin Random House in Höhe von 259 Mio. € (Vj.: 242 Mio. €). Der Posten „Bewertung von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert“ enthält im Wesentlichen Effekte aus der Bewertung von Finanzinstrumenten, die sich im Portfolio des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments befinden. Bertelsmann Investments ordnet seine von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen und Fund of Fund Investments der Kategorie der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in Übereinstimmung mit IFRS 9 zu. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 12 „Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte“. Der Posten „Übrige betriebliche Aufwendungen“ setzt sich aus einer Vielzahl im Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 103

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Einzelnen unwesentlicher Sachverhalte in den Tochterunternehmen zusammen. Im Geschäftsjahr 2022 enthielt der Posten unter anderem die an Paramount Global geleistete „Regulatory Termination Fee“ in Höhe von 200 Mio. US-Dollar. 6 Zinserträge und Zinsaufwendungen in Mio. € Zinserträge Zinserträge aus liquiden Mitteln Sonstige Zinserträge Zinsaufwendungen Zinsaufwendungen aus Finanzschulden Zinsaufwendungen aus Zinsderivaten Sonstige Zinsaufwendungen 2023 36 15 50 -173 -1 -13 -187 2022 18 12 30 -129 -1 -10 -140 In den Zinsaufwendungen aus Finanzschulden werden nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsaufwendungen, korrigiert um die Effekte aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von Hedge Accounting nach IFRS 9 als Sicherungsinstrument gegen Zinsänderungen abgeschlossen wurden, ausgewiesen. 7 Sonstige finanzielle Erträge und Aufwendungen in Mio. € Sonstige finanzielle Erträge Finanzielle Erträge aus Put-/Call-Optionen Nicht operative Währungskursgewinne Übrige finanzielle Erträge Sonstige finanzielle Aufwendungen Nettozinsen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten Gewinnanspruch Genusskapital Finanzielle Aufwendungen aus Put-/Call-Optionen Minderheitsanteile von Personengesellschaften Nicht operative Währungskursverluste Sonstige nicht operative Aufwendungen aus Derivaten Übrige finanzielle Aufwendungen 2023 – 7 39 47 -18 -59 -44 -51 – – -10 -66 -247 2022 25 – 48 73 -17 -47 -43 – -3 -48 -4 -59 -221 abgesicherten Um den wirtschaftlichen Gehalt besser widerzuspiegeln, werden Erträge und Aufwendungen aus nicht operativen Fremdwährungssicherungsgeschäften mit den Ergebnissen aus der Bewertung der wirtschaftlich operative Währungskursgewinne bzw. -verluste ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2023 standen den Ergebniseffekten aus diesen nicht operativen Fremdwährungsgeschäften in Höhe von 14 Mio. € (Vj.: 131 Mio. €) Ergebniseffekte aus Fremdwährungssicherungsgeschäften in Höhe von -6 Mio. € (Vj.: -179 Mio. €) gegenüber. Fremdwährungsgeschäfte nicht saldiert und als Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 104

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8 Ertragsteuern Die Ertragsteuern setzen sich aus den folgenden laufenden und latenten Steuern zusammen: in Mio. € Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) Laufende Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten Latente Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten Laufende Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Latente Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Summe Ertragsteuern Ergebnis nach Ertragsteuern (gesamt) 2023 1.563 -375 138 -237 – – – -237 1.326 2022 1.300 -332 86 -246 – -2 -2 -248 1.052 Im Geschäftsjahr 2023 wurden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 257 Mio. € (Vj.: 150 Mio. €) in Anspruch genommen, was zu einer Verminderung des laufenden Steueraufwands um 52 Mio. € (Vj.: 32 Mio. €) führte. Von den genutzten steuerlichen Verlustvorträgen entfallen 1 Mio. € (Vj.: 1 Mio. €) auf inländische Körperschaftsteuer, 1 Mio. € (Vj.: 1 Mio. €) auf inländische Gewerbesteuer und 255 Mio. € (Vj.: 148 Mio. €) auf ausländische Ertragsteuern. In diesen Beträgen sind 12 Mio. € (Vj.: 25 Mio. €) Verlustvorträge enthalten, für die in der Vergangenheit keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Sie betreffen in unwesentlicher Höhe inländische Körperschaftsteuer (Vj.: 0 Mio. €), in unwesentlicher Höhe inländische Gewerbesteuer (Vj.: 0 Mio. €) und in Höhe von 12 Mio. € (Vj.: 25 Mio. €) ausländische Ertragsteuern. Diese Nutzung führt zu einer Verminderung des laufenden Steueraufwands um 3 Mio. € (Vj.: 5 Mio. €). Der Ansatz von bislang nicht erfassten steuerlichen Verlustvorträgen, abzugsfähigen temporären Differenzen und Steuergutschriften latenten Steueraufwands um 88 Mio. € (Vj.: 149 Mio. €). Infolge der Abwertung bzw. Aufwertung von historisch abgewerteten aktiven latenten Steuern entsteht saldiert ein latenter Steueraufwand von 1 Mio. € (Vj.: 17 Mio. €). führte zu einer Minderung des Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 105

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Aktive und passive latente Steuern wurden im Zusammenhang mit folgenden Posten und Sachverhalten gebildet. Latente Steuern in Mio. € Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und Nutzungsrechte Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte Liquide Mittel Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen Finanzschulden Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten Verlustvorträge/ Steueranrechnungen Gesamt Saldierung Bilanzansatz 31.12.2023 31.12.2022 Im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasst 2 30 25 -3 14 -16 -11 -16 – -15 44 14 -28 -40 -4 143 138 Aktiva 46 102 67 1 11 185 132 38 1 925 122 7 352 147 20 478 2.633 -1.664 969 Passiva 148 383 339 5 57 3 35 115 7 604 25 18 10 56 16 1.821 -1.664 157 Aktiva 46 108 72 1 11 205 152 55 – 865 132 1 402 187 21 362 2.620 -1.808 812 Passiva 155 408 396 2 75 4 33 112 8 620 68 25 9 57 11 1.983 -1.808 175 Im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasst 11 24 11 – -36 -20 -10 -14 -4 -24 -35 -9 -16 44 -13 177 86 Der Posten „Sachanlagen und Nutzungsrechte“ beinhaltet aktive latente Steuern in Höhe von 25 Mio. € (Vj.: 23 Mio. €) und passive latente Steuern in Höhe von 274 Mio. € (Vj.: 336 Mio. €) im Zusammenhang mit Nutzungsrechten gemäß IFRS 16. Für temporäre Differenzen in Höhe von 501 Mio. € (Vj.: 656 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da Bertelsmann deren Umkehrung steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Nach IAS 12.82 wurden aktive latente Steuern von 591 Mio. € (Vj.: 465 Mio. €) bilanziert. Die Werthaltigkeit dieser aktiven ist durch die Unternehmensplanung und Steuerplanungsstrategien gegeben. Laufende sowie aktive und passive latente Steuern werden insoweit saldiert, als sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und verrechnet werden können. Die Laufzeit der latenten Steuern auf temporäre Differenzen ist im Wesentlichen langfristig geprägt. latenten Steuern Der Bestand an aktiven latenten Steuern im sonstigen Ergebnis beträgt 355 Mio. € (Vj.: 266 Mio. €). Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen, steuerliche Verlustvorträge und Steueranrechnungen wurden in denjenigen Fällen vorgenommen, in denen es nicht wahrscheinlich ist, dass sie in absehbarer Zukunft genutzt werden können. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit werden im Wesentlichen existierende passive temporäre Differenzen sowie zu erwartendes zu versteuerndes Einkommen innerhalb eines Planungszeitraums zugrunde gelegt. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 106

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Temporäre Differenzen, steuerliche Verlustvorträge und Steueranrechnungen, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, sind wie folgt zeitlich vortragsfähig: Zeitliche Begrenzung in Mio. € Temporäre Differenzen (unbegrenzt vortragsfähig) Steuerliche Verlustvorträge Unbegrenzt vortragsfähig Mehr als 5 Jahre vortragsfähig Höchstens 5 Jahre vortragsfähig Steueranrechnungen Unbegrenzt vortragsfähig Mehr als 5 Jahre vortragsfähig Höchstens 5 Jahre vortragsfähig 31.12.2023 140 4.956 14 67 1 1 1 31.12.2022 106 5.176 33 106 1 1 2 Eine Überleitung des erwarteten Steuerergebnisses auf das tatsächliche Steuerergebnis zeigt die folgende Tabelle: Überleitung zum tatsächlichen Steueraufwand in Mio. € Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten Ertragsteuersatz der Bertelsmann SE & Co. KGaA (in Prozent) Erwarteter Steueraufwand aus fortgeführten Aktivitäten Steuerliche Auswirkungen folgender Effekte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen vom erwarteten Steueraufwand: Anpassung an abweichenden nationalen Steuersatz Auswirkung von Steuersatz- und Steuerrechtsänderungen Steuerlich nicht abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwertwertminderung Steuereffekte in Bezug auf Ergebnisse aus Beteiligungsverkäufen Laufende Ertragsteuern für Vorjahre Latente Ertragsteuern für Vorjahre Effekte aus Bewertung aktiver latenter Steuern Permanente Differenzen Sonstige Anpassungen Summe der Anpassungen Tatsächlicher Steueraufwand aus fortgeführten Aktivitäten 2023 1.563 31,20 -488 162 3 -3 178 -14 14 33 -112 -10 250 -237 2022 1.295 31,10 -403 104 1 -2 17 34 -3 109 -73 -30 157 -246 Effekte aus der Bewertung aktiver latenter Steuern berücksichtigen die Effekte aus dem Ansatz aktiver latenter Steuern auf Grundlage von Schätzungen des künftigen zu versteuernden Einkommens, die aus den unternehmensinternen Planungen abgeleitet werden. Permanente Differenzen beinhalten im Wesentlichen Effekte aus steuerfreien Erträgen und Bewertungseffekten zum beizulegenden Zeitwert. Effektiver Steuersatz in Prozent Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag Gewerbesteuer Effektiver Ertragsteuersatz 2023 15,83 15,37 31,20 2022 15,83 15,27 31,10 Der effektive Steuersatz basiert auf dem Steuersatz der deutschen Konzernmuttergesellschaft Bertelsmann SE & Co. KGaA und enthält die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer. Daneben ist der Konzern operativ im Wesentlichen in den USA mit einer Steuerquote von 21,00 Prozent bis 25,10 Prozent und in Frankreich mit einer Steuerquote von 25,00 Prozent bis 25,83 Prozent tätig. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 107

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9 Immaterielle Vermögenswerte in Mio. € Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand 1.1.2022 Umrechnungsdifferenzen Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse Sonstige Zugänge Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2022 Umrechnungsdifferenzen Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse Sonstige Zugänge Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2022 Umrechnungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungsaufwand Wertaufholungen Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2022 Umrechnungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungsaufwand Wertaufholungen Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Buchwert am 31.12.2023 Buchwert am 31.12.2022 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwerte Musik- und Filmrechte Sonstige Rechte und Lizenzen Selbst erstellte immaterielle Vermögens- werte Geleistete Anzahlungen Summe Gesamt 8.608 26 701 – -53 – 44 18 9.344 -61 192 – -14 – -624 20 8.857 462 4 – 10 – -8 – – – 468 – – 18 – – – -32 – 454 8.403 8.876 3.355 44 12 386 – -38 – 34 3.792 -38 – 176 – -37 -6 44 3.931 1.798 11 186 1 -3 – -39 – 2 1.956 -13 190 14 -3 – -37 -6 -1 2.100 1.830 1.836 2.487 -46 1.014 166 -4 -46 2 -119 3.454 17 256 164 -11 -39 -146 -80 3.615 1.401 15 207 7 – -4 -40 2 -24 1.564 -16 242 – – -1 -35 -101 -3 1.650 1.963 1.890 1.223 25 28 35 -3 -20 – 110 1.399 -18 – 60 – -21 -2 65 1.482 1.101 28 79 3 – -3 -19 – – 1.189 -17 101 1 -1 – -23 -2 -12 1.236 247 210 28 – 1 36 – – – -34 31 – – 61 – – -3 -49 40 – – – – – – – – – – – – 3 – – – – 1 4 37 31 7.093 23 1.055 623 -7 -104 2 -9 8.676 -39 256 461 -11 -97 -157 -20 9.068 4.300 54 472 11 -3 -7 -98 2 -22 4.709 -46 533 18 -4 -1 -95 -109 -15 4.990 4.077 3.967 15.701 49 1.756 623 -60 -104 46 9 18.020 -100 448 461 -25 -97 -781 – 17.925 4.762 58 472 21 -3 -15 -98 2 -22 5.177 -46 533 36 -4 -1 -95 -141 -15 5.444 12.480 12.843 In den sonstigen Rechten und Lizenzen sind Markenrechte, Verlagsrechte, erworbene Kundenbeziehungen sowie erworbene Software und sonstige Lizenzen enthalten. Im Geschäftsjahr erwarb BMG Musikkataloge für 197 Mio. € (Vj.: 380 Mio. €), davon entfielen 85 Mio. € auf diverse Musikkataloge in den USA, 62 Mio. € auf diverse Musikkataloge in Großbritannien, 29 Mio. € auf diverse Musikkataloge in Deutschland und 21 Mio. € auf diverse Musikkataloge in sonstigen Ländern. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte umfassen hauptsächlich eigene Film- und TV-Produktionen sowie selbst erstellte Software. Die Umgliederungen gemäß IFRS 5 entfallen im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen auf Majorel. Wie im Vorjahr waren zum Bilanzstichtag keine immateriellen Vermögenswerte verfügungsbeschränkt. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 108

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Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte lassen sich folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuordnen: Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in Mio. € RTL Group RTL Group, Konzernebene Fremantle RTL Deutschland Groupe M6 RTL Nederland Sonstige Penguin Random House BMG Arvato Group Riverty Sonstige Bertelsmann Marketing Services Book Printing Group USA (vormals Print USA) Sonstige Bertelsmann Education Group Afya Relias Learning Alliant University Bertelsmann Investments Embrace Sonstige Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer 31.12.2023 4.983 1.834 1.251 1.264 600 – 33 1.198 386 434 356 78 – – – 1.323 413 904 6 79 61 18 8.403 31.12.2022 5.410 2.079 1.256 1.269 613 159 34 1.082 387 602 363 239 9 9 – 1.321 379 936 6 65 20 45 8.876 31.12.2023 164 – – – 164 – – – – – – – – – – – – – – – – – 164 31.12.2022 164 – – – 164 – – – – – – – – – – – – – – – – – 164 Die immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer betreffen im Wesentlichen die Markenrechte der Groupe M6 in Frankreich (120 Mio. €, Vj.: 120 Mio. €) und die ebenfalls zu Groupe M6 gehörenden Gulli-bezogenen Marken (38 Mio. €, Vj.: 38 Mio. €). Bei der Bestimmung, dass die M6-Markenrechte eine unbegrenzte Nutzungsdauer haben, hat das Management unterschiedliche Faktoren berücksichtigt, wie die vergangene und erwartete Dauerhaftigkeit der Marke, den Einfluss möglicher Veränderungen von Übertragungstechnologien, den Einfluss möglicher Entwicklungen des regulatorischen Umfelds innerhalb der französischen Fernsehindustrie, die aktuellen und erwarteten Zuschaueranteile der M6-Sender und die Strategie des Managements zum Erhalt und zur Stärkung der Handelsmarke „M6“. Basierend auf einer Analyse dieser Faktoren bestehen zum 31. Dezember 2023 keine Begrenzungen in Bezug auf den Zeitraum, für den erwartet wird, dass die Marke M6 Cashflows generiert. Aufgrund der Positionierung der Gulli-bezogenen Marken, ihrer Bekanntheit im Markt und ihrer Geschichte wird auch für die Gulli-bezogenen Marken davon ausgegangen, dass diese eine unbegrenzte Nutzungsdauer haben. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen werden im Rahmen der Werthaltigkeitstests nach IAS 36 auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verteilt, die voraussichtlich von den Synergien des Zusammenschlusses profitieren. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Marktpreis für Aktien der RTL Group S.A. an der Frankfurter Börse 34,96 € (Vj.: 39,44 €). Der erzielbare Betrag für den Werthaltigkeitstest des auf Konzernebene erfassten Geschäfts- oder Firmenwerts der RTL Group zu diesem Zeitpunkt basierte auf dem Nutzungswert mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens (Stufe 3), da nach Ansicht des Managements der Aktienkurs der RTL Group das Ertragspotenzial aufgrund des erwarteten Wachstums aus den crossmedialen Plattformangeboten der RTL Group nicht vollständig widerspiegelte. Der Nutzungswert überstieg den Buchwert deutlich. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 109

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Zum 31. Dezember 2023 betrug der Marktpreis für Métropole-Télévision-Aktien an der Pariser Börse 12,94 € (Vj.: 15,35 €). Der erzielbare Betrag der Groupe M6 zu diesem Zeitpunkt basierte auf dem Nutzungswert mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens (Stufe 3), da nach Ansicht des Managements der Aktienkurs von M6 das Ertragspotenzial aufgrund des erwarteten Wachstums der AVOD-Angebote (advertising-funded Video on Demand) nicht vollständig widerspiegelte. Der Nutzungswert überstieg den Buchwert. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Marktpreis für Afya-Aktien, die eine teilweise von den Bertelsmann-Anteilen abweichende Aktienklasse repräsentieren, an der Nasdaq 21,93 US-Dollar (Vj.: 15,62 US-Dollar). Der aus dem Börsenkurs abgeleitete erzielbare Betrag überstieg den Buchwert. Für die übrigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entspricht der erzielbare Betrag dem beizulegenden Zeitwert, der aus diskontierten Zahlungsmittelreihen abzüglich Kosten der Veräußerung abgeleitet wird und der Stufe 3 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen ist. Die prognostizierten Cashflows wurden den unternehmensinternen Planungen, die drei Detailperioden umfassen, entnommen und wurden in der Regel um zwei weitere Detailplanungsperioden ergänzt. Die über die Detailplanung hinausgehenden Perioden wurden durch eine ewige Rente unter Berücksichtigung individueller geschäftsspezifischer Wachstumsraten abgebildet. tragenden Die den Werthaltigkeitstests der einzelnen, wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde liegenden Cashflow-Prognosen basieren auf den folgenden Annahmen bezüglich der Marktentwicklung für den Beginn des Detailplanungszeitraums: Für das Jahr 2024 werden die TV-Werbemärkte in den Ländern der DACH-Region moderat und in Ungarn stark wachsend erwartet, während in Frankreich und in den Niederlanden eine stabile Entwicklung prognostiziert wird. Für die Streaming-Märkte in Deutschland und Ungarn wird mit einem starken Wachstum gerechnet. Der Streaming-Markt in den Niederlanden wird moderat wachsend erwartet. Die Buchmärkte werden insgesamt stabil erwartet. Der relevante Musikmarkt wird im Marktsegment Publishing und Recordings stark wachsend erwartet. Die Märkte für Logistik-, Finanz- und IT-Dienstleistungen werden im Jahr 2024 erwartungsgemäß ein moderates Wachstum zeigen. Der deutsche Offsetdruckmarkt wird stark rückläufig erwartet, während sich der Buchdruckmarkt in Nordamerika leicht rückläufig entwickeln soll. Für die relevanten US-Bildungsmärkte und den brasilianischen Markt für medizinische Hochschulbildung wird insgesamt mit einem anhaltend moderaten bis starken Wachstum gerechnet. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 110

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Der Ermittlung des erzielbaren Betrags auf Basis der diskontierten Zahlungsmittelreihen wurden darüber hinaus für die über die Detailplanung hinausgehenden Perioden folgende individuelle geschäftsspezifische Wachstumsraten sowie Diskontierungssätze nach Steuern zugrunde gelegt: Übersicht der Wachstumsraten und Abzinsungssätze RTL Group RTL Group, Konzernebene¹ Fremantle RTL Deutschland Groupe M6² RTL Nederland Sonstige Penguin Random House BMG Arvato Group Riverty Sonstige Bertelsmann Marketing Services Book Printing Group USA (vormals Print USA) Sonstige Bertelsmann Education Group Afya Relias Learning Alliant University Bertelsmann Investments Embrace Sonstige Wachstumsrate in % pro Jahr Abzinsungssatz in % pro Jahr 31.12.2023 31.12.2022 31.12.2023 31.12.2022 0,8 1,8 0,5 0,5 n/a 2,0 0,5 2,0 0,8 1,8 0,5 0,0 0,5 2,0 0,5 2,0 8,3 8,0 8,1 8,7 n/a 9,8 9,1 9,0 7,6 8,0 7,4 8,2 7,4 12,4 8,6 8,0 1,5 1,0–1,5 1,5 1,0–1,5 6,8 8,7–10,9 7,7 8,8–10,3 0,0 0,0 n/a 2,5 2,0 1,5 1,5 0,0 0,0 4,5 2,5 2,0 7,5 8,2 n/a 8,4 8,8 8,1 8,5 14,2 8,2 7,7 n/a 0,0–1,5 8,4 10,1–13,2 n/a 7,7–13,0 1 Diskontierungssatz vor Steuern, 31. Dezember 2023: 11,2 Prozent (Vj.: 10,3 Prozent) 2 Diskontierungssatz vor Steuern, 31. Dezember 2023: 11,7 Prozent (Vj.: 11,3 Prozent) Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Entwicklung des erzielbaren Betrags beruht, gehört zudem die zukünftig erzielbare EBITDA-Marge, deren Ableitung auf intern ermittelten Annahmen basiert, die auf vergangenen Erfahrungen aufbauen, um aktuelle Erwartungen erweitert und von externen Markteinschätzungen untermauert werden. In der Mehrzahl der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird von einem weiter wachsenden Margenniveau ausgegangen, unter anderem aufgrund von prognostizierten Skaleneffekten und Effizienzmaßnahmen. Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Wertminderungsaufwand auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 18 Mio. € erfasst (Vj.: 10 Mio. €). Der Wertminderungsaufwand entfällt auf die zum Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services gehörenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Book Printing Group USA in Höhe von 8 Mio. € und Digital Marketing in Höhe von 10 Mio. €. Somit sind die Geschäfts- oder Firmenwerte bei beiden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in voller Höhe wertberichtigt worden. Im Vorjahr entfiel der Wertminderungsaufwand in voller Höhe auf die zum Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services gehörende zahlungsmittelgenerierende Einheit Mohn Media Gruppe. zu Betrag bei bei einem erzielbaren führten Buchumschlägen Die aktuell geringere Marktnachfrage im Buchdruckgeschäft in den USA und die deutlich geringere Veredlungstiefe der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Book Printing Group USA in Höhe von 55 Mio. €, der unterhalb des Buchwerts lag. Der Bemessung des Wertminderungsaufwands lagen folgende Annahmen zugrunde: Der Abzinsungssatz betrug 7,5 Prozent (Vj.: 8,1 Prozent) und die langfristige Wachstumsrate 0,0 Prozent (Vj.: 0,0 Prozent). Bei Digital Marketing führte die erwartete nur teilweise Kompensation durch neue Partner und sonstige Geschäfte beim Verlust eines bedeutenden Bestandskunden zu einer Wertminderung in Höhe von 10 Mio. €. Der erzielbare Betrag beträgt vor Auszahlung der zum 31. Dezember 2023 bilanzierten Punkteverbindlichkeiten 1 Mio. €. Der Bemessung des Wertminderungsaufwands lagen folgende Annahmen zugrunde: Der Abzinsungssatz betrug 8,2 Prozent und die langfristige Wachstumsrate 0,0 Prozent. Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Digital Marketing ist mit der Neuausrichtung der Berichtsstruktur sowie Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 111

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der Struktur der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Unternehmensbereichs Bertelsmann Marketing Services entstanden und existierte daher im Vorjahr nicht in vergleichbarer Form. Der Ausweis von Wertminderungsaufwendungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und auf sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen und Nutzungsrechte“. Bei der zum Unternehmensbereich RTL Group gehörenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit Fremantle übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert um 359 Mio. €. Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1,1 Prozentpunkte, einer Verminderung der langfristigen Wachstumsrate um 2,0 Prozentpunkte oder einer Verminderung der EBITDA-Marge um 1,1 Prozentpunkte unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert. Bei der zum Unternehmensbereich RTL Group gehörenden und im Posten „Sonstige“ erfassten zahlungsmittelgenerierenden Einheit We Are Era übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert um 10 Mio. €. Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 1,6 Prozentpunkte, einer Verminderung der langfristigen Wachstumsrate um 2,2 Prozentpunkte oder einer Verminderung der EBITDA-Marge um 0,9 Prozentpunkte unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert. Bei der zum Unternehmensbereich Arvato Group gehörenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit Riverty übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert um 112 Mio. €. Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 0,6 Prozentpunkte oder einer Verminderung der EBITDA-Marge um 0,8 Prozentpunkte unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert. Für den auf Ebene des Unternehmensbereichs RTL Group zu testenden Geschäfts- oder Firmenwert unterschreitet der erzielbare Betrag bei einer Verminderung der EBITDA-Marge um 2,5 Prozentpunkte den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Werthaltigkeit der weiteren wesentlichen ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte war auch bei einer Variation jeweils eines der drei bedeutendsten Einflussfaktoren Abzinsungssatz (Erhöhung um 1,0 Prozentpunkte), langfristige Wachstumsrate (Verminderung um 1,0 Prozentpunkte) oder EBITDA-Marge (Verminderung um 1,0 Prozentpunkte) gegeben. 10 Sachanlagen und Nutzungsrechte Nutzungsrechte aus angemieteten Sachanlagen werden gemäß IFRS 16 aktiviert. Der Bilanzposten „Sachanlagen und Nutzungsrechte“ setzt sich somit aus im Eigentum des Bertelsmann-Konzerns befindlichen Sachanlagen und Nutzungsrechten aus angemieteten Sachanlagen zusammen. Sachanlagen und Nutzungsrechte in Mio. € Im Eigentum befindliche Sachanlagen Nutzungsrechte aus angemieteten Sachanlagen 31.12.2023 1.753 1.055 2.808 31.12.2022 1.879 1.306 3.185 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 112

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Sachanlagen in Mio. € Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Stand 1.1.2022 Umrechnungsdifferenzen Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse Sonstige Zugänge Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2022 Umrechnungsdifferenzen Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse Sonstige Zugänge Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2022 Umrechnungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungsaufwand Wertaufholungen Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2022 Umrechnungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungsaufwand Wertaufholungen Abgänge aus Unternehmensverkäufen Sonstige Abgänge Umgliederungen gemäß IFRS 5 Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Buchwert am 31.12.2023 Buchwert am 31.12.2022 Grundstücke, grundstücks- gleiche Rechte und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt 1.667 – 25 39 – -76 -46 13 1.622 -4 – 30 – -81 -101 21 1.487 926 – 50 8 -12 – -68 -34 -2 868 -4 49 1 – – -68 -64 -7 775 712 754 2.133 5 15 81 -1 -110 -23 64 2.164 -5 1 76 – -327 -61 69 1.917 1.811 3 84 6 -1 -1 -112 -19 -15 1.756 -4 96 13 -1 – -320 -50 -13 1.477 440 408 1.439 -3 62 179 -4 -99 -1 48 1.621 -13 5 178 -1 -112 -388 68 1.358 979 3 158 9 – -4 -92 -1 – 1.052 -9 151 6 -1 -1 -105 -235 15 873 485 569 118 -2 4 173 – -3 – -142 148 1 – 142 – -1 -9 -165 116 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 116 148 5.357 – 106 472 -5 -288 -70 -17 5.555 -21 6 426 -1 -521 -559 -7 4.878 3.716 6 292 23 -13 -5 -272 -54 -17 3.676 -17 296 20 -2 -1 -493 -349 -5 3.125 1.753 1.879 Zum Bilanzstichtag waren keine Sachanlagen verfügungsbeschränkt (Vj.: 6 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2023 im Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services bei Werthaltigkeitstests der wurden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten identifiziert. Aus den sich anschließenden Werthaltigkeitstests der Sachanlagen in Höhe von 13 Mio. € (Vj.: 54 Mio. €) auf Einzelvermögenswertebene ergab sich eine Wertminderung von 2 Mio. € (Vj.: 2 Mio. €), die überwiegend auf technische Anlagen und Maschinen entfiel. Aus dem Abschluss eines Kaufvertrages für ein Betriebsgrundstück von Prinovis resultierte im Geschäftsjahr 2022 eine Zuschreibung in Höhe von 12 Mio. €. Insgesamt wurde für Sachanlagen ein Wertminderungsaufwand in Höhe von 20 Mio. € (Vj.: 23 Mio. €) erfasst. Die Umgliederungen gemäß IFRS 5 entfallen im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen auf Majorel. rechnerische Unterdeckungen Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 113

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Nutzungsrechte in weit überwiegendem Umfang Mietimmobilien Die Leasingverhältnisse betreffen in den Unternehmensbereichen RTL Group, Penguin Random House, Arvato Group und Bertelsmann Education Group. Darüber hinaus existieren Leasingverhältnisse über technische Anlagen und Maschinen, Fahrzeuge und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die bestehenden Mietverträge haben unterschiedliche Laufzeiten und eine Reihe von Immobilienverträgen enthalten Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen, um dem Konzern eine maximale betriebliche Flexibilität in Bezug auf die genutzten Vermögenswerte zu erhalten. Erläuterungen zu den korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten finden sich unter Textziffer 22 „Leasingverbindlichkeiten“. Die folgende Tabelle zeigt die Abschreibungen und Wertminderungen, Zugänge sowie sonstigen Veränderungen der Nutzungsrechte im Geschäftsjahr 2023 sowie die Buchwerte der Nutzungsrechte aus angemieteten Sachanlagen zum 31. Dezember 2023: Veränderung der Nutzungsrechte in Mio. € Buchwert angemieteter Sachanlagen am 1.1.2023 Zugänge Abschreibungen und Wertminderungen Sonstige Veränderungen Buchwert angemieteter Sachanlagen am 31.12.2023 in Mio. € Buchwert angemieteter Sachanlagen am 1.1.2022 Zugänge Abschreibungen und Wertminderungen Sonstige Veränderungen Buchwert angemieteter Sachanlagen am 31.12.2022 Grundstücke, grundstücks- gleiche Rechte und Bauten 1.279 194 -364 -78 1.031 Grundstücke, grundstücks- gleiche Rechte und Bauten 1.101 209 -288 257 1.279 Technische Anlagen und Maschinen 4 3 -3 -1 4 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 23 18 -13 -7 21 Technische Anlagen und Maschinen 6 2 -4 – 4 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 26 14 -15 -2 23 Gesamt 1.306 215 -380 -86 1.055 Gesamt 1.133 225 -307 255 1.306 Die sonstigen Veränderungen betreffen im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen Abgänge aus dem Verkauf von Majorel und Verlängerungen bestehender Mietverträge. Im Geschäftsjahr 2022 betraf der Posten im Wesentlichen Mietverträge aus Unternehmenserwerben sowie Verlängerungen bestehender Mietverträge. 11 Anteile an anderen Unternehmen Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen Aus Sicht des Bertelsmann-Konzerns entfallen wesentliche nicht beherrschende Anteile auf die Firmengruppe RTL Group und auf das Bildungsunternehmen Afya. Die Beteiligungsquote nicht beherrschender Anteilseigner an der RTL Group mit Sitz in Luxemburg beträgt 23,7 Prozent (Vj.: 23,7 Prozent). Bei der RTL Group selbst entfallen wesentliche nicht beherrschende Anteile auf das Tochterunternehmen Groupe M6 mit Sitz in Paris, Frankreich. Die RTL Group ist – nach Berücksichtigung der von der Groupe M6 gehaltenen eigenen Aktien – mit einem Anteil von 48,4 Prozent (Vj.: 48,4 Prozent) an Groupe M6 beteiligt. Abweichend von den Anteilen hält die RTL Group 48,5 Prozent der Stimmrechte. Von den nicht beherrschenden Anteilen der RTL Group entfallen auf Groupe M6 805 Mio. € (Vj.: 748 Mio. €). Darüber hinaus entfallen wesentliche nicht beherrschende Anteile auf das seit Mai 2022 vollkonsolidierte und zuvor als assoziiertes Unternehmen bilanzierte Bildungsunternehmen Afya. Zum 31. Dezember 2023 beträgt die Beteiligungsquote nicht beherrschender Anteilseigner an dem zum Unternehmensbereich Bertelsmann Education Group gehörenden Unternehmen 50,4 Prozent (Vj.: 59,7 Prozent). Zum 31. Dezember 2022 entfielen außerdem wesentliche nicht beherrschende Anteile auf das Customer-Experience-Unternehmen Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 114

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Majorel, das im November 2023 an das französische Unternehmen Teleperformance veräußert wurde. Weitere Erläuterungen finden sich im Abschnitt „Akquisitionen und Desinvestitionen“. Veränderung des Eigenkapitals der Bertelsmann-Aktionäre Während des gesamten Geschäftsjahres 2023 stockte Bertelsmann über die Bertelsmann Education Group seinen Anteil am Nasdaq-notierten Bildungsunternehmen Afya kontinuierlich weiter auf 50 Prozent auf (31. Dezember 2022: 40 Prozent). Der Erwerb der Aktien erfolgte über die Nasdaq. Die Kaufpreiszahlung für den 10-Prozent-Anteil betrug 113 Mio. €. Darüber hinaus fielen Transaktionsnebenkosten in unwesentlicher Höhe an, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden. Die Transaktion wurde in Übereinstimmung mit IFRS 10 als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis inklusive der unwesentlichen Transaktionsnebenkosten und dem Buchwert der erworbenen nicht beherrschenden Anteile wurde im Eigenkapital der Bertelsmann-Aktionäre erfasst. Die Transaktion bewirkte eine Verringerung des auf die Bertelsmann-Aktionäre entfallenden Eigenkapitals in Höhe von 50 Mio. € und des auf die nicht beherrschenden Anteilseigner entfallenden Eigenkapitals in Höhe von 63 Mio. €. in Mio. € Buchwert der erworbenen Anteile Kaufpreis für nicht beherrschende Anteile Mit der Transaktion verbundene Aufwendungen Rückgang des Eigenkapitals der Bertelsmann-Aktionäre – davon Verminderung der Gewinnrücklagen – davon Verminderung der Währungsumrechnungsreserve Veränderung des Eigenkapitals der Bertelsmann-Aktionäre 63 -113 – -50 -44 -6 Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassende Finanzinformationen für die RTL Group und Afya (Vollkonsolidierung seit Mai 2022) inklusive der Beteiligungen an deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen. Die aufgeführten Informationen beziehen sich auf die Beträge vor konzerninternen Eliminierungen. Finanzinformationen für Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Eigenkapital Bertelsmann-Aktionäre Nicht beherrschende Anteile in Mio. € Umsatzerlöse Ergebnis – davon nicht beherrschende Anteilseigner Gesamtergebnis – davon nicht beherrschende Anteilseigner Dividenden an nicht beherrschende Anteilseigner Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zunahme/Abnahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten RTL Group Afya 31.12.2023 7.175 4.547 1.708 2.861 5.383 1.771 2023 6.854 637 252 600 241 224 579 -194 -399 -14 31.12.2022 7.449 4.735 1.250 3.681 5.499 1.754 2022 7.224 728 256 862 293 269 465 104 -539 30 31.12.2023 1.693 224 524 217 782 395 2023 531 62 34 115 57 3 205 -203 -97 -95 31.12.2022 1.497 290 544 179 653 411 2022 288 21 13 -76 -24 2 96 45 66 207 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 115

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Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen Die Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen entfallen in Höhe von 18 Mio. € (Vj.: 19 Mio. €) auf Gemeinschaftsunternehmen und in Höhe von 531 Mio. € (Vj.: 602 Mio. €) auf assoziierte Unternehmen. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen (Vj.: 16) einzeln betrachtet unwesentlichen Zum 31. Dezember 2023 wurden Anteile an 16 Gemeinschaftsunternehmen zeigt zusammenfassende Finanzinformationen zu diesen Gemeinschaftsunternehmen, wobei die Angaben jeweils den Anteil des Bertelsmann-Konzerns darstellen. im Konzernabschluss bilanziert. Die nachfolgende Tabelle Finanzinformationen einzeln betrachtet unwesentlicher Gemeinschaftsunternehmen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden in Mio. € Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis Anteile an assoziierten Unternehmen 31.12.2023 19 60 7 60 2023 12 – – 12 31.12.2022 26 82 8 93 2022 -11 – 1 -10 Zum 31. Dezember 2023 wurden Anteile an 30 (Vj.: 32) assoziierten Unternehmen im Konzernabschluss bilanziert. Die Beteiligung der RTL Group an Atresmedia mit Sitz in San Sebastián de los Reyes, Spanien, ist wie im Vorjahr einzeln betrachtet wesentlich für den Konzern. Zum 31. Dezember 2023 betrug der Anteil der RTL Group an Atresmedia 18,7 Prozent (Vj.: 18,7 Prozent). Zum 31. Dezember 2023 betrug der Börsenwert von Atresmedia, die an der Madrider Börse gelistet ist, 811 Mio. € (Vj.: 721 Mio. €) bei einem Aktienkurs von 3,59 € (31. Dezember 2022: 3,19 €). Der anteilige beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, der der Fair-Value-Bewertung der Stufe 1 zuzuordnen ist, belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 149 Mio. € (Vj.: 132 Mio. €). Zum 31. Dezember 2023 wurde die Beteiligung an Atresmedia einem Werthaltigkeitstest nach IAS 36 unterzogen. Der erzielbare Betrag von Atresmedia basierte zum 31. Dezember 2023 auf dem Nutzungswert, der auf der Grundlage eines Discounted-Cashflow-Modells ermittelt wurde, da das Management der Ansicht war, dass der Aktienkurs von Atresmedia nicht vollständig das Ertragspotenzial des Unternehmens widerspiegelte, das eine Diversifizierungsstrategie durch die Ausweitung seines Beteiligungsportfolios, die Stärkung seiner digitalen Streaming-Angebote und den Ausbau seiner führenden Position bei der Produktion lokal relevanter Inhalte umfasst. Das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld in Spanien in Verbindung mit starkem Wettbewerb, sich ändernden Sehgewohnheiten und der anhaltenden Abhängigkeit vom linearen Fernsehen führen weiterhin zu einer hohen Prognoseunsicherheit. Zum 31. Dezember 2023 war weder ein zusätzlicher Wertminderungsaufwand noch eine Wertaufholung für die at-equity bilanzierte Beteiligung an Atresmedia zu erfassen. Der Berechnung des Nutzungswerts lagen folgende Annahmen zugrunde: Der Abzinsungssatz nach Steuern betrug 9,8 Prozent (31. Dezember 2022: 10,0 Prozent) und die langfristige Wachstumsrate 0,0 Prozent (31. Dezember 2022: 0,0 Prozent). Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um 0,9 Prozentpunkte, bei einer Verminderung der langfristigen Wachstumsrate um 1,3 Prozentpunkte oder bei einer Verminderung der EBITDA-Marge um 0,8 Prozentpunkte unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert. Der Abzinsungssatz vor Steuern betrug 13,4 Prozent (31. Dezember 2022: 13,7 Prozent). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 116

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Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassende Finanzinformationen zu Atresmedia. Bei den dargestellten Informationen handelt es sich um die im Abschluss von Atresmedia dargestellten Beträge, zuzüglich der im Rahmen der Durchführung der Equity-Methode vorgenommenen Anpassungen, und nicht um den Anteil des Bertelsmann-Konzerns. Finanzinformationen einzeln betrachtet wesentlicher assoziierter Unternehmen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Eigenkapital in Mio. € Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis Vom assoziierten Unternehmen erhaltene Dividende Atresmedia 31.12.2023 702 762 267 437 760 2023 970 171 – -8 163 17 31.12.2022 686 825 295 529 687 2022 951 112 – 127 239 18 Die Überleitung von den dargestellten zusammenfassenden Finanzinformationen zum Buchwert der Beteiligung an Atresmedia im Konzernabschluss zeigt folgende Tabelle: Überleitung zum Buchwert in Mio. € Eigenkapital Anteiliges Eigenkapital Geschäfts- oder Firmenwerte Wertminderungen auf at-equity bilanzierte Beteiligungen Buchwert 31.12.2023 760 142 166 -110 198 31.12.2022 687 128 166 -110 184 Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammenfassende Finanzinformationen zu den einzeln betrachtet unwesentlichen assoziierten Unternehmen, wobei die Angaben jeweils den Anteil des Bertelsmann-Konzerns darstellen. Finanzinformationen einzeln betrachtet unwesentlicher assoziierter Unternehmen in Mio. € Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden in Mio. € Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis 31.12.2023 388 137 70 133 2023 23 – – 23 31.12.2022 450 199 88 155 2022 -4 – 30 26 Die Summe der Buchwerte der Anteile der einzeln betrachtet unwesentlichen assoziierten Unternehmen beträgt zum 31. Dezember 2023 333 Mio. € (Vj.: 418 Mio. €). Davon entfallen 82 Mio. € (Vj.: 162 Mio. €) auf die drei University Ventures Funds, die Investitionen in wachstumsstarke Unternehmen im Bildungssektor tätigen. An diesen Fonds hält Bertelsmann zwischen 47,3 Prozent und 100,0 Prozent der Kapitalanteile. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 117

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Da das operative Management und insbesondere die Investitionsentscheidungen bei den jeweiligen Fondsmanagern liegen, liegt trotz einer Beteiligungsquote von teilweise mehr als 50 Prozent keine Kontrolle im Sinne des IFRS 10 vor, sondern nur jeweils ein maßgeblicher Einfluss. Im Januar 2023 schloss die Global Savings Group (GSG), eine von Groupe M6 gehaltene At-equity- Beteiligung, die Übernahme von Pepper.com ab. Die Transaktion führte zu einer Verwässerung der Beteiligung der Groupe M6 an GSG von 41,49 Prozent zum 31. Dezember 2022 auf 31,47 Prozent zum 31. Dezember 2023. Die positive Auswirkung auf das Konzernergebnis im Jahr 2023 belief sich auf 15 Mio. € und wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen“ ausgewiesen. Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen in Mio. € Erträge aus at-equity bilanzierten Beteiligungen – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierte Unternehmen Verluste aus at-equity bilanzierten Beteiligungen – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierte Unternehmen Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierte Unternehmen 2023 87 13 74 -20 -2 -18 67 12 55 2022 75 10 65 -69 -21 -48 6 -11 17 Die von at-equity bilanzierten Beteiligungen erhaltenen Dividenden betrugen im Geschäftsjahr 2023 115 Mio. € (Vj.: 78 Mio. €). 12 Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte in Mio. € Ausleihungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments Finanzinstrumente des konsolidierten Spezialfonds Sonstige finanzielle Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente Kurzfristig Langfristig 31.12.2023 31 15 – – 414 43 503 31.12.2022 50 16 – – 134 56 256 31.12.2023 22 1.060 148 – 155 29 1.414 31.12.2022 25 1.181 150 125 215 20 1.716 Der Posten „Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen“ enthält Beteiligungen, die der Unternehmensbereich Bertelsmann Investments erwirbt. Für die Ermittlung ihrer beizulegenden Zeitwerte wird bei den börsennotierten Beteiligungen auf ihre Marktpreise und bei den nicht börsennotierten Beteiligungen, wenn möglich, auf beobachtbare erzielbare Preise der zuletzt durchgeführten qualifizierten Finanzierungsrunden, die Mindestanforderungen in Bezug auf Volumen und Teilnehmerkreis erfüllen, unter Berücksichtigung des Lebens- und Entwicklungszyklus des Unternehmens zurückgegriffen. Auch die von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Fund of Fund Investments des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Ermittlung ihrer beizulegenden Zeitwerte regelmäßigen Berichterstattungen unter Berücksichtigung eines Fungibilitätsabschlags zugrunde. Die aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwerts resultierenden Gewinne und Verluste sowohl der von Venture-Capital- Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen als auch Fund of Fund Investments werden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Posten „Bewertung von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert“ erfasst. Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die ergebniswirksamen Wertänderungen der vom Unternehmensbereich Bertelsmann gehaltenen Finanzinstrumente -209 Mio. € (Vj.: -48 Mio. €). liegen Bewertungen des externen Managements gemäß Investments in Venture-Capital-Organisationen Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 118

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Der wesentliche Anteil des zum 31. Dezember 2022 im Posten „Finanzinstrumente des konsolidierten Spezialfonds“ ausgewiesenen Portfolios wurde in Instrumente mit einem sehr hohen Credit Rating investiert. Das durch IFRS 9 eingeräumte Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert übt Bertelsmann überwiegend für einzelne unwesentliche Beteiligungen und Beteiligungen an verbundenen Unternehmen aus und erfasst diese im Posten „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“. Ebenfalls in diesem Posten enthalten sind die Minderheitsbeteiligung der RTL Group an Magnite in Höhe von 95 Mio. € (Vj.: 123 Mio. €) und die Minderheitsbeteiligung an Teleperformance in Höhe von 304 Mio. €, die beide erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die börsennotierten Teleperformance-Aktien, die Bertelsmann im Geschäftsjahr 2023 als Teil des nicht zahlungswirksamen Entgelts aus dem Verkauf von Majorel erhielt, werden ebenso wie die Magnite-Aktien der Bewertungsstufe 1 zugeordnet. im Vorjahr waren Wie verfügungsbeschränkt. 13 Vorräte in Mio. € Programmrechte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen zum Bilanzstichtag keine sonstigen finanziellen Vermögenswerte 31.12.2023 1.430 96 109 385 134 2.154 31.12.2022 1.404 153 116 416 170 2.259 Im Geschäftsjahr 2023 wurden Abwertungen auf Vorräte in Höhe von -73 Mio. € (Vj.: -103 Mio. €) vorgenommen. Außerdem ergaben sich Zuschreibungen auf Vorräte in Höhe von 124 Mio. € (Vj.: 73 Mio. €). Wie im Vorjahr waren zum Bilanzstichtag keine Vorräte verfügungsbeschränkt. Der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste ausstrahlungsbedingte Verbrauch für Programmrechte betrug im Geschäftsjahr 2023 2.818 Mio. € (Vj.: 2.904 Mio. €). Für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden Aufwendungen in Höhe von 754 Mio. € (Vj.: 927 Mio. €) und für Waren in Höhe von 75 Mio. € (Vj.: 91 Mio. €) erfasst. Die Bestandsveränderungen aus unfertigen und fertigen Erzeugnissen betrugen 166 Mio. € (Vj.: 37 Mio. €). Zusätzlich wurden andere aktivierte Eigenleistungen in Höhe von 72 Mio. € (Vj.: 104 Mio. €) erfasst. 14 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen in Mio. € Langfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vertragsvermögenswerte Sonstige Forderungen Kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vertragsvermögenswerte Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen Sonstige Forderungen 31.12.2023 31.12.2022 30 5 32 3.466 25 23 1.842 38 1 62 3.966 23 20 1.035 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel innerhalb von zwölf Monaten zur Zahlung fällig. Der Posten „Vertragsvermögenswerte“ bezieht sich gemäß IFRS 15 auf den bedingten Anspruch auf eine Gegenleistung für die vollständige Erfüllung vertraglicher Leistungen. Zum 1. Januar 2022 belief sich dieser Posten auf 28 Mio. €. In dem Posten „Sonstige Forderungen“ sind unter anderem Forderungen in Höhe von 1.308 Mio. € (Vj.: 493 Mio. €) der Geschäftseinheit Riverty enthalten, die im Rahmen des Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 119

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Forderungsmanagements-Dienstleistungsangebotes bilanziert wurden. Darüber hinaus werden in diesem Posten Forderungen in Höhe von 318 Mio. € (Vj.: 282 Mio. €) ausgewiesen, die im Zusammenhang mit verkauften Forderungen stehen, die Riverty im Rahmen des Serviceangebotes zur Durchführung von Finanzdienstleistungen von Dritten erworben und weiterveräußert hat. Zum Bilanzstichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen in Höhe von 9 Mio. € (Vj.: 16 Mio. €) verfügungsbeschränkt. 15 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte in Mio. € Langfristig Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte Kurzfristig Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte – Geleistete Anzahlungen – Rechnungsabgrenzungsposten – Sonstige Steuerforderungen – Übrige sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 31.12.2023 31.12.2022 1.194 1.124 1.322 605 230 138 349 1.321 619 233 155 314 Die langfristigen sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte betreffen mit 984 Mio. € (Vj.: 950 Mio. €) geleistete Anzahlungen auf Honorare und Lizenzen. Grundsätzlich werden geleistete Anzahlungen auf Honorare und Lizenzen wertberichtigt, wenn keine Verrechnungsmöglichkeiten mehr erwartet werden. Die Höhe dieser Wertberichtigungen basiert auf Einschätzungen der Geschäftsleitungen hinsichtlich zukünftiger Absatzmengen und Preisentwicklungen unter Berücksichtigung historischer Erfahrungen. Für die Anbahnung oder Erfüllung von Verträgen mit Kunden wurden Kosten aktiviert, die in Summe und einzeln betrachtet unwesentlich sind. Gleiches gilt für die auf diese Kosten erfassten Abschreibungsbeträge und Wertminderungsaufwendungen. 16 Liquide Mittel in Mio. € Bankguthaben und Kassenbestände Zahlungsmitteläquivalente 31.12.2023 1.115 1.840 2.954 31.12.2022 1.583 1.645 3.228 Zahlungsmitteläquivalente umfassen kurzfristige hochliquide Wertpapiere, deren Restlaufzeit beim Erwerb maximal drei Monate beträgt. Außerdem werden in diesem Posten kurzfristig fällige Anlagen in diversifizierten Geldmarktfonds mit sehr gutem Rating erfasst, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Zum Bilanzstichtag waren liquide Mittel in Höhe von 133 Mio. € (Vj.: 145 Mio. €) verfügungsbeschränkt. Davon entfallen 129 Mio. € (Vj.: 121 Mio. €) auf Zahlungseingänge im Rahmen des Forderungsmanagements- Dienstleistungsangebots von Riverty. Weitere 4 Mio. € (Vj.: 24 Mio. €) mit Verfügungsbeschränkungen entfallen auf eine Vielzahl unwesentlicher Sachverhalte. 17 Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Anzahl Aktien Stammaktien Summe der Aktien 31.12.2023 83.760 83.760 31.12.2022 83.760 83.760 Das im Vergleich zum Vorjahr unveränderte gezeichnete Kapital der Bertelsmann SE & Co. KGaA von 1.000 Mio. € ist in 83.760 nennwertlose Namensaktien (Stammaktien) eingeteilt. Die Kapitalanteile der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden zu 80,9 Prozent von Stiftungen (Bertelsmann Stiftung, Reinhard Mohn Stiftung, BVG-Familienstiftung, BVG-Stiftung) und zu 19,1 Prozent von der Familie Mohn mittelbar gehalten. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 120

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Alle Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der Bertelsmann Management SE der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) kontrolliert. haftende Gesellschafterin) werden (persönlich von Im Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende an die Aktionäre in Höhe von 220 Mio. € ausgezahlt (Vj.: 220 Mio. €). Die Dividende je Stammaktie betrug 2.627 € (Vj.: 2.627 €). Die Veränderung des sonstigen Ergebnisses nach Steuern leitet sich wie folgt ab: Veränderungen der Bestandteile des sonstigen Ergebnisses nach Steuern in Mio. € Vorsteuerbetrag Steuern 2023 Nachsteuer- betrag davon Anteil Bertelsmann- Aktionäre davon nicht beherrschende Anteilseigner Posten, die anschließend nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Neubewertungskomponente leistungsorientierter Versorgungspläne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts bei Eigenkapitalinstrumenten Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Posten, die anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind Umrechnungsdifferenzen Cash Flow Hedges Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Sonstiges Ergebnis nach Steuern in Mio. € Posten, die anschließend nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Neubewertungskomponente leistungsorientierter Versorgungspläne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts bei Eigenkapitalinstrumenten Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Posten, die anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind Umrechnungsdifferenzen Cash Flow Hedges Anteil am sonstigen Ergebnis, der auf at-equity bilanzierte Beteiligungen entfällt Sonstiges Ergebnis nach Steuern Anteilsbasierte Vergütungen -117 3 -1 -114 -14 -2 -246 Vorsteuerbetrag 764 -3 23 18 23 33 858 87 -1 – – 5 – 91 Steuern -261 2 – – -2 – -261 -30 2 -1 -114 -9 -2 -155 2022 Nachsteuer- betrag 503 -1 23 18 21 33 597 -27 2 -1 -111 -8 -2 -146 davon Anteil Bertelsmann- Aktionäre 471 – 18 65 18 32 604 -3 – – -4 -1 -1 -8 davon nicht beherrschende Anteilseigner 32 -1 5 -47 3 1 -7 Im Bertelsmann-Konzern bestehen anteilsbasierte Vergütungen, die durch Barausgleich oder durch Eigenkapitalinstrumente abgegolten werden. Wesentliche anteilsbasierte Vergütungen entfallen auf die zur RTL Group gehörende Groupe M6 und die zur Bertelsmann Education Group gehörenden Bildungsunternehmen Afya und Relias. Darüber hinaus gibt es innerhalb des Bertelsmann-Konzerns weitere anteilsbasierte Vergütungen, die für sich genommen und in Summe nicht wesentlich sind. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 121

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Gratisaktien-Programme Groupe M6 Bei der zur RTL Group gehörenden Groupe M6 existieren verschiedene Gratisaktien-Programme für Geschäftsführer:innen und bestimmte Mitarbeiter:innen. Die Anzahl der den Teilnehmer:innen gewährten Gratisaktien wird vom Aufsichtsrat von Métropole Télévision SA mit Zustimmung der Hauptversammlung festgelegt. Im Geschäftsjahr 2023 zugeteilte Pläne: • Ein Plan umfasst 167 Begünstigte und bezieht sich auf 311.300 Aktien, vorbehaltlich des Verbleibs der Begünstigten in der Groupe M6 am 31. März 2026 und der Erreichung der konsolidierten EBITA-Ziele im Jahr 2023. • Ein anderer Plan umfasst eine Gruppe von 22 Begünstigten und bezieht sich auf 191.900 Aktien, vorbehaltlich des Verbleibs der Begünstigten in der Groupe M6 am 31. März 2026. Er wird jährlich auf der Grundlage von mehrjährigen Leistungsbedingungen zugeteilt. Die maximale Anzahl gewährter Gratisaktien ist wie folgt, wobei alle Programme durch physische Wertpapierübertragung ausgeübt werden: Maximale Anzahl gewährter Gratisaktien und verbleibende Gratisaktien (Groupe M6) Verbleibende Gratisaktien Gratisaktien-Programme – April 2021 – April 2021 278.350 Oktober 2022 218.700 Oktober 2022 308.700 Mai 2023 191.900 Mai 2023 997.650 Summe 1 Die maximale Anzahl der Gratisaktien wird bei deutlichem Übertreffen der Leistungsbedingungen gewährt. Diese Anzahl kann auf null reduziert werden, falls die Ziele nicht erreicht Maximale Anzahl gewährter Gratisaktien¹ 407.200 93.000 291.050 224.700 311.300 191.900 1.519.150 werden. Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich der Bestand der gewährten Aktien wie folgt entwickelt: Stand 31.12.2022 Veränderung aufgrund der Leistung Gewährung Ausübung Annullierung Stand 31.12.2023 Anzahl Aktien 1.002.350 -1.012 503.200 -485.588 -21.300 997.650 Die noch ausstehenden Gratisaktien-Programme am Ende des Jahres unterliegen den folgenden Bedingungen: Bedingungen der Gratisaktien-Programme (Groupe M6) Ablaufdatum Gratisaktien-Programme 2023 2024 2025 2026 Anzahl Aktien 2023 Anzahl Aktien 2022 – 218.700 278.350 500.600 997.650 486.600 224.700 291.050 – 1.002.350 Zum 31. Dezember 2023 betrug der Marktpreis für Métropole-Télévision-Aktien an der Pariser Börse 12,94 € (Vj.: 15,35 €). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 122

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Der beizulegende Zeitwert der gewährten Leistungsanteile basiert auf dem Wert der Aktie zum Zeitpunkt der Gewährung abzüglich des aktuellen Werts der für den Zeitraum der Nichtverfügbarkeit geschätzten künftigen Dividenden. Bei allen Aktienprogrammen mit Leistungsbedingungen entspricht die Laufzeit dem Erdienungszeitraum (d. h. zwei Jahre, zwei Jahre und sechs Monate, zwei Jahre und acht Monate oder drei Jahre). Marktwerte der Gratisaktien-Programme (Groupe M6) Tag der Gewährung Gratisaktien-Programme 30.7.2019 (2 Pläne) 20.4.2021 (2 Pläne) 10.10.2022 (2 Pläne) 15.5.2023 (2 Pläne) Summe Aktienkurs 15,35 18,38 10,34 13,32 Aktienoptionsplan Afya Risikoloser Zinssatz (in Prozent) Erwarteter Ertrag (in Prozent) Beizulegender Zeitwert -0,30 -0,64 2,07 2,79 6,97 n/a 6,15 7,89 13,23 14,34 8,38 11,40 Personalaufwand in Mio. € 2023 – 1,3 1,6 1,1 4,0 2022 0,8 4,1 0,4 – 5,3 Der am 30. August 2019 genehmigte und letztmals am 31. Juli 2023 geänderte Aktienoptionsplan berechtigt leitende Führungskräfte und weitere Mitarbeiter:innen, Aktien der Afya Ltd. zu erwerben. Der Aktienoptionsplan wird als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Aufgrund der Änderungen spiegelt der Aufwand im Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung die Kosten der ursprünglichen Zuteilung am Gewährungsdatum über den Erdienungszeitraum zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der neu bewerteten Optionen am Änderungsdatum über den Erdienungszeitraum der Optionen wider. Im Juli 2023 wurde eine Änderung des Indexsatzes für die Ausübungspreise der gewährten Aktienoptionen genehmigt. Der durchschnittliche zusätzliche beizulegende Zeitwert betrug aufgrund der Änderung 2,10 Brasilianische Real pro Aktienoption. Die folgende Tabelle zeigt die Inputfaktoren, die zur Ermittlung des zusätzlichen beizulegenden Zeitwerts der Aktienoptionen verwendet wurden. Inputfaktoren zur Bestimmung des zusätzlichen beizulegenden Zeitwerts Ausübungspreisindex Ausübungspreis am Bewertungsstichtag (in BRL) Erwartete Dividenden (in Prozent) Erwartete Volatilität (in Prozent) Risikoloser Zinssatz (in Prozent) Erwartete Laufzeit der Aktienoption (in Jahren) Aktienkurs am Bewertungsstichtag (in BRL) Bewertungsmodell Gewichteter durchschnittlicher beizulegender Zeitwert am Bewertungsstichtag (in BRL) Geänderter Aktienoptionsplan IPCA 59–104 0,0 45–54 10–12 0–5 75 Binomial 28,10 Ursprünglicher Aktienoptionsplan CDI 59–104 0,0 45–54 13–15 0–5 75 Binomial 26,00 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 123

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Am 13. Februar 2023, 17. April 2023, 1. August 2023, 1. Oktober 2023 und 1. Dezember 2023 gewährte Afya Ltd. in Summe 467.000 zusätzliche Aktienoptionen. In der folgenden Tabelle sind die Inputfaktoren aufgeführt, die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der Aktienoptionen verwendet wurden: Inputfaktoren zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts Ausübungspreis (in BRL) Erwartete Dividenden (in Prozent) Erwartete Volatilität (in Prozent) Risikoloser Zinssatz (in Prozent) Erwartete Laufzeit der Aktienoption (in Jahren) Aktienkurs am Bewertungsstichtag (in BRL) Bewertungsmodell Gewichteter durchschnittlicher beizulegender Zeitwert am Bewertungsstichtag (in BRL) Februar 2023 56 0,0 46–56 13 1–5 70,69 Binomial 29,54 April 2023 57 0,0 48–55 11–13 1–5 62,51 Binomial Bewertungsstichtag August 2023 59 0,0 47–56 10–12 1–5 76,45 Binomial 32,04 37,04 Oktober 2023 59 0,0 44–56 11–12 1–5 79,12 Binomial 38,67 Dezember 2023 60 0,0 34–56 10–11 1–5 100,97 Binomial 54,25 Im Laufe des Geschäftsjahres hat sich der Bestand der gewährten Aktienoptionen wie folgt entwickelt: Entwicklung der Anzahl der Aktienoptionen und gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis Stand 1.1. Gewährung Ausübung Umwandlung in Restricted Stock Units Annullierung Verfallen Stand 31.12. Ausübbar Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis (in BRL) 79,47 60,83 59,67 – 110,95 94,17 64,33 86,23 Anzahl Aktien 2023 3.729.287 467.000 -164.214 -1.751.599 -333.111 -251.299 1.696.064 242.235 Anzahl Aktien 2022 3.086.728 1.234.919 – – -365.749 -226.611 3.729.287 1.133.774 Im Juli 2023 wurde den Inhabern von Aktienoptionen, die vor dem 11. Juli 2022 gewährt wurden und deren Ausübungspreis auf dem IPO-Preis oder höher basierte, die Ersatzoption angeboten, Aktienoptionen zu einem gewichteten durchschnittlichen Umtauschverhältnis von 0,12 Restricted Stock Units (RSUs) pro Aktienoption gegen RSUs einzutauschen. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Aufwand für diesen Aktienoptionsplan 4 Mio. € (Vj.: 5 Mio. €), der ergebniswirksam als Personalaufwand erfasst wurde. Andienungsrechte Bertelsmann Education Group Darüber hinaus hat die Bertelsmann Education Group am 1. Januar 2019 einen Vergütungsplan eingeführt, der den Begünstigten die Möglichkeit bietet, eine Barauszahlung auf der Grundlage von unverfallbaren Planinstrumenten zu erhalten. Die Höhe der Barzahlung ist abhängig vom Anstieg des Unternehmenswerts zwischen dem Tag der Gewährung und dem Ausübungszeitpunkt. Die Andienungsrechte können zeitlich unbegrenzt ab dem 31. Dezember 2023 ausgeübt werden. Zum 31. Dezember 2023 nehmen 29 Begünstigte an diesem Plan teil. Die zum 31. Dezember 2023 damit verbundene Verbindlichkeit betrug 22 Mio. € (Vj.: 10 Mio. €) und basiert auf dem Unternehmenswert der Relias LLC, der mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt und anhand eines Marktwertansatzes auf Angemessenheit überprüft wurde. Zum 31. Dezember 2023 betrug der innere Wert der Verbindlichkeit 22 Mio. € (Vj.: 0 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Aufwand aus diesen Andienungsrechten 13 Mio. € (Vj.: 4 Mio. €). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 124

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18 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Mio. € Leistungsorientierte Verpflichtungen Ähnliche Verpflichtungen 31.12.2023 649 52 700 31.12.2022 649 61 710 Für die derzeitigen und früheren Mitarbeiter:innen des Bertelsmann-Konzerns sowie für deren Hinterbliebene bestehen je nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes unterschiedliche Formen der Altersversorgung. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungsplänen (Defined Contribution Plans) leistet das Unternehmen auf gesetzlicher, vertraglicher oder freiwilliger Basis Zahlungen an einen externen Fonds oder eine andere Versorgungseinrichtung. Mit Zahlung der Beträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen, sodass keine Rückstellungen gebildet werden. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Aufwand für beitragsorientierte Pläne 71 Mio. € (Vj.: 66 Mio. €). Alle übrigen Altersversorgungspläne sind leistungsorientiert (Defined Benefit Plans). Die Verpflichtungen der US-Gesellschaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter:innen nach deren Eintritt in den Ruhestand (Pläne für medizinische Versorgung) stellen ebenfalls leistungsorientierte Zusagen dar und sind in den bilanzierten Rückstellungen enthalten. Bei allen Altersversorgungsplänen ist zu unterscheiden, ob die Finanzierung über eine externe Anlage erfolgt oder nicht. Bilanzierte Nettoschuld für leistungsorientierte Pläne in Mio. € Anwartschaftsbarwert rückstellungsfinanzierter Versorgungszusagen Anwartschaftsbarwert extern finanzierter Versorgungszusagen Summe der Anwartschaftsbarwerte der Versorgungszusagen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens Auswirkungen der Vermögenswertbegrenzung Bilanzierte Nettoschuld – davon Pensionsrückstellungen – davon sonstige Vermögenswerte 31.12.2023 559 2.809 3.368 -2.874 – 494 649 155 31.12.2022 549 2.649 3.198 -2.687 1 512 649 137 Für diese leistungsorientierten Versorgungspläne werden Rückstellungen gebildet. In den folgenden Tabellen werden Anwartschaften nach Begünstigten und nach Art der Versorgungspläne dargestellt. Begünstigte Aktiv begünstigte Arbeitnehmer:innen Ausgeschiedene Personen mit Rentenanspruch Rentner:innen Gesamt – davon unverfallbar Mitarbeiteranzahl 2023 18.327 11.012 17.197 46.536 2022 34.114 11.140 17.487 62.741 in Mio. € 2023 815 631 1.922 3.368 3.318 2022 800 604 1.794 3.198 3.144 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 125

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Versorgungspläne in Mio. € Festgehaltspläne Endgehaltspläne Karrieredurchschnittspläne Sonstige Zusagen Pläne für medizinische Versorgung Anwartschaftsbarwert – davon Kapitalzusagen 31.12.2023 1.761 1.049 327 181 50 3.368 147 31.12.2022 1.691 974 330 155 48 3.198 168 Die Verpflichtungen und das vorhandene Planvermögen der bestehenden Pensionspläne sind zum Teil demografischen, ökonomischen und rechtlichen Risiken ausgesetzt. Bei den demografischen Risiken handelt es sich insbesondere um das Langlebigkeitsrisiko der Rentenempfänger:innen. Ökonomische Risiken beinhalten in diesem Sinne hauptsächlich unvorhersehbare Entwicklungen an den Kapitalmärkten und die damit verbundenen Wechselwirkungen auf das Planvermögen und die Pensionsverpflichtungen. Rechtliche Risiken können z. B. aus Beschränkungen bei der Vermögensanlage und Mindestdotierungsvorschriften resultieren. Um diese Risiken deutlich zu minimieren, ist 2004 eine konzernweite Pensionsleitlinie eingeführt worden. Demnach sind neue Pensionspläne grundsätzlich nur als beitragsorientierte Pläne zu konzipieren, sodass die Belastungen aus Versorgungszusagen jederzeit tragbar, kalkulierbar und transparent sind und für das Unternehmen keine unbeeinflussbaren Risiken entstehen. Zudem insbesondere bestehende endgehaltsabhängige Pensionsverträge in trendunabhängige Bausteinsysteme und Kapitalzusagen zu überführen. Aufgrund dieser Maßnahmen entfallen die Verpflichtungen nahezu vollständig auf geschlossene Pläne. ist der Bertelsmann-Konzern bestrebt, Für den Bertelsmann-Konzern liegen Mindestdotierungsverpflichtungen bei den Plänen in den USA und Großbritannien vor. Der Pensionsplan in den USA unterliegt den Mindestfinanzierungsvereinbarungen gemäß dem „Employee Retirement Income Security Act of 1974“ (ERISA). Hierbei wird generell ein ausfinanzierter Pensionsplan angestrebt, sodass sich die jährlichen Beiträge zum Planvermögen, wie bei einem beitragsorientierten Plan, lediglich auf die in dem Jahr erdienten Pensionsansprüche der versicherten Arbeitnehmer:innen beschränken. Liegt keine vollständige Deckung der Pensionsverpflichtungen durch Planvermögen vor, ist über diesen Beitrag hinaus ein weiterer Betrag dem Planvermögen zuzuführen, dessen Höhe eine Ausfinanzierung in einem Zeitraum von sieben Jahren gewährleistet. Die Pläne in Großbritannien unterliegen dem „Pensions Act 2004“, der bei jährlicher Überwachung vorsieht, in einem Dreijahresturnus die Ausfinanzierung des Pensionsplanes versicherungsmathematisch zu überprüfen und gegebenenfalls aufgetretene Defizite durch weiteres Zuführen von Planvermögen zu eliminieren. Über die in den USA und Großbritannien beschriebenen Mindestdotierungsvorschriften hinaus bestehen keine weiteren wesentlichen regulatorischen Bestimmungen. Darüber hinaus war ein Konzernunternehmen bis zum 31. Dezember 2014 an einem Pensionsplan beteiligt, der gemeinschaftlich mit nicht verbundenen Unternehmen unterhalten wird (Multi-Employer Plan). Da die für eine Bilanzierung als leistungsorientierter Plan erforderlichen Informationen weder zeitgerecht noch in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, wurde dieser Versorgungsplan im Konzernabschluss entsprechend den Vorschriften für beitragsorientierte Pläne berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2015 ist der rückwirkende Austritt aus diesem gemeinschaftlichen Plan zum 1. Januar 2015 erklärt worden. Die hierfür in dem Bilanzposten „Übrige Rückstellungen“ unter den sonstigen Personalleistungen ausgewiesene Rückstellung beträgt zum 31. Dezember 2023 10 Mio. €. Gemäß Bescheid vom April 2017 leistet die Gesellschaft monatliche Beitragszahlungen, die sich im Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich auf 1 Mio. € belaufen werden. Die zu bildenden Rückstellungen werden nach IAS 19 ermittelt, ihre Bewertung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten. Die Höhe der Rückstellungen hängt von der Dienstzeit im Unternehmen sowie von den versorgungsrelevanten Bezügen ab. Die Berechnung der Rückstellungen erfolgt auf Basis des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens, das jedem Dienstjahr den entsprechend erdienten Leistungsanspruch zuordnet und dadurch im Vergleich zum Teilwertverfahren steigenden Dienstzeitaufwand unterstellt. Für die Ermittlung des Barwerts der Pensionsverpflichtung ist dabei der zugrunde gelegte Rechnungszins von wesentlicher Bedeutung. Dieser basiert im Bertelsmann-Konzern auf Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 126

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dem „Mercer Yield Curve Approach“. Hierbei wird jeweils für die Eurozone, Großbritannien und die USA eine „Spot Rate Yield Curve“ auf Basis von hochwertigen Unternehmensanleihen erstellt. Um den Zeitwert des Geldes gemäß IAS 19.84 angemessen darzustellen, bleiben dabei in der Basis sowohl statistische Ausreißer, die in ihrer Risikoeinstufung deutlich höher oder niedriger liegen, als auch Anleihen, die zinsverzerrende Optionen besitzen, unberücksichtigt. Für die biometrischen Grundlagen der inländischen Pläne werden die Richttafeln 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH zugrunde gelegt. Für die ausländischen Pensionspläne werden vergleichbare landesübliche Bewertungsgrundlagen herangezogen. Weitere signifikante versicherungsmathematische Annahmen werden auf Basis eines gewichteten Durchschnitts wie folgt unterstellt: Versicherungsmathematische Annahmen Abzinsungssatz Gehaltstrend Rententrend 31.12.2023 Groß- britannien 4,80 % 4,24 % 2,96 % USA 4,97 % 3,50 % n/a Deutschland 3,61 % 2,25 % 2,04 % Sonstige Länder Deutschland 4,20 % 3,37 % 2,25 % 2,47 % 2,24 % 2,04 % 31.12.2022 Groß- britannien 4,88 % 4,33 % 3,11 % USA 5,11 % 3,50 % n/a Sonstige Länder 3,97 % 2,63 % 2,28 % Eine Erhöhung oder Verminderung der oben genannten Annahmen im Vergleich zu den tatsächlich verwendeten Annahmen hätte zum 31. Dezember 2023 gehabt: folgende Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert Auswirkungen der versicherungsmathematischen Annahmen in Mio. € Effekt der Veränderung des Abzinsungssatzes um 0,5 Prozentpunkte Effekt der Veränderung des Gehaltstrends um 0,5 Prozentpunkte Effekt der Veränderung des Rententrends um 0,5 Prozentpunkte Effekt der Veränderung der durchschnittlichen Lebenserwartung um 1 Jahr Erhöhung -169 12 121 103 Verminderung 187 -11 -105 -104 Um die Sensitivität der Langlebigkeit zu bestimmen, wurden die Sterblichkeitsraten für alle Begünstigten gleichmäßig so reduziert bzw. erhöht, dass sich die Lebenserwartung einer Person in einem landestypischen Rentenzugangsalter um ein Jahr erhöht oder vermindert. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 127

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Nettobilanzansatz aus leistungsorientierten Plänen (I)-(II)¹ 2023 511 33 134 -116 -7 44 -97 151 30 34 117 -15 – -136 – -25 – -3 – -179 494 2022 1.342 56 66 -49 – 73 549 -1.345 5 27 -764 -18 – -130 – – – 9 – -139 512 515 -122 30 79 10 Der Anwartschaftsbarwert und das Planvermögen haben sich wie folgt entwickelt: Entwicklung der leistungsorientierten Pläne Leistungsorientierte Verpflichtungen (I) Beizulegender Zeitwert des Planvermögens (II) in Mio. € Stand 1.1. Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwendungen Zinsertrag Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne Ertrag/Aufwand aus Planvermögen ohne bereits in den Nettozinsaufwendungen erfasste Beträge Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) – aus der Änderung finanzieller Annahmen – aus der Änderung demografischer Annahmen – erfahrungsbedingte Berichtigungen In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen Beiträge des Arbeitgebers zum Planvermögen Beiträge der Arbeitnehmer:innen zum Planvermögen Pensionszahlungen Zahlungswirksame Effekte aus Abgeltungen Veränderung Konsolidierungskreis Veränderung im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Wechselkursänderungen Sonstige Veränderungen Sonstige Überleitungspositionen Stand 31.12. 2023 3.198 33 134 – -7 160 – 151 30 34 215 – 2 -162 – -51 -1 6 1 -205 3.368 2022 4.552 56 66 – – 122 – -1.345 5 27 -1.313 – 3 -160 – – 1 -12 5 -163 3.198 2023 2.687 – – 116 – 116 97 – – – 97 15 2 -26 – -26 – 9 – -26 2.874 2022 3.212 – – 49 – 49 -549 – – – -549 18 3 -30 – – 1 -21 4 -25 2.687 davon Deutschland Großbritannien USA Sonstige europäische Länder Sonstige Länder 1 Im Geschäftsjahr 2023 wurden bei der Ermittlung des „Nettobilanzansatzes aus leistungsorientierten Plänen“ in dem Posten „Sonstige Veränderungen“ Auswirkungen der 2.624 463 144 112 25 2.105 606 112 37 13 2.486 430 149 111 22 518 -143 31 75 12 1.971 552 119 33 12 Vermögensbegrenzung gemäß IAS 19 in Höhe von 0 Mio. € berücksichtigt (Vj.: 1 Mio. €). Von den Beiträgen zum Planvermögen entfallen 2 Mio. € (Vj.: 2 Mio. €) auf Deutschland. Im nächsten Geschäftsjahr werden sich die Arbeitgeberbeiträge zum Planvermögen voraussichtlich auf 13 Mio. € belaufen. Im Inland bestehende Erstattungsansprüche für leistungsorientierte Verpflichtungen betragen 21 Mio. € (Vj.: 24 Mio. €) und werden in dem Bilanzposten „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ ausgewiesen. Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen setzt sich folgendermaßen zusammen: Aufwand aus leistungsorientierten Plänen in Mio. € Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand und Auswirkungen von Abgeltungen Nettozinsaufwand Nettopensionsaufwand 2023 33 -7 18 44 2022 56 – 17 73 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 128

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Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich wie folgt dar: Portfoliostruktur des Planvermögens in Mio. € Schuldinstrumente¹ Eigenkapitalinstrumente¹ Liquide Mittel Qualifizierte Versicherungspolicen Sonstige Wertpapierfonds Derivate Immobilien Sonstige Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1 Für nahezu alle Eigenkapital- und Schuldinstrumente besteht eine Marktpreisnotierung am aktiven Markt. 31.12.2023 1.935 583 71 119 73 82 7 4 2.874 31.12.2022 1.905 502 115 115 99 -56 7 – 2.687 Das Planvermögen im Bertelsmann-Konzern dient ausschließlich der Erfüllung der Leistungsverpflichtungen. Um eine Risikokonzentration zu vermeiden, wird das Planvermögen in verschiedene Anlageklassen investiert. Das größte Planvermögen wird durch den Bertelsmann Pension Trust e. V. treuhänderisch im Rahmen eines Contractual Trust Arrangement (CTA) für Pensionszusagen der Bertelsmann SE & Co. KGaA und einige der deutschen Tochterunternehmen keine Dotierungsverpflichtung. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte keine Einzahlung in das Planvermögen. Die Anlage des Treuhandvermögens erfolgt entsprechend der Anlagerichtlinie des Treugebers als langfristig orientierter Total-Return-Ansatz. Diesem liegt die Zielsetzung zugrunde, mittels strategischer Asset-Allokation einen langfristig angemessenen Ertrag unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen und/oder Krisen zu erwirtschaften. Verantwortet wird die Kapitalanlage durch den Vorstand des Pension Trust, der den Treugeber regelmäßig über den Status und die Entwicklung des Pensionsvermögens unterrichtet. verwaltet. Für das CTA besteht Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2023 ist wie folgt: Gewichtete durchschnittliche Duration in Jahren Deutschland Großbritannien USA Sonstige Länder 2023 13 16 11 12 2022 13 16 10 13 Das Fälligkeitsprofil der erwarteten undiskontierten Pensionszahlungen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen: Fälligkeitsprofil der Pensionszahlungen in Mio. € 2024 2025 2026 2027 2028 2029–2033 Erwartete Pensionszahlungen 169 176 181 187 195 979 Die ähnlichen Verpflichtungen betreffen Rückstellungen für Dienstjubiläen, noch nicht abgeführte Beträge zu beitragsorientierten Plänen, Altersteilzeit und Abfertigungen. Abfertigungen werden beim Ausscheiden der Mitarbeiter:innen aus dem Unternehmen gezahlt und beruhen auf gesetzlichen Verpflichtungen. Rückstellungen für Jubiläumszahlungen und Abfertigungen werden analog zu den Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen ermittelt, allerdings werden versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ergebniswirksam erfasst. Arbeitnehmer:innen in Deutschland, die das 55. Lebensjahr vollendet haben und in Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 129

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einem unbefristeten Arbeitsverhältnis stehen, können ihr Arbeitsverhältnis in ein Altersteilzeitarbeitsverhältnis umwandeln. Das Altersteilzeitarbeitsverhältnis dauert zwischen zwei und sechs Jahren. Die Aufteilungen der ähnlichen Verpflichtungen können der folgenden Tabelle entnommen werden: Aufteilungen der ähnlichen Verpflichtungen in Mio. € Jubiläumsrückstellungen Rückstellungen für Altersteilzeit Sonstige Ähnliche Verpflichtungen 19 Übrige Rückstellungen in Mio. € Drohverlustrisiken Rechtsstreitigkeiten Restrukturierung Sonstige Personalleistungen Sonstige 31.12.2022 davon > 1 Jahr 24 32 21 11 68 156 Zuführung 135 15 155 6 22 333 108 58 82 27 142 417 31.12.2023 24 9 20 52 31.12.2022 26 12 23 61 Sonstige Effekte -4 -11 -11 -3 -36 -64 Aufzin- sung – – 1 1 – 2 31.12.2023 davon > 1 Jahr 94 25 50 11 47 227 166 49 162 19 88 484 Auflösung Verbrauch -55 -4 -60 -6 -10 -134 -18 -9 -5 -6 -32 -70 Die Rückstellungen für Drohverlustrisiken betreffen in Höhe von 38 Mio. € (Vj.: 72 Mio. €) die RTL Group und wurden im Wesentlichen für Programmrechte erfasst. Davon entfallen auf RTL Deutschland 36 Mio. € (Vj.: 68 Mio. €). Weitere 93 Mio. € der Rückstellungen für Drohverlustrisiken betreffen den Unternehmensbereich Penguin Random House, davon entfallen 82 Mio. € auf einen belastenden Mietvertrag von Penguin Random House in den USA. Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten entfallen mit 25 Mio. € (Vj.: 29 Mio. €) auf Unternehmen der RTL Group. Die Restrukturierungsrückstellungen umfassen gemäß IAS 37 die Kosten für Personalabbau und sonstige Kosten, die mit marktbedingten Restrukturierungsmaßnahmen im Zusammenhang stehen. Für verschiedene Restrukturierungsprogramme innerhalb des Bertelsmann-Konzerns bestehen Rückstellungen in Höhe von 162 Mio. € (Vj.: 82 Mio. €). Die Zuführungen betreffen im Wesentlichen die Unternehmensbereiche Bertelsmann Marketing Services (56 Mio. €), RTL Group (45 Mio. €) und Penguin Random House (42 Mio. €). Im Januar 2023 informierte Prinovis über die Einstellung der Produktion am Standort Ahrensburg zum 31. Januar 2024. Zum 31. Dezember 2023 betrug die entsprechende Restrukturierungsrückstellung 37 Mio. €. Im Februar 2023 gab RTL Deutschland eine Neuaufstellung des Publishing-Geschäfts bekannt. Im Zuge der Reorganisation werden die Kosten in allen Bereichen gesenkt. In Hamburg werden rund 500 Stellen abgebaut, weitere 200 Stellen gehen durch den Verkauf von Titeln auf neue Eigentümer über. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertreter:innen über ein Freiwilligenprogramm und den Personalentlassungsprozess, der die finanziellen Bedingungen des Restrukturierungsplans und die Zahl der betroffenen Mitarbeiter:innen im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2023 betrug die entsprechende Restrukturierungsrückstellung 44 Mio. €. Im Zusammenhang mit der eingeleiteten Umstrukturierung der US-amerikanischen Verlagsbereiche von Penguin Random House betrug die entsprechende Restrukturierungsrückstellung 17 Mio. € zum 31. Dezember 2023. festlegt, wurden Die Rückstellungen für sonstige Personalleistungen entfallen in Höhe von 10 Mio. € (Vj.: 11 Mio. €) auf eine Verpflichtung im Zusammenhang mit dem Austritt aus einem Multi-Employer Plan. Weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 18 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“. Der Posten „Sonstige“ entfällt im Wesentlichen auf die Unternehmensbereiche Arvato Group (28 Mio. €, Vj.: 47 Mio. €), Bertelsmann Marketing Services (20 Mio. €, Vj.: 23 Mio. €) und Bertelsmann Education Group (15 Mio. €, Vj.: 31 Mio. €). Im Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services betrifft eine Rückstellung in Höhe von 14 Mio. € (Vj.: 14 Mio. €) Ausgleichsverpflichtungen aus Pensionsansprüchen von Mitarbeiter:innen des Prinovis-Standorts Ahrensburg gegenüber der Axel Springer SE. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 130

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20 Genusskapital in Mio. € Genussscheine 1992 Genussscheine 2001 31.12.2023 23 390 413 31.12.2022 23 390 413 Der Marktwert der Genussscheine 2001 betrug 719 Mio. € bei einem Schlusskurs von 253,00 Prozent am letzten Handelstag des abgelaufenen Geschäftsjahres an der Frankfurter Wertpapierbörse (Vj.: 739 Mio. € bei einem Kurs von 260,00 Prozent) und entsprechend 22 Mio. € bei den Genussscheinen 1992 bei einem Kurs von 128,22 Prozent (Vj.: 29 Mio. € bei einem Kurs von 173,00 Prozent). Die Marktwerte sind der Stufe 1 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Weitere Erläuterungen zum Genusskapital sind ausführlich im zusammengefassten Lagebericht dargestellt. 21 Finanzschulden Unter den Finanzschulden werden alle zum Bilanzstichtag bestehenden verzinslichen Verpflichtungen gegenüber dem Kredit- und Kapitalmarkt ausgewiesen. Die Buchwerte setzen sich wie folgt zusammen: Kurzfristige und langfristige Finanzschulden in Mio. € Anleihen Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Sonstige Finanzschulden Kurzfristig Langfristig 31.12.2023 466 – 88 51 604 31.12.2022 146 – 76 56 278 31.12.2023 4.071 325 64 156 4.616 31.12.2022 4.510 325 215 149 5.199 Dem Bertelsmann-Konzern stehen über verschiedene vertragliche Vereinbarungen variabel verzinsliche und festverzinsliche Mittel zur Verfügung. Die Finanzschulden sind in der Regel unbesichert. Im März 2023 hat Bertelsmann eine Kündigungsoption bezüglich der Hybridanleihe über nominal 650 Mio. € ausgeübt. Die vorzeitige Rückzahlung des noch ausstehenden Nennwerts in Höhe von 146 Mio. € erfolgte im April 2023, nachdem bereits im Dezember 2022 im Rahmen eines öffentlichen Rückkaufangebots nominal 504 Mio. € vorzeitig zurückgeführt wurden. Zum Bilanzstichtag standen öffentlich notierte Anleihen, Privatplatzierungen und Schuldscheindarlehen mit einem Nominalvolumen von 4.905 Mio. € (Vj.: 5.047 Mio. €) aus. Die Abweichungen der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Buchwerte von den Nominalwerten ergeben sich aus Transaktionskosten, Disagien und aufgrund von Fair-Value-Effekten bei der Bildung von Sicherungsbeziehungen im Zusammenhang mit dem Abschluss von Derivaten. Für die Berechnung des Buchwerts der im Oktober 2024 fälligen Anleihe über 500 Mio. € wurden darüber hinaus vorzeitige Rückführungen in Höhe von 74 Mio. € berücksichtigt. Des Weiteren wurden vorzeitige Rückführungen im Nennwert von 233 Mio. € für die Buchwertberechnung der im September 2025 fälligen Anleihe eingerechnet. Bei der Berechnung des Buchwerts der im April 2026 fälligen Anleihe wurde eine vorzeitige Rückführung im Nennwert von 57 Mio. € berücksichtigt. Zudem wurde eine vorzeitige Rückführung im Nennwert von 504 Mio. € für die Buchwertberechnung der Hybridanleihe über ursprünglich nominal 650 Mio. € beachtet. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 131

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Anleihen und Schuldscheindarlehen Zinssatz; Emission; Fälligkeit; Zinsbindung 1,500 %; 2017; 2024; festverzinsliche Anleihe 1,750 %; 2014; 2024; festverzinsliche Anleihe¹ 1,250 %; 2018; 2025; festverzinsliche Anleihe¹ 1,787 %; 2015; 2025; festverzinsliches Schuldscheindarlehen 1,125 %; 2016; 2026; festverzinsliche Anleihe¹ 1,000 %; 2019; 2026; variabel und festverzinsliches Schuldscheindarlehen² 1,600 %; 2020; 2027; festverzinsliches Schuldscheindarlehen 1,000 %; 2020; 2027; festverzinsliche Anleihe CDI (Certificado de Depósito Interbancário) + 180 Bp.; 2022; 2028; variabel verzinsliche Anleihe1, 3 2,000 %; 2020; 2028; festverzinsliche Anleihe¹ 3,500 %; 2022; 2029; festverzinsliche Anleihe¹ 1,500 %; 2020; 2030; festverzinsliche Anleihe¹ 3,700 %; 2012; 2032; festverzinsliche Anleihe 3,000 %; 2015; 2075; festverzinsliche Hybridanleihe¹ 3,500 %; 2015; 2075; festverzinsliche Hybridanleihe¹ 1 Börsennotiert. 2 10 Mio. € variabel verzinslich (6-Monats-EURIBOR + 100 Bp.). 3 Davon 250 Mio. BRL im Geschäftsjahr 2027 fällig. in Mio. Nominalwert 50 € 500 € 750 € 150 € 500 € 75 € 100 € 100 € 500 BRL 750 € 750 € 750 € 100 € 650 € 600 € in Mio. € Buchwert Marktwert 31.12.2023 50 416 504 150 442 75 100 100 93 746 744 745 99 – 599 4.862 31.12.2022 50 406 495 150 442 75 100 100 88 745 743 744 99 146 598 4.981 31.12.2023 49 419 501 147 426 72 96 94 99 721 761 678 105 – 573 4.741 31.12.2022 48 415 489 142 412 68 92 89 89 688 728 641 98 146 549 4.694 Die Dokumentation der Anleihen der Bertelsmann SE & Co. KGaA aus den Jahren 2012, 2014, 2016, 2018 und 2020 erfolgt auf der Grundlage von Rahmendokumentationen in Form von Debt-Issuance-Programmen. Die Hybridanleihen und Schuldscheindarlehen sowie die Anleihen aus den Jahren 2017 und 2022 wurden auf Grundlage separater Dokumentationen begeben. Die Anleihen sind überwiegend mit einem Rating von „Baa2“ (Moody’s) bzw. „BBB“ (Standard & Poor’s) versehen. Das Debt-Issuance-Programm wurde zuletzt im März 2023 aktualisiert. Die Transaktionskosten und vereinbarten Disagien oder Agien werden über die Laufzeit verändern den Buchwert der Anleihen und Schuldscheindarlehen. Dies führte zum Jahresende zu einer Abweichung vom Nominalvolumen in Höhe von 22 Mio. € (Vj.: 27 Mio. €). im Zinsergebnis berücksichtigt und Für die Bestimmung des Marktwerts der begebenen Anleihen werden grundsätzlich die Börsenkurse zu den Stichtagen herangezogen. Zum 31. Dezember 2023 betrug der kumulierte Marktwert der börsennotierten Anleihen 4.178 Mio. € (Vj.: 4.157 Mio. €) bei einem Nominalvolumen von 4.330 Mio. € (Vj.: 4.472 Mio. €) und einem Buchwert von 4.289 Mio. € (Vj.: 4.407 Mio. €). Die Börsenkurse sind der Stufe 1 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Bei Privatplatzierungen und Schuldscheindarlehen erfolgt die Ermittlung des Marktwerts anhand finanzmathematischer Verfahren auf Basis von Zinskurven, die um die Kreditmarge des Konzerns angepasst werden. Der dabei berücksichtigte Zinsaufschlag resultiert aus der am jeweiligen Stichtag gültigen Marktquotierung liegen Diskontierungssätze von 3,08 Prozent bis 3,96 Prozent zugrunde. Die beizulegenden Zeitwerte der Privatplatzierungen und der Schuldscheindarlehen sind der Stufe 2 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. für Credit Default Swaps. Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte Kreditlinien Der Bertelsmann-Konzern verfügt über eine syndizierte Kreditvereinbarung mit international tätigen Großbanken in Höhe von 1.200 Mio. € (Vj.: 1.200 Mio. €), die zuletzt im Juni 2021 um ein weiteres Jahr, bis 2026, verlängert wurde. Diese Kreditlinie kann von der Bertelsmann SE & Co. KGaA durch variabel verzinsliche Kredite in Euro und US-Dollar revolvierend ausgenutzt werden. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 132

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Darüber hinaus verfügt Bertelsmann über weitere bilaterale Kreditlinien in Höhe von 180 Mio. € (Vj.: 320 Mio. €), die ebenfalls überwiegend durch variabel verzinsliche Kredite revolvierend ausgenutzt werden können. Zum 31. Dezember 2023 wurden die Kreditlinien nicht in Anspruch genommen (Vj.: 130 Mio. €). 22 Leasingverbindlichkeiten Die Fälligkeiten der Leasingverbindlichkeiten sind folgender Tabelle zu entnehmen: Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten in Mio. € Stand 31.12.2023 Stand 31.12.2022 Undiskontierte Mittelabflüsse Buchwert 1.333 1.537 Bis 1 Jahr 312 355 1–5 Jahre 729 851 Über 5 Jahre 429 494 Summe 1.470 1.700 Zum 31. Dezember 2023 wurden potenzielle zukünftige Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von 368 Mio. € (Vj.: 353 Mio. €) nicht in die Leasingverbindlichkeiten einbezogen, da nicht mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass die Leasingverträge verlängert (oder nicht gekündigt) werden. Zukünftige Zahlungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen für geringwertige Vermögenswerte werden nicht als Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten erfasst. Für solche Leasingverhältnisse werden die Zahlungen linear als Aufwand erfasst (weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 5 „Sonstige betriebliche Aufwendungen“). Die Aufwendungen aus variablen Leasingzahlungen, die nicht in der Leasingverbindlichkeit enthalten sind, waren wie im Vorjahr unwesentlich. Gleiches gilt für Erträge aus der Untervermietung von Nutzungsrechten und daraus resultierende künftige erwartete Leasingzahlungen. Erläuterungen zu den korrespondierenden Nutzungsrechten finden sich unter Textziffer 10 „Sachanlagen und Nutzungsrechte“. 23 Verbindlichkeiten in Mio. € Langfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Derivative Finanzinstrumente Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Vertragsverbindlichkeiten Übrige sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Rückerstattungsverbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Vertragsverbindlichkeiten Übrige sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten – Personalverbindlichkeiten – Steuerverbindlichkeiten – Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit – Rechnungsabgrenzungsposten – Sonstige 31.12.2023 31.12.2022 145 24 440 15 377 4.221 421 104 956 886 1.188 640 139 91 41 277 145 149 380 28 357 3.843 445 135 980 1.031 1.458 792 213 136 19 298 In dem Posten „Vertragsverbindlichkeiten“ werden gemäß IFRS 15 Zahlungen ausgewiesen, die Bertelsmann vorzeitig, das heißt vor Erfüllung der vertraglichen Leistungen, erhalten hat. Sie werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald die vertragliche Leistung erbracht wurde. Im Geschäftsjahr 2023 wurden dementsprechend Umsatzerlöse in Höhe von 947 Mio. € erfasst (Vj.: 911 Mio. €), die zu Beginn des Geschäftsjahres im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren. Die ausgewiesenen Umsatzerlöse beinhalten auch die zu Beginn des Geschäftsjahres im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthaltenen Beträge bei neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Gesellschaften. Wie im Vorjahr betreffen die Vertragsverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 im Wesentlichen abgegrenzte Einnahmen aus Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 133

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Produktionen bei der RTL Group, abgegrenzte Lizenzerlöse bei BMG sowie Dienstleistungen, die von den Unternehmensbereichen Arvato Group und Bertelsmann Education Group in der Regel im Folgejahr zu erbringen sind. Zum 1. Januar 2022 betrugen die Vertragsverbindlichkeiten 895 Mio. €. IFRS 15 „Rückerstattungsverbindlichkeiten“ werden gemäß In dem Posten im Wesentlichen Verbindlichkeiten für erwartete Remissionen der Unternehmensbereiche Penguin Random House und RTL Group in Höhe von 273 Mio. € ausgewiesen (Vj.: 270 Mio. €). Korrespondierend hierzu wird in dem Bilanzposten „Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte“ in unwesentlicher Höhe ein Vermögenswert für das Recht zur Rückerstattung von Produkten von Kunden bei Begleichung der Erstattungsverpflichtung aktiviert. In dem Posten „Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ sind unter anderem Verbindlichkeiten in Höhe von 71 Mio. € (Vj.: 151 Mio. €) der Geschäftseinheit Riverty enthalten, die im Rahmen des Forderungsmanagements-Dienstleistungsangebotes bilanziert wurden. Darüber hinaus werden in diesem Posten Verbindlichkeiten in Höhe von 306 Mio. € (Vj.: 228 Mio. €) ausgewiesen, die im Zusammenhang mit verkauften Forderungen stehen, die Riverty im Rahmen des Serviceangebotes zur Durchführung von Finanzdienstleistungen von Dritten erworben und weiterveräußert hat. Die langfristigen übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umfassen außerdem Put-Optionen der nicht beherrschenden Anteilseigner von 286 Mio. € (Vj.: 211 Mio. €), Minderheitsanteile an Personengesellschaften in Höhe von 2 Mio. € (Vj.: 31 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Vermögenswerten in Höhe von 143 Mio. € (Vj.: 145 Mio. €). Die Put-Optionen haben eine Laufzeit zwischen einem und sechs Jahren. Unter den kurzfristigen übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zusätzlich Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Vermögenswerten in Höhe von 199 Mio. € (Vj.: 251 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen in Höhe von 19 Mio. € (Vj.: 23 Mio. €) berücksichtigt. 24 Außerbilanzielle Verpflichtungen Die außerbilanziellen Verpflichtungen teilen sich zum Ende des Geschäftsjahres wie folgt auf: Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen in Mio. € Verpflichtungen aus (Ko-)Produktionen, Fernsehlizenzen und Übertragungsrechten sowie sonstigen Rechten und Lizenzen Verpflichtungen aus Honorarvereinbarungen Verpflichtungen aus in der Erstellung befindlichen Vermögenswerten und nicht bilanzierten Leasingverträgen Einkaufsverpflichtungen für Vorräte Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen Bürgschaften Sonstige 31.12.2023 31.12.2022 1.746 1.275 88 34 6 1 458 3.607 1.857 1.212 22 67 22 28 412 3.620 Die Verpflichtungen aus (Ko-)Produktionen, Fernsehlizenzen und Übertragungsrechten sowie sonstigen Rechten und Lizenzen betreffen in Höhe von 1.746 Mio. € (Vj.: 1.857 Mio. €) die RTL Group. Die Verpflichtungen aus Honorarvereinbarungen entfallen in Höhe von 1.186 Mio. € (Vj.: 1.113 Mio. €) auf Penguin Random House und in Höhe von 88 Mio. € (Vj.: 99 Mio. €) auf BMG. Die Verpflichtungen aus in der Erstellung befindlichen Vermögenswerten und nicht bilanzierten Leasingverträgen enthalten Verpflichtungen aus eingegangenen, aber noch nicht begonnenen Leasingverhältnissen. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 134

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25 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Die Buchwerte und Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten nach IFRS 9 zum 31. Dezember 2023 zeigen die beiden folgenden Tabellen: Buchwerte und Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte in Mio. € Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte – Ausleihungen – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen – Übrige sonstige finanzielle Forderungen – Bankguthaben und Kassenbestände – Zahlungsmitteläquivalente Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – Sonstige finanzielle Vermögenswerte Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete originäre finanzielle Vermögenswerte – Ausleihungen – Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen – Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments – Übrige sonstige finanzielle Forderungen – Finanzinstrumente des konsolidierten Spezialfonds – Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Zahlungsmitteläquivalente Derivative Finanzinstrumente Continuing Involvement Bilanzposten 31.12.2023 31.12.2022 Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Liquide Mittel Liquide Mittel Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Liquide Mittel Minderheitsbeteiligungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 29 3.495 23 1.092 1.115 850 31 24 1.075 148 562 – 538 989 72 220 10.264 44 4.004 20 900 1.583 283 28 31 1.197 150 14 125 321 1.362 76 183 10.321 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 135

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Buchwerte und Bewertungskategorien finanzieller Verbindlichkeiten in Mio. € Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten – Genusskapital – Anleihen und Schuldscheindarlehen – Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten – Sonstige Finanzschulden – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen – Sonstige Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete originäre finanzielle Verbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente Continuing Involvement Bilanzposten 31.12.2023 31.12.2022 Genusskapital Finanzschulden Finanzschulden Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 413 4.862 152 207 4.367 19 1.307 271 128 220 11.944 413 4.981 291 205 3.988 23 1.531 68 284 183 11.955 Die beizulegenden Zeitwerte der Anleihen und Schuldscheindarlehen sind der Textziffer 21 „Finanzschulden“ zu entnehmen. Die Buchwerte der weiteren zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellen einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte nach Bewertungskategorien in Mio. € Ausleihungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments Übrige sonstige finanzielle Forderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmitteläquivalente Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte Derivate mit Hedge-Beziehung in Mio. € Ausleihungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen Von Venture-Capital-Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments Finanzinstrumente des konsolidierten Spezialfonds Übrige sonstige finanzielle Forderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmitteläquivalente Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte Derivate mit Hedge-Beziehung Stufe 1: notierte Preise von aktiven Märkten – 69 – – 462 – – – 531 Stufe 1: notierte Preise von aktiven Märkten – 78 – 10 – 190 – – – 278 Stufe 2: beobachtbare Marktdaten – – – – 5 989 42 30 1.066 Stufe 2: beobachtbare Marktdaten – – – 115 – 2 1.362 63 13 1.555 Stufe 3: nicht beobachtbare Marktdaten 24 1.007 148 562 102 – – – 1.843 Stufe 3: nicht beobachtbare Marktdaten 31 1.119 150 – 14 157 – – – 1.471 Summe 31.12.2023 24 1.075 148 562 569 989 42 30 3.439 Summe 31.12.2022 31 1.197 150 125 14 349 1.362 63 13 3.304 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 136

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Eine Zuordnung der in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente zu den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie nach Klassen ist aus den Tabellen zu den Buchwerten und Bewertungskategorien für das jeweilige Geschäftsjahr ableitbar. Die finanziellen Vermögenswerte der Bewertungsstufe 1 entfallen im Wesentlichen auf die Minderheitsbeteiligung der RTL Group an Magnite in Höhe von 95 Mio. € (Vj.: 123 Mio. €) und die Minderheitsbeteiligung an Teleperformance in Höhe von 304 Mio. €, die beide erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die finanziellen Vermögenswerte der Bewertungsstufe 3 entfallen im Wesentlichen auf vom Unternehmensbereich Bertelsmann Investments gehaltene Beteiligungen, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. finanziellen Vermögenswerte der Bewertungsstufe 2 umfassen im Wesentlichen als Die Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesene Anlagen in diversifizierten Geldmarktfonds, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertetet werden und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Finanzielle Vermögenswerte der Bewertungsstufe 3 Von Venture- Capital- Organisationen gehaltene Minderheits- beteiligungen 1.119 -151 -151 – 71 – – -25 -8 1.007 -155 Von Venture- Capital- Organisationen gehaltene Minderheits- beteiligungen 970 55 55 – 154 – -22 -42 4 1.119 34 Von Venture- Capital- Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments 150 -23 -22 -1 29 – – -7 – 148 -22 Von Venture- Capital- Organisationen gehaltene Fund of Fund Investments 137 -2 -2 – 23 – – -8 – 150 -2 Ausleihungen 31 1 1 – 17 – – -20 -5 24 1 Ausleihungen 25 -10 -10 – 11 19 – -10 -4 31 1 Übrige sonstige finanzielle Forderungen 14 -3 -3 – 565 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 157 -103 -105 1 40 – – -15 – 562 -4 7 -2 -8 11 102 -103 Übrige sonstige finanzielle Forderungen 7 – – – 14 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 223 -47 -46 -1 11 – – -7 – 14 – 149 -43 -136 – 157 -61 in Mio. € Stand 1.1.2023 Gesamter Gewinn (+) bzw. Verlust (-) – in Gewinn- und Verlustrechnung – im sonstigen Ergebnis Erwerbe Umgliederungen in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3) Umgliederungen aus Stufe 3 Veräußerung/Tilgung Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Gewinn (+) bzw. Verlust (-) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Vermögenswerten in Mio. € Stand 1.1.2022 Gesamter Gewinn (+) bzw. Verlust (-) – in Gewinn- und Verlustrechnung – im sonstigen Ergebnis Erwerbe Umgliederungen in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3) Umgliederungen aus Stufe 3 Veräußerung/Tilgung Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2022 Gewinn (+) bzw. Verlust (-) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Vermögenswerten Summe 1.471 -279 -280 – 722 7 -2 -75 -2 1.843 -283 Summe 1.362 -4 -3 -1 213 168 -65 -203 – 1.471 -28 Die Erwerbe der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen und Fund of Fund Investments betreffen ausschließlich diverse Neu- und Folgeinvestitionen des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments mit Schwerpunkt im Bereich Digital Health, die für sich genommen nicht wesentlich waren. Die Veräußerungen dieser beiden Posten betreffen ebenfalls ausschließlich den Unternehmensbereich Bertelsmann Investments, insbesondere den Fonds Bertelsmann Digital Media Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 137

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Investments. Die Erwerbe der übrigen sonstigen finanziellen Forderungen entfallen im Wesentlichen auf Forderungen, die von Riverty im Rahmen des Serviceangebotes zur Durchführung von Finanzdienstleistungen von Dritten erworben wurden und die die Kriterien zum Weiterverkauf an Finanzintermediäre erfüllen. Ein wesentlicher Teil der Veräußerungen im Geschäftsjahr 2022 entfällt auf den Verkauf der zur RTL Group gehörenden Beteiligung an VideoAmp, einem US-amerikanischen Software- und Datenunternehmen für Medienmessung. Weitere Veräußerungen betreffen die Beteiligung an Synergis und innerhalb des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments vor allem Beteiligungen des Fonds Bertelsmann Digital Media Investments. Die Umgliederungen in und aus Stufe 3 waren im Geschäftsjahr 2023 unwesentlich. Im Geschäftsjahr 2022 betrafen die Umgliederungen in Stufe 3 vor allem die zuvor als assoziiertes Unternehmen bilanzierte und zur Bertelsmann Education Group gehörende Beteiligung an der Online-Weiterbildungsplattform Udacity infolge der Änderung der Governance-Struktur und des daraus resultierenden Wegfalls des maßgeblichen Einflusses. Umgliederungen aus Stufe 3 erfolgten im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen bei Bertelsmann Investments infolge auslaufender Lock-up-Perioden. Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien in Mio. € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Verbindlichkeiten Derivate mit Hedge-Beziehung in Mio. € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Verbindlichkeiten Derivate mit Hedge-Beziehung Stufe 1: notierte Preise von aktiven Märkten Stufe 2: beobachtbare Marktdaten Stufe 3: nicht beobachtbare Marktdaten Summe 31.12.2023 – – – – Stufe 1: notierte Preise von aktiven Märkten – – – – – 58 70 128 Stufe 2: beobachtbare Marktdaten – 200 84 284 271 – – 271 Stufe 3: nicht beobachtbare Marktdaten 68 – – 68 271 58 70 398 Summe 31.12.2022 68 200 84 352 Der Rückgang der negativen Marktwerte aus Finanzderivaten im Wesentlichen aus Währungsderivaten, die zur Absicherung gegen Währungskursrisiken aus konzerninternen Finanzierungen abgeschlossen wurden. Gründe dafür sind insbesondere die Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro sowie Prolongationen von Sicherungsgeschäften zu den jeweils notierten Wechselkursen. resultiert Finanzielle Verbindlichkeiten der Bewertungsstufe 3 in Mio. € Stand 1.1.2023 Gesamter Gewinn (-) bzw. Verlust (+) – in Gewinn- und Verlustrechnung – im sonstigen Ergebnis Erwerbe Tilgungen Umgliederungen in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3) Umbuchungen und sonstige Veränderungen Stand 31.12.2023 Gewinn (-) bzw. Verlust (+) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Verbindlichkeiten Erfolgswirksam zum beizule- genden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 68 76 81 -5 145 -57 58 -20 271 77 Summe 68 76 81 -5 145 -57 58 -20 271 77 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 138

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in Mio. € Stand 1.1.2022 Gesamter Gewinn (-) bzw. Verlust (+) – in Gewinn- und Verlustrechnung – im sonstigen Ergebnis Erwerbe Tilgungen Umgliederungen aus/in Stufe 3 Stand 31.12.2022 Gewinn (-) bzw. Verlust (+) aus den zum Stichtag noch im Bestand befindlichen Verbindlichkeiten Erfolgswirksam zum beizule- genden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 19 -1 – -1 65 -15 – 68 – Summe 19 -1 – -1 65 -15 – 68 – Die Umgliederungen Geschäftsjahr 2023 Verbindlichkeiten aus Put-Optionen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. in Stufe 3 (inklusive erstmaliger Klassifizierung als Stufe 3) betreffen im Stufe 1: Der beizulegende Zeitwert von börsennotierten Finanzinstrumenten wird auf Basis von Börsennotierungen zum Bilanzstichtag bestimmt, wenn keine vertraglichen Handelsbeschränkungen vorliegen. auf den Zeitwert Stufe 2: Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von nicht börsennotierten Derivaten verwendet Bertelsmann verschiedene finanzwirtschaftliche Methoden, die den zu den jeweiligen Bilanzstichtagen herrschenden Marktbedingungen und Risiken Rechnung tragen. Unabhängig von der Art des Finanzinstruments werden zukünftige Zahlungsströme auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven von Devisentermingeschäften wird auf Basis der zum Bilanzstichtag geltenden Kassamittelkurse unter Berücksichtigung der Terminabschläge und -aufschläge für die jeweilige Restlaufzeit der Geschäfte ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Warentermingeschäften wird von zum Bilanzstichtag veröffentlichten Börsennotierungen abgeleitet. Eventuell bestehende Inkongruenzen zu den standardisierten Börsenkontrakten werden durch Interpolation bzw. Hinzurechnungen berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der Geldmarktfonds entsprechen den Preisnotierungen der nicht unmittelbar börsengelisteten Fonds. diskontiert. Der Bilanzstichtag beizulegende Stufe 3: Sofern keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte überwiegend auf Basis von Cashflow-basierten Bewertungsverfahren. Für von Venture-Capital- Organisationen gehaltene Minderheitsbeteiligungen im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments wird grundsätzlich auf sogenannte qualifizierte Finanzierungsrunden zurückgegriffen. Die börsennotierten Finanzinstrumente mit vertraglichen Handelsbeschränkungen (Lock-ups) werden ebenfalls der Stufe 3 zugeordnet. Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach Stufe 2 und Stufe 3 erfordert bestimmte Annahmen des Managements bezüglich der Inputfaktoren des Modells einschließlich Cashflows, Abzinsungssatz und Ausfallrisiko sowie Lebens-/Entwicklungszyklus der Start-up- Beteiligungen. Umgliederungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie werden zum Zeitpunkt des Ereignisses oder der geänderten Umstände, die die Umgliederung verursacht haben, erfasst. In den Geschäftsjahren 2023 und 2022 erfolgten keine Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden sofern Globalverrechnungsvereinbarungen oder ähnliche Vereinbarungen dem Bertelsmann-Konzern und der Gegenpartei einen Ausgleich auf Nettobasis erlauben. Ein Ausgleich auf Nettobasis ist dabei sowohl im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit als auch beim Eintritt des Zahlungsausfalls einer Partei rechtlich wirksam. Darüber hinaus schließt Bertelsmann Finanzderivate ab, die die Kriterien für eine in der Bilanz saldiert, Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 139

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Saldierung in der Bilanz nicht erfüllen, da das Recht zur Saldierung von zukünftigen Ereignissen abhängig ist. Zum 31. Dezember 2023 wurden wie auch im Vorjahr keine bilanziellen Saldierungen vorgenommen, es bestand jedoch ein außerbilanzielles Saldierungspotenzial in Höhe von 63 Mio. € (Vj.: 66 Mio. €) im Zusammenhang mit derivativen Finanzinstrumenten. Kreditausfallrisiko Bertelsmann wendet gemäß IFRS 9 zur Bewertung erwarteter Kreditausfälle für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte eine vereinfachte Vorgehensweise an, nach der sich die Wertberichtigung an den über die Laufzeit erwarteten Kreditverlusten bemisst. Dazu werden Wertberichtigungsmatrizen auf Basis historischer Forderungsausfälle, Laufzeitbänder und erwarteter Kreditausfälle erstellt. Die Bildung der Wertberichtigungsmatrizen erfolgt unternehmensbereichs- bzw. Business-Unit-spezifisch für Forderungsgruppen, die jeweils ähnliche Ausfallmuster aufweisen. Darüber hinaus werden separate Risikobeurteilungen vorgenommen. Zudem berücksichtigt Bertelsmann weitere sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und Informationen wie etwa kundenspezifischer Informationen und Prognosen künftiger wirtschaftlicher Bedingungen, beruhen. Die Vertragsvermögenswerte weisen im Wesentlichen die gleichen Risikoeigenschaften auf wie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für gleichartige Verträge, sodass die erwarteten Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auch eine angemessene Annäherung an die Ausfallraten für das Vertragsvermögen darstellen. inklusive zukunftsgerichteter fundierten Einschätzungen, Auf dieser Grundlage wurde die Wertberichtigung zum 31. Dezember 2023 sowohl für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch für das Vertragsvermögen wie folgt ermittelt: Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte in Mio. € Erwartete Ausfallrate (in Prozent) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste Stand 31.12.2023 in Mio. € Erwartete Ausfallrate (in Prozent) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste Stand 31.12.2022 Nicht beeinträchtigte Bonität Nicht überfällig 0,68 1–30 Tage überfällig 1,27 31–90 Tage überfällig 3,09 2.044 -14 2.030 Nicht überfällig 0,78 2.548 -20 2.528 394 -5 390 97 -3 93 Nicht beeinträchtigte Bonität 1–30 Tage überfällig 1,10 31–90 Tage überfällig 3,08 453 -5 448 130 -4 126 Mehr als 90 Tage überfällig 6,84 117 -8 108 Mehr als 90 Tage überfällig 8,09 136 -11 125 Beeinträchtigte Bonität n/a 1.020 -93 927 Beeinträchtigte Bonität n/a 926 -105 821 jeweiligen Die erwarteten Wertberichtigungssätze entsprechen den Durchschnittssätzen der unternehmensbereichs- bzw. Business-Unit-spezifischen Forderungsgruppen. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte in Höhe von -14 Mio. € erfasst (Vj.: -5 Mio. €). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 140

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Eine Überleitungsrechnung der Anfangssalden auf die Schlusssalden der Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte im Geschäftsjahr 2023 ist folgender Tabelle zu entnehmen: Entwicklung der Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte in Mio. € Stand 1.1. Zuführung Verbrauch Auflösung Veränderung Konsolidierungskreis Wechselkurseffekte Stand 31.12. 2023 -145 -66 24 52 11 1 -123 2022 -142 -47 14 42 -12 – -145 Für alle übrigen finanziellen Vermögenswerte, die dem Modell der erwarteten Kreditverluste unterliegen, wendet Bertelsmann die allgemeine Vorgehensweise an. Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung der Anfangssalden auf die Schlusssalden der Wertberichtigung der betreffenden Finanzinstrumente: Entwicklung der Wertberichtigung für die übrigen finanziellen Vermögenswerte in Mio. € Stand 1.1.2023 Zuführung Verbrauch Auflösung Veränderung Konsolidierungskreis Wechselkurseffekte Stand 31.12.2023 – davon erwarteter 12-Monats-Kreditverlust – davon über die Laufzeit erwarteter Kreditverlust bei nicht beeinträchtigter Bonität – davon über die Laufzeit erwarteter Kreditverlust bei beeinträchtigter Bonität in Mio. € Stand 1.1.2022 Zuführung Verbrauch Auflösung Veränderung Konsolidierungskreis Wechselkurseffekte Stand 31.12.2022 – davon erwarteter 12-Monats-Kreditverlust – davon über die Laufzeit erwarteter Kreditverlust bei nicht beeinträchtigter Bonität – davon über die Laufzeit erwarteter Kreditverlust bei beeinträchtigter Bonität Finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität -28 -15 – 6 – – -37 n/a Übrige sonstige finanzielle Forderungen -129 -18 16 11 1 2 -117 -12 -94 -11 n/a n/a Finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität -26 -12 – 10 – – -28 n/a Übrige sonstige finanzielle Forderungen -117 -28 7 8 – 1 -129 -13 -99 -17 n/a n/a Ausleihungen -33 -5 1 1 – – -37 -33 – -4 Ausleihungen -10 -30 5 3 – -1 -33 -32 – -1 Summe -190 -38 17 18 1 2 -191 -45 -94 -15 Summe -153 -70 12 21 – – -190 -45 -99 -18 Der identifizierte Wertminderungsaufwand für liquide Mittel war im Geschäftsjahr 2023 ebenso wie im Vorjahr unwesentlich. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 141

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Wie im Vorjahr stellt der Buchwert aller Forderungen, Ausleihungen und Wertpapiere zum Bilanzstichtag das maximale Ausfallrisiko des Bertelsmann-Konzerns dar. folgende Tabelle zeigt die vertraglich Die finanziellen Verbindlichkeiten für Tilgungen. Die Daten beruhen auf undiskontierten Cashflows, basierend auf dem frühesten Tag, an dem der Bertelsmann-Konzern zur Zahlung verpflichtet werden kann. fixierten undiskontierten Mittelabflüsse der Fälligkeitsanalyse für nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten in Mio. € Genusskapital Festverzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen Variabel verzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Sonstige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen Sonstige Stand 31.12.2023 Genusskapital Festverzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen Variabel verzinsliche Anleihen und Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Sonstige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen Sonstige Stand 31.12.2022 Buchwert 413 4.760 103 152 207 4.367 19 1.798 11.819 413 4.883 98 291 205 3.988 23 1.782 11.683 Bis 1 Jahr – 476 – 88 51 4.221 19 1.358 6.213 – 146 – 76 56 3.843 23 1.402 5.546 Undiskontierte Mittelabflüsse 1–5 Jahre 413 2.126 103 64 152 182 – 406 3.446 – 1.852 54 236 227 140 – 323 2.832 Über 5 Jahre – 2.200 – – 4 1 – 86 2.291 413 2.949 45 – 4 5 – 88 3.504 Summe 413 4.802 103 152 207 4.404 19 1.850 11.950 413 4.947 99 312 287 3.988 23 1.813 11.882 Den kurzfristigen Zahlungsabflüssen aus finanziellen Verbindlichkeiten stehen geplante Zahlungszuflüsse aus Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten gegenüber. Darüber hinaus verfügt die Bertelsmann SE & Co. KGaA zur Deckung kurzfristiger Mittelabflüsse über eine ausreichende Finanzierungsreserve in Höhe der zum Bilanzstichtag bestehenden liquiden Mittel und der freien Kreditlinien. Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 findet sich unter Textziffer 22 „Leasingverbindlichkeiten“. Auf Grundlage der vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten für die zum Stichtag bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten ergeben sich für den Bertelsmann-Konzern zukünftig folgende Zinszahlungen: Zukünftige Zinszahlungen in Mio. € Genusskapital Anleihen und Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Sonstige Finanzschulden Stand 31.12.2023 Genusskapital Anleihen und Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Sonstige Finanzschulden Stand 31.12.2022 Bis 1 Jahr 45 115 14 12 186 45 102 22 11 180 Undiskontierte Zinszahlungen 1–5 Jahre 181 347 7 14 549 181 413 33 23 650 Über 5 Jahre – 64 – – 64 45 123 – – 168 Summe 226 526 21 26 799 271 638 55 34 998 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 142

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Finanzdienstleistungen im Zusammenhang mit erworbenen und verkauften Forderungen Bertelsmann verkauft in speziellen Einzelfällen von Dritten angekaufte Forderungen an Finanzintermediäre. Bei den verkauften Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige, zum Teil kreditversicherte Forderungen, die Riverty im Rahmen des Serviceangebotes zur Durchführung von Finanzdienstleistungen von Dritten erwirbt und teilweise an Finanzintermediäre fortlaufend weiterveräußert. Dieses Geschäft kann jederzeit unterjährig angepasst werden. Im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen zu den Forderungsverkäufen wurden im Wesentlichen weder alle Chancen noch alle Risiken, die mit den Forderungen in Verbindung stehen, übertragen oder zurückbehalten. Diese betreffen insbesondere mögliche Ausfälle und späte Bezahlung der verkauften Forderungen, sodass eine Forderung in Höhe des anhaltenden Engagements (Continuing Involvement) von 220 Mio. € (Vj.: 183 Mio. €) bilanziert wurde. Der Buchwert der damit verbundenen Verbindlichkeit beträgt 231 Mio. € (Vj.: 197 Mio. €). Dem liegt ein Volumen der verkauften Forderungen in Höhe von 909 Mio. € (Vj.: 794 Mio. €) zum Bilanzstichtag zugrunde. Risikomanagement von Finanzinstrumenten Finanzrisikomanagement Aufgrund seiner internationalen Aktivitäten ist der Bertelsmann-Konzern einer Reihe von Finanzrisiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse und der Zinssätze. Das Risikomanagement von Bertelsmann ist darauf ausgerichtet, Risiken zu reduzieren. Der Vorstand legt die allgemeinen Richtlinien für das Risikomanagement fest und bestimmt so das generelle Vorgehen bei der Absicherung von Währungskurs- und Zinsänderungsrisiken sowie den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Zentrale Finanzabteilung berät die Tochterunternehmen bezüglich operativer Risiken und führt gegebenenfalls Sicherungen mittels derivativer Finanzgeschäfte durch. Bei operativen Risiken wird den Tochterunternehmen jedoch nicht vorgeschrieben, den Service der Zentralen Finanzabteilung in Anspruch zu nehmen. Einige Tochterunternehmen, so insbesondere die RTL Group, verfügen über eine eigene Finanzabteilung. Sie melden ihre Sicherungsgeschäfte quartalsweise der Zentralen zum Finanzrisikomanagement sind im zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Finanzabteilung. Weitere Finanzmarktrisiken Informationen den und zu Währungsrisiko werden Der Bertelsmann-Konzern ist einem Kursänderungsrisiko bezüglich verschiedener Fremdwährungen ausgesetzt. Es wird den Tochterunternehmen empfohlen, jedoch nicht vorgeschrieben, sich gegen Fremdwährungsrisiken in der lokalen Berichtswährung durch den Abschluss von Termingeschäften mit Banken hoher Bonität abzusichern. Darlehen innerhalb des Konzerns, die einem Währungsrisiko unterliegen, designierte Fremdwährungssicherungsgeschäfte den Effektivitätsanforderungen genügen, erfolgt die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft im Sinne des IFRS 9 zur Absicherung von Zahlungsströmen. Eine Reihe von Tochterunternehmen ist außerhalb des Euro-Währungsraumes angesiedelt. Die langfristige Steuerung der sich hieraus ergebenden Translationsrisiken auf den Leverage Factor (Verhältnis von Wirtschaftlichen Schulden zu Operating EBITDA adjusted) erfolgt, indem sich die Verschuldung in den wesentlichen Fremdwährungen am aktuellen Leverage Factor und an dem definierten Leverage-Höchstwert von 2,5 für den Gesamtkonzern orientiert. Finanzinstrumente gesichert. derivative Sofern durch Zinsänderungsrisiko Zinsänderungsrisiken liegen bei verzinslichen Vermögenswerten und Finanzschulden vor. Das Zinsänderungsrisiko des Bertelsmann-Konzerns wird zentral analysiert und in Abhängigkeit von den geplanten Nettofinanzschulden gesteuert. Maßgabe bei der Steuerung sind das Zinsergebnis des Konzerns im Zeitablauf und die Sensitivität für Zinsänderungen. Dabei wird ein ausgewogenes Verhältnis von variablen zu langfristig fest vereinbarten Zinsbindungen in Abhängigkeit von der absoluten Höhe, der geplanten Entwicklung der verzinslichen Verbindlichkeit und dem Zinsniveau angestrebt und über originäre sowie derivative Finanzinstrumente in der Steuerung umgesetzt. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 143

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Liquiditätsrisiko Liquiditätsrisiken können durch die fehlende Möglichkeit einer Anschlussfinanzierung (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne) sowie durch die Verzögerung geplanter Zahlungseingänge und durch ungeplante Auszahlungen (Planrisiko) auftreten. Das Planrisiko bemisst sich aus einer Gegenüberstellung von Plan-Ist- Abweichungen einerseits und der Höhe der Reserven andererseits. Das Liquiditätsrisiko im engeren Sinne ist abhängig vom Volumen der Fälligkeiten in einer Periode. Das Liquiditätsrisiko wird laufend auf Basis des erstellten Budgets für das Budgetjahr und die Folgejahre überwacht. Dabei werden neue und ungeplante Geschäftsvorfälle (z. B. Akquisitionen) kontinuierlich einbezogen. Zusätzlich erfolgt eine regelmäßige Abstimmung der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die Steuerung von Planrisiken erfolgt durch ein effektives Cash Management sowie eine ständige Überwachung der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows. Zudem werden Laufzeiten für Finanzierungen so gewählt, dass Fälligkeiten über den Zeitablauf diversifiziert sind und sich somit ein Anstieg der Refinanzierungskosten nur langfristig auswirken würde. Kreditlinien bei Banken schaffen darüber hinaus Vorsorge für ungeplante Auszahlungen. Kontrahentenrisiko anhand quantitativer Im Bertelsmann-Konzern bestehen Ausfallrisiken in Höhe der angelegten liquiden Mittel sowie der positiven Marktwerte der abgeschlossenen Derivate. Geldgeschäfte und Finanzinstrumente werden grundsätzlich nur mit einem fest definierten Kreis von Banken („Kernbanken“) hoher Bonität abgeschlossen. Die Bonität der Kernbanken wird (Rating, CDS-Spreads, Börsenkursentwicklung etc.) fortlaufend beobachtet und klassifiziert. Die aus dieser Bonitätsbeurteilung abgeleiteten Kontrahentenlimite beziehen sich auf die liquiden Mittel und positiven Marktwerte der abgeschlossenen Derivate. Die Ausnutzung wird regelmäßig überwacht. Um auf veränderte Bonitätseinschätzungen reagieren zu können, ist die Anlage zum Teil sehr kurzfristig ausgerichtet. Des Weiteren werden liquide Mittel zur Risikodiversifizierung in Geldmarktfonds mit hoher Bonität gehalten. Ausfallrisiken bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden durch den teilweisen Abschluss von Kreditversicherungen gemindert. Der Bertelsmann-Konzern verfügt für diese Forderungen über Kreditbesicherungen in Höhe von 679 Mio. € (Vj.: 662 Mio. €). qualitativer Faktoren und Kapitalmanagement Die finanzpolitischen Zielsetzungen des Bertelsmann-Konzerns sollen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Finanzierungssicherheit, Eigenkapitalrentabilität und Wachstum gewährleisten. Die Verschuldung des Konzerns soll sich hierbei insbesondere an den Anforderungen eines Credit Rating der Bonitätsstufe „Baa1/BBB+“ orientieren. Die finanzielle Steuerung bei Bertelsmann erfolgt nach quantifizierten Finanzierungszielen, die einen zentralen Beitrag zur Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit des Konzerns leisten. Als Bestandteil des Planungsprozesses und einer laufenden Beobachtung sind sie Teil der Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne. Die finanzielle Steuerungsgröße für die Begrenzung der Verschuldung im Bertelsmann-Konzern stellt der Leverage Factor von maximal 2,5 dar. Zum 31. Dezember 2023 lag der Leverage Factor bei 1,8 (Vj.: 1,8). Daneben soll die Coverage Ratio (Zinsdeckungsgrad) über einem Wert von 4 liegen. Die Coverage Ratio betrug zum 31. Dezember 2023 8,3 (Vj.: 11,1). Die Eigenkapitalquote soll mindestens 25 Prozent der Konzernbilanzsumme betragen. Die Steuerung der Eigenkapitalquote orientiert sich hierbei an der Definition des Eigenkapitals nach IFRS. Nicht beherrschende Anteilseigner an Personengesellschaften werden, obwohl sie bei wirtschaftlicher Betrachtung Eigenkapital darstellen, als Fremdkapital bilanziert. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2023 46,5 Prozent (Vj.: 45,8 Prozent) und erfüllte damit die interne finanzielle Zielsetzung. Zins- und Währungssensitivität Für die Analyse des Zinsrisikos ist zwischen Cashflow- und Barwert-Risiken zu unterscheiden. Bei Finanzschulden, liquiden Mitteln und Zinsderivaten mit einer variablen Zinsbindung überwiegt das Cashflow- Risiko, da Veränderungen der Marktzinssätze sich – nahezu ohne Zeitverzug – im Zinsergebnis des Konzerns auswirken. Im Gegensatz hierzu entstehen Barwert-Risiken aus mittel- bis langfristig vereinbarten Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 144

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Zinsbindungen. Die bilanzielle Abbildung von Barwert-Risiken ist vom jeweiligen Finanzinstrument oder von einem im Zusammenhang mit Derivaten dokumentierten Sicherungszusammenhang (Microhedge) abhängig. Originäre Finanzschulden werden in der Bilanz bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten erfasst. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Veränderungen des Marktwerts beschränken sich grundsätzlich auf Opportunitätseffekte, da sich Zinsänderungen weder in der Bilanz noch in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen. Sofern originäre Finanzschulden und derivative Sicherungsgeschäfte als Fair Value Hedges designiert werden, gleichen sich zinsbedingte Marktwertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig aus. Weiterhin werden die Wirkungen derivativer Finanzinstrumente aus Zinsänderungen grundsätzlich über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei dokumentierten Sicherungszusammenhängen (Cash Flow Hedges) erfolgt die Abbildung im sonstigen Ergebnis. Die Analyse der zu den Stichtagen bestehenden Cashflow- bzw. Barwert-Risiken erfolgt über eine Sensitivitätsberechnung als Nachsteuerbetrachtung. Hierbei wird eine Parallelverschiebung der Zinskurve um jeweils +/-1 Prozent für alle wesentlichen Währungen unterstellt. Die Analyse erfolgt auf Grundlage der Finanzschulden, der liquiden Mittel sowie der zu den Stichtagen bestehenden Derivate. Die zugrunde liegende Gesamtrisikoposition beträgt dabei 1.951 Mio. € (Vj.: 1.822 Mio. €). Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt: Sensitivitätsanalyse der Cashflow-Risiken und Barwert-Risiken in Mio. € Cashflow-Risiken über Gewinn- und Verlustrechnung Barwert-Risiken über Gewinn- und Verlustrechnung Barwert-Risiken über Eigenkapital 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung um +1 % 14 – 7 Veränderung um -1 % -14 – -7 Veränderung um +1 % 13 2 1 Veränderung um -1 % -13 -2 -1 In die Ermittlung der Fremdwährungssensitivität werden die zu den Stichtagen bestehenden Finanzschulden und operativen Geschäftsvorfälle sowie die vereinbarten Sicherungsgeschäfte einbezogen. Die Berechnung wird für die ungesicherte Nettoposition auf Basis einer angenommenen zehnprozentigen Aufwertung des Euro gegenüber allen Fremdwährungen vorgenommen und als Nachsteuerbetrachtung dargestellt. Auf Grundlage einer Gesamtrisikoposition von 55 Mio. € (Vj.: 306 Mio. €) hätte eine einheitliche Abwertung der Fremdwährungen zu einer ergebniswirksamen Veränderung des Buchwerts von -4 Mio. € (Vj.: -21 Mio. €) geführt. Hiervon entfallen -4 Mio. € (Vj.: -12 Mio. €) auf eine Veränderung des US-Dollar bei einer Netto- Exposure von 60 Mio. US-Dollar (Vj.: 192 Mio. US-Dollar). Das Eigenkapital wäre durch Schwankungen der Marktwerte aus dokumentierten Cash Flow Hedges um -15 Mio. € (Vj.: -16 Mio. €) verändert worden. Hiervon entfallen -16 Mio. € (Vj.: -16 Mio. €) auf eine Veränderung des US-Dollar bei einem Volumen dokumentierter Cash Flow Hedges von 250 Mio. US-Dollar (Vj.: 243 Mio. US-Dollar). Bei einer einheitlichen Aufwertung der Fremdwährungen hätte dies für den Bertelsmann-Konzern zu gegenläufigen Veränderungen der genannten Beträge geführt. Sonstige Preisrisiken und Sensitivität Das Bewertungsmodell für die Minderheitsbeteiligungen im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments umfasst ein umfangreiches Portfolio von mehr als 360 Beteiligungen an Unternehmen und anderen Fonds, die weit überwiegend der Bewertungsstufe 3 zuzuordnen sind. Aufgrund der zahlreichen Inputfaktoren, die teilweise jeweils nur für Teilmengen des Portfolios einschlägig sind, ist die Bestimmung einer sinnvoll interpretierbaren Sensitivitätsangabe für das die Spezifika der Bewertungsobjekte im Venture-Capital-Umfeld adressierende Modell – anders als bei klassischen ertragswertorientierten oder multiplikatorbasierten Modellen – nur eingeschränkt möglich. Dies sowie die kleinteilige Größenstruktur und der Aspekt, dass sich für verschiedene Inputfaktoren – beispielsweise die dem Lebenszykluskonzept zugrunde liegende Altersstruktur – keine aussagekräftigen für möglich gehaltenen alternativen Annahmen ableiten lassen, bedingen eine Beschränkung in quantitativer Hinsicht auf die Fungibilitätsabschläge bei von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Fund of Fund Investments sowie die Auswirkungen der Berücksichtigung vertraglicher Handelsbeschränkungen bei börsennotierten Instrumenten: Die Bewertung der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Fund of Fund Investments von Sensitivitätsangaben Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 145

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wäre ohne die Berücksichtigung von Fungibilitätsabschlägen zum 31. Dezember 2023 um 57 Mio. € (Vj.: 61 Mio. €) höher ausgefallen. Ohne die Berücksichtigung von Fungibilitätsabschlägen aufgrund vertraglicher Handelsbeschränkungen Instrumente zum 31. Dezember 2023 eine um 23 Mio. € (Vj.: 0 Mio. €) höhere Bewertung ergeben. (Lock-ups) hätte sich für börsennotierte Finanzderivate Bertelsmann verwendet als Finanzderivate marktübliche, überwiegend außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-)Instrumente. Dies sind vor allem Terminkontrakte, Währungsswaps, Währungsoptionen, Zinsswaps und vereinzelt Warentermingeschäfte. Die Geschäfte werden ausschließlich mit Banken hoher Bonität getätigt. Abschlüsse der Zentralen Finanzabteilung erfolgen grundsätzlich nur mit einem durch den Vorstand genehmigten Bankenkreis. Das Nominalvolumen ist die Summe aller den Geschäften zugrunde liegenden Kauf- bzw. Verkaufsbeträge. in US-Dollar, die die Voraussetzungen Der überwiegende Teil der zum Stichtag bestehenden Finanzderivate mit einem Brutto-Nominalvolumen von 7.191 Mio. € (Vj.: 7.110 Mio. €) dient zur Absicherung gegen Währungskursrisiken aus konzerninternen Finanzierungen. Auf diese Finanzderivate entfallen zum Bilanzstichtag insgesamt 3.520 Mio. € bzw. 49 Prozent (Vj.: 3.342 Mio. € bzw. 47 Prozent). Der durchschnittliche Terminkurs für die wesentlichen Sicherungen für die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllen, beträgt 1,15. Auf Finanzderivate, die zur Absicherung gegen Währungskursrisiken aus dem operativen Geschäft abgeschlossen wurden, entfallen zum Bilanzstichtag insgesamt 2.316 Mio. € bzw. 32 Prozent (Vj.: 2.553 Mio. € bzw. 36 Prozent). Der durchschnittliche Terminkurs für die wesentlichen Sicherungen in US-Dollar, die die Voraussetzungen für die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllen, beträgt 1,11. Des Weiteren werden Finanzderivate zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten eingesetzt. Mit dem Abschluss von Zinsderivaten, die als Fair Value Hedge designiert werden, wird erreicht, dass sich zinsbedingte Marktwertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig ausgleichen. Zinsänderungen haben jedoch Auswirkungen auf die Höhe der Zinszahlungen und somit auch auf das Zinsergebnis (Textziffer 6 „Zinserträge und Zinsaufwendungen“). Weitere Absicherungen gegen Zinsrisiken haben Auswirkungen entweder auf die sonstigen betrieblichen Erträge bzw. Aufwendungen (Textziffer 2 „Sonstige betriebliche Erträge“ bzw. Textziffer 5 „Sonstige betriebliche Aufwendungen“), auf die Zinserträge bzw. -aufwendungen (Textziffer 6 „Zinserträge und Zinsaufwendungen“) oder auf die sonstigen finanziellen Erträge bzw. Aufwendungen (Textziffer 7 „Sonstige finanzielle Erträge und Aufwendungen“). Finanzderivate werden ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen. und -strategien im zwischen Sicherungsinstrumenten und gesicherten Positionen sowie die Die Beziehungen Risikomanagementziele unterschiedlichen Sicherungsgeschäften werden dokumentiert. Dieses Verfahren beinhaltet die Verknüpfung aller als Sicherungsinstrumente bestimmten Derivate mit den jeweiligen Vermögenswerten, Schulden, festen Verpflichtungen oder vorhergesehenen Transaktionen. Des Weiteren beurteilt und dokumentiert das Unternehmen sowohl bei Eingehen des Sicherungsgeschäfts als auch auf fortlaufender Basis, ob die als Sicherungsinstrument verwendeten Derivate hinsichtlich des Ausgleichs von Änderungen der Marktwerte oder Cashflows der gesicherten Positionen hochwirksam sind. Zusammenhang mit den Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 146

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Nominalvolumen und beizulegende Zeitwerte der Finanzderivate in Mio. € Währungsgeschäfte Termingeschäfte und Währungsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges Zinsgeschäfte Zinsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges – In Verbindung mit Fair Value Hedges in Mio. € Währungsgeschäfte Termingeschäfte und Währungsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges Zinsgeschäfte Zinsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges – In Verbindung mit Fair Value Hedges 31.12.2023 Nominalvolumen < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Summe Beizulegender Zeitwert 4.593 4.135 458 970 105 465 400 5.563 < 1 Jahr 4.493 4.190 303 375 230 145 – 4.868 1.239 158 1.082 385 25 60 300 1.624 4 4 – – – – – 4 31.12.2022 Nominalvolumen 1–5 Jahre > 5 Jahre 1.265 967 298 740 – 40 700 2.005 237 237 – – – – 237 5.836 4.296 1.540 1.355 130 525 700 7.191 Summe 5.995 5.394 601 1.115 230 185 700 7.110 -19 -12 -7 -36 -3 -6 -27 -56 Beizulegender Zeitwert -167 -136 -31 -41 -1 1 -41 -208 Der Konzern designiert bestimmte Derivate als Sicherungsinstrumente, um die Schwankungen in Zahlungsströmen abzusichern, insbesondere im Zusammenhang mit Fremdwährungsrisiken aus dem Kauf und Verkauf von Programmrechten und Output-Deals für das Fernsehgeschäft. Bertelsmann sichert dabei zwischen 80 und 100 Prozent der kurzfristigen (innerhalb eines Jahres) zukünftigen Cashflows und zwischen 10 und 80 Prozent der längerfristigen (zwischen zwei und fünf Jahren) zukünftigen Cashflows ab. Die eingesetzten Derivate werden grundsätzlich unter Berücksichtigung der Volumina der abzusichernden Zahlungsströme im Rahmen von Cash Flow Hedges bilanziert. Zudem sichert der Konzern vereinzelt bestimmte Fremdwährungsrisiken aus konzerninternen monetären Posten. Des Weiteren werden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossene Zinsswaps als Cash Flow Hedges designiert. Der effektive Teil der Marktwertänderungen im Rahmen eines Cash Flow Hedge wird so lange im übrigen kumulierten Eigenkapital belassen, bis die erfolgswirksamen Auswirkungen der gesicherten Positionen eintreten oder ein Basis Adjustment vorliegt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden 3 Mio. € (Vj.: 11 Mio. €) aus der Cash Flow Hedge Reserve buchwertmindernd in den erstmaligen Anschaffungskosten von nicht-finanziellen Vermögenswerten erfasst. Aus dem kumulierten übrigen Eigenkapital wurden in Bezug auf Cash Flow Hedges -24 Mio. € (Vj.: 39 Mio. €) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Es handelt sich um Beträge vor Steuern. In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist der Umgliederungsbetrag in dem Posten „Cash Flow Hedges – Reklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung“ enthalten. Im Wesentlichen erfolgte eine Reklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten „Sonstige finanzielle Erträge“ in die nicht operativen Währungskursgewinne in Höhe von 35 Mio. € und in den Posten „Sonstige finanzielle Aufwendungen“ in die sonstigen nicht operativen Aufwendungen aus Derivaten in Höhe von -10 Mio. €. Der zum 31. Dezember 2023 im übrigen kumulierten Eigenkapital verbleibende Teil wird die Gewinn- und Verlustrechnung in den nächsten Jahren im Wesentlichen beeinflussen. Bertelsmann hat das Wahlrecht ausgeübt, Forward-Elemente und Währungs-Basis-Spreads nicht als Teil der jeweiligen Sicherungsbeziehung zu designieren, sondern für einzelne Sicherungen als Kosten der Absicherung gesondert im Eigenkapital auszuweisen. Wie im Vorjahr bestand zum 31. Dezember 2023 in geringfügigem Umfang ein ineffektiver Teil aus Cash Flow Hedges. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 147

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Die Effekte aus Fair Value Hedges zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken führten im Geschäftsjahr 2023 zu einer Erhöhung des Buchwerts der ausgewiesenen Finanzschulden in Höhe von 18 Mio. € (Vj.: Verringerung in Höhe von 39 Mio. €). Der Buchwert der gesicherten Grundgeschäfte (inklusive der kumulierten Fair Value Adjustments) beträgt zum Bilanzstichtag 920 Mio. € (Vj.: 901 Mio. €). Wie im Vorjahr bestand zum 31. Dezember 2023 in geringfügigem Umfang ein ineffektiver Teil aus Fair Value Hedges. In der nachfolgenden Tabelle wird eine Übersicht über die Buchwerte der derivativen Finanzinstrumente gegeben, die den beizulegenden Zeitwerten entsprechen. Dabei wird unterschieden, ob sie in eine wirksame Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 eingebunden sind oder nicht. Derivative Finanzinstrumente in Mio. € Aktiva Termingeschäfte und Währungsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges Zinsswaps – In Verbindung mit Cash Flow Hedges Passiva Termingeschäfte und Währungsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges Zinsswaps – Ohne Hedge-Beziehung – In Verbindung mit Cash Flow Hedges – In Verbindung mit Fair Value Hedges Buchwert am 31.12.2023 Buchwert am 31.12.2022 42 30 – 54 37 3 6 27 63 12 1 199 43 1 – 41 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restlaufzeiten der vertraglich festgelegten, im Rahmen eines derivativen Finanzinstruments zu tauschenden Beträge, für die Zahlungen auf Bruttobasis getauscht werden: Verbindlichkeiten aus Derivaten mit Bruttoausgleich in Mio. € Zahlungsabflüsse Zahlungszuflüsse Stand 31.12.2023 Zahlungsabflüsse Zahlungszuflüsse Stand 31.12.2022 26 Kapitalflussrechnung Restlaufzeit der Verbindlichkeiten Bis 1 Jahr -3.025 2.947 -78 -3.702 3.510 -192 1–5 Jahre -455 436 -19 -1.055 927 -128 Über 5 Jahre – – – -314 274 -40 Mit der auf IAS 7 basierenden Kapitalflussrechnung des Bertelsmann-Konzerns wird die Fähigkeit des Konzerns beurteilt, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu erwirtschaften. Die Zahlungsströme werden aufgeteilt in den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, den Cashflow aus Investitionstätigkeit und den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit. Die Darstellung der Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit erfolgt mittels der indirekten Methode, wobei das Gesamtkonzernergebnis vor Zinsen und Steuern um Auswirkungen nicht zahlungswirksamer Geschäftsvorfälle oder Abgrenzungen von vergangenen oder künftigen betrieblichen Ein- oder Auszahlungen (einschließlich Rückstellungen) sowie um Ertrags- oder Aufwandsposten, die den Cashflows aus der Investitionstätigkeit zuzurechnen sind, bereinigt wird. Darüber hinaus werden Zahlungsströme aus Ertragsteuern und erhaltene Zinsen ebenso als Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit klassifiziert wie auch andere Zahlungsströme, die weder der Investitions- noch der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen sind. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 148

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Die Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist der Saldo aus dem Personalaufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und den betrieblichen Auszahlungen für diese Verpflichtungen (weitere Erläuterungen finden sich unter Textziffer 18 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“). Einzahlungen in Pensionspläne in Höhe von -15 Mio. € (Vj.: -18 Mio. €) werden ebenfalls in diesem Posten erfasst. Bei den „Sonstigen Effekten“ des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit handelt es sich im Wesentlichen um die Anpassungen von Ergebnissen at-equity bilanzierter Beteiligungen unter Berücksichtigung der von diesen erhaltenen Dividenden und um Bereinigungen im Zusammenhang mit zahlungsunwirksamen Erträgen und Aufwendungen. Bei der Aufstellung der Kapitalflussrechnung werden Effekte aus Fremdwährungskursänderungen und Veränderungen des Konsolidierungskreises berücksichtigt. Die Posten der Kapitalflussrechnung können daher nicht mit den entsprechenden Veränderungen auf Grundlage der veröffentlichten Bilanz abgestimmt werden. Die Investitionstätigkeit umfasst neben Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen auch Kaufpreiszahlungen für Akquisitionen sowie Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen und Beteiligungen. Hinsichtlich der im Geschäftsjahr erfolgten Erwerbe von Beteiligungen wird auf den Abschnitt „Akquisitionen und Desinvestitionen“ verwiesen. Die Veräußerungen innerhalb des Geschäftsjahres sind dort ebenfalls gesondert dargestellt. Im Geschäftsjahr 2023 wurden Finanzschulden in Höhe von 13 Mio. € (Vj.: 309 Mio. €) übernommen. Aufgrund des Verlusts der Beherrschung über Tochterunternehmen oder sonstige Geschäftseinheiten gingen im Jahr 2023 Finanzschulden in Höhe von 125 Mio. € ab (Vj.: in unwesentlicher Höhe), davon resultieren 124 Mio. € aus der Veräußerung der Anteile an Majorel. Im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit werden neben den zahlungswirksamen Veränderungen des Eigenkapitals, der Finanzschulden, Leasingverbindlichkeiten und Dividendenausschüttungen auch gezahlte (inklusive der gezahlten Zinsen aus Leasingverhältnissen) gezeigt. Die gesamten Zinsen Zahlungsmittelabflüsse aus Leasingverhältnissen betrugen -386 Mio. € (Vj.: -358 Mio. €). Der Posten „Veränderung des Eigenkapitals“ beträgt -139 Mio. € und entfällt mit -114 Mio. € im Wesentlichen auf den Erwerb von weiteren Afya-Anteilen. Im Vorjahr betrug der Posten „Veränderung des Eigenkapitals“ -187 Mio. € und entfiel mit -99 Mio. € auf den Erwerb von weiteren Afya- Anteilen und mit -55 Mio. € auf den Erwerb der restlichen Anteile an Eureka durch Ausübung einer Call- Option. Der Anstieg des Postens „Sonstige Effekte“ im „Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten“ ist im Wesentlichen auf im Jahr 2023 fällige derivative Währungssicherungsgeschäfte im Zusammenhang mit Konzerndarlehen zurückzuführen. im Geschäftsjahr 2023 Die zahlungswirksamen und die zahlungsunwirksamen Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten inklusive Zinsabgrenzungen zeigen folgende Tabellen: Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten Zahlungs- wirksame Veränderungen in Mio. € Anleihen Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Leasingverbindlichkeiten Sonstige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 1.1.2023 4.706 325 295 1.537 209 7.072 -254 – -47 -386 -7 -694 Nicht-zahlungswirksame Veränderungen Zugänge durch Unternehmens- zusammen- schlüsse – – Abgänge aus Unternehmens- verkäufen – – 6 15 7 28 -124 -142 -2 -268 Wechselkurs- änderungen 5 – 4 -16 6 -1 Sonstige Veränderungen 146 – 20 325 -2 489 31.12.2023 4.603 325 154 1.333 211 6.626 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 149

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Zahlungs- wirksame Veränderungen in Mio. € Anleihen Schuldscheindarlehen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten Leasingverbindlichkeiten Sonstige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 1.1.2022 5.112 325 174 1.356 59 7.026 -479 – -28 -358 -11 -876 Nicht-zahlungswirksame Veränderungen Zugänge durch Unternehmens- zusammen- schlüsse – – Abgänge aus Unternehmens- verkäufen – – 145 170 165 480 – -1 – -1 Wechselkurs- änderungen -3 – -8 -1 -13 -25 Sonstige Veränderungen 76 – 12 371 9 468 31.12.2022 4.706 325 295 1.537 209 7.072 Die sonstigen nicht-zahlungswirksamen Veränderungen betreffen in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 im Wesentlichen neu abgeschlossene Leasingverträge. Die Veränderungen der Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten zeigt folgende Tabelle: Veränderungen der Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten in Mio. € Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten am 1.1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Cashflow aus Investitionstätigkeit Dividenden und Eigenkapitalveränderungen, weitere Zahlungen Wechselkursänderungen und sonstige Veränderungen der Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten am 31.12. 2023 -3.844 1.915 -539 -636 -568 -3.672 2022 -2.381 1.382 -1.118 -700 -1.027 -3.844 Die Nettoverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten entsprechen dem Saldo aus den Bilanzposten „Liquide Mittel“, „Finanzschulden“ und „Leasingverbindlichkeiten“ zuzüglich Zinsabgrenzungen. 27 Segmentberichterstattung IFRS 8 „Geschäftssegmente“ fordert die Orientierung der externen Segmentberichterstattung an der internen Organisations- und Managementstruktur sowie an intern verwendeten Steuerungs- und Berichtsgrößen. Der Bertelsmann-Konzern umfasst unverändert sieben, nach der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen differenzierte, operative berichtspflichtige Segmente (RTL Group, Penguin Random House, BMG, Arvato Group, Bertelsmann Marketing Services, Bertelsmann Education Group und Bertelsmann Investments), über die von Segmentmanagern an den Vorstand der Bertelsmann Management SE in seiner Funktion als Hauptentscheidungsträger im Sinne des IFRS 8 berichtet wird. Im April 2023 gab Bertelsmann die Umbenennung seiner Dienstleistungs- und Druckgeschäfte bekannt. Seither firmiert der Unternehmensbereich Arvato unter dem Namen Arvato Group. Die Direktmarketing- und Druckaktivitäten des Unternehmensbereichs Bertelsmann Printing Group treten unter dem Namen Bertelsmann Marketing Services am Markt auf. Ebenfalls im April wurde rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Content-Agentur Territory von Bertelsmann Investments in Bertelsmann Marketing Services überführt. Die unter der Marke Embrace zusammengefassten Recruiting- und Employer-Branding-Angebote von Territory wurden aus der Agentur herausgelöst und verbleiben im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments. Die Vorjahreswerte für Bertelsmann Marketing Services, Bertelsmann Investments und Corporate wurden in der Tabelle zu den Segmentinformationen angepasst. Der Bereich Corporate umfasst im Wesentlichen Aufgaben in den Bereichen Steuern, Recht, Personal, Informationstechnologie, Berichterstattung, Unternehmenskommunikation sowie die Führung, die Steuerung und strategische Weiterentwicklung des Konzerns, die Sicherung der erforderlichen Finanzierungsmittel, die Risikosteuerung und die laufende Optimierung des Beteiligungsportfolios. Rechnungswesen und interne Revision, Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 150

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Die Eliminierungen segmentübergreifender Verflechtungen werden ausgewiesen. in der Spalte „Konsolidierung“ Die Definition der einzelnen Segmentangaben entspricht, wie auch in der Vergangenheit, der für die Konzernsteuerung zugrunde gelegten Definition. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt in der Segmentberichterstattung grundsätzlich nach denselben IFRS-Vorschriften wie im Konzernabschluss. Das investierte Kapital ergibt sich aus den Vermögenspositionen der Bilanz, die dem operativen Betriebszweck dienen, abzüglich solcher Verbindlichkeiten, die dem Unternehmen unverzinslich zur Verfügung stehen. Die Umsatzerlöse innerhalb des Konzerns werden grundsätzlich nur zu marktüblichen Konditionen, wie sie auch bei Geschäften mit Konzernfremden verwendet werden, abgewickelt. repräsentiert das durch das Als Steuerungsgröße zur nachhaltigen Ermittlung des operativen Ergebnisses wird das Operating EBITDA adjusted genutzt. Auch die Beurteilung der Leistung der operativen Segmente erfolgt anhand dieser Steuerungsgröße. Das Operating EBITDA adjusted jeweilige Segmentmanagement erwirtschaftete operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern sowie Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen und ist um Sondereinflüsse bereinigt. Die Bereinigung um Sondereinflüsse ermöglicht die Ermittlung einer normalisierten Ergebnisgröße und erleichtert dadurch die Prognosefähigkeit und Vergleichbarkeit. Die Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen je Segment betreffen Sachanlagen und Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte, wie sie unter den Textziffern 9 „Immaterielle Vermögenswerte“ und 10 „Sachanlagen und Nutzungsrechte“ ausgewiesen werden. Konzerninterne Leasingverhältnisse werden der internen Steuerung entsprechend gemäß IFRS 8 in der Segmentberichterstattung grundsätzlich als operative Mietverhältnisse mit linearer Aufwands- und Ertragserfassung dargestellt. Die Geschäftsentwicklung der Venture-Capital-Organisationen von Bertelsmann Investments wird im Wesentlichen auf Basis des EBIT dargestellt. Für jedes Segment sind die Ergebnisse von und die Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen angegeben, sofern diese Unternehmen dem Segment eindeutig zugeordnet werden können. Zusätzlich zur Segmentaufteilung werden die Umsatzerlöse entsprechend dem Standort des Kunden und nach Erlösquellen aufgeteilt. Langfristige Vermögenswerte werden zusätzlich nach dem Standort des jeweiligen Unternehmens angegeben. Die tabellarischen Segmentinformationen finden sich auf Seite 75 f. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Überleitung der Segmentinformationen zum Konzernabschluss: Überleitung der Segmentinformationen auf das Konzernergebnis in Mio. € Operating EBITDA adjusted aus fortgeführten Aktivitäten Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Korrektur um in Sondereinflüssen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte Sondereinflüsse EBIT Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ertragsteueraufwand Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten Konzernergebnis 2023 3.119 -1.259 128 -88 1.899 -337 1.563 -237 1.326 – 1.326 2022 3.192 -1.099 22 -562 1.553 -258 1.295 -246 1.049 3 1.052 Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 151

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28 Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Als nahestehende Personen und Unternehmen gemäß IAS 24 gelten für den Bertelsmann-Konzern die Personen und Unternehmen, die den Bertelsmann-Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen Einfluss auf diesen ausüben oder durch den Bertelsmann-Konzern beherrscht, gemeinschaftlich geführt bzw. maßgeblich beeinflusst werden. Dementsprechend werden bestimmte Mitglieder der Familie Mohn, die Mitglieder des Vorstands der Bertelsmann Management SE als persönlich haftender Gesellschafterin und des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie deren nahe Familienangehörige, inklusive der von ihnen die Gemeinschaftsunternehmen bzw. assoziierten Unternehmen des Bertelsmann-Konzerns sowie deren Tochterunternehmen als nahestehende Personen und Unternehmen definiert. Darüber hinaus ist auch der Bertelsmann Pension Trust e.V. als nahestehendes Unternehmen anzusehen (weitere Erläuterungen hierzu finden sich unter Textziffer 18 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“). gemeinschaftlich beherrschten jeweils oder geführten Unternehmen, und Die Kontrolle über den Bertelsmann-Konzern übt die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH (BVG), Gütersloh, eine nicht operativ tätige Besitzgesellschaft, aus. Die Johannes Mohn GmbH hat der Bertelsmann SE & Co. KGaA mitgeteilt, dass ihr unmittelbar mehr als 50 Prozent der Aktien der Bertelsmann Management SE sowie der Bertelsmann SE & Co. KGaA gehören. Der Reinhard Mohn Verwaltungsgesellschaft mbH gehören jeweils mehr als 25 Prozent der Aktien der Bertelsmann Management SE sowie der Bertelsmann SE & Co. KGaA. In der Rechtsform der KGaA werden die Geschäfte von einer persönlich haftenden Gesellschafterin geführt. Im Fall der Bertelsmann SE & Co. KGaA nimmt die Bertelsmann Management SE, vertreten durch ihren Vorstand, die Geschäftsführung wahr. Die gesetzlich vorgeschriebenen Gremien umfassen Aufsichtsrat und Hauptversammlung auf Ebene der Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung auf Ebene der Bertelsmann Management SE. Der Aufsichtsrat der KGaA wird von den Kommanditaktionären in der Hauptversammlung gewählt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE werden durch die Hauptversammlung der Bertelsmann Management SE bestimmt. Die Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie der Bertelsmann Management SE werden von der BVG kontrolliert. Die Vergütungen für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen umfassen: Vergütungen des Managements in Schlüsselpositionen in Mio. € Kurzfristig fällige Leistungen und Abfindungen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Andere langfristig fällige Leistungen 2023 15 – 6 2022 30 2 10 Die ausgewiesenen Vergütungen enthalten auch die Bezüge für die Tätigkeiten der Aufsichtsratsmitglieder der Bertelsmann SE & Co. KGaA im Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE. Geschäftsvorfälle mit in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurden eliminiert und werden nicht weiter erläutert. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 152

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Neben den Geschäftsbeziehungen zu konsolidierten Tochterunternehmen bestanden Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen: folgende Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen in Mio. € 2023 Erbrachte Lieferungen und Leistungen an Erhaltene Lieferungen und Leistungen von Forderungen an Verpflichtungen gegenüber 2022 Erbrachte Lieferungen und Leistungen an Erhaltene Lieferungen und Leistungen von Forderungen an Verpflichtungen gegenüber Mutterunter- nehmen sowie Unternehmen, die maßgeblichen Einfluss haben Mitglieder des Managements in Schlüssel- positionen Gemeinschafts- unternehmen Assoziierte Unternehmen Sonstige nahestehende Personen – – – – – – – – 1 -2 – 36 1 -2 – 60 20 -17 11 17 34 -16 13 15 48 -30 22 20 53 -35 30 24 – -1 – 32 – -1 – 34 gegenüber Mitgliedern In Verpflichtungen sind Pensionsverpflichtungen und variable Vergütungsbestandteile sowie langfristige Incentivierung enthalten. Unter „Sonstige nahestehende Personen“ werden primär Transaktionen mit der persönlich haftenden Gesellschafterin Bertelsmann Management SE gezeigt. Die Verpflichtungen zum Stichtag resultieren aus weiterbelasteten Aufwendungen. des Managements in Schlüsselpositionen Andere Geschäftsvorfälle mit Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen in Mio. € Ausstehende Eventualverbindlichkeiten seitens – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierten Unternehmen Einzahlungsverpflichtungen gegenüber – Assoziierten Unternehmen Kapitaleinzahlungen an – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierte Unternehmen Kapitalausschüttungen von – Assoziierten Unternehmen Ausgegebene Darlehen an – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierte Unternehmen Aufgenommene Darlehen gegenüber – Gemeinschaftsunternehmen – Assoziierten Unternehmen Wertberichtigung auf Darlehen an – Gemeinschaftsunternehmen 2023 1 9 10 4 1 15 18 – 2 – – 2022 4 9 13 44 4 24 35 – 2 – 28 Die Einzahlungsverpflichtungen gegenüber assoziierten Unternehmen und die Kapitalausschüttungen von assoziierten Unternehmen entfallen im Geschäftsjahr 2023 vollständig (Vj.: im Wesentlichen) auf die University Ventures Funds. Die Wertberichtigung auf Darlehen an Gemeinschaftsunternehmen betraf im Geschäftsjahr 2022 ein Darlehen der Groupe M6 an das Gemeinschaftsunternehmen Salto (eine gemeinsam von Groupe M6, TF1 und France Télévisions betriebene Streaming-Plattform). Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 153

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29 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Dezember 2023 unterzeichnete Penguin Random House eine Vereinbarung über den Erwerb von 100 Prozent der Anteile am Buchverlag Hay House. Hay House ist in den USA einer der führenden Verlage für die Bereiche Selbsthilfe, Gesundheit und Wellness. In Übereinstimmung mit IFRS 3 ist der Erwerbszeitpunkt der 2. Januar 2024. Die Transaktion wird in Übereinstimmung mit IFRS 3 als Unternehmenszusammenschluss bilanziert. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses befand sich die Kaufpreisallokation unter Berücksichtigung der vorläufig geschätzten Gegenleistung in Höhe von 80 Mio. € in einem sehr vorläufigen Stadium. Im Februar 2024 schloss Fremantle mit Oaktree Capital Management eine Vereinbarung über die vollständige Übernahme der Asacha Media Group unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen. Asacha Media Group ist eine europäische Produktionsgruppe mit Sitz in Frankreich, die Beteiligungen an acht Produktionsunternehmen in Frankreich, Italien und Großbritannien hält. Die Übernahme ergänzt Fremantles Präsenz in Europa und stärkt die Position von Fremantle für erstklassige und neue Talente. Die Transaktion wird in Übereinstimmung mit IFRS 3 als Unternehmenszusammenschluss bilanziert. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses befand sich die Kaufpreisallokation unter Berücksichtigung der vorläufig geschätzten Gegenleistung in Höhe von 125 Mio. € in einem sehr vorläufigen Stadium. Ebenfalls im Februar 2024 erwarb Fremantle 80 Prozent der Anteile an der asiatischen Produktionsfirma Beach House Pictures. Das in Singapur ansässige Unternehmen hat einen Standort in China und Partner in Südostasien, Korea, Japan und Indien. Es hat sich auf die Entwicklung und Kofinanzierung von originären Intellectual-Property-Inhalten spezialisiert, die sowohl Non-Scripted als auch Scripted, Entertainment und markenfinanzierte Programme für alle wichtigen regionalen und internationalen Plattformen umfassen. Die Transaktion wird in Übereinstimmung mit IFRS 3 als Unternehmenszusammenschluss bilanziert. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses befand sich die Kaufpreisallokation unter Berücksichtigung der vorläufig geschätzten Gegenleistung in Höhe von 11 Mio. € in einem sehr vorläufigen Stadium Im März 2024 gab die Groupe M6 bekannt, dass sie die exklusiven Free-TV-Rechte für die Mehrzahl der Spiele der FIFA Fußballweltmeisterschaften 2026 und 2030 erworben hat; 54 Spiele für jedes Turnier. Mit diesem bedeutenden Rechtepaket stärkt die Groupe M6 ihr Angebot frei empfangbarer Sport-Events und damit auch ihren Streaming-Dienst M6+. 30 Befreiung Tochterunternehmen nach § 264 Abs. 3 HGB und § 264b HGB Für folgende Tochterunternehmen wurden für das zum 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen. Der Bertelsmann-Konzernabschluss ist für diese Tochterunternehmen der befreiende Konzernabschluss. Name der Gesellschaft 99 pro media GmbH adality GmbH Ad Alliance GmbH adjoe GmbH AppLike Group GmbH arvato distribution GmbH Arvato SE arvato services Dresden GmbH Arvato Systems Digital GmbH arvato systems GmbH Ausbildung.de GmbH AVE Gesellschaft für Hörfunkbeteiligungen mbH AZ Direct Beteiligungs GmbH AZ Direct GmbH BAG Business Information Beteiligungs GmbH Sitz Leipzig Gütersloh Köln Hamburg Hamburg Harsewinkel Gütersloh Dresden Leipzig Gütersloh Bochum Berlin Gütersloh Gütersloh Gütersloh Name der Gesellschaft BAI GmbH BCE Germany GmbH BDMI GmbH BePeople GmbH Bertelsmann Aviation GmbH Bertelsmann Capital Holding GmbH Bertelsmann China Holding GmbH Bertelsmann Data Services GmbH Bertelsmann Global Business Services GmbH Bertelsmann Global Business Services Schwerin GmbH Bertelsmann Investments Digital Health GmbH Bertelsmann Transfer GmbH Bertelsmann Treuhand- und Anlagegesellschaft mit beschränkter Haftung Sitz Gütersloh Köln Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Schwerin Gütersloh Gütersloh Gütersloh Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 154

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Name der Gesellschaft BMG Live Entertainment GmbH BMG Production Music (Germany) GmbH BMG RIGHTS MANAGEMENT (Europe) GmbH BMG RIGHTS MANAGEMENT GmbH Campaign Services Neckarsulm GmbH Campaign Services Offenbach GmbH Checkout Charlie GmbH Chefkoch GmbH CLT-UFA Germany GmbH COUNTDOWN MEDIA GmbH Der Audio Verlag GmbH DeutschlandCard GmbH Digital Media Hub GmbH Direct Analytics GmbH direct services Gütersloh GmbH Dorling Kindersley Verlag GmbH DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Eat the World GmbH EMBRACE GmbH Erste TD Gütersloh GmbH Erste WV Gütersloh GmbH European SCM Services GmbH frechverlag GmbH FremantleMedia International Germany GmbH FT Studios GmbH GGP Media GmbH G+J Digital Ventures GmbH G+J Electronic Media Sales GmbH G+J LIVING Digital GmbH G+J Medien GmbH G+J Vermietungsgesellschaft Sächsischer Verlag mbH Global Assekuranz Vermittlungsgesellschaft mit beschränkter Haftung GR Apps GmbH Gruner + Jahr Deutschland GmbH Henri-Nannen-Schule Gruner+Jahr/DIE ZEIT GmbH Honey GmbH infoscore Business Support GmbH infoscore Finance GmbH infoscore Portfolio Management International GmbH inmediaONE] GmbH justDice GmbH justtrack GmbH mbs Nürnberg GmbH Mohn Media Energy GmbH Mohn Media Mohndruck GmbH MSP Medien-Service und Promotion GmbH Penguin Books Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH Prinovis Ahrensburg Weiterverarbeitung und Logistik GmbH PRINOVIS Service GmbH Prinovis Verwaltungs GmbH Probind Mohn media Binding GmbH PSC Print Service Center GmbH Random House Audio GmbH Reinhard Mohn GmbH Relias Learning GmbH rewards arvato services GmbH Riverty Administration Services GmbH Sitz Berlin Berlin Berlin Berlin Neckarsulm Frankfurt am Main Berlin Bonn Köln Hamburg Berlin München Köln Gütersloh Gütersloh München Hamburg Berlin Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Stuttgart Potsdam Hamburg Pößneck Berlin Hamburg Hamburg Hamburg Dresden Gütersloh Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Baden-Baden Baden-Baden Gütersloh Gütersloh Hamburg Hamburg Nürnberg Gütersloh Gütersloh Hamburg München Gütersloh Hamburg Hamburg Gütersloh Gütersloh Oppurg Köln Gütersloh Berlin München Münster Name der Gesellschaft Riverty Group GmbH Riverty Services GmbH RM Buch und Medien Vertrieb GmbH RM Chemnitz GmbH RM Elfte Beteiligungsverwaltungs GmbH RM Hamburg Holding GmbH RM Neubrandenburg GmbH RM Schwerin GmbH Rote Liste Service GmbH RTL AdAlliance GmbH RTL Advertising GmbH RTL Audio Center Berlin GmbH RTL Audio Vermarktung GmbH RTL Deutschland GmbH RTL Group Financial Services GmbH RTL Group GmbH RTL Group Markenverwaltungs GmbH RTL Group Vermögensverwaltung GmbH RTL Hessen GmbH RTL interactive GmbH RTL Journalistenschule GmbH RTL MUSIC PUBLISHING GmbH RTL NEWS GmbH RTL Nord GmbH RTL Radio Berlin GmbH RTL Radio Deutschland GmbH RTL Radio Luxemburg GmbH RTL STUDIOS GmbH RTL Technology GmbH RTL West GmbH rtv media group GmbH smartclip Europe GmbH Sonopress GmbH SSB Software Service und Beratung GmbH Studyflix GmbH SUNDAY GmbH Tabbler GmbH Telamo Musik & Unterhaltung GmbH TERRITORY GmbH TERRITORY Influence GmbH TERRITORY MEDIA GmbH trndnxt GmbH trndsphere blue GmbH UFA Distribution GmbH UFA Documentary GmbH UFA Fiction GmbH UFA Fiction Productions GmbH UFA Film und Fernseh GmbH UFA GmbH Ufa Radio-Programmgesellschaft in Bayern mbH UFA Serial Drama GmbH UFA Show & Factual GmbH Verlag RM GmbH Verlegerdienst München GmbH VIVENO Group GmbH Vogel Druck und Medienservice GmbH VOX Holding GmbH VSG Schwerin - Verlagsservicegesellschaft mbH we are era GmbH Sitz Baden-Baden Verl Gütersloh Chemnitz Gütersloh Hamburg Neubrandenburg Schwerin Frankfurt am Main Köln Köln Berlin Berlin Köln Köln Köln Köln Köln Frankfurt am Main Köln Köln Köln Köln Hamburg Berlin Berlin Köln Köln Köln Köln Nürnberg Düsseldorf Gütersloh Gütersloh Augsburg Hamburg Hamburg München Hamburg München München München München Potsdam Potsdam Potsdam Potsdam Köln Potsdam Ismaning Potsdam Köln Gütersloh Gilching Gütersloh Höchberg Köln Schwerin Berlin Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 155

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Weiterhin wurden für das zum 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr die Befreiungsvorschriften des § 264b HGB für folgende Gesellschaften in Anspruch genommen. Der Bertelsmann-Konzernabschluss ist für diese Tochterunternehmen der befreiende Konzernabschluss. Name der Gesellschaft Antenne Niedersachsen GmbH & Co. KG AVE II Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG AZ fundraising services GmbH & Co. KG City-Post Service GmbH & Co. KG Sitz Hannover Köln Gütersloh Chemnitz Name der Gesellschaft DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG infoscore Portfolio Management GmbH & Co. KG infoscore Portfolio Management II GmbH & Co. KG Prinovis GmbH & Co. KG Sellwell GmbH & Co. KG Sitz Dresden Verl Baden-Baden Gütersloh Hamburg Das konsolidierte Tochterunternehmen Arvato Ireland Limited in Dublin, Irland, macht von der Freistellung von der Publikationspflicht seines Jahresabschlusses, geregelt in Section 357 des Republic of Ireland Companies Act 2014, Gebrauch. Das konsolidierte Tochterunternehmen Arvato Netherlands B.V. in Heijen, Niederlande, macht von der Freistellung zur Publikation des Jahresabschlusses gemäß Artikel 403 Abs. 1 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches Gebrauch. 31 Zusätzliche Angaben nach § 315e HGB Die Vergütung des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2023 beträgt 2 Mio. € zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer. Die Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2023 Bezüge in Höhe von insgesamt 19 Mio. €, davon von der Bertelsmann Management SE 18 Mio. €. Ehemalige Mitglieder des Vorstands der Bertelsmann Management SE und der Bertelsmann AG und ihre Hinterbliebenen erhielten Bezüge in Höhe von 7 Mio. €, davon von der Bertelsmann SE & Co. KGaA 5 Mio. €. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und Übergangsgelder gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands der Bertelsmann AG und der Bertelsmann Management SE betragen bei der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der Bertelsmann Management SE insgesamt 65 Mio. €. Die Mitglieder der Aufsichtsräte und des Vorstands werden im Kapitel „Organe/Mandate“ dieses Geschäftsberichts angegeben. Im Geschäftsjahr sind folgende Honorare für die Tätigkeit des Konzernabschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, angefallen: in Mio. € Abschlussprüfungsleistungen Andere Bestätigungsleistungen Sonstige Leistungen Summe 2023 5,8 0,7 0,1 6,6 Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferische Durchsicht des Konzernzwischenabschlusses sowie die Prüfung der Einzelabschlüsse der Bertelsmann SE & Co. KGaA und ihrer Tochterunternehmen. Andere Bestätigungsleistungen umfassen gesetzlich oder vertraglich vorgesehene Prüfungen, freiwillig beauftragte Bestätigungsleistungen im Zusammenhang mit Informationstechnologie, Compliance Management und internen Kontrollsystemen sowie andere vertraglich vereinbarte Bestätigungsleistungen. Die sonstigen Leistungen betrafen qualitätssichernde Unterstützungsleistungen sowie Analysedienstleistungen. Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 156

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Die Anzahl der Mitarbeiter:innen zum 31. Dezember 2023 und im Jahresdurchschnitt zeigt die folgende Tabelle: Mitarbeiteranzahl RTL Group Penguin Random House BMG Arvato Group Bertelsmann Marketing Services Bertelsmann Education Group Bertelsmann Investments Corporate Summe Mitarbeiteranzahl (Bilanzstichtag) 17.439 12.835 1.143 25.221 6.269 10.816 5.139 1.556 80.418 Mitarbeiteranzahl (Durchschnitt) 18.125 12.758 1.144 86.426 6.630 11.072 4.983 1.543 142.679 32 Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns Die persönlich haftende Gesellschafterin Bertelsmann Management SE und der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der Bertelsmann SE & Co. KGaA von 559 Mio. € wie folgt zu verwenden: Zahlung einer Dividende an die Aktionäre in Höhe von 220 Mio. € (die Dividende je Stammaktie beträgt dabei 2.627 €) und Vortrag des Restbetrags in Höhe von 339 Mio. € auf neue Rechnung. Die persönlich haftende Gesellschafterin Bertelsmann Management SE hat den Konzernabschluss am 13. März 2024 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Gütersloh, den 13. März 2024 Bertelsmann SE & Co. KGaA, vertreten durch: Bertelsmann Management SE, die persönlich haftende Gesellschafterin Der Vorstand Thomas Rabe Carsten Coesfeld Rolf Hellermann Immanuel Hermreck Finanzinformationen Konzernabschluss Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 157

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Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Bertelsmann-Konzerns sowie der Bertelsmann SE & Co. KGaA so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Bertelsmann-Konzerns bzw. der Bertelsmann SE & Co. KGaA beschrieben sind. Gütersloh, den 13. März 2024 Bertelsmann SE & Co. KGaA, vertreten durch: Bertelsmann Management SE, die persönlich haftende Gesellschafterin Der Vorstand Thomas Rabe Carsten Coesfeld Rolf Hellermann Immanuel Hermreck Versicherung der gesetzlichen Vertreter Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 158

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An die Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern- Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns „zusammengefasster Lagebericht“) der Bertelsmann SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. (im Folgenden Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen“ genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts. • Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU- APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 159

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Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf die im Konzernanhang aufgeführten allgemeinen Grundsätze. Darüber hinaus verweisen wir zu den verwendeten Annahmen auf Kapitel 9 des Konzernanhangs. Das Risiko für den Abschluss Die Geschäfts- oder Firmenwerte betragen zum 31. Dezember 2023 EUR 8.403 Mio. und haben mit 26 % der Bilanzsumme bzw. 55 % des Konzerneigenkapitals eine erhebliche Bedeutung für die Vermögenslage. Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wird jährlich anlassunabhängig auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, überprüft. Ergeben sich unterjährig Anhaltspunkte, dass die Geschäfts- oder Firmenwerte im Wert gemindert sein könnten, wird zudem unterjährig ein anlassbezogener Impairment-Test durchgeführt. Für den Impairment-Test der Geschäfts- oder Firmenwerte wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, ergibt sich ein Abwertungsbedarf. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Stichtag für die anlassunabhängige Werthaltigkeitsprüfung ist der 31. Dezember eines Geschäftsjahres. Für die börsennotierten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten RTL Group, Afya und Groupe M6 wird in einem ersten Schritt der aus der Marktkapitalisierung abgeleitete beizulegende Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung mit dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Für die Einheiten RTL Group und Groupe M6 wird in einem zweiten Schritt der jeweilige auf Basis eines Discounted-Cashflow- Verfahrens (DCF) ermittelte Nutzungswert dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegenübergestellt. Bei den Werthaltigkeitstests der übrigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird als erzielbarer Betrag der beizulegende Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung auf Basis der künftigen erwarteten Zahlungsmittelzuflüsse mit Hilfe eines DCF-Verfahrens ermittelt und dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegenübergestellt. Bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten We Are Era und Book Printing Group USA (vormals Print USA) wurde bei der Überprüfung der Parameter, die auf einen Rückgang des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten hinweisen könnten, Triggering Events identifiziert. Infolgedessen wurden zum 30. Juni 2023 die Werthaltigkeit dieser beiden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten anlassbezogen überprüft. Als Ergebnis dieser durchgeführten anlassbezogenen Wertminderungsprüfungen wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt. Im Rahmen des jährlichen Impairment-Tests zum 31. Dezember 2023 wurde ein Wertminderungsaufwand auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von EUR 18 Mio erfasst. Der Wertminderungsaufwand entfällt auf die zum Unternehmensbereich Bertelsmann Marketing Services gehörenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Book Printing Group USA in Höhe von EUR 8 Mio und Digital Marketing in Höhe von EUR 10 Mio. Die Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist komplex und beruht auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen unter anderem die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für den Detailplanungszeitraum, die unterstellten langfristigen Wachstumsraten und der verwendete Abzinsungssatz. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 160

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Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass eine bestehende Wertminderung nicht erkannt wurde bzw. die identifizierte Wertminderung nicht in angemessener Höhe erfasst wurde. Außerdem besteht das Risiko, dass die damit zusammenhängenden Anhangangaben nicht sachgerecht sind. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten haben wir unter anderem die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der Berechnungsmethode der Gesellschaft beurteilt. Dazu haben wir die erwartete Geschäfts- und Ergebnisentwicklung im Detailplanungszeitraum sowie die unterstellten langfristigen Wachstumsraten mit den Planungsverantwortlichen erörtert. Außerdem haben wir Abstimmungen mit dem vom Vorstand erstellten und vom Aufsichtsrat genehmigten Budget für das Jahr 2024, der Mittelfristplanung (2025 bis 2026) sowie eine Beurteilung der Fortschreibung der Planung in den Folgejahren und der ewigen Rente vorgenommen. Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt, indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben. Wir haben die den Abzinsungssätzen zugrunde liegenden Annahmen und Daten, insb. die risikofreien Zinssätze, die Marktrisikoprämien und die Betafaktoren, mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen. Zur Sicherstellung der rechnerischen Richtigkeit der verwendeten Bewertungsmethode haben wir die Berechnungen der Gesellschaft nachvollzogen und auf Basis risikoorientiert ausgewählter Elemente nachvollzogen. Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, haben wir die Auswirkungen möglicher Veränderungen des Abzinsungssatzes, der Ergebnisentwicklung bzw. der langfristigen Wachstumsrate auf den erzielbaren Betrag untersucht, indem wir die von der Gesellschaft vorgenommenen Sensitivitätsanalysen nachvollzogen und den Bewertungsergebnissen gegenübergestellt haben. Der risikoorientierte Schwerpunkt unserer Prüfung lag dabei auf acht zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, für die wir detaillierte Analysen durchgeführt haben. Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte sachgerecht sind. Dies umfasste auch die Beurteilung der Angemessenheit der Anhangangaben nach IAS 36.134(f) zu Sensitivitäten bei einer für möglich gehaltenen Änderung wesentlicher der Bewertung zugrunde liegender Annahmen. Unsere Schlussfolgerungen Die der Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte zugrunde liegende Berechnungsmethode ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Daten der Gesellschaft sind angemessen. Die damit zusammenhängenden Anhangangaben sind sachgerecht. Bewertung der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen sowie den verwendeten Annahmen verweisen wir auf den Konzernanhang Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ und Kapitel 25. Angaben zur Höhe der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, sowie Angaben zur Höhe von erfolgswirksam erfassten Änderungen des beizulegenden Zeitwertes finden sich unter Kapitel 25. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 161

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Das Risiko für den Abschluss Die von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, betragen zum 31. Dezember 2023 in Summe EUR 1.007 Mio und sind mit 7 % des Konzerneigenkapitals für die Vermögenslage bedeutend. Die von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, werden bezüglich der Bewertung in Übereinstimmung mit IFRS 9 der Kategorie der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Enthalten sind hier auch Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die unter Anwendung des IAS 28.18 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die zum 31. Dezember 2023 ermittelten beizulegenden Zeitwerte der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen basieren auf nicht- beobachtbaren Marktdaten (sog. Level 3 Bewertung). Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte basiert überwiegend auf unterschiedlichen komplexen Bewertungsmodellen. Die Ermittlung der Bewertung der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, beruhen auf einer Reihe ermessensbehafteter Annahmen. Hierzu zählen unter anderem die bezüglich der Inputfaktoren des Modells erforderlichen investmentspezifischen Annahmen über Ausfallrisiken sowie Lebens- und Entwicklungszyklus der Beteiligungen. Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass die für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zum Abschlussstichtag getroffenen Annahmen und Schätzungen in der Zukunft nicht eintreten und die daraus resultierenden Wertänderungen in nicht sachgerechter Höhe erfasst wurden. Außerdem besteht das Risiko, dass die damit zusammenhängenden Anhangangaben nicht sachgerecht sind. Unsere Vorgehensweise in der Prüfung Wir haben die Angemessenheit und die Einrichtung von Kontrollen beurteilt, die die Gesellschaft zur Sicherstellung der vollständigen und richtigen Ermittlung der Daten für die Inputfaktoren zur Bewertung der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, eingerichtet hat. Darüber hinaus haben wir die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der genutzten Bewertungsmethoden der Gesellschaft beurteilt. Zur Sicherstellung der rechnerischen Richtigkeit der verwendeten Bewertungsmethode haben wir die Berechnungen der Gesellschaft auf Basis risikoorientiert ausgewählter Elemente nachvollzogen jüngsten Finanzierungsrunden und öffentlich verfügbaren Daten abgeglichen. Darüber hinaus haben wir für risikoorientiert ausgewählte Investments eine Analyse von potenziell bewertungsrelevanten Informationen durchgeführt. Informationen der sowie mit vertraglichen Schließlich haben wir beurteilt, ob die Anhangangaben über die Bewertung der von Venture-Capital- Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, sachgerecht sind. Unsere Schlussfolgerungen Die der Ermittlung der von Venture-Capital-Organisationen gehaltenen Minderheitsbeteiligungen, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorliegen, zugrunde liegenden Bewertungsmethoden sind sachgerecht und stehen im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Daten der Gesellschaft sind angemessen. Die damit zusammenhängenden Anhangangaben sind sachgerecht. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 162

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Sonstige Informationen Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts: • die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft und des Konzerns, die im Abschnitt „Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“ des zusammengefassten Lageberichts enthalten ist, und • die im Abschnitt „Risikomanagementsystem“ des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen lageberichtsfremden Angaben nach A.5 DCGK 2022 zur Wirksamkeit des RMS und IKS. Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. inhaltlich geprüften Angaben Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder im • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. der Grundlage verantwortlich, hinaus dafür auf ist er Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 163

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Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. • • beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. • beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 164

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• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. • beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. • Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. in der Prüfung des Konzernabschlusses Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB die in der bereitgestellten Datei „bertelsmann-2023-12-31-de.zip“ Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob (SHA256-Hashwert: 131b834bf9344e3e86c2024f9734d1e93a232f795929cf21be5cecc0801f8d57) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als „ESEF-Unterlagen“ bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat („ESEF-Format“) in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen. Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden „Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts“ enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 165

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Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab. Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat den IDW Qualitätsmanagementstandard: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)) angewendet. Der Vorstand der Gesellschaft ist verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB. Ferner ist der Vorstand der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses. Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. • gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben. • beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt. • beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen. • beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML- Wiedergabe ermöglicht. Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 8. Mai 2023 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 29. August 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2020 als Konzernabschlussprüfer der Bertelsmann SE & Co. KGaA tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 166

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Sonstiger Sachverhalt – Verwendung des Bestätigungsvermerks Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und zusammengefasste Lagebericht – auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen – sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar. Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frank Thiele. Bielefeld, den 13. März 2024 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Dr. Tonne Wirtschaftsprüfer gez. Thiele Wirtschaftsprüfer Bestätigungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 167

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Prüfungsvermerk zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung An die Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh Wir haben die für Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh, und den Konzern (im Folgenden die „Gesellschaft“ oder der „Konzern“) zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung sowie die durch Verweisung Lagebericht „Unternehmensprofil“ und „Risiko- und Chancenbericht“ für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 (im Folgenden die „nichtfinanzielle Erklärung“) einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. qualifizierten Abschnitte zusammengefassten als Bestandteil im Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 Die gesetzlichen Vertreter der Bertelsmann SE & Co. KGaA sind verantwortlich für die Aufstellung der nichtfinanziellen Erklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB und Art. 8 der VERORDNUNG (EU) 2020/852 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/2088 (im Folgenden die „EU-Taxonomieverordnung“) und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie mit deren eigener im Abschnitt „EU-Taxonomie“ der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung der in der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten enthaltenen Formulierungen und Begriffe. Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung einer nichtfinanziellen Erklärung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen (Manipulation der nichtfinanziellen Erklärung) oder Irrtümern ist. falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen Die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte enthalten Formulierungen und Begriffe, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Daher haben die gesetzlichen Vertreter ihre Auslegung der EU- Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte im Abschnitt „EU-Taxonomie“ der nichtfinanziellen Erklärung niedergelegt. Sie sind verantwortlich für die Vertretbarkeit dieser Auslegung. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet. Sicherung der Unabhängigkeit und Qualität des Wirtschaftsprüfers Bei der Durchführung des Auftrags haben wir die Anforderungen an Unabhängigkeit und Qualitätssicherung aus den nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen, insbesondere der Berufssatzung IDW Qualitätsmanagementstandards: Anforderungen an das Qualitätsmanagement in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QMS 1 (09.2022)), beachtet. für Wirtschaftsprüfer Buchprüfer vereidigte und sowie des Prüfungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 168

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Verantwortung des Wirtschaftsprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die nichtfinanzielle Erklärung abzugeben. Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements ISAE 3000 (Revised) „Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information“, herausgegeben vom IAASB, als Limited Assurance Engagement durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Erklärung der Gesellschaft in Übereinstimmung mit §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB und der EU-Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt „EU-Taxonomie“ der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. in allen wesentlichen Belangen nicht Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt: • Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation des Konzerns und über die Einbindung von Stakeholdern. • Eine Risikoeinschätzung, einschließlich einer Medienanalyse, zu relevanten Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung der Gesellschaft in der Berichtsperiode. • Befragung der gesetzlichen Vertreter und in die Aufstellung der nichtfinanziellen Erklärung einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung. Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung. • • Abgleich von ausgewählten Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und relevanter Mitarbeiter, die Konzernlagebericht. • Analytische Beurteilung der Daten und Trends der quantitativen Angaben, welche zur Konsolidierung auf Konzernebene von allen im Berichtsumfang enthaltenen Konzerneinheiten gemeldet wurden. • Einschätzung der lokalen Datenerhebungs-, Validierungs- und Berichterstattungsprozesse sowie der Verlässlichkeit der gemeldeten Daten durch eine Stichprobenerhebung. • Einschätzung der Gesamtdarstellung der Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung. Bezüglich der Prüfung der nichtfinanziellen Angaben zur EU-Taxonomie wurden unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt: • Befragung von verantwortlichen Mitarbeitern auf Konzernebene, um ein Verständnis über die Vorgehensweise zur Identifizierung taxonomiefähiger und -konformer Wirtschaftsaktivitäten gemäß EU- Taxonomie zu erlangen. • Einschätzung der Konzeption und der Implementierung von Systemen, Prozessen und Maßnahmen für die Ermittlung, Verarbeitung und Überwachung von Angaben zu Umsatz, Investitionsausgaben und Betriebsausgaben für die taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftsaktivitäten. • Befragung von Mitarbeitern auf Konzernebene, die für die Ermittlung der Angaben zu Konzepten, Due- Diligence-Prozessen, Ergebnissen und Risiken, die Durchführung von internen Kontrollhandlungen und die Konsolidierung der Angaben verantwortlich sind. • Beurteilung des Prozesses zur Identifikation der taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftsaktivitäten und der entsprechenden Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung. • Einschätzung der Gesamtdarstellung der Angaben zur EU-Taxonomie. Prüfungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 169

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Die gesetzlichen Vertreter haben bei der Ermittlung der Angaben gemäß Art. 8 der EU- Taxonomieverordnung unbestimmte Rechtsbegriffe auszulegen. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, sind die Rechtskonformität der Auslegung und dementsprechend unsere diesbezügliche Prüfung mit Unsicherheiten behaftet. Prüfungsurteil Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass die nichtfinanzielle Erklärung der Bertelsmann SE & Co. KGaA für den Zeitraum 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB und der EU- Taxonomieverordnung und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten sowie der im Abschnitt „EU- Taxonomie“ der nichtfinanziellen Erklärung dargestellten Auslegung durch die gesetzlichen Vertreter aufgestellt worden ist. Verwendungsbeschränkung/AAB-Klausel Dieser Prüfungsvermerk ist an die Bertelsmann SE & Co. KGaA gerichtet und ausschließlich für diese bestimmt. Dem Auftrag, in dessen Erfüllung wir vorstehend benannte Leistungen für die Bertelsmann SE & Co. KGaA erbracht haben, lagen die Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017 zugrunde (https://www.kpmg.de/bescheinigungen/lib/ aab.pdf). Durch Kenntnisnahme und Nutzung der in diesem Prüfungsvermerk enthaltenen Informationen bestätigt jeder Empfänger, die dort getroffenen Regelungen (einschließlich der Haftungsbeschränkung auf EUR 4 Mio für Fahrlässigkeit in Ziffer 9 der AAB) zur Kenntnis genommen zu haben, und erkennt deren Geltung im Verhältnis zu uns an. Hannover, den 13. März 2024 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mund Wirtschaftsprüferin ppa. Mathias Prüfungsvermerk Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 170

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Bericht zur Corporate Governance bei Bertelsmann Das Streben nach verantwortungsvoller Corporate Governance ist unverzichtbarer Teil des Selbstverständ- nisses und wichtiges Element der Unternehmenskultur von Bertelsmann. Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist ein kapitalmarktorientiertes, nicht börsennotiertes Unternehmen. Die Corporate Governance der Bertelsmann SE & Co. KGaA entspricht weitgehend den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex („Kodex“), dessen aktuelle Fassung am 28. April 2022 in Kraft trat. Aufgrund des geschlossenen Aktionärskreises von Bertelsmann wird im Wesentlichen von solchen Empfehlungen und Anregungen des Kodex abgewichen, die hauptsächlich auf Publikumsgesellschaften mit einem größeren Aktionärskreis abzielen. Die Abgabe einer Erklärung gemäß § 161 Aktiengesetz, dass den Empfehlungen des Kodex gefolgt wird, ist für Bertelsmann nicht erforderlich. Organe des Unternehmens Bertelsmann hat die Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Die Organe der KGaA sind die Hauptversammlung, der Aufsichtsrat und die persönlich haftende Gesellschafterin. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist das Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan der KGaA. Im Fall von Bertelsmann ist dies die Bertelsmann Management SE, eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea), deren Leitungsorgan der Vorstand ist. Beide Gesellschaften, die Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie die Bertelsmann Management SE, verfügen über einen eigenen Aufsichtsrat. Die Mitglieder des Vorstands der Bertelsmann Management SE werden vom Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE bestellt und überwacht (duale Führungsstruktur der SE). Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA überwacht die Geschäftsführung durch die Bertelsmann Management SE. Aufgaben und Verantwortlichkeiten der einzelnen Organe sind jeweils klar festgelegt und streng voneinander getrennt. Die gleichzeitige Mitgliedschaft im Vorstand der Bertelsmann Management SE und im Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE bzw. der Bertelsmann SE & Co. KGaA ist ausgeschlossen. Die Organe von Bertelsmann sehen sich langfristig ausgerichtete Unternehmensführung die Kontinuität und Eigenständigkeit des Unternehmens zu sichern und für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes zu sorgen. in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und Geschlossener Aktionärskreis Die Kapitalanteile der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden zu 80,9 Prozent von Stiftungen (Bertelsmann Stiftung, Reinhard Mohn Stiftung, BVG-Familienstiftung, BVG-Stiftung) und zu 19,1 Prozent von der Familie Mohn mittelbar gehalten. Alle Stimmrechte in den Hauptversammlungen der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der Bertelsmann Management SE werden von der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) kontrolliert. Aufgaben der BVG sind die Wahrung der Interessen der an Bertelsmann beteiligten Stiftungen und der Familie Mohn als mittelbare Aktionäre der Bertelsmann SE & Co. KGaA sowie die Sicherung der Kontinuität der Unternehmensführung sowie der Unternehmenskultur von Bertelsmann. Geführt wird die BVG von einem Lenkungsausschuss, dem drei Vertreter der Familie Mohn sowie drei familienunabhängige Mitglieder angehören. Unternehmensführung Transparente Strukturen und klare Entscheidungswege kennzeichnen die Unternehmensführung von Bertelsmann. Die persönlich haftende Gesellschafterin, die Bertelsmann Management SE, vertreten durch ihren Vorstand, leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Die Leitungsaufgabe umfasst die Festlegung der Unternehmensziele, die strategische Ausrichtung des Konzerns, die Konzernsteuerung, die Führungskräfteentwicklung sowie die Unternehmensplanung und die Konzernfinanzierung. Bertelsmann bekennt sich zu seiner unternehmerischen Verantwortung und verfolgt dabei einen hohen Anspruch. Um dem gerecht zu werden, legt Bertelsmann konzernweite ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) fest und integriert diese in Steuerungs- und Entscheidungsprozesse. Corporate Governance Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 171

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Der Vorstand informiert die jeweiligen Aufsichtsratsgremien regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung und Strategieumsetzung, der Planung, der Finanz- und Ertragslage sowie über Risikolage und Risikomanagement. Er sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien im Konzern (Compliance). Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Angelegenheiten von grundsätzlicher oder wesentlicher Bedeutung und Angelegenheiten, die die Verantwortungsbereiche mehrerer Vorstandsmitglieder betreffen, werden im Gesamtvorstand behandelt. Unbeschadet dieser Gesamtverantwortung führen die einzelnen Mitglieder des Vorstands ihre Ressorts im Rahmen der vom Gesamtvorstand beschlossenen Vorgaben. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit im Vorstand sowie des Vorstands mit den Aufsichtsratsgremien und berät sich regelmäßig mit den Vorsitzenden der beiden Aufsichtsratsgremien. Der Vorstand hat zusätzlich das Group Management Committee (GMC) eingerichtet, das den Vorstand in wichtigen Fragen der Konzernstrategie und -entwicklung sowie bei anderen konzernübergreifenden Themen berät. Dieses Gremium setzt sich zusammen aus dem Vorstand sowie Führungskräften, ausgewählte konzernübergreifende Funktionen repräsentieren. die wesentliche Geschäfte, Länder, Regionen und Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA überwacht die Geschäftsführung durch die persönlich haftende Gesellschafterin und nutzt dazu seine umfangreichen Informations- und Kontrollrechte. Darüber hinaus beraten die Aufsichtsratsgremien den Vorstand in strategischen Fragen sowie bei wichtigen Geschäftsvorfällen. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten intensiv und vertrauensvoll zusammen und kommen den Erfordernissen einer wirksamen Unternehmenskontrolle sowie der Notwendigkeit schneller Entscheidungsprozesse nach. Die Organisation und die Aufgaben des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden im Bericht des Aufsichtsrats näher beschrieben. Ferner wird dort über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023 berichtet. Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben allein dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Die Aktionäre der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der Bertelsmann Management SE nehmen ihre Rechte in den ihre Stimmrechte aus. Die Hauptversammlungen entscheiden unter anderem über Satzungsänderungen sowie die Gewinnverwendung und wählen die Mitglieder des jeweiligen Aufsichtsrats. jeweiligen Hauptversammlungen wahr und üben dort Vielfalt als gelebte Praxis Bei Bertelsmann als weltweit tätigem Unternehmen stellt die Vielfalt innerhalb der Belegschaft eine Voraussetzung für Kreativität und Unternehmertum und damit für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns dar. In der Bertelsmann Diversity, Equity & Inclusion Policy bekräftigt der Bertelsmann- Vorstand seine Absicht, die Vielfalt der Belegschaft auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht weiter zu steigern sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wertschätzung und Einbindung von Mitarbeitenden fördern und Chancengerechtigkeit sicherstellen. Im GMC, im Fokus. Eine bereichsübergreifende, international besetzte Arbeitsgruppe treibt die Themen Diversity, Equity & Inclusion auf allen Ebenen des Unternehmens konsequent voran (vgl. „Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“ im Lagebericht). Im Jahr 2023 stand weiterhin – neben Maßnahmen zu den Dimensionen Behinderung sowie sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität – die Steigerung der Geschlechtervielfalt in dem acht Nationalitäten vertreten sind, waren zum 31. Dezember 2023 sechs von 19 Mitgliedern weiblich. Der Anteil weiblicher Führungskräfte lag unverändert zum Vorjahr bei 35 Prozent im Top-Management und 36 Prozent im Senior-Management. Im Jahr 2023 lag der Fokus auf der Überarbeitung der Zielgruppendefinition für das Top-Management und das Senior- Management. Diese dient als Grundlage für die Berichterstattung ab dem Jahr 2024. Durch Entwicklungsmaßnahmen in den Talent Pools und standardisierte Talent-Management-Prozesse treibt Bertelsmann den nachhaltigen Aufbau einer vielfältigen Talent Pipeline voran. Die für die Talent Pools gesetzten Zielgrößen von 40 Prozent Frauen im Top-Management-Pool beziehungsweise 50 Prozent Frauen im Senior-Management- sowie im Career-Development-Pool werden für die Jahrgänge 2023/2024 erreicht. Die Fortentwicklung wird jährlich dem Aufsichtsrat und dem Vorstand zur Kenntnis gebracht. Der Aufsichtsrat unterstützt die Zielsetzung einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen. Corporate Governance Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 172

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Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist nicht börsennotiert und unterliegt nicht der paritätischen Mitbestimmung. Für beide Aufsichtsratsgremien findet das „Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ keine Anwendung. Gleichwohl orientiert sich Bertelsmann an der Zielsetzung des Gesetzes. Fünf von 15 Aufsichtsratsmitgliedern sind weiblich. Obwohl der Aufsichtsrat bis auf Weiteres keine Zielquote für weibliche Mitglieder im Aufsichtsrat festlegen wird, soll ihr Anteil im Fall von Neubesetzungen nicht zurückgehen. Bei den Wahlvorschlägen für neue Aufsichtsratsmitglieder an die Hauptversammlung wird immer darauf geachtet, ob der Anteil weiblicher bzw. internationaler Mitglieder weiter gesteigert werden kann. Integrity & Compliance Gesellschaftliche Verantwortung sowie gesetzmäßiges und integres Verhalten gegenüber Mitarbeitenden, Kunden, Geschäftspartnern und staatlichen Stellen sind wesentlicher Bestandteil des Wertesystems von Bertelsmann. Die Einhaltung von Gesetzen und internen Regeln zur nachhaltigen Vermeidung von Risiken und deren Folgen hat seit jeher bei Bertelsmann Priorität. Zur Gewährleistung von Compliance hat der Vorstand eine Compliance-Organisation und das „Integrity & Compliance“-Programm etabliert. Er überwacht dieses Programm und gewährleistet eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Der Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit der Compliance-Organisation. Der Vorstand hat das Corporate Compliance Committee (CCC) eingerichtet. Das CCC erstellt jährlich einen umfassenden Bericht für Vorstand und Aufsichtsrat über die Compliance im Konzern. Darüber hinaus erfolgt bei wesentlichen Compliance-Verstößen eine anlassbezogene Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat. Das CCC ist für die Effektivität der Maßnahmen zur Sicherstellung von Compliance sowie für die Förderung der Kultur eines integren und an Compliance orientierten Handelns im Bertelsmann-Konzern verantwortlich. Insbesondere überwacht das CCC die Verfolgung von Hinweisen auf Compliance-Verstöße und die ergriffenen Maßnahmen zur Vermeidung von Verstößen. Die „Integrity & Compliance“-Abteilung ist für die laufende Tagesarbeit zur Sicherstellung von Compliance zuständig, implementiert die vom Vorstand vorgegebenen Initiativen und steuert die Hinweisgebersysteme. Das Bertelsmann „Integrity & Compliance“-Programm orientiert sich an maßgeblichen Standards für Compliance-Management-Systeme und trägt als Regelkreislauf in vielfältiger Weise zur Risikobegrenzung bei. Zu seinen grundlegenden Elementen zählen insbesondere der Bertelsmann Code of Conduct, die Risikoanalyse, die Beratung zu Compliance-Themen sowie Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen; ferner die Hinweisgebersysteme, die nicht nur Mitarbeitenden, sondern auch Dritten die Möglichkeit geben, vertraulich und geschützt auf Fehlverhalten im Unternehmen hinzuweisen, sowie die Fallbearbeitung. Hinzu kommen ergänzende Maßnahmen in speziellen Themenbereichen, wie z. B. Antikorruption, Kartellrecht, Geschäftspartner-Compliance und Außenwirtschaftsrecht. Der Vorstand hat die Compliance-Struktur und -Organisation von Bertelsmann im Laufe der Zeit stetig verbessert und ausgebaut, so auch im Geschäftsjahr 2023. 2023 wurde eine überarbeitete Code-of- Conduct-Schulung für sämtliche Mitarbeitenden ausgerollt. Zudem wurden für die Themen Antikorruption und Kartellrecht neue Schulungen angeboten. Die Aktivitäten im Bereich Geschäftspartner-Compliance wurden insbesondere vor dem Hintergrund der Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes weiter intensiviert. Die Verzahnung der Compliance-Organisation mit dem Risikomanagementsystem wurde im Jahr 2023 weiter verstärkt. Ferner verabschiedete der Vorstand eine aktualisierte Fassung des Supplier Code of Conduct. Eine Richtlinie zur Compliance-Organisation und zur Rolle der lokalen Compliance-Officer wird fortlaufend umgesetzt. im Jahr 2023 Sämtlichen eingegangenen Hinweisen wurde nachgegangen und auf Compliance-Verstöße wurde angemessen reagiert. Der Vorstand Der Aufsichtsrat Corporate Governance Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 173

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Bericht des Aufsichtsrats Christoph Mohn Aufsichtsratsvorsitzender der Bertelsmann SE & Co. KGaA Sehr geehrte Aktionäre, Inflationsraten und einer restriktiveren Geldpolitik in die Expansion der Weltwirtschaft war im Berichtsjahr 2023 weiterhin gedämpft aufgrund geopolitischer Konflikte, weiterhin hoher fortgeschrittenen Volkswirtschaften. In Anbetracht dieser Gegebenheiten entwickelten sich die für Bertelsmann relevanten Märkte uneinheitlich. Die europäischen TV-Werbemärkte verzeichneten Rückgänge in der DACH-Region, in Frankreich und den Niederlanden, jedoch Wachstum in Ungarn. Gleichzeitig setzten die Streaming-Märkte in Deutschland und Ungarn ihr Wachstum fort, während der niederländische Streaming-Markt stagnierte. Die relevanten Märkte im englischsprachigen Raum, während Verlagsumsätze mit digitalen Hörbüchern wuchsen. Im deutsch- und spanischsprachigen Raum entwickelten sich die Märkte für gedruckte Bücher positiv. Fortgesetztes Wachstum verzeichneten die Musikmärkte für Verlags- und Recording-Rechte sowie die für Bertelsmann relevanten Dienstleistungs- und Bildungsmärkte. Dagegen setzte sich der Rückgang im deutschen Offset- und amerikanischen Buchdruckmarkt fort. In diesem heterogenen Marktumfeld konnte der Bertelsmann- Konzern trotz des Verkaufs seines Customer-Experience-Geschäfts Majorel im November 2023 einen Umsatz von mehr als 20 Mrd. € und zum vierten Mal in Folge ein Operating EBITDA adjusted von mehr als 3 Mrd. € erzielen. für gedruckte Bücher und E-Books entwickelten sich insgesamt stabil Gegenstand dieses Berichts ist die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE ist nicht Gegenstand der Berichterstattung. Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA überwacht die Geschäftsführung durch den Vorstand der Bertelsmann Management SE und nutzt dazu seine umfangreichen Informations- und Kontrollrechte. Darüber hinaus berät der Aufsichtsrat den Vorstand der Bertelsmann Management SE in strategischen Fragen sowie bei wichtigen Geschäftsvorfällen. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten intensiv und vertrauensvoll zusammen und kommen den Erfordernissen einer wirksamen Unternehmenskontrolle sowie der Notwendigkeit schneller Entscheidungsprozesse nach. Seit langem bildet die Delegation von Aufgaben an fachlich qualifizierte Ausschüsse einen wesentlichen Bestandteil der Aufsichtsratsarbeit bei Bertelsmann. Damit werden Überwachungseffizienz und Beratungskompetenz der Aufsichtsratsgremien erhöht. Die Ausschüsse bereiten daneben die Themen, die im Plenum zu behandeln sind, vor. Die Ausschussvorsitzenden, oder gegebenenfalls ihre Vertreter, berichten dem Plenum anschließend über die Arbeit ihres Ausschusses. Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 174

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Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungs- und Finanzausschuss sowie den Arbeitskreis der Mitarbeiter- und Führungskräftevertreter eingerichtet. Der Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA befasst sich unter anderem mit der Rechnungslegung, dem Rechnungslegungsprozess und mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, des Internen Kontrollsystems sowie des Internen Revisionssystems. Weitere wichtige Themen, die regelmäßig Gegenstand der Erörterungen sind, sind Compliance, Information Security und Datenschutz sowie die nichtfinanzielle Berichterstattung. Einen Schwerpunkt der Arbeit bilden naturgemäß die Prüfung des Jahresabschlusses bzw. des Konzernabschlusses sowie die Überwachung der Qualität des Abschlussprüfungsprozesses. Die Aufgaben des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden durch die Zuständigkeiten des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE ergänzt. Dort sind ein Personalausschuss und ein Programmausschuss eingerichtet. Der Personalausschuss der Bertelsmann Management SE ist zugleich auch Nominierungsausschuss und schlägt in dieser Funktion dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für den Aufsichtsrat vor. Der Programmausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Zustimmung des Aufsichtsrats zum Abschluss von Programmversorgungsverträgen, zum Beispiel für Spielfilme, Serien oder Sportrechte. Beratung und Überwachung des Vorstands der Bertelsmann Management SE im Geschäftsjahr 2023 Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA hat auch im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat die persönlich haftende Gesellschafterin, die Bertelsmann Management SE, die durch ihren Vorstand vertreten wird, bei der ihr obliegenden Leitung und Führung der Geschäfte des Unternehmens beraten und überwacht. Im Rahmen seiner Beratungs- und Überwachungstätigkeit war der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA in die für das Unternehmen bedeutsamen Entscheidungen und Geschäftsvorgänge unmittelbar und frühzeitig eingebunden und hat diese auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert und eingehend geprüft. Der Aufsichtsrat wurde von der persönlich haftenden Gesellschafterin regelmäßig sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form zeitnah und umfassend über alle für die Bertelsmann SE & Co. KGaA bedeutsamen Fragen der Strategie, der Planung, des Geschäftsverlaufs, der beabsichtigten Geschäftspolitik und andere grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung informiert. In den Sitzungen des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023 standen zahlreiche Sachthemen und Vorhaben zur Diskussion an. Aufsichtsratsplenum Gegenstand regelmäßiger Beratungen im Plenum des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA waren die Berichte des Vorstands zur aktuellen Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und der einzelnen Unternehmensbereiche sowie die Berichterstattung über die Konzernplanung und wesentliche Geschäftsvorfälle, insbesondere größere Investitions- bzw. Desinvestitionsvorhaben. Der Aufsichtsrats- vorsitzende, der zugleich auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE ist, berichtete im Aufsichtsratsplenum regelmäßig und ausführlich über die Themen und den Verlauf der Erörterungen im Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE und in dessen Ausschüssen. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in seinen Sitzungen regelmäßig über den Stand der Umsetzung der Konzernstrategie auf dem Laufenden gehalten. Soweit in Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung vorgesehen, fasste das Plenum die notwendigen Beschlüsse. Die Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse fanden im Jahr 2023 als Präsenzsitzungen statt, wovon die erste Sitzung im Januar 2023 als hybride Sitzung mit Teilnahmemöglichkeit per Video durchgeführt wurde. Im Geschäftsjahr 2023 kam der Aufsichtsrat zu vier turnusmäßigen Sitzungen und zu einer gemeinsam mit dem Vorstand durchgeführten Strategieklausur zusammen. In der ersten Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Januar 2023 stand neben dem Bericht über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage die Erörterung des vom Vorstand aufgestellten Konzernbudgets für das Geschäftsjahr 2023 im Mittelpunkt. Anschließend wurde der Aufsichtsrat ausführlich über den Stand der Strategieumsetzung einschließlich der laufenden Investitions- und Desinvestitionsmaßnahmen informiert. Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 175

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In der darauffolgenden Sitzung am 29. März 2023 berichtete der Vorstand insbesondere über die aktuelle Geschäftslage und den Stand der Strategieumsetzung. Schwerpunkt der Sitzung war die Befassung mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2022 sowie dem zusammengefassten Lagebericht. Auf Empfehlung des Prüfungs- und Finanzausschusses und nach Erörterung mit dem Abschlussprüfer KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, billigte der Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 sowie den zusammengefassten Lagebericht der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Auch der Gewinnverwendungsvorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin wurde gebilligt. Ferner hat der Aufsichtsrat den nichtfinanziellen Bericht bzw. Konzernbericht geprüft und gebilligt. Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat der Wahlempfehlung des Prüfungs- und Finanzausschusses für den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 und den Prüfer des Halbjahresfinanzberichts gefolgt und hat über seinen entsprechenden Vorschlag an die Hauptversammlung beschlossen. Ferner beschloss der Aufsichtsrat seinen Bericht an die Hauptversammlung und stimmte dem gemeinsam mit dem Vorstand verfassten Corporate-Governance-Bericht für das Geschäftsjahr 2022 zu. Neben den aktuellen Geschäftszahlen einschließlich der Top-Konzernrisiken befasste sich der Aufsichtsrat in der Sitzung schwerpunktmäßig mit der Neuausrichtung des Buchverlagsgeschäfts und der Vornahme organisatorischer Anpassungen in den USA unter dem neuen CEO von Penguin Random House. In der zweitägigen Sitzung am 5. und 6. Juli 2023 wurde der Aufsichtsrat wiederum über die aktuelle Geschäftslage, die Entwicklung der Konzerngeschäfte und den Stand der Strategieumsetzung informiert. Im Rahmen eines Besuchs des hochmodernen Arvato Distributionszentrums in Hamm informierte sich der Aufsichtsrat über zukunftsweisende Automatisierungslösungen von Arvato. Daneben befasste sich der Aufsichtsrat in der Sitzung schwerpunktmäßig mit dem Thema ESG. Bertelsmann sieht ESG als Chance und hat hier bereits substanzielle Fortschritte erreicht. Ein ambitioniertes ESG-Programm mit acht ESG- Prioritäten und rund 150 definierten Maßnahmen wurde auf den Weg gebracht. Es ist das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein. Unsere Klimastrategie steht im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. In der letzten Aufsichtsratssitzung des Geschäftsjahres am 9. November 2023 befasste sich der Aufsichtsrat wiederum mit der Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns sowie mit internen Angelegenheiten des Aufsichtsrats. Außerdem erhielt der Aufsichtsrat vom Vorstand einen Ausblick auf das Gesamt- geschäftsjahr 2023. Im Rahmen dieser Sitzung fand auch die jährliche gemeinsame Strategieklausur von Vorstand und Aufsichtsrat statt, die bereits am Vortag, dem 8. November 2023, begonnen hatte. Der Aufsichtsrat wurde zunächst über den aktuellen Stand der Strategieumsetzung in Kenntnis gesetzt. Bertelsmann ist bei der Portfoliotransformation auch im Jahr 2023 spürbar vorangekommen, die Qualität des Geschäftsportfolios hat sich weiter verbessert und die Finanzlage ist sehr gut. Die Umsetzung der Boost- Strategie wurde in den einzelnen Unternehmensbereichen weiter vorangetrieben. Die Wachstumsambitionen des Konzerns sind trotz eines weiterhin herausfordernden makroökonomischen und geopolitischen Umfelds und weiterer Veränderungen im Unternehmensumfeld, wie beispielsweise der hohen Adaptions- geschwindigkeit bei generativer KI, unverändert. globale Reichweite, Der strategische Fokus von Bertelsmann liegt auf einem wachstumsstarken, digitalen, internationalen und diversifizierten Konzernportfolio. Neue Geschäfte, in die Bertelsmann investiert, sollen eine starke langfristige Wachstumsperspektive, hohe Markteintrittsbarrieren und Skalierbarkeit aufweisen. Die strategischen Prioritäten sind die Schaffung nationaler Media-Champions, der Ausbau globaler Inhaltegeschäfte, das Wachstum mit globalen Dienstleistungen, die Expansion des Bildungsgeschäfts und der Ausbau des Beteiligungsportfolios. Angestrebt wird hierbei Wachstum in bestehenden und neuen Geschäftsfeldern durch organische Initiativen und Akquisitionen. In der Unternehmensstrategie und Unternehmensplanung von Bertelsmann finden auch ökologische und soziale Ziele eine angemessene Berücksichtigung. Der Aufsichtsrat sieht den Konzern aufgrund der aus der Strategieklausur gewonnenen Erkenntnisse weiter auf einem guten Weg. nachhaltige Geschäftsmodelle, Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA hat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben im Rahmen seines Verantwortungsbereichs den Prüfungs- und Finanzausschuss eingerichtet. Der Prüfungs- und Finanzausschuss hat vier Mitglieder, wobei der Aufsichtsratsvorsitzende nicht den Vorsitz dieses Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 176

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Ausschusses innehat. Vorsitzender des Prüfungs- und Finanzausschusses ist Bodo Uebber. Sowohl der Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschusses als auch mindestens ein weiteres Ausschussmitglied sind unabhängig im Sinne der Kodex-Anforderungen und verfügen über besondere Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Rechnungslegung und auf dem Gebiet der Abschlussprüfung. Die Mitglieder des Prüfungs- und Finanzausschusses sind in ihrer Gesamtheit mit den Sektoren, in denen die Bertelsmann SE & Co. KGaA tätig ist, vertraut. befasste sich eingehend mit und überwachte die Wirksamkeit der Ausschuss Der Prüfungs- und Finanzausschuss erörterte im Rahmen der ihm zugewiesenen Aufgaben im Berichtsjahr insbesondere Fragen der Unternehmensfinanzierung, der Finanzlage des Konzerns, der Finanzplanung, der Steuerpolitik sowie einzelne negative Planabweichungen des Geschäftsverlaufs von Konzerngeschäften. den Ferner Rechnungslegungsprozessen des Risikomanagementsystems, des Internen Kontrollsystems sowie des Internen Revisionssystems. Er hat sich hierzu auch vom Leiter der Konzernrevision regelmäßig Bericht erstatten lassen. Der Ausschuss befasste sich insbesondere mit der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des Compliance-Management-Systems. Er ließ sich in diesem Rahmen auch über einzelne berichtenswerte Compliance-relevante Vorfälle im Konzern informieren. Der Prüfungs- und Finanzausschuss konnte sich davon überzeugen, dass Bertelsmann über ein im Hinblick auf den Umfang der Geschäftstätigkeit und die Risikolage des Unternehmens angemessenes und wirksames Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem verfügt. und und Funktionsfähigkeit der Rechnungslegung ferner mit Fragen der Integrität und Compliance, Des Weiteren widmete sich der Prüfungs- und Finanzausschuss der Umsetzung der EU-Datenschutz- grundverordnung bei Bertelsmann. Hier wurde der Prüfungs- und Finanzausschuss über die weiterentwickelte Datenschutzstrategie, deren Umsetzungsstand und die Weiterentwicklung der Datenschutzanforderungen informiert. Ein regelmäßiger Gegenstand der Tagesordnungen der Sitzungen des Prüfungs- und Finanzausschusses waren die Lage und die Weiterentwicklung der Cybersecurity sowie der IT-Sicherheitsstruktur im Konzern. Der Ausbau der Cybersecurity ist vor dem Hintergrund einer hohen und angespannten globalen Bedrohungslage für die Informationssicherheit weiterhin eine der Top-Prioritäten im Konzern. Nach erfolgreichem Abschluss der mehrjährigen Basic-Infrastructure-Measures-Initiative (BIM) zur Weiterentwicklung und Verbesserung des Sicherheitsniveaus in den bestehenden IT-Infrastrukturen wird durch die Basic Application Measures Initiative (BAM) auch der Bereich Applikationen erfasst und hier die Technologie- und Bedrohungsentwicklung adressiert. Weiteres Thema des Prüfungs- und Finanzausschusses im Berichtsjahr war die nichtfinanzielle Berichterstattung und deren Weiterentwicklung aufgrund neuer regulatorischer Anforderungen, z. B. der EU-Taxonomie-Verordnung und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die entsprechenden Umsetzungsprozesse werden vom Ausschuss eng begleitet. Einen Schwerpunkt der Arbeit des Prüfungs- und Finanzausschusses bildete, wie gesetzlich vorgegeben, die Prüfung des Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses (siehe unten, Abschnitt „Jahres- und Konzernabschlussprüfung“). Die Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung 2022 waren bereits während des Geschäftsjahres 2022 vom Prüfungs- und Finanzausschuss mit dem Abschlussprüfer erörtert und dann in einer Ausschusssitzung Ende August 2022 festgelegt worden. Ebenso waren die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte des Bestätigungsvermerks mit dem Abschlussprüfer in der Ausschusssitzung Ende Januar 2023 vorab erörtert worden. Die vorläufigen Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung des Geschäftsjahres 2022 wurden vom Vorsitzenden des Prüfungs- und Finanzausschusses in einem fortlaufenden Prozess und von allen Mitgliedern des Prüfungs- und Finanzausschusses in einer Videokonferenz am 8. März 2023 mit dem Abschlussprüfer erörtert. Die Bilanzsitzung des Prüfungs- und Finanzausschusses fand am 28. März 2023 statt. Im Beisein des Abschlussprüfers, der den Mitgliedern des Ausschusses für Fragen zur Verfügung stand, wurden die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte intensiv diskutiert. Das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer wurde bei der eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses herangezogen. Geprüft wurden auch die nichtfinanzielle Berichterstattung des Vorstands im Rahmen der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung als gesonderter Teil des Lageberichts sowie die Erklärung des Vorstands am Schluss des freiwilligen Berichts des Vorstands für die Bertelsmann SE & Co. KGaA über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen. Der Prüfungs- und Finanzausschuss hat dem Plenum über die Prüfung des Jahresabschlusses bzw. Konzernabschlusses sowie der Prüfungsberichte sowie über die damit in Zusammenhang stehenden Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 177

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Prüfungen Beschlussempfehlungen ausgesprochen. in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich berichtet und die entsprechenden Der Ausschuss überwachte die Qualität der Abschlussprüfung auf der Grundlage eines jährlichen Berichts des Abschlussprüfers und anhand spezifisch entwickelter qualitativer und quantitativer Audit Quality Indicators. Weiteres Element war eine ausführliche Stellungnahme des für Finanzen zuständigen Vorstandsmitglieds. Der Prüfungs- und Finanzausschuss befasste sich auch eingehend mit der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und den vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Es gab dabei keine Anhaltspunkte für Befangenheitsgründe oder eine Gefährdung der Unabhängigkeit. Durch die intensive Überwachung der Vorbereitung und Durchführung der Abschlussprüfung und die laufende und intensive Befassung mit dem Prozess der Abschlussprüfung und weiteren rechnungslegungsbezogenen Themen leistete der Prüfungs- und Finanzausschuss einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung der Integrität des Rechnungslegungsprozesses bei Bertelsmann. Der Prüfungs- und Finanzausschuss der Bertelsmann SE & Co. KGaA kam im Berichtsjahr 2023 zu vier turnusmäßigen Sitzungen zusammen, wovon eine Sitzung im Berichtsjahr eine außerordentliche Videokonferenz des Ausschusses zur Vorbereitung der Bilanzsitzung statt. Der Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschusses informierte im Rahmen einer regelmäßigen Berichterstattung das Aufsichtsratsplenum ausführlich über die Arbeit des Ausschusses. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten waren die jeweiligen Leiter:innen von Fachabteilungen vertreten. Zusätzlich führte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses auch Einzelgespräche mit dem verantwortlichen Abschlussprüfer durch. in hybrider Form durchgeführt wurde. Darüber hinaus fand Jahres- und Konzernabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2023 Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Berlin ist seit dem Geschäftsjahr 2020 Abschlussprüfer für die Bertelsmann SE & Co. KGaA und den Konzern. Als für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer unterzeichnen seitdem Dr. Knut Tonne und Frank Thiele. KPMG hat den vom Vorstand der Bertelsmann Management SE aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Konzernlagebericht der Bertelsmann SE & Co. KGaA, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Darüber hinaus hat KPMG die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023 einer Prüfung mit begrenzter Sicherheit (Limited Assurance) unterzogen. Über das Ergebnis der Prüfung wurde ein Vermerk gemäß International Standard on Assurance Engagement (ISAE) 3000 (Revised), „Assurance Engagements Other than Audits or Reviews of Historical Financial Information“ erteilt. Der Jahresabschluss ist nach den Regeln des HGB aufgestellt worden; der Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA wurde entsprechend den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt. Der Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats hatte entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung den Prüfungsauftrag an den Abschlussprüfer für die Jahresabschlussprüfung und die Konzernabschlussprüfung vergeben. Der Abschlussprüfer hat die Prüfung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen. Aufgrund einer Erweiterung des Prüfungsauftrags ist vom Abschlussprüfer auch das Risikofrüherkennungssystem der Bertelsmann SE & Co. KGaA beurteilt und im Sinne des § 91 Absatz 2 AktG für geeignet befunden worden, um Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Die Prüfung der zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung mit begrenzter Sicherheit hat keine Sachverhalte ergeben, die darauf hinweisen, dass die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung in Übereinstimmung mit den relevanten Bestimmungen des HGB und der EU-Taxonomieverordnung sowie den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten aufgestellt worden ist. Die vorläufigen Ergebnisse der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte wurden mit dem Abschlussprüfer in einer Videokonferenz am 7. März 2024 erörtert. Die Abschlussunterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats fristgemäß vor der Bilanzsitzung zugesandt. Der Abschlussprüfer hat am 21. März 2024 im Prüfungs- und Finanzausschuss sowie am 22. März 2024 im Plenum des Aufsichtsrats jeweils an der Bilanzsitzung teilgenommen. Hierbei hat er umfangreich Bericht erstattet und stand für ergänzende Fragen für das Geschäftsjahr 2023 nicht in allen wesentlichen Belangen Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 178

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und Auskünfte zur Verfügung. Er konnte bestätigen, dass im Rahmen der Abschlussprüfung keine wesentlichen Schwächen des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems festgestellt wurden. Der Prüfungs- und Finanzausschuss hat die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte intensiv diskutiert. Das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer wurde sorgfältig bei der eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses herangezogen. Der Prüfungs- und Finanzausschuss hat dem Plenum über die Prüfung des Jahresabschlusses bzw. Konzernabschlusses sowie der Prüfungsberichte in dessen Sitzung ausführlich berichtet. Das Plenum des Aufsichtsrats hat am 22. März 2024 unter Berücksichtigung der Empfehlung des Prüfungs- und Finanzausschusses und der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sowie nach weiterer Diskussion mit dem Abschlussprüfer den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht intensiv geprüft und eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Der Aufsichtsrat folgte damit der entsprechenden Empfehlung des Prüfungs- und Finanzausschusses und erhob nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Jahresabschlusses bzw. Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts keine Einwendungen. Die vom Vorstand der Bertelsmann Management SE aufgestellten Abschlüsse wurden gebilligt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung sowie den Bericht zur Corporate Governance wie auch seine Beschlussvorschläge zu den Tagesordnungspunkten der ordentlichen Hauptversammlung, die am 6. Mai 2024 stattfindet, verabschiedet. Der Aufsichtsrat hat ferner den Vorschlag des Vorstands der Bertelsmann Management SE zur Höhe der Verwendung des Bilanzgewinns an die Aktionäre geprüft und sich diesem angeschlossen. Die vom Vorstand der Bertelsmann Management SE vorgeschlagene Gewinnausschüttung ist nach Ansicht des Aufsichtsrats angesichts der Höhe des Bilanzgewinns und unter Berücksichtigung des konjunkturellen Umfelds, der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens sowie der Interessen der Aktionäre angemessen. Veränderungen im Vorstand der Bertelsmann Management SE und im Aufsichtsrat, Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats Die Geschäfte der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden von ihrer persönlich haftenden Gesellschafterin, der Bertelsmann Management SE, vertreten durch ihren Vorstand, geführt. Im Vorstand der Bertelsmann Management SE gab es im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Veränderung: Der Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE hat in seiner Sitzung am 9. November 2023 Herrn Carsten Coesfeld mit Wirkung zum 1. Januar 2024 zum neuen Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Management SE bestellt. Im Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA gab es im Laufe des Geschäftsjahres bzw. des Berichtszeitraums folgende Veränderungen: In einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA am 20. März 2023 wurde Frau Theonitsa Gosh-Roy (Kalispera), Executive Vice President BMG, als Vertreterin der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Wirkung zum 23. März 2023 zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Die ordentliche Hauptversammlung der Bertelsmann SE & Co. KGaA am 8. Mai 2023 hat den spanischen Unternehmer Pablo Isla mit Wirkung zum 1. April 2024 in den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA berufen. Derzeit sind alle zehn Mitglieder des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE auch Mitglieder des zurzeit 15-köpfigen Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Die angemessene Größe der Aufsichtsratsgremien und ihre Zusammensetzung aus kompetenten und erfahrenen Mitgliedern aus verschiedenen Branchen und Tätigkeitsbereichen sind eine wesentliche Grundlage für die wirksame und unabhängige Aufsichtsratsarbeit. Mit Ausnahme der Aufsichtsratsmitglieder, die zugleich auch Mitglieder der Familie Mohn sind (Dr. Brigitte Mohn, Christoph Mohn, Liz Mohn), und der Mitarbeitervertreter im Aufsichtsrat (Günter Göbel, Theonitsa Gosh-Roy (Kalispera), Jens Maier, Ilka Stricker) bzw. der Vertreterin der Bertelsmann-Führungskräftevertretung (Núria Cabutí) sind nach der Einschätzung des Aufsichtsrats alle weiteren Mitglieder des Aufsichtsrats (Dominik Asam, Prof. Dr. Werner Bauer, Bernd Leukert, Gigi Levy-Weiss, Henrik Poulsen, Hans Dieter Pötsch, Bodo Uebber) als unabhängig im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex anzusehen. Damit gehört dem Gremium eine Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 179

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Interessenkonflikte im Unternehmen teilgenommen. Potenzielle angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder der Anteilseigner an. Es haben alle Aufsichtsratsmitglieder an mindestens der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen im Aufsichtsrat sind nicht entstanden. Für den Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA, die kein börsennotiertes Unternehmen ist, findet das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ keine Anwendung. Dennoch unterstützt der Aufsichtsrat die Zielsetzung des Gesetzes. Strategisch verfolgt der Aufsichtsrat das Ziel, auch durch die Vielfalt seiner Mitglieder seiner Überwachungs- und Beratungsfunktion gerecht zu werden. Der Aufsichtsrat wird aber bis auf Weiteres keine Zielquote für Frauen im Aufsichtsrat festlegen. Er ist davon überzeugt, dass in den Bereichen der Nachfolgeplanung, der Managemententwicklung und der Auswahlprozesse geeignete Maßnahmen getroffen wurden, um die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen nachhaltig zu implementieren. Im Aufsichtsrat soll der derzeit bestehende Frauenanteil im Fall von Neubesetzungen nicht zurückgehen. Idealerweise haben die Biografien von Neumitgliedern Bezüge zu den Wachstumsregionen und -märkten von Bertelsmann (dazu siehe auch den Abschnitt „Vielfalt als gelebte Praxis“ im Bericht zur Corporate Governance). Der Aufsichtsrat erkennt die Intention der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex bei ihrer Forderung nach einer Festsetzung von Zielen für eine Altersgrenze und einer Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat an. Vor dem Hintergrund der besonderen Gesellschafterstruktur von Bertelsmann und der bereits in der Satzung der Gesellschaft enthaltenen Altersgrenzenregelung erscheint es dem Aufsichtsrat aber nicht angebracht, bei Bertelsmann weitere bzw. weitergehende Zielvorgaben zu Altersgrenze und Zugehörigkeitsdauer zu formulieren. Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen grundsätzlich eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. So unterstützt Bertelsmann die Mitglieder des Aufsichtsrats bei Bedarf beim Besuch von spezifischen Seminaren und übernimmt dafür die Kosten. Erstmals bestellte Aufsichtsratsmitglieder erhalten ferner im Rahmen eines umfassenden Onboarding-Prozesses die Gelegenheit, eingehend in spezifische Themen des Bertelsmann-Konzerns eingeführt zu werden. Zur gezielten Fortbildung werden zu spezifischen Themen bei Bedarf Informationsveranstaltungen angeboten. Zudem werden die Aufsichtsratsmitglieder regelmäßig über das für die Aufsichtsratstätigkeit relevante regulatorische Umfeld und sonstige sie betreffende rechtliche Entwicklungen informiert. interne Das Geschäftsjahr 2023 kann aus Sicht des Bertelsmann-Konzerns trotz der geopolitischen Herausforderungen und weiterhin hoher Inflationsraten in Kernländern als insgesamt zufriedenstellend bezeichnet werden. Grundlage für diesen Erfolg waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die unternehmerische Führungsleistung des Vorstands und der Führungskräfte. Alle haben mit hohem persönlichen Engagement und Verantwortungsbewusstsein entscheidend dazu beigetragen, dass Bertelsmann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken kann. Dafür spricht der Aufsichtsrat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, allen Führungskräften sowie den Vorstandsmitgliedern seine besondere Anerkennung und seinen großen Dank aus. Gütersloh, den 22. März 2024 Christoph Mohn Aufsichtsratsvorsitzender Bericht des Aufsichtsrats Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 180

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Der Aufsichtsrat Christoph Mohn Vorsitzender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH (BVG) Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung Geschäftsführer der Christoph Mohn Internet Holding GmbH • Bertelsmann Management SE (Vorsitz) Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer Stellvertretender Vorsitzender Ehemaliger Generaldirektor der Nestlé AG für Innovation, Technologie, Forschung und Entwicklung • Bertelsmann Management SE (stv. Vorsitz) • Givaudan S.A. (stv. Vorsitz) (bis 23. März 2023) • SIG Group AG (stv. Vorsitz) Dominik Asam Chief Financial Officer und Mitglied des Vorstands SAP SE • Bertelsmann Management SE • SAP America, Inc. (seit 7. März 2023) • SAP Japan Co., Ltd. (seit 7. März 2023) Núria Cabutí Vorsitzende Führungskräftevertretung der Bertelsmann SE & Co. KGaA • CELESA S.A. Theonitsa Ghosh-Roy (Kalispera) (seit 23. März 2023) Executive Vice President, Global Supply Chain, BMG Günter Göbel Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA Bernd Leukert Vorstand für Technologie, Daten und Innovation der Deutschen Bank AG • Bertelsmann Management SE • DWS Group GmbH & Co. KGaA IMA Ventures Ltd. ImagenAI Ltd. Inception VR, Inc. Inception VR (Israel) Ltd. Inception VR (UK) Ltd. Gigi Levy-Weiss General Partner NfX, Angel Investor • Bertelsmann Management SE • Authorizon, Inc. • Breeze Inc. (bis 17. Juli 2023) • Bridgecrew inc. • Caja Elastic Dynamic Solutions Ltd. • Circles Workshops Ltd. (bis 17. Juli 2023) • Elmik Touristic Services Ltd. • Faddom Ltd. • Fantasy Advantage Ltd. (bis 17. Juli 2023) • GameJam Ltd. • Hip Mobility, Inc. (bis 1. Dezember 2023) • • • • • • Karma Ltd. • Komodor, Inc. • Landa Holdings, Inc. • Moon Active Ltd. • Mov.Al Ltd. • NFX Capital Israel Ltd. • NFX Capital UK, Ltd. • Octoplay Ltd. (bis 30. Oktober 2023) • Papaya Gaming Ltd. • PayEM Card, Ltd. • Permit, Inc. • Pocket Pie Ltd. • Premium Domains Ltd. • Propel Ltd. • Reach Digital Inc. (bis 17. Juli 2023) • Renegade Insurance, Inc. • Ridge Ltd. • Sauce (Say2Eat, Inc.) • ScaleOps Labs Ltd. • Snax Games Ltd. (bis 17. Juli 2023) • Super.ai, Inc. • Theator Inc. (bis 17. Juli 2023) • Triple Whale, Inc. • TrustMed Ltd. • Ultra Horse Ltd. • Utila Inc. • Veriti Ltd. • Volunteer Directly Ltd. (bis 29. Mai 2023) • Walnut Ltd. • Zengaming, Inc. (bis 17. Juli 2023) • Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen • Weitere Mitgliedschaft Organe/Mandate Aufsichtsrat Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 181

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Jens Maier Vorsitzender des Betriebsrats Gruner + Jahr Verlag Hamburg Vorsitzender des Konzernbetriebsrats RTL Deutschland Dr. Brigitte Mohn Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung • Bertelsmann Management SE • Phineo gAG • Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. • Clue by Biowink GmbH Liz Mohn Stifterin und Vorsitzende des Vorstandes der Liz Mohn Stiftung • Bertelsmann Management SE Ilka Stricker Stellv. Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Arvato Stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA Betriebsratsvorsitzende European SCM Services GmbH Bodo Uebber Selbstständiger Unternehmensberater Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Daimler AG Finanzen & Controlling / Daimler Financial Services • Adidas AG • Bertelsmann Management SE • Flix SE (Vorsitz) (seit 28. November 2023) • Evercore GmbH (Vorsitz) Hans Dieter Pötsch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG Vorstandsvorsitzender Porsche Automobil Holding SE • AUDI AG, Ingolstadt • Autostadt GmbH, Wolfsburg • Bertelsmann Management SE • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG • TRATON SE, München (Vorsitz) • Wolfsburg AG • Porsche Austria Gesellschaft m.b.H., Salzburg • Porsche Holding Gesellschaft m.b.H., Salzburg (Vorsitz) (Vorsitz) • Porsche Retail GmbH, Salzburg (Vorsitz) Henrik Poulsen Vorsitzender des Aufsichtsrats von Carlsberg A/S Senior Advisor to A.P. Møller Holding • Bertelsmann Management SE • Faerch A/S (Vorsitz) • Novo Holdings A/S • Novo Nordisk A/S (stv. Vorsitz) • Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen • Weitere Mitgliedschaft Organe/Mandate Aufsichtsrat Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 182

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Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA 2023 Ausschüsse des Aufsichtsrats der Bertelsmann Management SE 2023 Prüfungs- und Finanzausschuss Bodo Uebber (Vorsitz) Günter Göbel Christoph Mohn Hans Dieter Pötsch Arbeitskreis der Mitarbeitervertreter Liz Mohn (Vorsitz) Núria Cabutí Theonitsa Ghosh-Roy (Kalispera) (seit 23. März 2023) Günter Göbel Jens Maier Ilka Stricker Personalausschuss Christoph Mohn (Vorsitz) Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer Liz Mohn Hans Dieter Pötsch Bodo Uebber Programmausschuss Christoph Mohn (Vorsitz) Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer Dr. Brigitte Mohn Hans Dieter Pötsch Organe/Mandate Aufsichtsrat Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 183

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Der Vorstand Thomas Rabe Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann • Adidas AG1 (Vorsitz) Carsten Coesfeld Mitglied des Vorstands von Bertelsmann Bertelsmann Investments und Financial Solutions (seit 1. Januar 2024) • RTL Group S.A. (seit 26. April 2023) Rolf Hellermann Finanzvorstand von Bertelsmann • Bertelsmann, Inc. (Vorsitz) • Majorel Group Luxembourg S.A. (bis 8. November 2023) • Penguin Random House LLC (bis 1. Juni 2023) • RTL Group S.A. Immanuel Hermreck Personalvorstand von Bertelsmann • RTL Group S.A. • Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden inländischen Aufsichtsräten • Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen 1 Konzernfremde Mandate. Organe/Mandate Vorstand Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 184

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Glossar Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures) Ergänzende finanzielle Kennzahlen, die nicht unmittelbar von den Rechnungslegungsvorschriften vorgegeben sind. Sie werden durch eine unternehmensspezifische Überleitungsrechnung ermittelt und basieren auf verpflichtenden (IFRS-)Kennzahlen. Cashflow Zuflüsse und Abflüsse von liquiden Mitteln eines Unternehmens innerhalb einer Periode. Contractual Trust Arrangement (CTA) Konzept zur Auslagerung und Insolvenzsicherung von Pensionsverpflichtungen durch Übertragung von Vermögenswerten auf einen Treuhänder. Übertragene Vermögenswerte werden nach IFRS als Planvermögen klassifiziert und mit Pensionsverpflichtungen des Unternehmens saldiert. Corporate Governance Bezeichnung für verantwortliche und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensleitung und -kontrolle. Coverage Ratio (Zinsdeckungsgrad) Die Coverage Ratio (Zinsdeckungsgrad) ist ein Finanzierungsziel. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis von Operating EBITDA adjusted zum Finanzergebnis. Hierbei werden die im Konzernabschluss ausgewiesenen Zahlen modifiziert. Equity-Methode Die Equity-Methode ist eine Bilanzierungsmethode zur Berücksichtigung von assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, bei der die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt werden, dieser Ansatz aber in der Folge um etwaige Veränderungen beim Anteil des Eigentümers am Nettovermögen des Beteiligungsunternehmens angepasst wird. Erheblich beeinträchtigend Erhebliche und langfristige Beeinträchtigung eines Umweltziels. Ermöglichende Tätigkeit Wirtschaftstätigkeit, die es unmittelbar einer anderen Tätigkeit ermöglicht, einen wesentlichen Beitrag zu einem oder mehreren Umweltzielen zu leisten. Weitere Angaben Glossar Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 185

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Geschäfts- oder Firmenwert Der Geschäfts- oder Firmenwert entspricht dem zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen aus den Vermögenswerten, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, aber nicht separat identifiziert und aktiviert werden können. IFRS Abkürzung für International Financial Reporting Standards. Rechnungslegungsnormen, die eine international vergleichbare Bilanzierung und Publizität gewährleisten sollen. Leverage Factor Der Leverage Factor ergibt sich aus dem Verhältnis der wirtschaftlichen Schulden zum Operating EBITDA adjusted. Um eine Abbildung der tatsächlichen Finanzkraft von Bertelsmann über eine wirtschaftliche Betrachtungsebene zu ermöglichen, werden die im Konzernabschluss ausgewiesenen Zahlen modifiziert. Mindestschutz Verfahren, die durchgeführt werden, um die Einhaltung von Mindeststandards Menschenrechte sicherzustellen. für Arbeits- und Operating EBITDA adjusted Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen sowie vor Sondereinflüssen. Rating Ausdruck einer Bonitätseinschätzung bezüglich eines Schuldners oder eines Finanzinstruments durch eine auf Bonitätsanalysen spezialisierte Agentur. SE & Co. KGaA Eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) mit einer Europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea = SE) als persönlich haftender Gesellschafterin (Komplementärin). Der persönlich haftenden Gesellschafterin obliegt die Geschäftsführung und Vertretung der KGaA. Sondereinflüsse Ertrags- oder Aufwandsposten, die aufgrund der Art, der Höhe oder der Seltenheit ihres Eintritts einen besonderen Charakter besitzen und deren Angabe relevant für die Beurteilung der Ertragskraft des Unternehmens etwa Restrukturierungsmaßnahmen, aus Beteiligungsverkäufen. Veräußerungseffekte aus strategischen Immobilientransaktionen zählen nicht zu den Sondereinflüssen. in und Gewinne/Verluste Segmente Impairments ist. Hierunter fallen bzw. seiner der Periode Syndizierte Kreditlinie Kreditlinie unter der Beteiligung einer Gruppe von Banken. Übergangstätigkeit Wirtschaftstätigkeit, die den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft unterstützt. Weitere Angaben Glossar Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 186

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Finanzkalender 7. Mai 2024 Ausschüttung auf die Genussscheine für das Geschäftsjahr 2023 8. Mai 2024 Bekanntgabe der Geschäftszahlen zum ersten Quartal 2024 28. August 2024 Bekanntgabe der Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr 2024 13. November 2024 Bekanntgabe der Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2024 Kontakt Presse Tel. +49 (0) 52 41-80-24 66 presse@bertelsmann.de Investor Relations Tel. +49 (0) 52 41-80-23 42 investor.relations@bertelsmann.de Recruiting Services createyourowncareer@bertelsmann.de www.createyourowncareer.de Corporate Responsibility Tel. +49 (0) 52 41-80-750 21 verantwortung@bertelsmann.de Der Geschäftsbericht sowie aktuelle Informationen über Bertelsmann sind auch im Internet abrufbar: www.bertelsmann.de Impressum Herausgegeben von: Bertelsmann SE & Co. KGaA Carl-Bertelsmann-Straße 270 33311 Gütersloh Verantwortlich Karin Schlautmann Bertelsmann SE & Co. KGaA Executive Vice President Corporate Communications Projektleitung Simone Fratczak Bertelsmann SE & Co. KGaA Unternehmenskommunikation Korrektorat Sprachenfabrik GmbH, Bielefeld Bildnachweis Sebastian Pfütze, Berlin Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Weitere Angaben Impressum Bertelsmann Geschäftsbericht 2023 187

Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns/Unternehmensprofil

Strategie

Werteorientiertes Steuerungssystem

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Wirtschaftsbericht/Unternehmensumfeld

Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres

Ertragslage

Finanz- und Vermögenslage

Geschäftsverlauf der Bereiche des Konzerns

Gesamtaussage der Unternehmensleitung zur wirtschaftlichen Lage

Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures)

Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Erläuterungen zum Jahresabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA (gemäß HGB)

Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung

Konzernabschluss/Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Konzernbilanz

Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernanhang

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Prüfungsvermerk zur zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung

Corporate Governance

Bericht des Aufsichtsrats

Organe/Mandate

Glossar

Finanzkalender/Kontakt/Impressum